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18. July 2007, 18:33   #76
Sacki
Dummschwätzer
 
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In diesem Zusammenhang ist es recht interessant, daß die zuständige Polizei den Fall immer noch nicht zu den Akten gelegt hat, sondern weiter ermittelt.
Und mit Sicherheit wird da noch einiges ans Tageslicht kommen.
 
18. July 2007, 19:40   #77
tommygoler
 
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Wo ist die Story, Ben? Seit Monaten hört und sieht man nichts von Frau Kampusch, all ihr angebliches Sich-geldgeil-in-Szene-setzen-wollen was ihr angedichtet wurde hat sich als nicht existent erwiesen. Nun ist sie in einer Disco "abgeknipst" worden und der Fotograf hat sich ein paar Euros damit verdient. So what?

Der Kommentar des Herrn Schmitt dazu ist dagegen einfach nur lächerlich. Denn nach der Logik dürfte ein "Promi" ja nicht mal mehr auf die Straße gehen, weil schließlich
Zitat:
"Jemand, der so viele TV-Interviews gibt, muss dort damit rechnen, gesehen, erkannt und fotografiert zu werden."
Ja klar, die Leute sind selber schuld wenn sie aus der Wohnung gehen, sollen sie doch daheim bleiben. Einfach haarsträubend.

Und nein: Wer sofort denkt, dass da was inszeniert ist, der ist kein schlechter Mensch sondern will halt mal schauen, ob die Kampusch noch zieht *g* Tut sie aber vermutlich nicht wirklich, weil eben die Ausgangsthese der Selbstentführung mit späterer Millionärsgarantie einfach Käse ist und sich die unterstellte Dauermedienpräsenz über Profivermarkter eben genauso als Luftnummer herausgestellt hat.
 
18. July 2007, 20:33   #78
Ben-99
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... kommt immer darauf an, wo man zum Tanzen hingeht. Wenn es wirklich so ist, daß diese Disco für Paparazzi bekannt ist und für Sternchen, die gern auffallen wollen, dann hat sich die gute Natascha, die natürlich auf keinen Fall auffallen möchte, wohl halt nur verlaufen.

Kann aber auch nicht sein, denn zumindest ihr Begleiter, immerhin der Sohn ihres Anwalts, hätte sie dann schon gewarnt. Und nicht ich wollte mit meinem Beitrag von heute nachmittag "mal schauen, ob die Kampusch noch zieht", wie Du schreibst, sondern "Bild" riskiert dafür eine saftige Strafe, eben weil die Macher des Blatts genau wissen, daß das Thema Kampusch immer noch zieht.

Hältst Du denn auch die Aussage des Chefredakteurs der U-Bahn-Zeitung für eine Lüge? Er behauptet ja: "Sie verhandelt gerade mit Zeitungen über lukrative Sommerstories". Mal sehen, wann diese Stories erscheinen, wieviel Kohle sie damit machen wird und ob Du Dich dann immer noch so rührend für das arme Unschuldslamm einsetzt.

Im Ernst: Frau Kampusch bräuchte in bezug auf ihre angebliche Verschleppung der Öffentlichkeit doch nur reinen Wein einzuschenken und auch erzählen, wie nach den ersten Monaten die "Gefangenschaft" wirklich verlief. Ich meine die Zeit, in der sie zusammen mit ihrem "Peiniger" Ski-Ausflüge unternahm und sie in der Zwischenzeit von ORF-Moderatoren über das Radio anscheinend besser "geschult" wurde als es den meisten ausgebildeten Lehrern gelingt *g*. Und wer so ein außergewöhnliches Kind wie Natascha ist, muß während all der Jahre natürlich auch nicht ein einziges Mal zu einem Arzt. Aber sicherlich strahlt der Sender "ORF" hin und wieder auch medizinische Sendungen aus, so daß sich Frau Kampusch dadurch selbst behandeln konnte. Vielleicht schreibt sie demnächst noch ein Lehrbuch für Medizinstudenten im achten Semester ;-)

Wichtig ist nur, daß ihre "Berater" weiterhin dafür sorgen, daß nichts über ihr kaputtes Elternhaus, dem sie womöglich als Kind entfliehen wollte, in die Öffentlichkeit gelangt. Und was sind schon die Bedenken des früheren Leiters der Spezialeinheit, der im Fall Kampusch jahrelang ermittelt hat, gegen die rührenden PR-Stories, die von ihren Anwälten und "Beratern" lanciert werden?

Du bist also auch der Meinung, daß der frühere Ermittlungsleiter nur dummes Zeug redet, wenn er den Vater als Alkoholiker und die Mutter als verwahrlost mit dem Hang zur Promiskuität beschreibt? Er wies auch auf die bizarren Bilder hin, die damals von dem Kind angefertigt wurden. Aber sicherlich findest Du auch das normal, wenn Familienangehörige eine 6jährige mit entblößter Scham in Reitstiefeln und mit Peitsche fotografieren. Und natürlich sollte auch keiner auf die Nachbarin hören, auf die Natascha damals einen sehr unglücklichen Eindruck gemacht hat.

