Skats

Datenschutzerklärung Letzten 7 Tage (Beiträge) Stichworte Fussball Tippspiel Sakniff Impressum
Zurück   Skats > Interessant & Kontrovers > Kulturelle Unterhaltung
Registrieren Hilfe Benutzerliste Kalender Alle Foren als gelesen markieren


 
 
2. June 2003, 19:28   #1
binozap
 
Benutzerbild von binozap
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 562
Virtuelle Museen

Nun, erst wollte ich noch ein Rätsel an "Museen der Welt" im Forum mit dem großen ERR ansetzen, aber es dann doch gelassen. Damit sara mich nicht noch mehr hasst als nötig .

Die Frage wäre gewesen: Welches Bild hängt da an der rechten Wand hinter der leicht verunglückten Venus ? Zur Hilfe ! Ein Rätsel, ist mir so rausgerutscht - der Name des Malers beginnt mit einem großen R und endet mit -brandt. Grafikdesigner Paolo Cizek aka Emeth; Lead Graphics Artist für MAFIA scheint sich jedenfalls auch für tanzende Elfen zu interessieren...
 
3. June 2003, 13:29   #2
Maggi
 
Benutzerbild von Maggi
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 3.915
Das finde ich auch toll an solchen Spielen - den Detailreichtum. Wenn man irgendwie versteckte Schleichwerbung macht, oder irgendwelche Statuen in Parks stellt, in denen sie sich eigentlich nicht befinden sollten
 
3. June 2003, 16:50   #3
sara
 
Registriert seit: March 2003
Beiträge: 634
Ach, aber eigentlich ist das doch Mist, oder ?

Ich meine, irgendwie ist das www ja supergenial und man kann so viel finden - egal ob man es gesucht hat oder nicht. Selbst so ein richtiges Museum aus Stein und Beton kann einem aber doch immer nur einen kleinen Eindruck von einem winzigen Teil wiedergeben.

Da läuft man durch, oder klickt sich durch ... aber kriegt man richtig einen Bezug zu Sachen/ Dingen/ Gegenständen - gar Lebensmomenten ?? Ich bezweifel das ja immer so ein bissl im Geheimen.

Was ist denn ein gemaltes Bild von einem Rembrandt, ohne die Zeit zu kennen, wirklich gespürt zu haben, wie es sich gelebt hat. Klar, geht ja auch kaum anders ... oder ist die Zeitmaschine jetzt doch schon erfunden und ich habs mal wieder nicht mitbekommen ?

Aber irgendein Verlust bleibt immer .....
 
3. June 2003, 17:23   #4
Maggi
 
Benutzerbild von Maggi
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 3.915
Jep, sicher, du hast ein anderes Gefühl, wenn du ein Bild auf dem dazugehörigen Schirm betrachtest, oder ob du im Museum zusammen mit David, der Venus von Milo, Michelangelos Erschaffung des Adam und all den anderen, (die es, ich weiß es, nicht in einem Museum gibt) dich richtig in die Bilder "hineinleben" kannst.

Aber: Computerspiele sind ja (noch) nicht dazu fähig, Menschen eine Realität vorzuspielen; Jemand, der ein Computerspiel für Realität hält, ist in meinen Augen ein bisschen ...krank... Doch geht es nur um den Witz; Schließlich weiß fast jeder von den Bildern und Statuen, die man eben kennen sollte; Und daß diese in einem Computerspiel auftauchen, das zumindest versucht, ein wenig realitätsnah zu sein, ist ein kleiner Gag, nichts weiter.

Gesundheit,
Maggi
:koch:
 
3. June 2003, 17:29   #5
binozap
 
Benutzerbild von binozap
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 562
Menno, sara es ist heute so heiss und Du kommst dennoch mit so schwerer Kost.
Zitat:
...aber kriegt man richtig einen Bezug zu Sachen/ Dingen/ Gegenständen - gar Lebensmomenten
das gehört in Philosophie, aber nun denn. Was wäre für Dich ein "richtiger" Bezug ? Klar, wenn Du heute ein Gemälde aus dem 17 Jhdt. anschaust, siehst Du es mit anderen Augen, als ein zeitgenössischer Betrachter. Das Bild ist jedoch eine Botschaft, eine Nachricht aus vergangener Zeit. Jede Nachricht muß vom Empfänger decodiert werden, auf verschiedenen Ebenen und je komplexer der Nachrichteninhalt, die Botschaft ist, desto mehr Interpretation kommt dazu. Oder so, jedenfalls - ist dies nicht nur bei Gemälden so - Sender und Empfänger einer Nachricht müssen über einen gemeinsamen Satz von gleich interpretierten Zeichen verfügen. Für mich ist ein Text in arabischer Schrift oder in chinesischen Schriftzeichen einfach nur ein "Bild". Die enthaltene Information kann ich nicht decodieren, nicht einmal auf Textebene, geschweige denn inhaltlich. Bei vielen Bildern ist dies zwar etwas einfacher, aber so wie man lesen lernt, muß auch sehen geübt werden.

Und wenn Du schreibst
Zitat:
Was ist denn ein gemaltes Bild von einem Rembrandt, ohne die Zeit zu kennen, wirklich gespürt zu haben, wie es sich gelebt hat
dann sage ich, daß aus dem Bild ein Teil des Zeitgeistes zu spüren ist. Aber wie das so mit Geistern ist, sie sind scheu, schwer zu erkennen und man muß deshalb viel Geduld haben, um sie zu spüren.
 
