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7. July 2006, 14:45   #1
Ben-99
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Der feine Herr Jauch

... heiratet heute mit viel Prominenz standesgemäß im Potsdamer Lustschloß Belvedere, das allerdings für das niedere Fußvolk abgesperrt wurde.

Und auch schon vor Monaten ließ Jauch durch seine Anwälte Zeitungen bedrohen: Er wollte jede Art von Berichterstattung über seine geplante Hochzeit schon im Vorwege verbieten lassen. Das sah ein Gericht aber anders, da der bekannte TV-Moderator nun mal seit langem zu den Personen des öffentlichen Interesses gehört und gestattete zumindest die Nennung des Ortes und des Zeitpunkts der Eheschließung.

Ich sag's mal frei heraus: Dieser Mann wird mir immer unsympathischer. Da stochert er seit Jahren im Privatleben einfacher Menschen herum, deren "Schicksale" er bei "Stern-TV" vor der Öffentlichkeit breittritt, wird mit einer Millionen-Gage dafür bezahlt und "bedankt" sich dann bei seinem Publikum auf diese schäbige Art.

Mir ist es auch ein Rätsel, warum die Verantwortlichen der ARD unbedingt ihn als Nachfolger für Christiansen wollen. Der Mann ist als politischer Journalist so geeignet für die Sendung, als würde man Dirk Bach "Panorama" moderieren lassen. Dabei hätte man mit Ullrich Wickert einen kompetenten und mindestens ebenso beliebten würdigen Nachfolger für die sonntägliche Polit-Talkshow gehabt.

Jauch kann zwar alles – aber eben immer nur ein bißchen. Und wie "seriös" er ist, hatte er ja schon vor Jahren während des sogenannten "Born"-Skandals bewiesen. So hieß damals ein betrügerischer Filmproduzent, der ein Dutzend gefälschter Reportagen an "Stern-TV" verkaufte, die oft so plump gemacht worden waren, daß es kaum wahrscheinlich ist, daß Jauch angeblich nichts davon gewußt habe, wie er damals als Unschuldsengel behauptete. So wurde ihm denn auch kein Haar gekrümmt, während sein windiger Geschäftspartner in den Knast mußte.

Der Multimillionär, der immer so harmlos, nett und bescheiden tut, hat in Wirklichkeit inzwischen jede Bodenhaftung verloren und führt sich wie eine Diva auf. Der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger erklärt dazu:

Zitat:
Es ist schon etwas verwunderlich, wenn gerade ein Medienmann wie Jauch, der in seiner Karriere auch davon profitiert hat, daß er über die persönlichen Angelegenheiten von Prominenten berichten konnte, die Medien absolut fern halten will, wo es um die eigene Person geht.
"Dem Erfolg des Quotenkönigs wird das Geheimnis um seine Hochzeit kaum schaden" meint das "Hamburger Abendblatt". "Immerhin war Jauch im vorigen Jahr bei einer Umfrage zum 'beliebtesten Deutschen' gewählt worden."

Da bin ich eher skeptisch. Denn sobald ihn die Presse fallenläßt, der er seine TV-Karriere größtenteils verdankt, wird auch sein Stern schnell verglühen. Und er darf sich dann zusammen mit Leuten wie zum Beispiel Frau Schreinemakers darüber wundern, warum man auch als gefeierter Fernseh-Star ganz tief nach unten fallen kann, was gerade aus einer solchen Höhe besonders schmerzhaft ist.

Die (fast) geheime Jauch-Hochzeit

Gruß Ben
 
7. July 2006, 15:08   #2
Maggi
 
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Stimmt, das Gericht hat richtig geurteilt. Die Gerichtssprecherin Katrin-Elena Schönberg des zuständigen Berliner Kammergerichts sprach nämlich später, dass ein klares oberflächliches Interesse der Öffentlichkeit erkennbar sei und das deswegen der Ort der Veranstaltung genannt werden dürfe. Allerdings, und auch das ist richtig, sei dagegen kein vergleichbares öffentliches Interesse an weiteren Details ersichtlich. Eine Privatsphäre hat auch eine Prominenz wie Günter Jauch und er hat das Recht darauf, davon Gebrauch zu machen und es schmierigen Medien wie der Bildzeitung zu verbieten, über seine Hochzeit Bericht zu erstatten.