Es wird natürlich so sein, wie es Frau Kampusch erzählt und wie es in den offiziellen, von ihr autorisierten Berichten in allen Zeitungen steht. Denn Boulevard-Journalisten können nun mal nicht lügen ;-)

Gruß Ben
 
18. July 2007, 21:09   #79
tommygoler
 
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... du, die Straße ist noch viel mehr für Paparazzi bekannt. Liegt an den Lichtverhltnissen, frag Ogino, draußen knipst sich's einfach besser ;-) Deshalb ist das einfach Quatsch, was der Schmitt da von sich gibt.

Ob die Story von den "laufenden Verhandlungen" mit anderen Zeitungen stimmt kann ich nicht beurteilen. Das mit ihm, Schmitt, und seinem Blättchen nicht verhandelt wird ist schon klar, ein Schelm wer da dann Böses denkt. Und das die Familienverhältnisse wohl nicht die besten waren hab ich schon vor Wochen geschrieben, das ist aber alles nicht der Punkt. Es geht schlicht um die Täter-Opfer-Rollenverteilung - und da bleibe ich dabei, dass N. Kampusch eben nicht Täterin ist sondern Opfer. Die Tochter einer Nachbarin eine Straße weiter hier war übrigens seit ihrer Kindheit bis heute nicht mehr beim Arzt, noch nicht mal beim Frauenarzt, aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls: Sie ist 23.
 
18. July 2007, 21:24   #80
Ben-99
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... zum Glück sind wir ja wenigstens in anderen Dingen oft ähnlicher Ansicht. Aber in bezug auf zwei Personen der Zeitgeschichte und somit auch des öffentlichen Interesses werden wir wohl immer hart und kompromißlos bleiben. Deshalb hoffe ich, daß sich Natascha bald zum "Boxenluder" umschulen läßt, während Schumi schon mal die Scheidung einreicht. Anschließend verbringt Frau Kampusch einige Jahre angeblich im Keller einer Schweizer Luxus-Villa, bis sie sich irgendwann unter ominösen Umständen aus den Fängen des Kreiselisten befreien kann. Sollte der Steuer-Sünder Willi Weber bis dahin wieder auf freiem Fuß sein, wird er natürlich gern die Vermarktung des neuen Natascha-Skandals übernehmen ;-)

Gruß Ben
 
18. July 2007, 23:53   #81
tommygoler
 
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Ich darf mal korrigieren:
Zitat:
... zum Glück sind wir ja wenigstens in anderen Dingen oft ähnlicher Ansicht. Aber in bezug auf zwei Personen der Zeitgeschichte und somit auch des öffentlichen Interesses werden wir wohl immer hart und kompromißlos bleiben. Deshalb hoffe ich, daß sich Natascha bald zum "Boxenluder" umschulen läßt, während Schumi schon mal die Scheidung einreicht. Anschließend verbringt Frau Kampusch einige Jahre angeblich im Keller einer Schweizer Luxus-Villa, bis sie sich irgendwann unter ominösen Umständen aus den Fängen des Kreiselisten befreien kann. bis sie erfährt, dass das neue Album von Paul McCartney es in die Top-600-Charts geschafft hat. Sie denkt sich "Was Heather kann, kann ich noch viel besser", bändelt während eines geheimen Skiurlaubes mit ihm an und heiratet ihn schließlich in ihrem privaten Domina-Studio. Sollte der Steuer-Sünder Willi Weber bis dahin wieder auf freiem Fuß sein, wird er natürlich gern die Vermarktung des neuen Natascha-Skandals übernehmen ;-)

Gruß Ben
Den Rest können wir so stehen lassen ;-)
 
19. July 2007, 05:57   #82
Ben-99
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... es gibt noch eine andere Variante: McCartney will sich zu seinem 70. endlich mal was gönnen und kauft zum Schnäppchenpreis die heruntergekommene Scuderia. Damit erwirbt er auch die Rechte am Boxenluder Natascha, die sich ihrerseits über die publicityträchtige Aktion so sehr freut, daß sie sich aus Dankbarkeit für ihn ein Bein ausreißt.

Das ruft nun wieder den entsetzten Schumi auf den Plan, der Willi Weber, seinen Mann fürs Grobe, nach England schickt, um Paule die Eier zu polieren. Das macht er so gründlich, daß McCartney wenig später ein neues Album mit alten BeeGees-Titeln veröffentlicht, da er stolz darauf ist, die Falsett-Stimmen jetzt sogar noch eine Oktave höher singen zu können als die Gebrüder Gibb.

Weil Natascha im Videoclip der ersten Single-Auskopplung wieder nackt als Peitschenlady auftreten darf, schwebt auch sie im siebten Himmel. So sind am Ende alle glücklich.

Gruß Ben
 
15. August 2007, 08:07   #83
Irata
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Endlich - das langersehnte Buch der Kampusch. Aber halt, die Autorin nennt sich Sirny-Kampusch (Autorenname). Ein Fake? Eine Gemeinschaftsproduktion von Tochter und Mutter? Weitgefehlt. Es handelt sich vielmehr um die Aufbereitung der Erlebnisse aus der mütterlichen Sicht. "Das ist meine Geschichte, mein Leben, mein Bedürfnis", stellt Brigitta Sirny-Kampusch im SPIEGEL-ONLINE-Gespräch klar. "Es sind die achteinhalb Jahre aus meiner Sicht. Nataschas Geschichte ist eine andere." Gewidmet hat sie das Buch trotzdem der Tochter.