3. June 2003, 17:45   #6
sara
 
Registriert seit: March 2003
Beiträge: 634
Zitat:
Zitat von binozap
Menno, sara es ist heute so heiss und Du kommst dennoch mit so schwerer Kost.
Okay, das ist ein Argument - lass uns im Winter weiterreden.


Ach, weisst, was ich meine ist, dass ich in ein Museum gehen und mir irgendwas x-beliebiges angucke. Und sicher kann ich mit Backgrounds irgendwoher holen zu dem, was ich betrachte. Aber die können nur irgendwie falsch sein. Nicht im Sinne von gelogen - sondern im Sinne von nicht-wahrhaftig. Einfach nicht spürbar. Weil ich die Umstände nicht kenne, ich habe sie nicht gelebt - und alles was ich nicht selbst gelebt habe, ist für mein Empfinden nicht authentisch.

Natürlich kann eine Botschaft (ein Geist, wie Du es nennst) rüberkommen. Aber diese kann auch immer nur ein Teil von einem ziemlich großem Ganzen sein - und zwar ein ziemlich kleiner Teil zudem auch noch.

Und wenn ich teils lese, auf welch 'romantischen Wegen' irgendein Dichter, Maler was-nicht-was-noch so gereist ist und sich auf diesen Wegen sein Lebenswerk zusammengepinselt, gedichtet hat, dann stell ich doch einfach mal in Frage, ob das alles so romantisch war überhaupt. Die Vermittlung von Kunstgeschichte wird oft so beschönend und idyllisch betrieben - gerade Museumsinhaber haben da so einen seltsamen Hang zu. Und ich zieh dann immer nur meine Augenbraue ein Stück hoch und überdenke die Begrifflichkeit "Romantik" auf ein Neues.

Ein Bild kann mir immer nur das mitteilen, was ich darin sehen möchte - und wenn ich Zeitgeschichte darin zu sehen vermag, dann ist das viel. Aber doch irgendwie nicht alles , denn :

Zitat:
...irgendein Verlust bleibt immer .....
Und vielleicht ist das auch gut so. Schade ist es allemal.

Vielleicht sollten wir das Thema auf meinem Balkon weiterbekrakeln, bei einem Glas Merlot und Cola für Maggi. Aber erst nach 22 Uhr - da ist es da schön angenehm.

..... das Ergebnis wär vielleicht kein anderes, aber es hört sich irgendwie so romantisch an.

 
3. June 2003, 17:55   #7
binozap
 
Benutzerbild von binozap
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 562
Na gut, also bis später dann
 
3. June 2003, 22:16   #8
binozap
 
Benutzerbild von binozap
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 562
Zitat:
Die Vermittlung von Kunstgeschichte wird oft so beschönend und idyllisch betrieben - gerade Museumsinhaber haben da so einen seltsamen Hang zu.
Meine Güte, sara Du korrespondierst mit Museumsinhabern, sind das die Museumsdirektoren oder die Verwalter ? Inhaber - das klingt für mich eher nach, ach ich weiss nicht was. Nein, ich denke nicht, daß es mir um Romantik geht bei der Malerei, die paar Bilder im Rätselforum, sind recht nett, besonders die Maiden, aber sonst -? Wenn ich Gemälde, ich scheue mich manchmal von Bildern zu sprechen, ein Bild ist alles was Du auf etwa dem Monitor siehst oder daneben, halt alles was Du sehen kannst *g*, deshalb also Gemälde, anschaue, ist das - manchmal - wie ein Akkord, ein Klang. Nein, ich höre nichts dabei ist mehr eine Beschreibung der Empfindung. Und diese Akkorde empfinde ich mehr bei Bildern von Matisse, Macke, Monet - nur zum Beispiel und um die Romantiker beiseite zu schieben.
 
3. June 2003, 22:42   #9
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
Ist es letztlich wirklich so wichtig, was uns ein Künstler mit seinem Werk sagen will?

Ich sehe das nicht als zwingend an. Manchmal sogar im Gegenteil, solange ich etwas mit meinem Hirn interpretiere, komme ich damit klar. Ich möchte nämlich nicht wissen, wie oft ich die Menschen, die irgendwelche Kunstwerke gebastelt haben, verabscheuen würde, kennte ich sie persönlich und ihre Motivation.

Übrigens hat die Information, dass diese griechischen Statuen, die so als Sinnbild von Geschmack hingestellt werden, damals überwiegend bemalt waren, mein Weltbild in dieser Hinsicht ziemlich ins Wanken gebracht.

Ich frag mich dann, welche Farbe die Armstümpfe der Venus von Milo hatten. (Die Arme waren nämlich lt. z.Zt. vorherrschender Lehrmeinung niemals dran)
 
Antwort

  Skats > Interessant & Kontrovers > Kulturelle Unterhaltung

Stichworte
museen

Themen-Optionen



Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 19:36 Uhr.


Powered by vBulletin, Copyright ©2000 - 2024, Jelsoft Enterprises Ltd.
Online seit 23.1.2001 um 14:23 Uhr

Die hier aufgeführten Warenzeichen und Markennamen sind Eigentum des jeweiligen Herstellers.