Es war nämlich die Zeitung, bekannt von Katarina Blum und Günter Wallraff, die in den letzten Wochen und Monaten eine Kamagne fuhr, Jauch einzuschüchtern und von dem gerichtlichen Verbot über die Berichterstattung zu seiner Hochzeit abzulassen. Da Jauch dies aber nicht tat, versuchte die Bild natürlich mit den gewohnten unprofessionellen und unlauteren Mitteln, Meldungen zu bringen, die der Meinung der Bildredaktion entsprachen.

Und da ich auch nicht wirklich Interesse an Günter Jauchs Hochzeit habe, das Argument mit der Privatsphäre aber wichtiger finde als das mit der Pressefreiheit, finde ich die ganze Sache nicht schlimm.

Da er mit der Fußball-WM nicht wirklich ins Rampenlicht treten konnte, mit "Wer wird Millionär?" seit Jahren jede Woche das gleiche machen muss und mit Stern-TV nichts weiter als ein Klatschmagazin moderiert, das auch noch den Anspruch hat, intellektuell zu sein, gönne ich ihm auch die Nachfolge auf den Stuhl von Sabine Christiansen. Ich bin gespannt, ob er sich darauf bewähren kann, erwarte aber eher, dass er dadurch ein paar Kritiker mehr finden könnte.

Ciao,
Maggi
 
7. July 2006, 20:00   #3
Sacki
Dummschwätzer
 
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Schade, daß es keine Lifeübertragung gibt.
So müssen wir nun alle darauf verzichten, den als Trauzeugen fungierenden Gottschalk in seiner tuntenhaften Bekleidung zu sehen: ganz in weiß.
Ne ne, nicht der Anzug: alles. Schuhe, Socken, Hemd Krawatte..alles weiß.

In der Schule nannten wir solche Sonderlinge und Selbstdarsteller immer nur Pausenclown.
 
13. January 2007, 15:21   #4
Ben-99
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... die Medien-Diva Günther Jauch ist nun vollends zu einem arroganten Arschloch mutiert:

"Gremien voller Gremlins"

Und weil er clever ist und als erster die Presse informierte, gelang es ihm auch diesmal wieder, daß nun alle Blätter schreiben, daß die Schuld am Scheitern des Deals einzig und allein bei den angeblichen Deppen der ARD liege.

Dabei kann man denen nur anlasten, daß man überhaupt auf die Schnapsidee kam, diesen Hans Dampf in allen Gassen für die Christiansen-Nachfolge-Sendung zu verpflichten. Denn als politischer "Journalist" gilt Jauch nicht mal als Leichtmatrose. Dazu wollte man ihm auch noch gestatten, nach wie vor als RTL-Star zu wirken und weiterhin für jedes Scheiß-Produkt zu werben, während genau das die ganze Zeit für Sabine Christiansen streng verboten war. Aber Jauch liebt es nun mal, wenn für ihn Extrawürste serviert werden.

Peinlich für die ARD. Und wieder mal war es Programmdirektor Günter Struve, der dem Sender den Mist eingebrockt hat. Da ist es doch klar, daß Leute mit Verstand wie zum Beispiel die neue WDR-Intendantin Monika Piel zumindest den Schaden begrenzen wollten, indem sie Jauch wenigstens in bezug auf seine geliebten Reklameverträge Einschränkungen auferlegten.

Aber vielleicht ist ja dem nimmersatten, geldgeilen Großkotz mit dem schauspielerischen Talent, auf Knopfdruck den scheinbar lieben, bescheidenen, harmlosen Typ von nebenan zu spielen, inzwischen das Herz in die Hose gerutscht, als ihm klar wurde, daß er inmitten hochkarätiger Politiker am Ende auch scheitern könnte, weil es nun mal ein Unterschied ist, mit irgendwelchen Sportlern, B-Promis oder vom Schicksal Gebeutelten belanglose Plapper-Gespräche zu führen wie im Boulevard-Gemischtladen "Stern-TV" oder die Verantwortung für eine Sendung zu tragen, in denen unsere Staatsdiener manchmal früher als im Reichstag wichtige Entscheidungen bekanntgeben.

