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6. August 2007, 11:11   #1
Sacki
Dummschwätzer
 
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Registriert seit: February 2005
Beiträge: 3.365
Freispruch für Max Strauß

Der Politikersohn Max Strauß ist vom Vorwurf der Steuerhinterziehung freigesprochen worden. Im ersten Verfahren war Strauß zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden.

Fein, ein Deutsches Gericht hat Recht gesprochen, das erste Urteil wurde aufgehoben.
Max Strauß stammt aus einer sehr ehrenwerten Familie, die für ihre Tugenden bekannt ist.
Wie kann man sich da überhaupt vorstellen, daß ein völlig unbescholtener und überaus ehrlicher Mensch wie Mäxchen die Steuer beschissen haben soll...

Aus dem Clan der Strauß-Familie muß man halt stammen, dann klappts auch mit den Gerichten.
 
6. August 2007, 15:51   #2
Ogino
 
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Registriert seit: January 2001
Beiträge: 1.996
Eine schrecklich nette Familie, oder der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
Auch der Schwester Monika Hohlmeier, geb. Strauß war nach Mitgliederkauf und manipulierten Abstimmungen und Wahlfälschung in der Münchner CSU mangelnde Führungskraft und Kungelei vorgeworfen worden.

Über den verstorbenen Papa braucht man ja wohl nichts mehr zu sagen...
 
6. August 2007, 19:36   #3
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... aber es ist doch schön, daß sich das Mäxchen wie durch ein Wunder auch seelisch wieder so schnell erholt hat. Denn im Prozeß 2004 galt er ja als psychisch derart angeschlagen, daß er angeblich kaum noch verhandlungsfähig war. Seine Anwälte übermittelten der "Bild-Zeitung" sogar eine Liste, aus der hervorging, welche harten Tranquilizer und Antidepressiva der arme Unschuldige täglich schlucken müsse.

Strauß senior, also der für viele Bayern noch heute heilige Franz-Josef, der auch für viele Sprüche bekannt ist, die man heute dem Lager der Neonazis zuordnen würde, hätte sein Leben eigentlich in einer Gefängniszelle aushauchen müssen - so oft war der schon während der "Spiegel-Affäre" als notorische Lügner überführte frühere Verteidigungsminister, CSU-Kanzlerkandidat und bayrische Landesfürst in anrüchigen Skandalen verstrickt. Und eigentlich gehen auch die Leben von über hundert jungen F-104-Piloten ("Starfighter") auf sein Konto, weil sie nicht ahnen konnten, warum ausgerechnet dieses für die Bundeswehr ungeeignete Flugzeug unbedingt auf Weisung von Strauß angeschafft werden mußte.

Doch wie man weiß, wurde später nicht etwa ein Gefängnis nach ihm benannt, sondern einer der größten deutschen Flughäfen. Und natürlich durften auch seine kaputten, mißratenen Kinder Monika und Max eine Zeitlang Karriere machen. Und daß der Name verpflichtet, haben beide in sehr anschaulicher Form bewiesen. Um so mehr haben demokratisch gesinnte Bürger den quälend langen Abstieg dieser beiden schon aufgrund ihrer ekelhaften Überheblichkeit extrem unsympathischen Strauß-Kinder goutiert. Zumindest mir hat es besonders Spaß gemacht, Monika Hohlmeier dabei zu beobachten, wie sie sich als intrigante frühere bayrische Kultus-Ministerin immer tiefer in die Scheiße ritt.

Was das Urteil im Prozeß gegen Max betrifft, kann man nur hoffen, daß die Staatsanwaltschaft doch noch Revision beantragt. Denn merkwürdig ist es schon, daß ein Angeklagter im ersten Prozeß für Jahre hinter Gitter geschickt wird, später aber stolz auf einen Freispruch "erster Klasse" sein kann. Ich meine, daß es Zeit wird, daß der gerissene windige Waffenschieber Karlheinz Schreiber endlich nach Deutschland ausgeliefert wird, um hier über "Maxwell" und all seine anderen "sauberen" politischen Freunde auszupacken. Aber genau deshalb darf er ja schon seit 8 Jahren ein komfortables Leben in seinem kanadischen Haus genießen und sich von dort aus über die deutsche Justiz halb totlachen.

