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3. October 2001, 13:57   #1
Black Panter
 
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Alex Zanardi über sein Leben nach dem Unfall

© F1Welt.com 03.10.2001
Während bereits die ersten Eindrücke von Alex Zanardi’s Fahrerkollegen, die diesen nach seinem schweren Unfall im Berliner Krankenhaus Marzahn besuchten, sehr positiv ausfielen, äußerte sich der zweifache C.A.R.T.-Champion nun selbst gegenüber den Kollegen von 'Autosport' über seinen Gesundheitszustand, den Unfall und seine Zukunft.

„Ich komme gerade von einer weiteren Operation um meine Wunden zu säubern und abgesehen von einigen Schmerzen geht es mir gut,“ begann Zanardi, dem nach seinem High-Speed-Unfall auf dem Eurospeedway in der Lausitz beide Beine amputiert werden mussten. „Langsam begreife ich was geschehen ist. Ich versuche dies auf dem bestmöglichen Weg zu überstehen. Ich denke nicht daran was ich verloren habe, sondern daran was ich immer noch habe, was wie ich feststellte etwas großartiges ist,“ fuhr Ralf Schumachers Ex-Teamkollege, der nach dem Unfall lange Zeit in Lebensgefahr schwebte, fort. „Es ist wichtig nicht zu viel darüber nachzudenken was passiert ist. Ich habe immer nach vorne geschaut und dies ist es auch was ich diesmal beabsichtige. Es gab schwierige Momente und ich weiß, dass es davon noch mehr in der Zukunft geben wird, aber mit jedem Tag der vergeht werden die Dinge besser. Selbst meine Beine – oder was davon übrig ist –, Stunde für Stunde lerne ich meine Bewegungen besser zu kontrollieren. Ich will und ich muss positiv denken. Ich kann mir nicht erlauben daran zurückzudenken was passiert ist. Ich habe ein neues Leben vor mir und ich will all meine Energie dafür nutzen das Beste daraus zu machen.“

An den schweren Unfall mit Alex Tagliani selbst kann sich Alex nicht mehr erinnern: „Ich kann mich an gar nichts mehr bei dem Unfall erinnern. Ich erinnere mich daran nach Deutschland abgereist zu sein und der Rest ist dann absolute Leere. Ich habe einige Zeitungsartikel über den Unfall gesehen und etliche Fotos, aber ich fühle mich nicht dazu im Stande ein Video des Geschehenen anzusehen.“

„Mir widerfuhr eine gewaltige Welle an Zuneigung – selbst von Leuten die ich nicht kenne. Dies half mir sehr und gab mir eine riesige Menge an Energie, welche ich in etwas Positives umsetzen will,“ bedankte sich Zanardi für die vielen Zuschriften und aufbauenden Worte, die ihn im Krankenhaus erreichten. „Ich weiß, dass ich es schaffen werde.“

Es ist schon bemerkenswert wie er den Unfall und den verlust seiner Beine wegsteckt. Wenn man bedenkt das Rennfahren sein Leben war und er jetzt nie wieder fahren wird, kann ich ihn nur bewundern. Jetzt sagen wieder einige, das er ja genug Geld hat. Und sich deswegen keine Sorgen machen muss, aber er hat auch einen 3jährigen Sohn. Mit dem er nie so Spielen kann wie andere Väter mit ihren Kindern.
 
3. October 2001, 19:24   #2
Trullertante
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Menschliche Schicksale wie das von Alex Zanardi gehen unter die Haut. Man ist so machtlos gegen diese Schicksalsschläge.

Der Bericht geht unter die Haut.
 
3. October 2001, 19:43   #3
The_Thief
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Beiträge: 131
Naja,

ist schon ein harter Unfall gewesen, aber ich muss halt auch mal
sagen daß das wohl Berufsrisiko ist.
Im Prinzip wissen Rennfahrer auf was sie sich einlassen oder?

Klar ist das ein trauriges Schicksal, aber meiner Meinung nach
gibts keinen Vergleich z.B. mit den Leuten die im WTC gestorben
sind.

Seid net bös aber er wusste genau um die Gefahren seines Jobs,
so wies jeder Dachdecker auch weiss.



Thief
 
3. October 2001, 19:54   #4
Sternkind
 
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Beiträge: 6.057
Ja stimmt,Thief, aber solche Dinge gehen dann vielleicht doch näher,weil man durch Berichte und so, ein etwas persönlicheres Bild von dem Menschen hat...

