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12. March 2006, 19:51   #101
Jules
 
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11. März 1946: Der Internationale Gerichtshof in Den Haag wird gegründet

Der Internationale Gerichtshof (IGH) (engl.: International Court of Justice, ICJ) ist das Rechtsprechungsorgan der Vereinten Nationen und hat seinen Sitz in Den Haag (Niederlande). Seine Funktionsweise und Zuständigkeit sind in der UN-Charta und maßgeblich im IGH-Statut geregelt.

Die 15 Richter des IGH, die alle unterschiedlicher Nationalität sein müssen, werden gemeinsam von der UN-Generalversammlung und dem UN-Sicherheitsrat gewählt, wobei eine spätere Wiederwahl jederzeit möglich ist. Bei der Wahl achten die Staaten auf eine vorher in Form von understandings festgelegte geografische Repräsentation der 5 Weltregionen. Das bedeutet, dass nach einem bestimmten Verteilerschlüssel freie Richterstellen durch Richter aus einer Region besetzt werden. Alle drei Jahre wird ein Drittel der Richter neu gewählt. Bei ihrer Rechtsprechung vertreten die Richter nicht ihr Land, sondern müssen völlig unabhängig urteilen. Kritiker meinen, dies sei in der Realität jedoch nur bei Richtern der Fall, die aus demokratischen Staaten stammen.

Wenn bei einem Rechtsstreit kein Staatsangehöriger einer der beteiligten Staaten Mitglied des Gerichts ist, kann auf Antrag ein von diesem Staat vorgeschlagener Richter ad hoc am Verfahren teilnehmen.

Als Partei können vor den IGH nur Staaten treten. Diese müssen aber sowohl die UN-Charta als auch das Statut des IGH anerkennen. Zur Zeit sind alle Mitgliedsstaaten der UN berechtigt als Partei vor den IGH zu treten. Der IGH hat nur Rechtsprechungskompetenz über einen Fall, wenn alle Parteien diese für den jeweiligen Fall oder in abstrakter Form anerkannt haben. Die Entscheidungen des IGH sind für die jeweiligen Parteien bindend. Für Klagen von Staaten, die nicht der UN angehören, ist der IGH nicht zuständig.

Unterorganisationen der Vereinten Nationen können mit jeweiliger Ermächtigung durch die Generalversammlung beim IGH Rechtsgutachten zu relevanten Themen anfordern. Die Generalversammlung oder der Sicherheitsrat kann über jede Rechtsfrage ein Gutachten anfordern.

Zwar kam es in über fünf Jahrzehnten nur zu 76 Urteilen und 24 Rechtsgutachten (Stand: August 2003), doch war der IGH wesentlich an der Fortentwicklung des Völkerrechts beteiligt.

Geschichte

Der Internationale Gerichtshof wurde 1946 gegründet, er fungiert unter der Charta der Vereinten Nationen als höchstes Rechtsprechungsorgan und die Statuten des Gerichtshofes bilden einen wichtigen Teil der UN-Charta. Der Gerichtshof ging aus dem von 1922 bis 1946 bestehenden Ständigen Internationalen Gerichtshof (Permanent Court of International Justice) hervor, welcher wiederum auf dem Internationalen Schiedsgerichtshof (International Arbitration Court) aufbaute, der am 6. Februar 1900 auf Beschluss der niederländischen Regierung eingerichtet wurde.

Mitglieder

Der Internationale Gerichtshof hat 15 Mitglieder, die sowohl von der UN-Generalversammlung als auch vom UN-Sicherheitsrat für eine neunjährige Amtszeit gewählt werden. Die Amtszeit der Richter des Internationalen Gerichtshofes endet am 5. Februar des angegebenen Jahres.

Seit dem 6. Februar 2003 gehören dem Internationalen Gerichtshof folgende Richter an:
Awn Shawkat Al-Khasawneh, Jordanien (bis 2009)
Thomas Buergenthal, Vereinigte Staaten (bis 2006)
Nabil Elaraby, Ägypten (bis 2006)
Ronny Abraham, Frankreich (bis 2009) - seit 18. Februar 2005 anstatt Gilbert Guillaume (zurückgetreten am 11. Feb. 2005)
Rosalyn Higgins, Vereinigtes Königreich (bis 2009)
Shi Jiuyong, China (bis 2012)
Pieter H. Kooijmans, Niederlande (bis 2006)
Abdul G. Koroma, Sierra Leone (bis 2012)
Hisashi Owada, Japan (bis 2012)
Gonzalo Parra-Aranguren, Venezuela (bis 2009)
Raymond Ranjeva, Madagaskar (bis 2009)
José Francisco Rezek, Brasilien (bis 2006)
Bruno Simma, Deutschland (bis 2012)
Peter Tomka, Slowakei (bis 2012)
Wladlen S. Wereschtschetin, Russische Föderation (bis 2006)
 
12. March 2006, 19:56   #102
Jules
 
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12. März 1986 – In Hannover wird die CeBIT erstmals als eigenständige Messe eröffnet

Die CeBIT ist die weltweit größte Messe für Informationstechnik und findet seit 1986 jedes Jahr im Frühjahr auf dem größten Messegelände der Welt in Hannover statt. Der Begriff CeBIT ist ein Akronym für Centrum der Büro- und Informationstechnik. Veranstalter der CeBit ist die Deutsche Messe AG (DMAG).

CeBIT 2003

2003 waren 6.500 Unternehmen aus rund 60 Ländern angereist, um auf einer Fläche von 360.000 m² in 27 Hallen auszustellen. Vom 12. bis zum 19. März kamen 560.000 Besucher, 17 Prozent weniger als im Vorjahr, die Zahl der Geschäftsabschlüsse war dennoch um 10 Prozent höher als im Vorjahr.

Es standen vor allem Neuigkeiten rund um die kommende UMTS-Handygeneration, Mobilität und Breitbandkommunikation im Vordergrund. Ein weiteres Thema war die Sprachsteuerung, wobei besonders die Waschmaschine "Hermine" von sich reden machte. IT-Sicherheit war in diesem Jahr ebenfalls ein wichtiger Schwerpunkt, ebenso der Bereich Open Source. Im Linuxpark wurden neben den neuen Distributionsversionen Knoppix 3.2 und SuSE Linux 8.2 viele Lösungen rund um den Einsatz freier Software im privaten und geschäftlichen Bereich vorgestellt.

Dabei wurden auch von der Computerzeitschrift Chip die Tops und die Flops der Messe gekürt. Die Gewinner bekamen den "CeBIT Oscar" und die Verlierer die "CeBIT Bremse":

"CeBIT-Oscar 2003"
Intel mit dem "Centrino-Konzept" für längere Akkulaufzeiten beim Notebook
"Apple iLife" Multimedia-Anwendungen unter einer Oberfläche
Intellon HomePlug 1.0 für einfache Netzwerkanbindung
organische lichtemittierende Dioden (OLEDs)
Microsofts Online-Spieleplattform Xbox live

"CeBIT-Bremse 2003"
TCPA für den Versuch, die Kontrolle über alle PCs zu erhalten

CeBIT 2004

Messehalle 2

Im Jahr 2004 präsentierten rund 6.100 Aussteller aus 64 Ländern sich und ihre Produkte. Schwerpunktthemen waren Wireless LAN, Heimvernetzung, Mobiltelefone und UMTS sowie Digitalkameras.