Insofern kann man sagen, daß in dieser Sendung nicht nur über Politik geredet wird, sondern manchmal auch Politik gemacht wird. Und dafür fehlt Jauch ganz einfach die journalistische Kompetenz. Manchmal reicht es eben nicht, einfach nur ein Top-TV-Star zu sein. Denn sonst hätte man ja auch Gottschalk oder Hape Kerkeling nehmen können.

Man kann nur hoffen, daß die Macher der ARD wenigstens jetzt einen kühlen Kopf bewahren und die Situation nicht noch schlimmer machen, indem sie sich für Beckmann oder, schlimmer noch, Delling entscheiden. Denn mit Frank Plasberg haben sie einen routiernierten, fachkundigen und eben im Gegensatz zu Jauch auch seriösen Moderator, der sein Talent im Umgang mit Politikern lange genug in seiner WDR-Sendung "Hart, aber fair" unter Beweis stellen konnte.

Gruß Ben
 
15. January 2007, 14:48   #5
Ben-99
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... genau das hatte ich kommen sehen: Auf die dümmlich-überheblichen Sprüche der eingeschnappten Diva kam prompt die scharfe Reaktion des SWR-Intendanten Peter Voß, der ihm in einem Offenen Brief vorhält, "Unsinn zu reden":

Zitat:
Jauch müsse "verstehen, dass jemand, der für die ARD profilbildend arbeiten will, sich keine Extrawürste braten lassen kann, sondern gerade die Spielregeln akzeptieren muss, die letztlich unsere publizistische Unabhängigkeit garantieren", meinte Voß.

Er fügte hinzu: "Dass die ARD gerade hier nach einigen unguten Affären besonders kritisch beobachtet wird, kann doch für uns erst recht kein Anlass sein, jetzt einem einzelnen Moderator zuliebe - und sei er noch so populär – fünfe gerade sein zu lassen."

(...)

Der Intendant schrieb weiter an Jauch: "Im übrigen ist es blanker Unsinn, was Sie unseren Chefredakteuren so alles unterstellen." Die Verantwortung für die redaktionelle Gestaltung einer Sendung liege allein beim federführenden Sender, das wäre im Fall Jauch der NDR gewesen. Voß wies die Kritik Jauchs, Chefredakteure unterlägen einer Fernsteuerung, zurück. "Wer immer Ihnen da etwas anderes eingeblasen hat, hat Sie schlicht hinters Licht geführt – aus welchen Motiven auch immer."

Voß äußerte Unverständnis darüber, dass der von Jauch zugesagte Verzicht auf Werbung nicht schriftlich vereinbart worden sei. "Nun habe ich keine Zweifel daran, dass Sie Ihr gegebenes Wort halten - aber das wäre ein unguter Präzedenzfall gewesen“, schreibt Voß an Jauch. „Ich jedenfalls halte nichts davon, dass die ARD künftig zwischen Vertragspartnern erster und zweiter Klasse unterscheidet."

(...)

Voß schreibt in seinem Brief: "Auch ich finde es schade, sehr geehrter Herr Jauch, dass wir nicht zusammenkommen. Aber so ist das nun einmal bei Vertragsabschlüssen – man einigt sich oder man einigt sich nicht, was ist daran eigentlich so schlimm?" Er fügt hinzu: "Und ich denke, Sie halten es auch nicht für Majestätsbeleidigung, wenn man in aller Bescheidenheit darauf hinweist, dass es auch in der ARD eine Reihe profilierter und unabhängiger Köpfe gibt, die zwar nicht so populär sind wie Sie, aber Ihnen, jedenfalls nach meiner Einschätzung, in ihrer journalistischen Potenz nicht nachstehen – Frank Plasberg ist nur ein Beispiel dafür."