Eine erste Rezension hört sich für mich eher an wie "schnell hingeschmiert um die Kohle abzugreifen".

Zitat:
Dass Erzählstil und Inhalt bisweilen enorme Schwächen aufweisen, lässt sich dadurch entschuldigen, dass die Authentizität gewahrt bleiben sollte. So sollte sich der Leser darüber im Klaren sein, dass hier keine "schöne" Literatur erwartet werden kann, sondern ein Zeugnis über die Verzweiflung einer Mutter, die zwar keine Schriftstellerin ist, aber ihr Schicksal dennoch treffend verarbeitet.
Es bleibt abzuwarten, wann die erste Barbiepuppe, die erste Bettwäsche oder das erste PC-Spiel auf den Markt kommt - inspired by Sirny-Kampusch.
 
19. August 2007, 17:42   #84
kbojer
 
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Das passt doch eigentlich auch zu den Artikeln, die mich dazu verleiten, dass ganze nur noch mehr als Schauspiel anzusehen:
Zitat:
Kürzlich hat die Bild-Zeitung Disko-Bilder von Natascha Kampusch und ihrem angeblichen Freund veröffentlicht. Wie hat sie darauf reagiert?
Das hat sie geschmerzt. Die Geschichte war erstunken und erlogen. Diesen Freund gibt es nicht. Ich bin fassungslos, dass hier Dinge geschrieben wurden, die von der Bild-Zeitung nicht nachgeprüft wurden. Und dann auch noch in einem Stil, der Mitgefühl heuchelt. Es ist auch nach wie vor auch zweifelhaft, wie diese Fotos zustande gekommen sind. Denn eigentlich geht sie nicht gern in die Disko und scheut solche Plätze. stern.de
Ohne jetzt die Art des Journalismus der "Bild"-Zeitung zu loben, die "Rechtfertigung" der N.K. ist aber mehr als fragwürdig...
 
19. August 2007, 19:09   #85
Ben-99
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... in dem besagten "Stern"-Interview spielt sich der ORF-Moderator Christoph Feurstein heuchlerisch als Hüter von Anstand und Moral auf. Das ist lächerlich und deshalb finde ich auch die Kritik gut, die in den Fragen des Interviewers mitschwingt:

Christoph Feurstein: 'Natascha ist nicht Paris Hilton'

Kann aber auch sein, daß man in Hamburg nur eingeschnappt reagiert, weil Jauch sie nicht ins "Stern-TV"-Studio schleppen konnte *g*.

Wie heißt es so schön: Alle in einen Sack und draufhauen - man trifft immer die richtigen. Zumindest bei der Berichterstattung über das hochverehrte Fräulein Kampusch trifft das auf jeden Fall zu ;-)

Gruß Ben
 
21. August 2007, 16:43   #86
Sacki
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Die Story um diese Familie Kampusch wird immer unerträglicher.
Jetzt möchte die Lady auch noch das Haus ihres angeblichen Peinigers erwerben.
Warum sie das Haus erwerben will dürfte auch klar sein: Damit kann man sicher eine Menge Kohle machen. Zb. tägliche Führungen, Originalschauplatz für einen zukünftigen Film, Interwievs an den Originalschauplätzen... ect.

Die Kampusch kann nur von Glück reden, daß ihr Lover sich ins Jenseits befördert hat, sonst käme irgendwann die ganze Wahrheit ans Tageslicht, daß sie mit ihm ein inniges Verhältnis hatte.
Aber vielleicht verplaudert sich die saubere Mami Kampusch ja mal...
 
21. August 2007, 17:08   #87
tommygoler
 
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... schreib doch "intimes Verhältnis", das ist es doch was du meinst. Und niemand bestreitet dies oder bejaht es, das Thema steht seitens N. Kampusch schlicht nicht an. Aber das scheint wohl Teilen der sensationsgeilen Öffentlichkeit nicht zu passen. Machen wir's doch anders: Wir nehmen einfach an, dass Sie mit Herrn P. jahrelang ins Bett stieg. Und jetzt? Ach so, das ist der Beweis, dass sie alles selbst geplant hat, nicht Opfer sondern Täterin ist ... na prima, dann ist ja jetzt alles klar.
 
21. August 2007, 17:39   #88
Sacki
Dummschwätzer
 
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Zitat:
Und jetzt? Ach so, das ist der Beweis, dass sie alles selbst geplant hat, nicht Opfer sondern Täterin ist
Das behaupte ich doch überhaupt nicht.
Fakt ist jedoch, daß sie die meiste Zeit ihrer "Entführung" nicht in dem Verschlag gehaust hat, sondern sehr wohl am Leben teilgenommen hat. Und dazu gehörten auch Ausflüge, Skifahren, kleine Wochenendfahrten und sogar Kinobesuche.
Und genau von diesem Zeitpunkt an, der ihr zweifelsfrei mehrfach die Möglichkeit gegeben hat, auf ihre Situation aufmerksam zu machen, wenn sie schon angeblich nicht fliehen konnte, ist sie kein Opfer mehr. Das sehe nicht nur ich so, sondern inzwischen immer mehr Menschen, die sich das auch nicht mit dem Stockholm Syndrom erklären lassen wollen.