Gemäß Aussage der Messegesellschaft seien die Erwartungen im Jahr 2004 übertroffen worden. An den sieben Messetagen kamen 510.000 Besucher nach Hannover, 10.000 mehr als man erwartete. Damit ist zwar die Gesamtbesucherzahl erneut gegenüber dem Vorjahr gesunken, die Anzahl der Besucher pro Tag aufgrund der Verkürzung um einen Tag jedoch gestiegen.

CeBIT 2005

Die CeBIT 2005 vom 10. März - 16. März 2005 hatte mit 6.270 Ausstellern einen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen und hatte etwa 480.000 Besucher, davon 29% aus dem Ausland. Eines der Schwerpunktthemen war Voice Over IP (Internettelefonie).

CeBIT 2006

Die aktuelle CeBIT Hannover findet von Donnerstag, 09. bis Mittwoch, 15. März 2006, statt. Ein besonderer Höhepunkt ist in diesem Jahr die Endrunde des Roboking-Wettbewerbes, der in Halle 27 stattfinden wird. 6.300 Aussteller (3.300 aus dem Ausland aus 70 Ländern, 1.700 aus dem asiatisch-pazifischen Raum), 300.000 Quadratmeter. Rund 128.000 ausländische Fachbesucher, Rahmenprogramm mit rund 30 Sonderpräsentationen und 800 Vorträgen. 50 Computer- und Elektronikfachverlage, Dienstleister aus E-Publishing-Sparte, IT-Lösungen. (Börsenblatt-Online, 7. Februar 2006)

Auf der Sonderschau "Digital Living" sollten "Lifestyle"-Produkte der Unterhaltungselektronik von rund 100 Teilnehmern vorgestellt werden. Die Digital Living ist auch eine kurzfristige Reaktion der Messe in Hannover auf die Entscheidung der Messe Berlin vom November 2005, die Internationale Funkausstellung (IFA) künftig nicht mehr nur alle zwei Jahre, sondern jedes Jahr zu veranstalten. Die neue Schau in Hannover ist in einer eigenen Halle (Halle 27) untergebracht, die Privatbesucher für zehn Euro Eintritt über einen separaten Eingang erreichen. Mit CeBIT-Ticket ist der Eintritt kostenlos.
 
13. March 2006, 08:27   #103
Jules
 
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13. März 1829: Gründung der Ersten Donau Dampfschiffahrtsgesellschaft, Wien (DDSG)

Die Erste Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft (oft auch Donaudampfschiffahrtsgesellschaft, kurz DDSG) war eine österreichische Schifffahrtsgesellschaft zur Beschiffung der Donau und ihrer Nebenflüsse. In den 1990er Jahren wurde die Gesellschaft aufgeteilt und privatisiert.

Geschichte

Zum Zweck der Schifffahrt auf der Donau und deren Nebenflüssen, wurde am 13. März 1829 in Wien die Erste Donau-Dampfschiffahrts-Gesellschaft gegründet.

Im Jahre 1830 verkehrte bereits der Dampfer „Franz I“. zwischen Wien und Budapest. In den folgenden Jahrzehnten entwickelte sich die DDSG nach Bewältigung enormer nautischer Probleme bis 1880 zur größten Binnenreederei der Welt.

Der Flottenstand der DDSG umfasste zu dieser Zeit über 200 Dampfschiffe und ca. 1.000 Güterkähne. Weiters verfügte die DDSG über eigene Schiffswerften sowie ein Kohlebergwerk und mehrere Niederlassungen (Argentien) an der Donau. Auf den Schiffen der DDSG wurden damals auch Postsendungen mit eigenen Briefmarken befördert.

Der Erste und der Zweite Weltkrieg bereiteten der DDSG schwere Verluste. Die im Gesellschaftsbesitz befindlichen Schiffswerften, das Kohlenbergwerk sowie große Teile der Flotte gingen verloren.

In der Besatzungszeit nach 1945 war die DDSG unter sowjetischer Kontrolle.

Privatisierung

Ab dem Jahre 1973 wurden Maßnahmen hinsichtlich der Flottenmodernisierung getroffen. Das Unternehmen stellte von der bis dahin üblichen Zug- auf die kostengünstigere Schubschifffahrt um. Es gelang jedoch nicht, die DDSG wieder gewinnorientiert zu führen.

Die Gesellschaft wurde 1991 zwecks Privatisierung in die Bereiche Frachtschifffahrt (DDSG-Cargo GmbH) und Fahrgastschifffahrt (DDSG-Donaureisen GmbH) geteilt.

Die DDSG-Cargo GmbH wurde 1993 an die Stinnes AG verkauft, die das Unternehmen 1997 wiederum an die Gerhard Meier AG weiterverkaufte. Dieser gelang es bis heute, die Schifffahrt bilanziell positiv zu führen.

Für die DDSG-Donaureisen konnte kein entsprechender Käufer gefunden werden, was zu Folge hatte, dass die Schiffe dieses Bereiches an verschiedene Unternehmen vergeben wurden. Einen Großteil der Fahrgastschiffe übernimmt die DDSG Blue Danube Schiffahrt GmbH die diesen Geschäftsbereich bis dato erfolgreich weiterführt.

Die heutige DDSG-Personenschifffahrt

Seit 1995 betreibt die DDSG Blue Danube Schiffahrt GmbH., ein Unternehmen des Österr. Verkehrsbüro (50%) und des Wiener Hafens (50%) erfolgreich Donaureisen mit 5 eigenen Schiffen in den Kernzonen Wien und Wachau. Zusätzlich werden mit Partnerunternehmen die Strecken Wien-Passau-Wien (Donau Touristik, Kaiserin Elisabeth), Wien-Budapest-Wien (Mahart Passnave, Tragflügelboote) und Wien-Bratislava-Wien (Central Danube, TwinCityLiner, neu ab Juni 2006) betrieben. Bei letzt genannter Destination ist die DDSG Blue Danube zwar nicht eigner des Schnellschiffes, jedoch Betreiber und stellt das Bordpersonal zu Verfügung.

In Wien stehen die beiden Ausflugsschiffe Vindobona und Vienna zu Verfügung, welche 4x täglich zu Sightseeingtouren auf der Donau und dem Donaukanal ablegen. Während das Hundertwasser-Schiff Vindobona auf der "Hundertwasser-Tour" unterwegs ist, startet die 2005 renovierte Vienna zur "Großen Donaurundfahrt". Einstiegsmöglichkeiten sind der Schwedenplatz, die Reichsbrücke und das KunstHausWien.

Neben dem Sonntags-Ausflug "Wien-Dürnstein-Wien" bietet die DDSG mit ihrem Flaggschiff Admiral Tegetthoff auch einige Fahrten von Wien in den Nationalpark DonauAuen nach Orth an der Donau und Hainburg an.

Die Wachau ist wohl der schönste Streckenabschnitt der Donau. An Bord der beiden DDSG-Schiffe Wachau und Prinz Eugen erlebt man 36 km Flusstal von seiner schönsten Seite. Drei Abfahrten stehen täglich von April bis Oktober zu Verfügung; Stopps gibt es in Krems an der Donau, Dürnstein, Spitz (Wachau), Emmersdorf an der Donau und Melk. Komplettiert wird das Linienangebot durch Kombi-Tickets mit Rad, Picknick, Kultur, Wein und Bahn.

Aber nicht nur unter Tags wird viel geboten. Es gibt auch abendliche Themenschifffahrten ab Wien, Krems und Melk, bei denen getanzt, gefeiert und gegessen werden kann. Zum Beispiel gibt es Karibiknächte oder die Dinner Cruise "Sound of W. A. Mozart".

