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1. October 2007, 15:48   #1
Sacki
Dummschwätzer
 
Benutzerbild von Sacki
 
Registriert seit: February 2005
Beiträge: 3.365
Surfen auf Polizeiseiten macht verdächtig

Zitat:
Wer zu oft auf Webseiten der Polizei klickt, kann sich verdächtig machen. Das BKA überprüft offenbar zahlreiche Surfer – und das nicht zum ersten Mal.

417 Surfer sind ins Visier der Beamten geraten, 120 kennt das BKA bereits mit Namen. Sie hatten in einem bestimmten Zeitraum einen Fahndungsaufruf nachgelesen. Bundeskriminalamt und Bundesanwaltschaft wollen sich bisher nicht näher zu den Vorkommnissen äußern.
Quelle: Focus - Datenschutz: Polizei verfolgt Online-Besucher

So langsam frage ich mich, wo wir hier eigentlich leben und wo das hinführen soll und womit sich eigentlich die Datenschutzbeauftragten beschäftigen.

Wer also die Fahndungsseiten des BKA oder der Länderpolizeien regelmäßig besucht, fällt irgendwann in das Raster und wird verdächtig, was ist das für eine Logik ?
 
1. October 2007, 17:07   #2
Irata
Junge mit Mundharmonika
 
Registriert seit: October 2002
Ort: Bonn
Beiträge: 1.367
Oder aber es beschwert sich ein Rentner mehrmals über Flaschenscherben auf der Straße und verfängt sich im Fahndungsraster der Polizei, die auf der Suche nach einem Glasbombenattentäter ist.

Der Alptraum dauert schon neun Monate - Märkische Allgemeine - Zeitung für das Land Brandenburg

Deutschland, deine Datensammler.
 
1. October 2007, 17:26   #3
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... ich muß gestehen, daß auch ich inzwischen mein Surfverhalten geändert habe und ich mich immer öfter dabei ertappe, bestimmte Suchbegriffe zu vermeiden. Das ist gar nicht so leicht, wenn man sich mal selbst ein Bild zum Beispiel von den ach so bösen Islamisten machen will und die entsprechenden (englischsprachigen) Seiten besucht. Oder man will prüfen, ob die Anleitungen zum B*mben-Basteln tatsächlich so leicht im Internet zu finden sind. Inzwischen verkneife ich mir so was lieber, weil ich keinen Bock darauf habe, irgendwann in Schäubles Netz-Rasterfahndung zu geraten.

Andererseits stinkt es mir aber auch, nur wegen solcher wildgewordenen Feinde unseres Rechtsstaats ängstlich den Schwanz einzuziehen. Daher werde ich demnächst für meine E-Mail-Kommunikation möglichst häufig die bewährten Produkte der Firma "Steganos" benutzen:

Steganos

Außerdem überlege ich, künftig öfter durch Proxies die IP zu verschleiern. Dazu die Frage an Euch: Bremsen die Dinger eigentlich immer noch so stark die Surfgeschwindigkeit aus? Und gilt auch heute noch "JAP" als empfehlenswert oder habt Ihr mit anderen Tools bessere Erfahrung gemacht?

JAP

Es ist nicht nur traurig, sondern es kotzt mich an, daß man sich heute schon wie ein Schwerverbrecher tarnen muß, nur weil ein durchgeknallter Innenminister Schily den Weg geebnet hat, auf dem sein Nachfolger nun die schweren Geschütze auffahren läßt, die angeblich der "Terrorbekämpfung" dienen, in Wirklichkeit aber auf den ohnehin schon gläsernen Bürger in einem Überwachungsstaat zielen, in dem jeder harmlose Einwohner als möglicher "Gefährder" unter Generalverdacht steht.

Fehlt nur noch der amtliche Aufruf des Innenministeriums, seine Freunde und Nachbarn zu bespitzeln. Dann hätten wir uns die Kosten für die Wiedervereinigung sparen können. Zumindest die Stasi hätte man nicht auflösen sollen, denn es wäre billiger gewesen, einfach die erfahrenen Genossen der Firma "Horch & Guck" komplett in unsere Abteilungen des BKA und Verfassungsschutz zu integrieren.

Gruß Ben
 
8. October 2007, 19:42   #4
Ogino
 
Benutzerbild von Ogino
 
Registriert seit: January 2001
Beiträge: 1.996
Das hier finde ich noch sehr viel schlimmer und fast unglaublich:
Zitat:
Wer mit einem Produkt oder einer Dienstleistung unzufrieden ist, kann seiner Wut in Internetforen und Bewertungsplattformen schnell Luft verschaffen. Meinungsäußerungen können allerdings vor Gericht enden. Unternehmen haben die Öffentlichkeit der Foren erkannt - und nehmen Einfluss.
Wird uns jetzt allen ein Maulkorb angelegt ?
Müssen wir uns zukünftig mit allen Äusserungen in Foren zurückhalten, ohne vorher einen Rechtsanwalt befragt zu haben ?
Mir ist die Lust inzwischen völlig abgegangen, mich noch an Diskussionen zu beteiligen, oder Irgendwo meine Meinung zu sagen, geschweige denn etwas zu kritisieren.

und weiter:

Zitat:
Doch so einfach und schnell der Foreneintrag getippt ist, so schnell können auch Unternehmen negative Bewertungen wieder löschen lassen. Forenbewertungen sind mittlerweile mehr als ein einfacher Kommentar. Auf Verbraucherportalen wie ciao.com oder holidaycheck.de haben Einträge, bis zu mehreren hundert pro Tag, eine Öffentlichkeit erlangt. Dieser Wirkung sind sich auch zunehmend die Unternehmen bewusst - und wollen vermehrt in das Geschehen eingreifen. Harmlose Bewertungen werden als geschäftsschädigend verurteilt und unbegründete Beleidigungen als Werturteil.
Über die Rechtsprechung in Deutschland habe ich mich inzwischen schon sehr oft gewundert. Inzwischen habe ich aber das Gefühl wir steuern dorthin, wo China und andere Diktaturen mit der Beeinflussung des Internets schon längst angekommen sind: die totale Kontrolle der Meinungsfreiheit.
Ich lasse mir aber grundsätzlich nicht verbieten im Internetforen zu bekunden, dass ich z.B. den ABC Kaffee scheiße finde und dass ich nie wieder mit YXZ in den Urlaub fahren werde.

Die Quelle: Online-Bewertung: Pass' auf, was du schreibst - Computer-technik - stern.de
 
8. October 2007, 19:51   #5
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... und als nächstes wird Schäuble wohl auch lobend das englische Modell erwähnen, so daß es wohl nur noch eine Frage der Zeit ist, bis auch das bei uns eingeführt wird:

Zitat:
Großbritannien: Passwort oder fünf Jahre Gefängnis

Seit vergangener Woche gilt in Großbritannien Teil Drei des Regulation of Investigatory Powers Act (RIPA). Strafverfolgungsbehörden können damit die Herausgabe von Passwörtern und Krypto-Schlüsseln unter Androhung von bis zu fünfjährigen Haftstrafen erzwingen. Bereits seit dem Jahr 2000 wurde über das Gesetz kontrovers diskutiert, jetzt wurde es endlich umgesetzt. Aufgrund der zunehmenden Verbreitung von Festplattenverschlüsselung war dies aus Sicht der britischen Regierung notwendig, um Ermittlungen zu vereinfachen und Verdächtige dazu zu zwingen, Schlüssel oder Passwörter für verschlüsselte Daten auf beschlagnahmten Computern herauszugeben.

Großbritannien: Passwort oder fünf Jahre Gefängnis
Gruß Ben
 
8. October 2007, 20:56   #6
schwaller
 
Benutzerbild von schwaller
 
Registriert seit: August 2005
Beiträge: 160
tja - wohl war - doch was bringt dies ???

dank truecrypt und co macht man den container im container udn schon kannst ein passwort rausrücken und es offenbaart sich nur, was du offenbaren wolltest.

auch dürfte es schwierig werden, mir nachzuweisen, das ich ein passwort nicht! vergessen habe.

kurzum - das ist eines der total an der wirklichkeit vorbeigeplanten gesetze, die einen leider nur ärgern, aber keienm so richtig helfen!

wann wird endlich eine edv-wissensprüfung pflicht bei den politikern???!!!
 
9. October 2007, 00:13   #7
Akareyon
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 2.823
Nein, die Frage wird viel interessanter, wenn man sie in, sagen wir mal, fünf, nein, zehn Jahren, öffentlich so stellt:

Darf man einen Verdächtigen foltern, damit der das Passwort für eine verschlüsselte, potentiell gefährliche Datei herausrückt?

Merket meine Worte.

Im übrigen gehört dieser Thread eigentlich auch ins abgesperrte Illuminatenforum, bevor sich noch jemand an den hier geäußerten konspirativen Ansichten stößt. Was soll das heißen, bitteschön, das Kapital nehme Einfluss auf unsere Freiheiten? Paranoider geht's ja wohl kaum noch.
 
9. October 2007, 00:44   #8
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... so pauschal darf man das nun wirklich nicht sehen. Denn schließlich: Was ist überhaupt "Folter"? George Bush hat es vorgestern doch noch einmal sehr anschaulich erklärt, daß weder harte Schläge auf den Kopf noch die Simulation des Ertränkens durch sogenanntes "Water-Boarding" keineswegs gegen die Genfer Konventionen und Menschenrechte verstoßen, sondern nur als Grundlage für juristisch einwandfreie "Geständnisse" dienen, um die Täter hinterher im "freiesten Land der Welt" in einem fairen Prozeß gerecht bestrafen zu können.

Was ist los mit Euch? Seid Ihr etwa gegen Freiheit und Demokratie, wie sie uns von den USA derzeit vorgelebt wird? Na, also, dann solltet Ihr Euch aber auch nicht immer so mädchenhaft anstellen, wenn es um die Wahl der Methoden geht.

Gruß Ben
 
9. October 2007, 01:03   #9
Akareyon
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 2.823
...zumal das seit längerer Zeit dank FOIA der Öffentlichkeit zugängliche CIA-Handbuch für Folterknechte ("KUBARK") auch weitere Methoden ans Herz legt, die anzuwenden vielen der psychologisch nicht für derartige Extremsituationen geschulten Wärtern auch heute keine immanenten Gewissensbisse bereitet (siehe Abu Ghuraib); nicht zuletzt auch die Schmerzinduzierung mittels elektrischer Schocks, sensorische Deprivation, Beraubung des Gefühls für Zeit und Raum, Ausnutzung individueller Phobien (z.B. Hunde), Beleidigungen, sexuelle Entwürdigungen etcetera...

...tausendfach erprobt in den Foltergefängnissen der Militärjuntas Lateinamerikas - zur Wahrung der FREIHEIT des Marktes nach Milton Friedman.
 
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