Ich halte Dich ganz sicher nicht für kritiklos und frage Dich deshalb ganz gezielt, wie Du diese penetrante Vermarktungspolitik ihrer Story von N. Kampusch beurteilst.
Was will sie mit dem Haus, warum tut ihr dieser Mensch leid, warum stellt sie eine Kerze an seinen Sarg und besucht den Friedhof ? Das hat mit Stockholm Syndrom nicht das geringste zu tun.

Die in Dresden entführte Stephanie hatte nicht die Möglichkeit mit ihrem Peiniger im Baumarkt nett einkaufen zu gehen oder mal ein kurzes Ski-Wochenende einzulegen.
Sie wurde von diesem menschlichem Abschaum in einer Kiste gehalten und menschenunwürdig erniedrigt.
Heute ist sie nur froh darüber, daß dieser Mensch lebenslang im Knast sitzt und sie wäre wie Natascha Kampusch sicher nie auf die Idee gekommen, dessen Haus zu beanspruchen oder gar an seinem Grab zu weinen.
 
21. August 2007, 18:47   #89
Ben-99
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Zitat:
Dem Opfer nahmen das nach der Sendung nicht wenige übel. Nur wenige Minuten später waren österreichische Internet-Blogs von jenen Stimmen dominiert, die Kampusch Verstellung vorwarfen: "Auswendig gelernt" sei ihr Part im Interview, "bestellt und aufgesetzt", überhaupt wolle sie ja nur "Kohle verdienen".

Es ist das altbekannte Nörgler-Schema: Klar sind acht Jahre Gefangenschaft schlimm, furchtbar, unglaublich, aber irgendwann ist ja auch mal Schluss, Ende, Feierabend. Muss man sich deshalb jetzt so benehmen? Die überaus kritischen Zuschauer zumindest werden dies ihrerseits allerdings nicht beantworten können, kamen sie doch höchstwahrscheinlich noch nicht in die Verlegenheit, diverse Jahre in einem Fünf-Quadratmeter-Kellerverlies zu verbringen. Kampusch: "Die sehen mich als Celebrity, nicht als Opfer."

Natascha Kampusch im ORF: Die entfernte Bekannte
... das ist aus einem ansonsten recht ordentlichen "Spiegel-Online"-Beitrag über die aktuelle Folge der "Natascha-Show", die gestern wieder von den "Partner-Sendern" ORF und RTL ausgestrahlt wurde. Was ich nur nicht verstehe: Warum plappern die Journalisten grundsätzlich alles nach, was Ihnen Natascha erzählt? Bekanntlich ist niemand von ihnen dabeigewesen, und der einzige Mensch, der möglicherweise Wahrheit von Dichtung unterscheiden könnte, hat sich unmittelbar nach ihrer angeblichen "Selbstbefreiung" vor den Zug geworfen.

Doch man sollte sich hüten, die Selbsttötung leichtfertig als Schuldanerkenntnis zu werten. Schließlich kann nichts ausgeschlossen werden. Auch nicht die Möglichkeit, daß der vermeintliche "Entführer", denn nicht mal das ist erwiesen, in Absprache mit seinem angeblichen "Opfer" gehandelt hat. Vielleicht hat er sie bewußt nach Vollendung ihres 18. Lebensjahres freigelassen, war sich aber gleichzeitig darüber im klaren, daß die wahre Geschichte niemand verstehen, akzeptieren oder gar gutheißen würde und wählte daher den Freitod.

Was würde ein Richter in einem solchen Fall machen, wenn es keine weiteren Zeugen gibt und man nur die Aussagen einer auf mysteriösen Weise als Kind verschwundenen jungen Frau verwerten kann? Man sucht nach Indizien und vergleicht sie mit den Behauptungen des angeblichen Opfers. Und dann würde jeder Richter stutzig werden: Warum nimmt ein 8jähriges Kind, das doch wie gewohnt nur zur Schule will, an diesem Morgen seinen Reisepaß mit? Wie ist es möglich, daß ein angeblich über Jahre in einem "Kellerverlies" gefangengehaltenes Kind nur durch ständiges Radio-Hören zu einer gebildeten Frau heranreift, die rhetorisch sogar den meisten Gleichaltrigen mit abgeschlossener Schulausbildung überlegen ist?

Wie kann es angehen, daß Nachbarn aussagen, daß Natascha Kampusch oft unbewacht und guter Dinge im Garten zu sehen war, so daß sie angenommen hatten, es sei halt die neue Freundin des seinerseits auch noch recht jugendlich aussehenden Hausbesitzers? Und der Ski-Urlaub? Die Kino-Besuche? Wie oft hat sich das "Paar" vielleicht sonst noch ganz normal in der Öffentlichkeit bewegt, so daß Natascha schon früher hätte jederzeit "flüchten" können? Daß er sie angeblich eingeschüchtert hat, indem er stets Todesdrohungen aussprach, "wissen" wir nur von Frau Kampusch, die genauso gut auch eine notorische Lügnerin sein kann. Eine Kostprobe hatte sie den Medien ja bereits geliefert, als sie den Ski-Urlaub zunächst eiskalt leugnete.