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14. March 2006, 08:56   #104
Jules
 
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14. März 1996: Fusion deutscher Handelsunternehmen zur Metro AG

Die Metro AG ist eine in Düsseldorf ansässige Holding-Gesellschaft, die unter dem Dach der METRO Group verschiedene Groß- und Einzelhandelsunternehmen verwaltet. Die METRO Group hat heute weltweit etwa 270.000 Mitarbeiter, davon etwa 142.000 in Deutschland. Mit ihren verschiedenen Vertriebslinien ist sie bisher in 31 Ländern aktiv.

Geschichte
Die Metro AG hat 1964 mit der Gründung des ersten Metro Cash & Carry Markts begonnen. 1967 ging die Firma Franz Haniel & Cie. GmbH eine Partnerschaft mit Metro ein. Im gleichen Jahr folgte die Familie Schmidt-Ruthenbeck in die Partnerschaft. Zu den Spitzenmanagern der Metro zählte Erwin Conradi.

Am 14. März 1996 wurde die Bildung der Metro Group als Verschmelzung der Metro Cash & Carry mit der Kaufhof Holding AG, der Deutsche SB-Kauf AG und der Asko Deutsche Kaufhaus AG (an denen eine Metro-Beteiligungsgesellschaft zuvor jeweils Anteile gehalten hatte) bekanntgegeben. Zum Konzern gehörten auch die Huma Einkaufszentren, die Sportfachmärkte Primus Sportwelt, die MHB Handel AG und der Büroartikel- und Schreibwarenhersteller Pelikan AG. Die Aktie der rückwirkend zum 1. Januar gegründeten Metro AG notierte erstmals am 25. Juli 1996 im DAX.

1998 wurden zudem 94 Allkauf SB Warenhäuser übernommen. Außerdem die Allkauf Touristik Vertriebs GmbH mit 160 Reisebüros, die durch die Metro wieder veräußert wurden. Die Allkauf Franchise GmbH, zu der ca. 90 Fotofachgeschäfte gehörten, wurde im November 1998 an Nina's Bildermarkt Sommer GmbH verkauft.

Besitzverhältnisse
An der Metro Group halten Otto Beisheim, die Familie Haniel und die Familie Schmidt-Ruthenbeck zusammen derzeitig 55,7 %. Damit beläuft sich der Anteil der einzelnen Hauptaktionäre auf 18,56 %.

METRO Group
Zu den Vertriebslinien der METRO Group gehören:

Metro Cash & Carry (Großhandel)
Galeria Kaufhof (Kaufhauskette)
real,- (Verbrauchermarktkette)
extra (Verbrauchermarktkette)
Media Markt (Elektrofachmarkt)
Saturn (Elektrofachmarkt)
Sportarena
Lust for Life
Emotions
Dinea
Grillpfanne
Axxe
C+C Schaper
Zu Metro Cash & Carry Österreich gehören noch zusätzlich Adler, Extra, etc.

Praktiker (Baumarktkette)
Die Praktiker Baumarktkette gehörte bis Ende des Jahres 2005 noch zu 100 % zur Metro Group. Durch einen Börsengang im November 2005 verringerte die Metro ihren Anteil auf 40 %, es flossen ca. 500 Millionen liquide Mittel zur Metro. Am 7.12.2005 veräußerte die Metro ihre 53 Praktiker Immobilien für 480 Millionen Euro.

MDL Metro Group Distribution Logistics GmbH & Co. KG, betreibt u.a. in Hamm mit 10.000 qm das größte Tiefkühllager in Deutschland sowie acht weitere große Zentralläger in Altlandsberg, Bremen, Essen, Frechen, Gimbsheim, Reichenbach im Vogtland, Sarstedt und Kamen.

METRO Cash & Carry Österreich
METRO Cash und Carry Österreichwurde 1971 gegründet und war der erste Standort im Ausland von Metro C&C. Der 1971 eröffnete Großhandels-Markt Wien-Vösendorf war nicht nur der erste METRO-Markt Österreichs, sondern auch der erste außerhalb Deutschlands.

Die METRO Cash & Carry Österreich erwirtschaftet einen Jahresumsatz von netto 749,0 Mio. Euro. Die METRO Cash & Carry Österreich hat in Österreich, 12 Großmärkte mit einer Verkaufsfläche von 136.800 m². In jedem Großmarkt ist ein Warensortiment von 48.000 Artikeln vorhanden. Rund 2.300 Mitarbeiter bedienen jährlich 524.000 METRO Kunden.

Media-Saturn-Holding

Kaufhof Warenhaus AG

Ihre Geschichte geht bis 1879 zurück, als Leonhard Tietz (1849–1914) in Stralsund ein kleines Geschäft für Garne und Knöpfe, Stoffe und Wollwaren eröffnete. 1891 eröffnete er ein kleines Kaufhaus als Filiale zu seinem Stralsunder Stammhaus. 1905 wurde die Leonhard Tietz AG gegründet. Diese AG bestand bis 1933. Um die durch die NSDAP angestrebte Auflösung des Unternehmens zu verhindern, erfolgte die Umbenennung in Westdeutsche Kaufhof AG und Veränderungen in den Führungsgremien. Die jüdische Familie Tietz emigrierte derweil ins Ausland.
1980 übernahm Metro Cash & Carry bei der Kaufhof Holding AG die Mehrheit. Zur Kaufhof-Gruppe gehörte auch der Tourismusbereich ITS, der später an REWE veräußert wurde.

Zur Kaufhof Holding gehörten bis zur Fusion 1996 mit der Metro Cash & Carry die Marken:

Kaufhof (Warenhäuser)
Horten (Warenhäuser), Kette ab 1994 von Kaufhof Holding übernommen und in Kaufhof-Warenhäuser umfirmiert
GALERIA Horten (Warenhäuser), ab 1988 neuartige Konzept-Warenhäuser, später Galeria Kaufhof
Kaufhalle (Warenhäuser)
Multistore (Warenhäuser)
Media Markt (Elektrofachmärkte)
Saturn (Elektrofachmärkte) meist in Innenstadtlagen
Vobis (Computerfachmärkte)
Gemini (Medien-Märkte)
Völkner (Versand und Fachmärkte für Elektronik)
Reno (Schuhfachmärkte)
Mac Fash (Textilfachmärkte)
Oppermann (Versand von Werbeartikeln)
Hawesko (hanseatisches Wein- und Sektkontor)
HIT-Holland (Touristik)
Jacques' Wein-Depot (Weineinzelhandel)
Kaufhaus Kerber
Zum heutigen Zeitpunkt stellt sich die Kaufhaus Warenhaus AG mit den Vertriebsschienen

Galeria Kaufhof (115 Filialen – inklusive Lust for Life)
Carschhaus (Düsseldorf)
Sportarena (13 Filialen)
emotions (zurzeit keine Filialen)
KIM
Gemini (Personalservice)
dem deutschen Wettbewerb. Auf dem belgischen Markt besitzt die Kaufhof Warenhaus AG 100 % der Inno S.a.r.l., die mit 15 Warenhäusern der Marken

GALERIA INNO und
INNO
die erfolgreichste belgische Warenhauskette bildet.

Asko Deutsche Kaufhaus AG
Sie wurde 1972 als Asko Lebensmittelfilial- und Kaufhaus AG aus der Umwandlung der Asko Saarpfalz, Genossenschaft der Verbraucher eGmbH gegründet. 1977 erhielt die Gesellschaft ihren späteren Namen. 1979 hat die Asko die Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte AG gegründet.