ARD: Intendant: Sie reden Unsinn, Herr Jauch
Zack! – das hat gesessen. Und so wird am Ende Günther Jauch der Gelackmeierte sein, weil er in seiner maßlosen Selbstüberschätzung einfach zu hoch gepokert hat. Dabei hätte er sich denken können, daß die Verantwortlichen der ARD sich nicht noch einmal über den Tisch ziehen lassen wie seinerzeit beim umstrittenen Millionen-Deal mit Harald Schmidt. Und daß Dirty Harry damals cleverer war, wird Jauch jetzt ganz besonders wurmen.

Gruß Ben
 
23. March 2007, 15:01   #6
Ben-99
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... und eine weitere Schlappe für den selbstgefälligen Prozeßhansel Günther Jauch, der seit Jahren mit dem Privatleben von Promis und schicksalsgebeutelten Mitbürgern Millionen macht, aber jeden Journalisten bedroht, der auch mal über seine eigenen Vermögensverhältnisse berichten will.

Und wieder mal ging es um sein Hobby, Luxus-Grundstücke in Potsdam zu sammeln wie andere Leute Briefmarken und der falschen Behauptung, ein Reporter der "Bild am Sonntag" hätte sich mit dubiosen Methoden Einblick in die Grundbücher verschafft. Daraufhin verklagte ihn Jauch auf 25.000 Euro Schmerzensgeld – und verlor den Prozeß:

Zitat:
Guido Brandenburg, Chefreporter der "Bild am Sonntag", wurde vor Gericht vom Vorwurf der Verleumdung freigesprochen. Ihm wurde vorgeworfen, sich für einen Artikel über Günther Jauchs privates Immobilienvermögen unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Einblick ins Grundbuchamt Potsdam verschafft zu haben.

So hatte sich in einem Schriftsatz des Amtsgerichts Potsdam die Behauptung gefunden, Brandenburg habe bei der Recherche vom Verdacht der Vorteilsgewährung im Zusammenhang mit Grundstücksgeschäften Jauchs gesprochen. Jauch hatte, nachdem er von dieser Behauptung erfahren hatte, Strafanzeige gestellt.

Am Mittwoch wurde der "BamS"-Chefreporter nun vom Amtsgericht Potsdam jedoch "auf ganzer Linie freigesprochen", wie der Springer Verlag mitteilt. Die Hauptverhandlung habe ergeben, dass derartige Behauptungen von Brandenburg nie aufgestellt worden seien. Ein von Jauch geltend gemachter Schmerzensgeldanspruch in Höhe von 25.000 Euro sei demzufolge ebenfalls zurückgewiesen worden.

"Bild am Sonntag"-Chefredakteur Claus Strunz zeigte sich höchstzufrieden über den Ausgang. Hier habe "in beispielloser Weise ein Journalist kriminalisiert werden sollen", der sich bei seinen Recherchen völlig korrekt verhalten habe. Strunz sieht im Ausgang des Verfahrens einen Sieg für die Pressefreiheit.

"BamS" siegt: Kein Schmerzensgeld für Jauch
Gruß Ben
 
24. March 2007, 13:17   #7
Ogino
 
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Nachdem Jauch ein paar Prozesse gewinnen konnte, steigt ihm der Grössenwahn wohl noch höher in den Kopf.

Gut zu wissen, dass nicht jeder Rene Weller heißt.
 
24. March 2007, 14:25   #8
Ben-99
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... für den diskriminierenden Spruch vor einem Millionen-Publikum "Der sitzt ja dauernd im Knast" hätte meines Erachtens dem Boxer René Weller tatsächlich ein Schmerzensgeld zugesprochen werden müssen. Man kann sich denken, wie der mimosenhafte Jauch umgekehrt reagieren würde, wenn man über ihn zum Beispiel sagt: "Der läßt sich doch dauernd plump gefälschte Film-Beiträge bei "Stern-TV" unterjubeln".

Und in der Tat fiel der saubere Herr Jauch fast ein Dutzend Mal darauf rein oder wußte sogar, daß die Reportagen von dem später zu einer Gefängnisstrafe verurteilten Betrüger Born gefälscht waren und ließ sie dennoch senden, was sogar noch schlimmer wäre. Weller dagegen hatte bisher wirklich nur eine einzige Haftstrafe zu verbüßen, sitzt also keineswegs "dauernd" im Knast.