Und weil ihr Peiniger so furchtbar war und ihr auf grausame Weise so viele Jahre ihres Lebens gestohlen hat, mußte sie natürlich auch unbedingt in die Leichen-Halle, um sich am Sarg von ihm zu "verabschieden". Dazu "paßt" natürlich auch, daß sie nun auch noch ausgerechnet das Haus kaufen will, in dem sie angeblich ein jahrelanges Martyrium erlebt haben will.

Aber es liest sich natürlich viel dramatischer, wenn man als Journalist weiterhin so tut, als wären Nataschas Erzählungen die reine Wahrheit und sie sei tatsächlich "diverse Jahre in einem Fünf-Quadratmeter-Kellerverlies" eingepfercht gewesen. Das ist die Grundbehauptung, die uns alle Zeitungen, von "Bild" bis "Spiegel", eintrichtern wollen. Ich sage: Es kann schon deshalb nicht stimmen, weil nicht nur der gesunde Menschenverstand, sondern auch die Indizien dagegen sprechen. Und ich bin mir ganz sicher, daß schon bald neue Fakten auftauchen werden, die die merkwürdigen Märchen des mammon- und mediengeilen Mädchens in ein ganz anderes Licht tauchen werden.

Gruß Ben


[edit]

Was Sacki zum Fall "Stephanie" aus Dresden schreibt, kann ich nur unterstreichen. Da wirkt nichts unglaubwürdig, da kommt wirklich Abscheu und Ekel auf - gegen einen Täter, der sein perfides Verbrechen akribisch geplant hat, und man kann sich vorstellen, welche höllischen Qualen diese junge Frau durchlitten haben muß.
 
22. August 2007, 09:58   #90
Jules
 
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Naja - warum sollte sie das Haus nicht kaufen ?
Ich nehme nicht an das sie selber darin wohnen will.
Aber die Überlegung (bei ihr) darf gestattet sein: Warum soll ich es nicht kaufen, bevor es ein anderer tut und damit hausieren geht und es der Öffentlichkeit zugänglich machen (könnte).
 
22. August 2007, 10:11   #91
Sacki
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Zitat:
Zitat von Jules Beitrag anzeigen
...bevor es ein anderer tut und damit hausieren geht und es der Öffentlichkeit zugänglich machen (könnte).
Was meinst Du wohl ist der Grund, warum sie (bzw. ihre ausgewichsten Berater) das Haus unbedingt haben wollen ?
Denn ich denke mal, genau das wollen sie vermeiden, um selbst damit Geschäfte zu machen.
Ein Interview in dem angeblichen Gefängnis incl. einer Führung und Erklärung durch das arme Opfer würde schon erheblich mehr Tantiemen einbringen. Und dann könnte man daraus auch noch eine kleine Serie machen..., so ca. fünf Folgen mit jeweils 60 Minuten (Abzüglich der Werbung).
 
22. August 2007, 12:52   #92
Jules
 
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Ich sehe keinen Markt für Natascha-Devotionalien.
Ehrlich gesagt finde ich persönlich das Thema mittlerweile ziemlich ausgelutscht.
Wer interessiert sich denn noch wirklich dafür ? Wahrscheinlich eh nur einige Journalisten die meinen ihr Sommerloch füllen zu müssen.
 
22. August 2007, 19:36   #93
Ben-99
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... ich liebe solche Hinweise auf ein angeblich inzwischen "ausgelutschtes Thema" vor allem deshalb, weil sie grundsätzlich in Threads auftauchen, die genau das Gegenteil beweisen, da sie besonders häufig angeklickt werden.

Daß dieser Thread vor allem auch von Lesern mit Interesse verfolgt wird, die gar nicht als Member auf dem Skats registriert sind, werte ich als Beleg dafür, daß es außer uns auch noch viele andere Menschen gibt, die sich nicht mit der "offiziellen" Darstellung in den Medien abfinden möchten und sich Gedanken darüber machen, wie es wirklich gewesen sein könnte.

Ich meine: Wer schon "kleine" Lügen ohne nachzudenken für bare Münze nimmt, nur weil sie im Fernsehen ausgestrahlt werden, hat es dann später erst recht schwer, auf "große", besonders dreiste und folgenschwere Lügen mit gesundem Argwohn zu reagieren, was zum Beispiel die völlig verzerrte Berichterstattung über die letzten beiden Irak-Kriege sehr anschaulich gezeigt hat. Da half es auch nichts, daß sich später fast alle amerikanischen Sender reumütig dafür entschudigten, daß sie monatelang zur besten Sendezeit kritiklos die Lügen der beiden "Bush-Krieger" im Weißen Haus verbreitet haben.