Aktionäre der Asko waren 1989 unter anderem:

Metro Cash & Carry
West LB (10 %)
Behoga Holding und die
Lonrho Handel GmbH
1990 stieg Metro Cash & Carry bei Asko als Mehrheitsaktionär mit 50 % ein. 1992 hatte Metro die Asko vollständig übernommen. Spätestens jetzt begann die Markt- und Spartenbereinigung.

Zur Asko gehörten folgende Beteiligungen:

100 % Divi
100 % Basar
40 % Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte AG
100 % Adler
100 % Baugru
100 % Schaper
90 % Comco
74 % Deutsche SB Kauf
50 % MHB Handel AG
50 % JAA Holding
50 % MHB / Massa
50 % Roller

Weltweite Konkurrenten
Wal-Mart Stores Inc. (Einzelhandel)
Carrefour (Einzelhandel)

Rechte am Namen „Metro“
Seit 2003 versucht die Metro AG, sich die alleinigen Nutzungsrechte für den Begriff „Metro“ zu erklagen. Die niedersächsische Eisenbahngesellschaft MetroRail musste sich in metronom Eisenbahngesellschaft mbH umbenennen, darf ihre Züge jedoch weiterhin metronom nennen. Auch der Metrorapid-Nachfolger MetroExpress wurde nach Klageandrohung umbenannt. In Nabburg (Oberpfalz) wurde die Diskothek Metro verklagt und musste sich umbenennen. Klagen gegen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), die Hamburger Hochbahn (HHA), den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wurden mittlerweile abgewiesen. Die Metro AG hat angekündigt, gegen diese Entscheidungen Rechtsmittel einlegen zu wollen, nachdem im Vorfeld bereits das Angebot des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), für alle Verkehrsunternehmen eine außergerichtliche Einigung herbeizuführen, von der Metro AG abgelehnt worden war. Ebenso wurden Privatpersonen abgemahnt, wie beispielsweise ein 17-Jähriger U-Bahn-Fan, der die Domain nuernberg-metro.de besaß.
 
15. March 2006, 08:59   #105
Jules
 
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15. März 1906: In Manchester wird die Automobilfirma Rolls-Royce Limited gegründet

Rolls-Royce begann als Hersteller der berühmten luxuriösen Rolls-Royce Automobile und ist mittlerweile ein aus mehreren Firmen bestehender international tätiger Konzern.

Die Rolls-Royce Motor Cars Ltd. ist seit 2000 ein Teil des BMW Konzerns.
Die Rolls-Royce plc, nach Umsatz der weitaus größte Teil, stellt Triebwerke und Komponenten für die zivile und militärische Luftfahrt, die Schifffahrt und die Energietechnik her.

Geschichte

Bereits im Frühjahr 1904 schlossen sich der Ingenieur Henry Royce und der Kaufmann Charles Rolls zusammen. Sie wollten gemeinsam Autos bauen. Am 15. März 1906 gründeten sie in Manchester die Firma Rolls-Royce Limited. Als erstes Modell wurde der Silver Ghost (1906-1925) auf einer öffentlichen Automobilmesse in London vorgestellt. Er kostete damals 305 Pfund. Das Fahrzeug verschaffte dem Unternehmen den Ruf, das beste Automobil der Welt zu bauen. Der Silver Ghost bewährte sich auch im Militäreinsatz. Seit 1911 trug er als Kühlerfigur den legendären „Spirit of Ecstasy“, eine geflügelte Frauengestalt. Während der Weltwirtschaftskrise übernahm Rolls-Royce 1931 den Konkurrenten Bentley, der sich in wirtschaftlichen Schwierigkeiten befand. Fortan waren Rolls-Royce- und Bentley-Fahrzeuge in vielen Details identisch. Seit 1914 baute Rolls-Royce auch Flugmotoren, die mit Modellen wie dem Rolls-Royce Merlin-Motor bald den größten Teil der Geschäftstätigkeit ausmachten. Während des Zweiten Weltkriegs waren ca. 50 Prozent der Flugzeuge der Alliierten mit Rolls-Royce-Motoren ausgestattet. Nach dem Krieg wurden auch Strahl- und Turboprop-Triebwerke hergestellt. Mit der Übernahme von Bristol Siddeley im Jahr 1966 hatte Rolls-Royce das umfassendste Triebwerksprogramm der Welt.

Bis 1998 weigerte sich Rolls-Royce, PS-Angaben zu machen und begnügte sich mit dem Hinweis, es sei "genügend" Leistung vorhanden, so zumindest in England. In Deutschland war die PS-Angabe seit jeher Bestandteil des Fahrzeugsbriefs.

Oft wurden die Autos mit ausgefallenen Sonderausstattungen gewünscht, beispielsweise einer Badewanne oder einem Klavier.

1971 meldete Rolls-Royce Konkurs an, da die Entwicklung eines Dreiwellentriebwerkes für die Lockheed L-1011 TriStar sie in finanzielle Schwierigkeiten stürzte. Die britische Regierung verhinderte den Zusammenbruch mit einem großen Aufwand an Steuergeldern, d.h. Rolls-Royce wurde verstaatlicht, und 1973 der Triebwerks-Hersteller vom Automobil-Hersteller getrennt. Der Automobil-Hersteller firmierte nun unter dem Namen Rolls-Royce Motor Cars und der Triebwerks-Hersteller nach der Reprivatisierung 1987 als Rolls-Royce plc. 1980 wurde Rolls-Royce Motor Cars von dem Rüstungskonzern Vickers übernommen. 1998 wollte Vickers Rolls-Royce Motor Cars verkaufen und alles sprach für einen Zuschlag für BMW, da BMW bereits Motoren für Rolls-Royce- und Bentley-Wagen lieferte. Jedoch wurde BMW von Volkswagen überboten; Volkswagen übernahm Rolls-Royce. Nun wollte aber Rolls-Royce plc, die nach wie vor die Rechte an dem Markennamen Rolls-Royce besaßen, diese nicht an Volkswagen, sondern an BMW weitergeben, da sie mit BMW zusammen Flugzeug-Triebwerke herstellten (BMW-Rolls-Royce). Volkswagen besaß nun zwar das Werk und die Rechte an der „Spirit of Ecstasy“ nicht aber die an dem Namen Rolls-Royce. Daher wurde vereinbart, dass ab 2003 Rolls-Royce und Bentley getrennt werden sollten, und Volkswagen Bentley behalten, BMW aber Rolls-Royce übernehmen sollte.

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16. March 2006, 10:31   #106
Jules
 
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16. März 1978: Aldo Moro wird entführt und später ermordet

Aldo Moro (* 23. September 1916; † 9. Mai 1978) war italienischer, christdemokratischer Politiker der 1960er und 1970er Jahre.

Leben
Er war von 1963 bis 1968 und noch einmal von 1974 bis 1976 italienischer Ministerpräsident und damit der am längsten amtierende Regierungschef Italiens nach dem 2. Weltkrieg.

In den 1970er Jahren war Moro einer der größten Befürworter des Historischen Kompromisses (Compromesso Storico). Darin ging es um einen vom Chef der Kommunistischen Partei Italiens (PCI) Enrico Berlinguer vorgeschlagenen Solidaritätspakt zwischen der PCI und der Democrazia Cristiana, um das Problem der Wirtschaftskrise zu lösen.