Der Mann ist klug, und er scheint alle in der Hand zu haben. Auch der heutige Freispruch im Prozeß gegen Max Strauß gehört mit Sicherheit zu einem schmutzigen Deal, von dem die deutsche Öffentlichkeit wohl erst in Jahren erfahren wird.

Gruß Ben

Zitat:
Außer unter seinem offiziellen Namen wurde der Starfighter auch unter anderem als "Witwenmacher", "Fliegender Sarg", "Fallfighter", "Manned Missile" oder "Erdnagel" bekannt, was auf seine hohe Unfallquote anspielte.

(...)

Noch bevor weitere Unfälle geschahen, ergaben sich für Verteidigungsminister Franz Josef Strauß ernsthafte Probleme aufgrund des Starfighters. Nach Enthüllungen des Spiegels (siehe auch: Spiegel-Affäre) interessierte sich die Öffentlichkeit plötzlich dafür, unter welchen Umständen der Vertragsabschluss mit Lockheed zustande gekommen war und wieso nicht die technisch eindeutig bessere Mirage gekauft worden war.

Es wurde bekannt, dass Strauß als Verfechter der atomaren Aufrüstung Deutschlands ein Flugzeug haben wollte, das Atomwaffen 'bis zum Ural' tragen konnte. Jedoch war Paris nicht zu einem deutsch-französischen atomaren Bündnis bereit.

Die Amerikaner dagegen versprachen Strauß, im Ernstfall auch nukleare Sprengköpfe zur Verfügung zu stellen, taten dies auch bereits beim Vorgängermodell des Starfighters in der Bundeswehr F-84F. Ein weiterer Gegenstand der Untersuchungen in der Starfighter-Affäre war Strauß' Besuch bei Lockheed.

Es war bekannt, dass Lockheed beim Export des Starfighters in andere Länder Schmiergeld gezahlt hatte. Da auch Strauß vor seinem Besuch noch die Mirage favorisierte und sich nach seiner Rückkehr für die F-104 aussprach, kam schnell der Verdacht auf, dass auch der deutsche Minister bestochen worden sei.

Ein entsprechender Untersuchungsausschuss des Bundestags kam zu dem Schluss, dass sich eine Bestechung nicht nachweisen ließ. Der Vorwurf wurde daher fallengelassen.

Allein 1965 ereigneten sich 27 Unfälle mit 17 Todesfällen, an denen F-104G beteiligt waren. Ein Zusammenstoß der Maschine von Hauptmann Heltzel mit einer zivilen Dornier Do 28 mit anschließender Notlandung gehörte dabei zu den harmloseren. Hauptmann Heltzels Landung in Nörvenich fand allerdings 1988 Eingang ins Guinness-Buch der Rekorde, da die Landegeschwindigkeit mit 435 km/h die höchste Geschwindigkeit war, mit der je ein Flugzeug aufgesetzt wurde. Nach weiteren, teilweise tödlichen Unfällen erhielt die gesamte F-104-Flotte der Luftwaffe im gleichen Jahr zweimal ein völliges Startverbot. Doch auch nach verschiedenen Sicherheitsmaßnahmen gelang es nicht, den Jet in einen dauerhaft flugsicheren Zustand zu bringen, zumindest nicht mit amerikanischer Technik.

(...)

Bis 1991 fanden 116 deutsche Piloten den Tod. Unter anderem starb auch der Marineflieger Oberleutnant zur See Joachim von Hassel, ein Sohn des Verteidigungsministers Kai-Uwe von Hassel, bei einem Starfighter-Absturz.

Lockheed F-104 - Wikipedia
 
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