Gruß Ben
 
23. August 2007, 11:54   #94
Ben-99
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... möglicherweise geht es jetzt erst richtig los. So wehrt sich Ludwig Koch, der Vater von Natascha, gegen die Verunglimpfungen in dem Buch von Frau Sirny, beschreibt in der Wiener "Krone" seine Gefühle beim Anschauen der Anfang der Woche ausgestrahlten TV-Dokumentation und richtet einen offenen Brief an seine Tochter:

Ludwig Koch schreibt an Tochter Natascha

Ich kann seine Verbitterung verstehen. Er fühlt sich ausgenutzt vom windigen TV-Moderator Feuerstein und anderen Natascha-Nutznießern, die vom Schicksal der Familie profitieren und nur so lange scheißfreundlich zu ihm waren, bis sie ihn nicht mehr brauchten. Dabei ist er möglicherweise noch am wenigsten verantwortlich für das, was damals mit dem Kind geschah - was es auch immer gewesen sein mag. Frau Sirny jetzt aber als treusorgende Mutter hinzustellen und ihn als "versoffenen Trottel", mag zwar nach dem Geschmack vieler Leser und Fernsehzuschauer sein, hat aber mit der Wirklichkeit wohl ebensowenig zu tun wie die dramatischen Erzählungen seiner Tochter.

Gruß Ben
 
23. August 2007, 14:13   #95
Doty76
 
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Wow....

Lieber Ben,

so wenig soziale Intelligenz wie Du hier an den Tag legst, ist schon fazinierend. Also im negativen Sinne versteht sich!

Natascha Kampusch ist als Kind von einem Psycho entführt worden und acht Jahre in einem Kellerloch eingesperrt worden. In der Zeit war dieser Spinner ihr einziger menschlicher Kontakt! Ihr heutiges Selbstbewußtsein, hat sie sich offensichtlich aneignen müssen! Das war ihr Schutzschild gegen den Wahnsinn den sie da erlebt hat! Ansonsten hätte sie diese Phase ihres Lebens wohl kaum überleben können!

Und ehrlich gesagt, wird davon heute vieles auch nur aufgesetzt sein! Denn wenn man es mal genau nimmt, ist sie doch nur von einer Katastrophe in die nächste gerutscht. Vor ihrer Flucht hat der Psycho versucht sie zu manipulieren und ihr seinen Willen aufzuzwingen. Nach ihrer Flucht hat der Rest der Welt diese Rolle übernommen!

Wenn ich ehrlich bin, habe ich weder für ihre Mutter noch für ihren Vater auch nur ansatzweise Verständnis! Wie kann man allen ernstes sein Leid über das Leid seines Kindes stellen! Wie kann man ein Buch mit so intimen Details veröffentlichen, mit der Begründung man bräuchte dies für die persönliche Verarbeitung oder in einem öffentlichen Brief, seine Tochter dermaßen angreifen??? Getreu dem Motto, daß lasse ich mir nicht gefallen! Was sind das denn bitte für Eltern?

Entschuldigung, aber wieso muß Natascha sich das alles gefallen lassen???

Ganz ehrlich, mich interessiert es nicht im geringsten ob das was Natascha berichtet überzogen und/oder unwahr ist. Fakt ist, und das wird wohl niemand bestreiten, gegen seinen Willen acht Jahre lang gefangen gehalten zu werden, wird bei jedem Spuren hinterlassen! Sie ist einfach ein Mensch dem schreckliches Wiederfahren ist, daß ist alles was zählt und viel mehr hat den Rest der Menschheit nichts anzugehen!

Ich hoffe das sie irgendwann ihren Frieden und ihre Ruhe finden wird!
 
23. August 2007, 15:29   #96
Sacki
Dummschwätzer
 
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Zitat:
und acht Jahre in einem Kellerloch eingesperrt worden
Wenn man von "gelegentlichen" Einkaufsfahrten, Ski- u. Wandertouren, Gartenarbeiten ect. absieht, wahrscheinlich schon. Den Rest der Zeit lag sie angekettet an einer Wand, ohne Licht, Fernsehen, Radio und Bücher. Daher auch ihr geringes Bildungsniveau.

Zitat:
Vor ihrer Flucht hat der Psycho versucht sie zu manipulieren und ihr seinen Willen aufzuzwingen
Wer sagt das und durch was ist es bewiesen ?
Ist es nicht eher so, daß viele es einfach so sehen wollen, weil es die ganze Story sehr viel glaubwürdiger macht, was die aber nicht ist.

Zitat:
Wie kann man ein Buch mit so intimen Details veröffentlichen...
Schon mal etwas von Raffgier und Geld-Geilheit gehört ? Es soll ja Leute geben, die "verkaufen" noch viel mehr, um sich reich zu machen (Manche sogar ihre Kinder)

Zitat:
Entschuldigung, aber wieso muß Natascha sich das alles gefallen lassen???
Muß sie doch überhaupt nicht. Soll sie doch ihren Beratern in den Arsch treten, denn die haben sich eh schon eine goldene Nase verdient. Vielleicht wäre die Wahrheit auch interessanter...

Zitat:
Ich hoffe das sie irgendwann ihren Frieden und ihre Ruhe finden wird
Ich nicht, solange sie mit Hilfe ihrer Berater nur auf Publicity und Kohle aus ist.
...und was soll man von einer Frau halten, die immer noch ein Foto vom Sarg ihres "Entführers" auf ihrem Handy bei sich trägt?
Kampusch hat Sarg-Foto ihres Entführers im Handy
 
23. August 2007, 15:34   #97
tommygoler
 
Registriert seit: December 2003
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Sacki, ich weiß es nicht warum sie Kerzen ans Grab stellt, es interessiert mich eigentlich auch nicht besonders. Ich mache nämlich keine Studie über Langzeitentführungsopfer sondern sehe einfach ein Mädchen, was aus welchen Familienverhältnissen heraus auch immer zum Opfer wurde dadurch, dass sie von einem durchgeknallten Arschloch mehr als acht Jahre lang gefangengehalten wurde. Jetzt ist sie wieder frei und versucht, ins normale Leben zu finden.