Aldo Moro wurde am 16. März 1978 von den linksterroristischen Roten Brigaden (Brigate Rosse) entführt. Am 9. Mai 1978 wurde er nach 55-tägiger Geiselhaft tot in der Via Caetani, in der Innenstadt von Rom, im Kofferraum eines Autos aufgefunden. Mario Moretti, der Anführer der Roten Brigaden, hatte ihn mit 11 Schüssen ermordet, nachdem die Forderungen der RB-Terroristen nach Freilassung inhaftierter Gesinnungsgenossen nicht erfüllt worden waren.

Um Hintergründe und Umstände der Entführung und Ermordung Moros ranken sich Spekulationen. Es gibt Hinweise auf Beteiligung der ab 1976 nun keine Freimaurerloge mehr seienden Geheimloge Propaganda Due und von Gladio, der Mafia, des US-Geheimdienstes CIA und auch politischer Gegner innerhalb seiner eigenen Partei, der Democrazia Cristiana, insbesondere Giulio Andreotti. Diesen Gruppierungen wird Interesse an der Beseitigung Moros, wegen seiner politischen Zugeständnisse an die italienischen Kommunisten, unterstellt.

Der 1986 entstandene Spielfilm „Il caso Aldo Moro (I giorni dell'ira)“ [Die Affäre Aldo Moro (Die Tage des Zorns)] von Regisseur Giuseppe Ferrara liefert, unter Einbeziehung von Originalfilmmaterial, eine spannende Rekonstruktion der Ereignisse von der Entführung bis zum Mord, die auch ein kritisches Licht auf die damalige politische Klasse Italiens wirft. 2003 lieferte Regisseur Marco Bellocchio mit „Buongiorno, notte“ eine weitere Bearbeitung des Stoffs, die sich jedoch weniger an die historischen Fakten hält. Durch Umbenennung beteiligter Protagonisten - bis auf die Figur Moros - und auch mittels Traumsequenzen versucht der Film, einen alternativen Verlauf der Ereignisse zu imaginieren.
 
17. March 2006, 08:26   #107
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17. März 1986: Heinz Nixdorf stirbt während der CeBIT

Heinz Nixdorf (* 9. April 1925 in Paderborn; † 17. März 1986 in Hannover) war ein deutscher Computerpionier und ein erfolgreicher Unternehmer. Zeit seines Lebens zeigte er sich als Arbeitgeber mit sozialer Verantwortung.

Werdegang
1939 - 1942 besucht Heinz Nixdorf die Lehrer-Bildungsanstalt in Vallendar/Rhein.

1942 wird Heinz Nixdorf zum Militärdienst eingezogen und konnte erst nach dem Ende des 2. Weltkrieges im Sommer 1946 sein Abitur am Reismann-Gymnasium Paderborn nachholen.

1947 - 1952 studiert Heinz Nixdorf Physik in Frankfurt. 1951 arbeitet er als Werkstudent bei Remington Rand und kommt in Kontakt mit den Grundlagen der Computertechnik.

1952 bricht Nixdorf das Studium ab und gründet das Labor für Impulstechnik in Essen. Er baut anfangs Geräte für das RWE und entwickelt sich schnell zum Zulieferer elektronischer Rechenwerke für bedeutende Büromaschinenhersteller wie die Kölner Wanderer-Werke und die Compagnie des Machines Bull in Paris.

1959 wird der Firmensitz nach Paderborn verlegt.

1960 heiratet Nixdorf seine Ehefrau Renate, aus der Ehe gehen drei Söhne hervor. Das Privatleben der Familie bleibt vor der Öffentlichkeit streng abgeschirmt.

1961 baut das Labor für Impulstechnik das erste eigene Werksgebäude in der Pontanusstraße.

1964 bringt Heinz Nixdorf mit dem System 820 seinen ersten selbstentwickelten Kleincomputer heraus, der Nixdorf zu einem Pionier der dezentralen Datenverarbeitung macht und in Klein- und mittelständischen Betrieben mit erheblichem Erfolg vermarktet wird. Hierdurch ermutigt, baut er ab 1967 ein eigenes Vertriebsnetz auf, 1968 kauft er seinen bis dahin größten Kunden, die Wanderer-Werke, und gliedert sie in die im gleichen Jahr neu firmierende Nixdorf Computer AG mit Firmensitz Paderborn ein; am Oberen Frankfurter Weg (heute: Heinz-Nixdorf-Ring) entstehen ab 1974 hochmoderne, auch architektonisch bestechende Fertigungsstätten, die Hauptverwaltung wird in den Paderauen an der Fürstenallee errichtet und 1985 nochmals erweitert. Das von Wanderer übernommene Know-How im feinmechanischen und elektromechanischen Bereich zeigt sich in der überragenden konstruktiven Qualität der selbstentwickelten und -gebauten Peripheriegeräte und wirkt in den Produkten der Nachfolgegesellschaften bis heute nach.

1970 beginnt für die Nixdorf Computer AG die wirtschaftlich erfolgreichste Zeit. Sie wird in den 70ern Marktführer in Deutschland und viertgrößter Computerhersteller in Europa mit Produktionsstätten in Deutschland, Irland, Spanien, USA und Singapur.

Ebenfalls 1970 wird die werkseigene Berufsschule staatlich anerkannt; ab 1971 gründen sich auf Nixdorfs Initiative hin die Fachschule, Berufsfachschule und Höhere Berufsfachschule für angewandte Informatik, 1972 zusammengefaßt im Bildungszentrum für informationsverarbeitende Berufe (b.i.b), aus dem die Fachhochschule der Wirtschaft hervorgehen wird.

1986 hat die Nixdorf Computer AG 25.500 Mitarbeiter in 44 Ländern und erzielt einen Jahresumsatz von 4,5 Mrd. DM. In diesem Jahr stirbt Heinz Nixdorf während der CeBIT in Hannover.

Weitere Entwicklungen
1988 setzt ein grundlegender Wandel in der Computer- und Elektronikbranche ein, dem die NCAG so nicht folgen will. Der nicht mehr aufzuhaltende Siegeszug der Personal-Computer deckt sich nicht mit dem noch von Heinz Nixdorf vorgegebenen Qualitätsmaßstab (PCs hält er für unausgereift und lieblos konstruiert). So ergibt sich zwei Jahre nach dem Tod des Firmengründers aus finanziellen Gründen die Notwendigkeit, einen geeigneten Partner zu suchen.

1990 wird die Nixdorf Computer AG mit dem Bereich Daten- und Informationstechnik der Siemens AG in der Siemens Nixdorf Informationssysteme AG zusammengefasst.

Am 24. Oktober 1996 wird das ihm gewidmete Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) im ehemaligen Verwaltungsgebäude der Nixdorf Computer AG eröffnet, welches neben der Präsentation der Geschichte der Informations- und Datenverarbeitung zahlreiche Workshops und Vorträge anbietet.

Am 1. Oktober 1999 wird das Unternehmen aus dem Siemens-Konzern herausgelöst und zum Teil von den Kapitalbeteiligungsgesellschaften Kohlberg Kravis Roberts und Goldman Sachs Capital Partners übernommen. Dabei wird auch die Namensänderung zur Wincor Nixdorf International GmbH durchgeführt. Seit dem Sommer 2004 ist das Unternehmen wieder an der Frankfurter Börse notiert. Dieses Unternehmen stellt vor allem Geldautomaten, Kontoauszugsdrucker und Kassensysteme her.