Promi-Prozess: Klage gegen Jauch abgewiesen

Gruß Ben
 
17. April 2007, 16:15   #9
Ben-99
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... schon interessant zu verfolgen, was dabei herauskommt, wenn sich bei uns "irgendein" C-Promi mit einem "sauberen" A-Promi juristisch anlegt:

Zitat:
Streit mit Jauch

Weller droht Niederlage

POTSDAM - Dem Ex-Box-Weltmeister René Weller (53) droht im Streit mit Günther Jauch (50) eine Niederlage. Erst wies das Landgericht Potsdam Wellers Klage auf 31 300 Euro Schadenersatz ab, jetzt räumt das Oberlandesgericht der Berufung "keine Chancen" ein. Jauch hatte über Weller gesagt: "Der sitzt ja dauernd im Knast." dpa

Weller droht Niederlage
Aber daß in Deutschland vor Gericht nicht alle gleich sind, hatte das Medienmagazin "Zapp" schon vor Wochen in einer Sendung über das merkwürdige "Verständnis" der Potsdamer Justiz gegenüber dem dort wohnhaften Fernsehstar berichtet:

Großes Verständnis - Günther Jauch und die Potsdamer Justiz

Gruß Ben
 
17. April 2007, 16:43   #10
jupp11
 
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tjo, die Vermutung, dass der Bekanntheitsgrad in der Region zu diesem Spruch beigetragen hat, liegt irgenwie im Raum.

Dass allerdings ein Oberlandesgericht einer Berufung, bei der neue Beweise und eine neue Beweiswürdigung statthaft sind, der Berufung keine Chancen einräumt, stimmt mich doch nachdenklich...

tschao

jupp11
 
17. April 2007, 17:11   #11
jupp11
 
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hmm, für'n Nachtrag wars zu spät.

Die strittige Passage nochmal:
Zitat:
Ein Kandidat hatte in Jauchs Quizshow vom 23. Dezember 2005 auf die 4.000-Euro-Frage «Wer trat im Jahr 2004 als ungeschlagener Boxweltmeister ab?» geantwortet: «Weller war's nicht, der saß zu der Zeit im Knast - Ottke war's.» Darauf erwiderte Jauch: «Wobei ich mir nicht getraut hätte zu sagen, dass René Weller zu dieser Zeit im Knast gesessen hat. Aber das stimmt schon, der sitzt ja dauernd im Knast. Oder hat jahrelang gesessen.»
Ben, misst du da nicht manchmal mit zweierlei Maß. Wenn ich mir so manche, auch deine, Beiträge über die Jahre mal so Revue passieren lasse, dann waren dabei sicher Klamotten, die das im Zitat Stehende weit in den Schatten stellten.

Auch wenn man, vielleicht mit guten Gründen, gegen Jauch ist, so ist es ein untaugliches Mittel, ihn in diesem Fall anders zu beurteilen, als man das für sich selbst täte.

nur mal so zur Überlegung


tschao

jupp11
 
17. April 2007, 18:16   #12
Ben-99
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Zitat:
Zitat von Jupp

Ben, misst du da nicht manchmal mit zweierlei Maß. Wenn ich mir so manche, auch deine, Beiträge über die Jahre mal so Revue passieren lasse, dann waren dabei sicher Klamotten, die das im Zitat Stehende weit in den Schatten stellten.
... na, hör mal, Jupp, jetzt müßtest Du doch eigentlich selbst über diesen Satz lachen. Denn natürlich ist es ein Unterschied, ob jemand wie ich auf einem der vielen kleinen Boards ohne Honorar und aus reinem Spaß an der Freude hin und wieder mal die Sau raus läßt, oder ein deutscher Top-Fernsehstar, der seine Millionen hauptsächlich mit den Intim-Beichten und dem Vorzeigen dreckiger Wäsche anderer Leute verdient und auch selbst ein notorischer Prozeßhansel ist, sich juristisch für unantastbar hät.

Genau solche devoten Beiträge, lieber Jupp, machen es der Justiz immer leichter, in völlig bescheuerter Weise Äpfel mit Birnen zu vergleichen, auf daß es dann irgendwann gar keinen Board-Betreiber mehr geben wird, der noch das Risiko eingeht, eine harmlose Plauder-Plattform zur Verfügung zu stellen.