An der Aufgabe sind bekanntlich schon sehr viele gescheitert, die unter "normalen" Verhältnissen aufgewachsen sind, umso schwerer wird sie es haben. Deshalb seh ich das eine oder andere Verhaltensmuster von ihr eben auch nicht als "irgendwas stimmt da nicht" sondern letztlich scheint mir das alles - also ihr Verhalten, ihre Sprache, ihr Auftreten - völlig verständlich.

Doty76, das Verhalten der Eltern empfinde ich auch unter alles Sau, aber so ist das nun mal wenn die Medien "zuschlagen" und Leute in die Öffentlichkeit zerren, die vorher ein mehr oder weniger ganz normales "Reihenhausleben" geführt haben. Am besten von allen Beteiligten schlägt sich diesbezüglich nach meiner Ansicht bisher immer noch Natascha selbst, und das ist irgendwo schon bewundernswert.

Edit/Nachtrag:
Sacki, sag du doch mal selbst was du von jemandem hältst der das Bild auf dem handy hat. Was vermutest du denn? So wie Ben, sie hat das als Zehnjährige alles selbst geplant? Oder hast du noch 'nen besseren Knüller auf lager ;-)
 
23. August 2007, 16:30   #98
Ben-99
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... liebe(r) Doty, vielen Dank für Dein Kompliment hinsichtlich meiner faszinierenden "sozialen Intelligenz", was ich grundsätzlich, schon aus reinem Trotz, immer positiv auffasse, versteht sich ;-)

Ansonsten respektiere ich Deine persönliche Meinung zum Fall Natascha Kampusch. Allerdings machst auch Du den Fehler, unbewiesene Behauptungen mit Fakten zu verwechseln, wenn Du zum Beispiel schreibst, daß sie "von einem Psycho entführt worden und acht Jahre in einem Kellerloch eingesperrt worden" sei. Dabei ist lediglich bewiesen, daß der Kellerraum existiert und daß er wohl auch zeitweilig von ihr bewohnt wurde. Ob Natascha dort 8 Wochen oder vielleicht auch 8 Monate verbracht hat, ist nicht bekannt. Ganz sicher waren es aber keine "acht Jahre". Denn das würde nun mal schlecht zu ihren Kino-Besuchen, Ski- und Shopping-Ausflügen sowie ihren regelmäßigen entspannten Aufenthalten im Garten des Hauses passen.

Eigentlich ist bis jetzt nicht einmal bewiesen, ob es sich überhaupt um eine "Entführung" handelte - das glaube ich erst dann, wenn zu hundert Prozent klar ist, daß sich Frau Sirny und Herr P. tatsächlich vorher nicht kannten. Auffälligerweise werden ja alle Recherchen in diese und andere Richtungen vom Kampusch-Clan juristisch verhindert. Darum durfte ja zum Beispiel auch ein Buch nicht in Deutschland erscheinen, das noch mal an die Ermittlungsergebnisse der damaligen Kripo-Sonderkommission "Task Force Natascha" erinnert, dessen Leiter nicht zuletzt aufgrund von Aussagen der Nachbarn über das stets traurig wirkende Kind sowie der sichergestellten intimen Fotos sexuellen Mißbrauch auch heute noch nicht ausschließen mag.

Und die Zeitungen machen brav mit und drucken nur das, was die frühere Familie Kampusch in einem positiven Licht erscheinen läßt. Doch in einem gebe ich Dir Recht: Natascha ist auf jeden Fall das Opfer, selbst wenn sie sogar freiwillig zu P. gezogen sein sollte und sich die Ereignisse an diesem Morgen vielleicht ganz anders abgespielt haben, als Frau Sirny in "ihrem" Buch von ihrem Ghostwriter erzählen läßt.

Fakt ist allerdings, daß es Natascha vom ersten Tag nach ihrer "Selbstbefreiung" in der Hand hatte, wie sie mit den Medien umgehen will. Und sie entschied sich eben ausdrücklich nicht für die "Ruhe", die Du ihr wünscht, sondern konnte ihren Auftritt als "Fernsehstar" gar nicht abwarten, machte auch sonst immer wieder von sich reden, besuchte eine Promi-Disco, wohnte mit alberner überdimensionaler Sonnenbrille und affigem Karl-Lagerfeld-Fächer der Buch-Präsentation ihrer Mutter bei und flog pünktlich zum Jahrestag mit einem Fernseh-Team ins sonnige Barcelona. Aber Du wünscht ihr "Ruhe und Frieden" ;-)

Überleg' doch mal: Als ich letztes Jahr diesen Thread aufgemacht hatte, gab es nicht mal ein Foto von Natascha Kampusch. Keiner wußte, wie sie aussieht, und erfahrene Psychologen erklärten, daß es wohl noch sehr lange dauern wird, bis sie sich, wenn überhaupt, dazu entschließt, in der Öffentlichkeit in Erscheinung zu treten. Man ging von mindestens mehreren Monaten aus. Frühestens in einem halben Jahr, hieß es damals aus Expertenkreisen.