Der PC-Bereich firmiert heute unter Fujitsu Siemens Computers GmbH.
 
25. March 2006, 15:38   #108
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18. März 1850: American Express wird gegründet

Die American Express Company, (NYSE: AXP), abgekürzt oft Amex oder Amexco, ist ein weltweiter Anbieter von Finanz- und Reisedienstleistungen mit Firmensitz in New York City, USA. Sie ist vor allem bekannt als Herausgeber der American-Express-Kreditkarte und -Reiseschecks und als größter Geschäftsreisedienstleister der Welt, die Produktpalette von American Express bietet aber auch andere Bank- und Investmentdienstleistungen sowie Versicherungen.

Die von American Express ausgegebene Kreditkarte wird international auch als "Amex-Card" bezeichnet.

Im deutschen Markt gibt American Express u.a. folgende Finanzprodukte heraus:
American Express Blue Card
American Express Card
American Express Aurum Card
American Express Gold Card
American Express Platinum Card
American Express Centurion Card
American Express Corporate Card
American Express Travelers Cheque Card
American Express Travelers Cheques
Affinity- und CoBrand-Karten

Geschichte

American Express wurde 1850 von Henry Wells, William Fargo, und John Butterfield gegründet. Zu Beginn gehörte die Firma zu den ersten und erfolgreichsten Eilzustelldiensten, die während der schnellen, nach Westen gerichtete Expansion der Vereinigten Staaten entstanden. Eine staatliche Postzustellung war zu der Zeit nicht vorhanden oder sehr kostspielig. Die Speditionsgesellschaften dienten als "Rettungsleine" der wachsenden Nation. Expresskuriere, gewöhnlich auf Pferden oder mit Postkutschen unterwegs, überquerten den Kontinent von den östlichen Städten zur westlichen Grenze, um Korrespondenz, Pakete, Fracht, Gold oder andere Sendungen zu transportieren. American Express machte sich dabei einen guten Namen.

Obgleich American Express anfangs keine Finanzservices anbot, gehörten zu Ihren Kunden alle großen Banken. Bald war klar, dass das Transportieren von Aktienzertifikaten, Währungen und anderen Bankgütern rentabler war als das Transportieren von größerer Fracht.

1882 nahm American Express, als direkter Konkurrent zur US Post, Postanweisungen in seine Dienstleistungspalette auf, 1890 gab Amex die ersten Reiseschecks aus.
 
25. March 2006, 15:54   #109
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19. März 1932: Die Sydney Harbour Bridge wird offiziell eröffnet

Die am 19. März 1932 offiziell eröffnete Sydney Harbour Bridge stellt die Hauptverbindung zwischen Sydneys Nord- und Südküste über den Hafen von Sydney (Port Jackson) dar und wird von Einheimischen schlicht „Kleiderbügel“ (engl.: coat hanger) genannt. Neben dem berühmten Sydney Opera House wird dieses imposante Bauwerk meist als weiteres Wahrzeichen Sydneys genannt.

Die Spannweite der Sydney Harbour Bridge beträgt 503 Meter, und der Bogenscheitel erhebt sich 135 Meter über den Meeresspiegel, wobei diese Höhe aufgrund der Expansion des Stahls an heißen Tagen um 18 cm steigen kann. Im Bogen sind 39.006 Tonnen Stahl verarbeitet, insgesamt 52.800 Tonnen Stahl, womit diese Brücke die schwerste und gleichzeitig längste Bogenbrücke der Welt ist. Weiterhin wurden etwa 17.000 m³ Granit und 95.000 m² Beton verbaut. Der Stahl kam dabei zu 79 % aus Redcar im Nordosten Großbritanniens, der Rest aus australischer Produktion. Der Granit kam aus Moruya, New South Wales, und der Beton kam ebenfalls aus Australien. Mit ihrer Breite von 49 Metern ist sie die „Breiteste Brücke der Welt mit langer Spannweite“ (Guinness Buch der Rekorde, 2004) und birgt darauf insgesamt acht Straßenspuren (davon eine Busspur), zwei Bahngleise, einen Fahrradweg und einen Fußweg. Eröffnet wurde die Brücke mit 6 Straßenspuren, 2 Bahngleisen, 2 Straßenbahnschienen und jeweils einem Fuß- und Fahrradweg. Auf der Brücke befindet sich der Bradfield Highway, welcher mit etwa 2,4 km einer der kürzesten Highways in Australien darstellt (der kürzeste befindet sich auf der Story Bridge in Brisbane und heißt ebenfalls Bradfield Highway). Mit den Auffahrrampen beträgt die Brückenlänge über alles 1149 Meter.

Die zwei granitverkleideten Pfeiler auf jeder Seite sind nur Dekoration bzw. dienen als Museum (Südostpfeiler). Sie ragen 89 Meter über den Wasserspiegel. In Wirklichkeit wird die Brücke von vier riesigen Stahlstelzen getragen. Über die Zeit des Baus wurden die halben Bogen durch 128 Stahlseile gehalten. Jedes war 365 Meter lang, 7 cm im Durchmesser, wog 8,6 Tonnen und bestand aus 217 einzelnen Drähten.

Gebaut wurde die Brücke in 7 Jahren und 356 Tagen von 1924 bis 1932. Die Kosten betrugen 10.057.170 Pfund, 7 Shillinge und 9 Pennies (Anfangsschätzung: 4.217.722 Pfund). Durchschnittlich waren etwa 1400 Männer am Bau der Brücke beschäftigt, 16 starben. Als Vorbild diente dem Brückenbauingenieur Dr. John Job Crew Bradfield (1867-1943) die wenige Jahre zuvor fertiggestellte Hell Gate Bridge (New York). Bereits 1885 (evtl. sogar bereits früher) wurde mit Diskussionen um eine Querung des Hafens begonnen. Es wurde immer wieder um Brücke oder Tunnel oder auch die generelle Notwendigkeit eines Bauwerkes debattiert. Eröffnet wurde die Brücke letztendlich am 19. März 1932. Seit dem 1. Oktober 1998 ist es möglich, die Brücke beim sogenannten „Bridge Climb“ zu besteigen. In Gruppen werden täglich viele Besucher auf die Bögen der Brücke geführt, der Einmillionste am 14. April 2003. Am 28. Mai 2000 haben mehr als 250.000 Menschen die Brücke überquert. Eine Bronzetafel erinnert an diesen Tag und das Zeichen zur Versöhnung.

Der Anstrich der Brücke ist ein endloses Unterfangen, da er normalerweise zehn Jahre dauert, wobei 30.000 Liter Farbe verbraucht werden. Wenn der Streichertrupp die Brücke einmal vollständig gestrichen hat, kann er schon wieder von vorne anfangen. Die ersten drei Anstriche brachten etwa 272.000 Liter Farbe an. Es müssen insgesamt 485.000 m² Stahl gestrichen werden. Im Gegensatz zu den ersten Anstrichen mit Pinseln erfolgt die Anbringung der Farbe in den letzten Jahren mit Spritzpistolen. Auch die etwa 6 Millionen Nieten werden mit Farbe gegen Verrostung geschützt.

Täglich nutzten vor dem Brückenbau etwa 40.000 Fahrzeuge die Fähren. 1992 passierten 181.878, nach dem Hafentunnelbau um die Jahrtausendwende noch etwa 161.000 Fahrzeuge die Brücke täglich. Die Gebühr für ein normales Auto beträgt derzeit rund 3 Australische Dollar, etwa 2 Euro.