Weisst Du bei jedem Mensch, der aus dem WTC näher vorgestellt wurde,ging es einem ja auch so..


Ist wahrscheinlich eher zu begreifen, als diese Masse an Menschen
 
3. October 2001, 22:10   #5
nighty
 
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Beiträge: 753
so richtig bewusst werden was passiert ist wird es ihm wahrscheinlich erst wenn er in sein "nomales" leben zurückkehrt.

nachvollziehen was einem ín so einem moment durch den kopf geht wenn man erfährt das man nie wieder auf seinen beinen stehen kann ist wohl fast nicht nachvollziehbar.

bye
 
7. October 2001, 22:44   #6
Black Panter
 
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"Ich habe immer nach vorne geschaut"

Auf den Tag genau vor drei Wochen fand seine aktive Rennsportkarriere beim ChampCar-Rennen auf dem EuroSpeedway ein tragisches Ende.

"Ich habe ein neues Leben vor mir"

Obwohl ihm beide Beine oberhalb des Knies amputiert werden mussten, zeigt der ehemalige Formel-1-Pilot erstaunlichen Lebensmut. "Ich habe ein neues Leben vor mir und werde meine ganze Energie einsetzen, um das Beste daraus zu machen."

Im Moment erholt sich Zanardi noch in einer Berliner Klinik von seinen lebensbedrohlichen Verletzungen. Schon in diesem Monat soll er aber in eine Reha-Klinik in Bologna verlegt werden, wo er erstmals mit Prothesen laufen will.

Rollstuhl bald nur noch Erinnerung

Im Moment sitzt der ehemalige Teamkollege von Ralf Schumacher noch im Rollstuhl, doch die Ärzte machen ihm Hoffnung, dass dies nicht mehr allzu lange der Fall sein wird.

"Ich werde wieder laufen und auf keinen Fall für den Rest meines Lebens an den Rollstuhl gefesselt sein", gibt sich der Italiener nach der Besichtigung eines Reha-Zentrums.

"Ich habe junge Menschen mit demselben Problem gesehen, die gelaufen, gerannt und geschwommen sind. Dadurch habe ich eingesehen, dass ich auch in Zukunft ein normales Leben führen kann."

"Ich versuche, das ganze so positiv wie möglich zu sehen"

An den Unfall selbst hat Zanardi keine Erinnerungen. "Ich weiß noch, dass nach Deutschland gekommen bin, der Rest ist einfach nur absolute Leere."

Der Versuch, sich nicht von seinem Schicksal unterkriegen zu lassen, erfordert aber auch sehr viel Selbstdisziplin. "Ich will und ich muss positiv denken", zwingt sich Zanardi.


Auch die große Unterstützung von außen trägt sicher entscheidend zu Zanardis beeindruckender mentaler Stärke bei. "Ich habe immer nach vorne geschaut und das werde ich auch diesmal tun."

Er hat seinen Mut auch nachdem ihm bewust geworden ist was mit ihm passiert ist nicht verloren.


Wollte euch über dem weiteren Verlauf von Zanardi´s Genesung auf dem laufenden halten.
 
17. October 2001, 19:20   #7
Black Panter
 
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Zanardi ist den Ärzten dankbar

In einem Gespräch mit der "Bild"-Zeitung bedankte sich Zanardi bei den Medizinerin des Unfall-Krankenhauses in Berlin-Marzahn, wo er seit dem Unfall behandelt wird.

Dort habe er "ein Team von Ärzten und Krankenpflegern gefunden, das immer mit Professionalität, Entschlossenheit und Hingabe an meiner Seite geblieben ist. Dank dieser wundervollen Leute habe ich das wichtigste Rennen gewonnen. In wenigen Tagen werde ich 35 Jahre alt, dieses Team werde ich nie vergessen. Hier in Berlin hat man mir das Leben gerettet."

"Nur ein Schicksalsschlag"

Sein Unfall sei "nur ein Schicksalsschlag" gewesen, sagte der frühere Formel-1-Kollege von Ralf Schumacher der Bild-Zeitung weiter: "Die Autos sind heute viel sicherer als jemals zuvor. Es gibt aber eine Grenze. Wenn die überschritten wird, erhöhen sich die Risiken."

Trotz seiner folgenschweren Verletzungen habe er "nie die Heiterkeit verloren. Die Tatsache, dass ich noch am Leben war, dass ich den Tod besiegt hatte, hat alles andere überwunden."
 
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