Aber wenn Du meinst, daß es egal ist, ob jemand seine Ansichten mit vielleicht täglich 40 registrierten Membern auf einem vergleichsweise kleinen Board austauscht oder ob er sich vor einem Millionen-TV-Publikum vorher nicht seine Worte überlegt, dann solltest Du Dich möglichst schnell als PR-Mann und Reden-Schreiber für unseren derzeitigen Innenminister Schäuble bewerben. Denn der liebt diese Hysterie und würde uns allen lieber heute als morgen einen Maulkorb umhängen und gleichzeitig die Zustimmung fordern, daß irgendwann auch noch die Daten darüber gesammelt werden dürfen, wann und wo wir das letzte Mal geschissen oder uns mit der Frau oder Freundin im Bett vergnügt haben.

Gilt natürlich nicht für A-Promis, die sich gegebenenfalls vor Gericht oder Untersuchungsausschüssen immer mit einem "Blackout" oder sonstigen Erinnerungslücken herausreden können. So wie es Schäuble ja auch selbst gemacht hat, als er sich schon nach kurzer Zeit angeblich nicht mehr an einen ihm zugesteckten Bakschisch-Scheck in Höhe von 100.000 Mark erinnern konnte. Seitdem wissen wir, daß ein Normalbürger dafür sogar ins Gefängnis kommen kann, während es für bestimmte Politiker offenbar eine besondere Qualifikation darstellt, die sie gerade für das Amt des Innenministers tauglich macht.

Und natürlich sind auch Leute wichtig, die auf den Boards oder anderswo nicht müde werden zu betonen, daß die strengen juristischen Regeln, wenn sie schon nicht von unseren Volksvertretern eingehalten werden, zumindest von uns Net-Usern beherzigt werden sollten.

Gruß Ben
 
17. April 2007, 18:32   #13
jupp11
 
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*ggg Ben - so kommt wenigstens mal n bisschen Schwung in den Thread.

Ich finde nur, dass man nur, weil jemand u.U. n Großkotz ist, nicht gleich das Kind mit dem Bade ausschütten sollte.

Der Weller, dessen Partnerin sich wegen Jauch und dessen Äusserungen nun auch noch von ihm getrennt hat, ist wohl wahrlich kein geeigneter Kandidat für übertriebenes Mitleid.

Ich bin sicher, er hat die Geschichte als zusätzliche Einnahmequelle eingestuft.

Also vieles von dem, dass du zu Jauch gemeint hast, deckt sich ja mit meiner Denke, aber diese Geschichte eher nicht.

tschao

jupp11
 
10. September 2008, 12:17   #14
Ben-99
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... und schon wieder hat sich Günther Jauch als Prozeßhansel lächerlich gemacht. Wann wird der Mann endlich begreifen, daß es auch für ihn keine juristischen Extrawürste gibt?

Zitat:
Berliner Morgenpost
Günther Jauch verliert Rechtsstreit

Die Axel Springer AG und die Ullstein GmbH haben einen Rechtstreit mit Günther Jauch gewonnen. Der TV-Moderator hatte beim Oberlandesgericht Hamburg zwei Klagen über jeweils 130 000 Euro geltend gemacht, dabei ging es um fiktive Lizenzgebühren und Schmerzensgeld wegen der Veröffentlichung eines Fotos in der "Berliner Morgenpost" und der Berliner Lokalausgabe der "Welt", das Jauch beim Sektempfang nach seiner Hochzeit im Hof der Potsdamer Friedenskirche zeigt. Die Kosten des Rechtsstreits beider Instanzen trägt Günther Jauch. Das Berufungsgericht hat festgestellt, dass es für eine Entschädigung bereits an der Rechtswidrigkeit der Fotoveröffentlichung fehle und die Veröffentlichung des Fotos somit keine Persönlichkeitsverletzung darstelle. Eine Revision zum Bundesgerichtshof wurde nicht zugelassen.

Günther Jauch verliert Rechtsstreit
Gruß Ben
 
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