Viele Einwohner Sydneys legen großen Wert darauf, eine Wohnung mit Fenster mit Blickrichtung zur Harbour Bridge zu haben.
 
25. March 2006, 16:00   #110
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20. März 1995: Giftgasanschlag in der Tokioer U-Bahn durch die Aum-Sekte

Ōmu Shinrikyō (jap. オウム真理教, dt. Om-Lehre der Wahrheit), in der Presse häufig als Aum-Sekte bezeichnet, ist eine japanische Sekte, die durch einen Giftgasanschlag mit Sarin in der U-Bahn von Tokio am 20. März 1995 weltweit bekannt wurde.

Der Eigenname Aum ist im Deutschen irreführend: Um das japanische オウム (ōmu, auf deutsch eigentlich Om, das bekannteste hinduistische Mantra) im Englischen korrekt aussprechen zu können, wurde es nach dem Attentat in der englischen Presse Aum geschrieben – was damals von deutschen Meldungen unverändert übernommen wurde und hierzulande meistens falsch als a-um ausgesprochen wird.

Chronik der Sekte

1984

Der stark sehbehinderte japanische Naturheiler Chizuo Matsumoto (*1955 auf Kyūshū) gründet unter dem Namen Ōmu Shinsen no Kai einen Verein für Yoga-Übungen, die psychische Kräfte aktivieren sollen.

1987

Nachdem er laut eigenen Angaben ein spirituelles Erlebnis in Indien hatte, ändert Chizuo Matsumoto seinen Namen in Shōkō Asahara. Der Verein wird in Ōmu Shinrikyō (Om-Lehre der Wahrheit) umbenannt und nimmt allmählich die Form einer religiösen Gruppierung an. Im August wird in Kamikuishiki am Fuße des Berges Fuji eine eigenständige, von der Außenwelt abgeschottete Aum-Gemeinde gegründet, in der neben Wohngebäuden zunehmend Fabriken, Labors und Chemiebetriebe entstehen. Sie ist gleichzeitig das Sekten-Hauptquartier. Die Sekte expandiert rasch, in mehreren japanischen Städten werden Zweigstellen gegründet. Im Herbst wird ein Büro im New Yorker Stadtteil Manhattan eröffnet.

1989

Im August erkennt die Präfektur Tokio die Sekte als ordentliche Glaubensgemeinschaft an, obwohl Eltern von Mitgliedern erste Hinweise auf ungeklärte Machenschaften innerhalb der Sekte geben. Im November wird in Yokohama der japanische Rechtsanwalt Tsutsumi Sakamoto, der Angehörige von Aum-Anhängern vertritt, zusammen mit seiner Frau und seinem einjährigen Sohn getötet, nach dem Stand der Ermittlungen auf Anordnung von Asahara.

1990

Asahara gründet unter dem Namen Shinritō eine politische Vertretung der Aum-Sekte und kandidiert zusammen mit 24 Anhängern für das japanische Parlament. Die Wahl gerät für ihn zum Desaster (er erhält in seinem Wahlkreis nur 0,4 % der Stimmen), woraufhin er den Behörden Wahlbetrug vorwirft. Nach der Wahl hat die Sekte finanzielle Probleme, viele Mitglieder steigen aus. Gleichzeitig werden die ersten Forschungen für die Produktion biologischer Kampfstoffe aufgenommen, ein Anschlag auf das Parlamentsviertel in Tokio im April schlägt jedoch fehl.

1991

Die Sekte zählt inzwischen ca. 7000 Mitglieder (auch in den USA und in Deutschland, wo es unter dem Namen „Buddhismus- und Yoga-Center“ eine Niederlassung in Bonn gibt). Diverse Einrichtungen wie Schulen und ein Krankenhaus werden gegründet, die Aum-Gemeinde in Kamikuishiki wird ausgebaut.

1992

Asahara besucht mit einer Sektendelegation Russland und wird vom damaligen Parlamentspräsidenten Ruslan Chasbulatow empfangen. Die Sekte bemüht sich dort vor allem um Wissenschaftler und zählt innerhalb kurzer Zeit über 10.000 russische Anhänger.

1993

Asahara datiert den Weltuntergang auf 1996-1998. Die Sekte beginnt mit der Massenproduktion von AK-74-Sturmgewehren.

1994

Erste erfolgreiche Herstellung von Sarin (ein Nervengas). Am 27. Juni erfolgt in der Stadt Matsumoto ein Sarin-Anschlag auf die Richter eines Grundstücksprozesses, in den die Sekte verwickelt ist. Bei diesem ersten zivilen Sarin-Attentat der Welt sterben 7 Menschen, die Sekte gerät jedoch zunächst nicht in Verdacht.

1995

Am 20. März erfolgt ein Giftgasanschlag auf die U-Bahn in Tokio (s. Beschreibung unten). Mit gefälschten Flugblättern soll der Verdacht auf eine Konkurrenzsekte gelenkt werden, was aber nicht gelingt. Die Polizei geht massiv gegen die Aum-Sekte vor und verhaftet zahlreiche Mitglieder. Zu diesem Zeitpunkt besitzt die Sekte 280 Grundstücke, der Wert des mit der Sekte verbundenen Konzerngeflechts wird auf ca. 200 Millionen US-$ geschätzt. Am 23. April wird Hideo Murai, „Wissenschafts- und Technologieminister“ der Sekte, vor der Tokioter Sektenniederlassung vor laufenden Fernsehkameras von einem 29-Jährigen erstochen. Sektengründer Shōkō Asahara wird am 16. Mai festgenommen.

Die Sekte entschuldigt sich öffentlich für das Giftgasattentat und sagt sich zwar offiziell von ihrem Gründer los, hält allerdings intern weiterhin an seinen Lehren fest. Tatsuko Muraoka wird zur neuen Repräsentantin der Aum-Sekte.

1997

Ein Sicherheitsausschuss beschließt, die Sekte nicht zu verbieten, da keine Gefahr mehr von ihr ausgeht.

2000

Die Sekte benennt sich im Januar in Aleph um. Sie steht ab jetzt unter ständiger Überwachung durch die Staatsbehörden und hat noch ca. 1500-2000 Anhänger.

2004

Die japanische Polizei durchsucht am 16. Februar bei der größten Razzia seit der Umbenennung der Sekte elf ihrer Anwesen; die Mitgliederzahl wird von offizieller Seite auf 1.650 in Japan und 300 in Russland geschätzt. Sektengründer Shōkō Asahara wird am 27. Februar wegen der Giftgasanschläge und wegen Beteiligung an 27 Morden zum Tode verurteilt. Dieses Urteil ist das letzte von insgesamt 189 im Zusammenhang mit den Verhaftungen nach dem U-Bahn-Attentat, darunter 12 Todesurteile (von denen bisher aber noch keines vollstreckt wurde).

Die Lehre

In Japan sind mittlerweile 180.000 verschiedene Religionsgemeinschaften staatlich anerkannt. Nach den „klassischen“ buddhistischen und shintoistischen Sekten und anderen jüngeren Kultgruppen kam es ab Mitte der 1970er-Jahre zu einer dritten Gründungswelle von Glaubensgemeinschaften, zu denen auch die Aum-Sekte gehört.