Um so verblüffter waren alle, als sie sich bereits nach 14 Tagen dem Sender ORF in einem "großen Fernsehinterview" präsentierte. Und gerade dieser von ihr von Anfang bis Ende inszenierte Auftritt hat wohl viele Menschen abgeschreckt. Und zwar war es nicht nur ihr gestelzter Sprachstil, sondern die ganze Art, wie sie sich präsentierte, was so weit ging, daß sie sogar gönnerhaft dem Interviewer Handzeichen gab, daß er ihr die nächste (vorher einstudierte) Frage stellen darf.

Und bitte nicht vergessen, daß es auch "Fakt" ist, was sich die junge Frau nur Minuten nach ihrer Befreiung aus dem "Kellerverlies" von den ersten herbeigeeilten Polizeibeamten wünschte: Eine Decke. Doch nicht etwa, weil ihr kalt war oder sie sich damit vor neugierigen Blicken schützen wollte. Nein, sie gab an, daß sie auf keinen Fall wolle, daß Fotos auf den Markt gelangen, an denen sie nicht mitverdient.

Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden. Aber ist es wirklich das, was einem Opfer, das 8 Jahre gefangengehalten sein soll, unmittelbar nach Ende des angeblichen Martyriums durch den Kopf geht? Wer das für "normal" hält, glaubt eben auch all die anderen abenteuerlichen Geschichten, die uns Frau Sirny, Fräulein Kampusch sowie ihre "Berater" auftischen. Einige werden stimmen, andere gehören wohl eher in die Welt der Märchen. Ich persönlich denke: Die ganze Wahrheit kann schon deshalb nicht preisgegeben werden, weil sich dann möglicherweise die Wiener Kripo und Staatsanwaltschaft gezwungen sehen würde, Ermittlungen gegen Personen einzuleiten, die, ich formuliere es mal bewußt vorsichtig, auch zum direkten familiären Umfeld von Natascha zählen könnten.

Gruß Ben
 
23. August 2007, 18:06   #99
Sacki
Dummschwätzer
 
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Zitat:
Sacki, sag du doch mal selbst was du von jemandem hältst der das Bild auf dem handy hat.
Ich bin kein Psychoanalytiker, normal finde ich das keinesfalls. Vielleicht hat sie Schuldgefühle, daß er freiwillig aus dem Leben geschieden ist..., aus welchen Gründen auch immer.

Zitat:
Was vermutest du denn? So wie Ben, sie hat das als Zehnjährige alles selbst geplant? Oder hast du noch 'nen besseren Knüller auf lager ;-)
Ich vermute nicht, sondern behaupte, daß sie in den letzten Jahren ein akzeptiertes Verhältnis mit dem Mann hatte, das sie jederzeit hätte beenden können.
Oder bist Du ernsthaft der Meinung, ein Entführungsopfer, das mit dem angeblichen Täter ins Kino, skifahren oder in den Baumarkt geht, hätte keine Möglichkeit zur Flucht, oder auf sich aufmerksam zu machen ?
Ja selbst in einer Polizeikontrolle hat sie diese Chance nicht wahrgenommen. Ich bitte Dich tommygoler...

Da gibt es inzwischen so viele Ungereimtheiten, daß es schon 'gen Himmel stinkt. Oder kennst Du z.B. Menschen, die 8 Jahre lang nicht beim Zahnarzt waren, die ein solch makelloses Gebiß vorweisen können ?

Ich denke, Natascha wird heilfroh darüber sein, daß der Entführer keinen Abschiedsbrief hinterlassen hat oder so etwas wie ein Tagebuch.
So aber kann man nur auf die Hartnäckigkeit der Ermittler hoffen, daß irgendwann die Wahrheit ans Licht kommt.
Und ich denke, das wird bald geschehen, zumal jetzt auch die Eltern immer mehr involviert werden.
 
23. August 2007, 19:10   #100
Ogino
 
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Bei manchen Schreibern hat man den Eindruck, sie lesen etwas von Entführung und schon liegen die Fakten klar auf der Hand: Täter böse, Opfer bedauernswert.
Das wird ja in fast allen Entführungsfällen auch zutreffen, immerhin stellt eine Entführung, zumal über einen so enorm langen Zeitraum, eines der widerlichsten Verbrechen dar.

Aber in diesem Entführungsfall liegt so ziemlich alles ausserhalb des üblichen Schemas.
Obwohl es keine Parallelen gibt, aber wenn ich den Namen Kampusch höre und die Lobeshymnen, die über sie ausgeschüttet werden, kommt mir immer Lady Di in den Sinn.
Sie wurde und wird heute noch völlig kritiklos wie eine Göttin verehrt, obwohl die nun wirklich genau das Gegenteil davon war.
Aber solange die Mehrheiten völlig resistent gegen Argumente sind und sogar Fakten ignorieren, wird der Heiligenschein Bestand haben.
Bis eines Tages die Wahrheit knallhart auf den Tisch geknallt wird.
 
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