Ihre Lehre ist geprägt von Weltuntergangsverkündigungen und eine Mischung aus Pseudowissenschaft, Nostradamus-Weissagungen, esoterischem Buddhismus und chiliastischem Christentum; aber auch Elemente aus dem Foundation-Zyklus des Science-Fiction-Schriftstellers Isaac Asimov werden verwendet. Die zentrale Gottheit für die Sekte ist der Hindugott Shiva, und wahre Erleuchtung ist nur innerhalb der streng abgeschlossenen Sektengemeinschaft möglich. Die „äußere Welt“ wird als korrupt und verdorben betrachtet und muss notfalls gewaltsam bekämpft werden. Einer der zentralen Punkte der Aum-Doktrin ist die kontroverse buddhistische Vorstellung von poa: Unter bestimmten Bedingungen kann demnach ein Mord sowohl das Opfer als auch den Täter der Erleuchtung näher bringen.

Zahlen und Fakten zum Sarin-Anschlag in Tokio

Am Montag, dem 20. März 1995, wurden zur morgendlichen Hauptverkehrszeit in den Pendlerzügen von drei Tokioter U-Bahn-Linien in Zeitungspapier eingewickelte Kunststoffbeutel deponiert, die das Nervengift Sarin enthielten. Unmittelbar vor dem Aussteigen bohrten die Täter mit Regenschirmen Löcher in die Beutel, um das flüssige Sarin freizusetzen. Die austretenden Dämpfe verbreiteten sich in 15 U-Bahn-Stationen; die ersten Notrufe gingen bei den Sicherheitsbehörden um 08:17 Uhr Ortszeit ein. Durch den Anschlag starben insgesamt 12 Menschen (neun sofort, einer später am selben Tag, zwei weitere nach einigen Wochen), und es gab über 5.500 Verletzte (viele davon schwer).

Verurteilungen

Nach dem Anschlag wurden folgende zwölf Aum-Mitglieder zum Tode verurteilt (alle haben Berufung eingelegt):
22. Oktober 1998: Kazuaki Okazaki, Sekten-Gründungsmitglied, u. a. für den Mord an Rechtsanwalt Sakamoto 1989 verantwortlich. Das Urteil wurde am 7. April 2005 vom obersten japanischen Gericht bestätigt und ist somit rechtskräftig.
30. September 1999: Masato Yokoyama, wegen Sarin-Freisetzung in der U-Bahn
29. Juni 2000: Yasuo Hayashi, wegen Sarin-Freisetzung in der U-Bahn
17. Juli 2000: Toru Toyoda, wegen Sarin-Freisetzung in der U-Bahn
17. Juli 2000: Kenichi Hirose, wegen Sarin-Freisetzung in der U-Bahn
25. Juli 2000: Satoru Hashimoto, u. a. für den Mord an Rechtsanwalt Sakamoto 1989
28. Juli 2000: Kiyohide Hayakawa, u. a. für den Mord an Rechtsanwalt Sakamoto 1989
26. Juni 2002: Tomomitsu Niimi, u. a. für den Mord an Rechtsanwalt Sakamoto 1989
11. Oktober 2002: Seiichi Endo, Virologe, u. a. wegen Giftgasherstellung
29. Oktober 2003: Tomomasa Nakagawa, Sektenarzt, u. a. wegen Beteiligung an 24 Morden
30. Januar 2004: Masami Tsuchiya, Chemiker, wegen Giftgasherstellung
27. Februar 2004: Shōkō Asahara, Sektengründer, u. a. wegen Beteiligung an 27 Morden
 
25. March 2006, 16:05   #111
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21. März 1960: Der schwarze Kanal geht in der DDR auf Sendung

Der schwarze Kanal war eine politisch-agitatorische Sendung des DDR-Fernsehens und ein Symbol des Kalten Krieges. Der Titel der Sendung war in erster Linie Synonym für das "Westdeutsche" Fernsehen.

Im "schwarzen Kanal" wurden Montagabends Ausschnitte aus dem Westfernsehen gezeigt und von Karl-Eduard von Schnitzler kommentiert. Intention der Sendung war es, sog. Multiplikatoren (z.B. Offizieren der NVA, denen der Konsum westlicher Fernsehsendungen untersagt war), den Gehalt westlicher Nachrichten nebst ideologischer Interpretation zu präsentieren. Dabei wurden in propagandistischer Manier die westdeutschen Nachrichten- und Magazinsendungen ihrerseits als Propaganda des Klassenfeindes dargestellt. Von Schnitzler wurde durch historische, wissenschaftliche Untersuchungen im Deutschen Rundfunkarchiv nachgewiesen, dass er Ausschnitte aus dem Zusammenhang riss, in falscher Reihenfolge anordnete oder sogar in ganz früher Zeit mit gefälschtem Ton unterlegt hatte. (Zu sehen unter anderem in der Wanderausstellung "X für U, Bilder, die lügen" der Bundeszentrale für politische Bildung.)

Viele Zuschauer in der DDR empfanden die Darstellung als unerträgliche Propaganda und so war die Zuschauerquote ab den 1970er Jahren nur noch sehr gering. Schnitzler selbst war einer der bekanntesten Propagandisten des SED-Regimes (Spitzname: Sudel-Ede).

Die Sendung wurde zeitweise, vor allem in den 1960er und Anfang der 1970er Jahre in einigen Bereichen als eine Art Pflichtveranstaltung betrachtet. So wurde der Inhalt des "Schwarze Kanals" zum Beispiel im Politunterricht bei der Armee (NVA bzw. Grenztruppen) und für den Staatsbürgerkundeunterricht in der Schule verwendet. Das hing aber von den konkreten Lehrern und Schulen ab und war regional sehr unterschiedlich.

Im Dresdner Bereich (unter DDR-Bürgern bekannt als das "Tal der Ahnungslosen") und anderen Orten, an denen kein Westempfang möglich war, bot der Schwarze Kanal die Möglichkeit, wenigstens Ausschnitte aus Nachrichten von ARD und ZDF zu sehen.

Die Sendung startete am 21. März 1960 und musste am 30. Oktober 1989 zur Zeit der politischen Wende in der DDR von Schnitzler selbst beendet werden.

Als westdeutsches Pendant dazu gilt das ZDF-Magazin mit Gerhard Löwenthal im ZDF, das bis zum 30. März 1988 lief. Die Idee zu dieser Sendeform wurde von der in der Bundesrepublik ausgestrahlten Reihe "Die rote Optik" übernommen, in der sich Thilo Koch mit der DDR-Fernsehpropaganda auseinandersetzte.
 
25. March 2006, 16:09   #112
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22. März 1595: Sir Walter Raleigh entdeckt den Asphaltsee auf Trinidad

Der Asphaltsee oder engl. Pitch Lake ist der einzige natürliche Asphaltsee und das größte Vorkommen dieser Art der Welt. Der See liegt im Südwesten der Karibikinsel Trinidad in der Nähe der Ortschaft La Brea. Für Trinidad ist der Asphaltsee eine bedeutende Touristenattraktion und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor zugleich.

Geologie

Der Asphaltsee erstreckt sich auf einer Fläche von ca. 40 ha. Seine Tiefe wird recht unterschiedlich mit 75 bis 100 Metern angegeben. Genauere Untersuchungsergebnisse dazu liegen nicht vor. Die Gesamtmenge des Asphaltsees wird auf 10 Mio. Tonnen geschätzt. In seiner Tiefe sprudelt permanent heißes, flüssiges Bitumen aus der Erdkruste und vermischt sich mit Gestein. Aus dieser Mischung entsteht Asphalt. Es wird vermutet, dass unter der Insel Trinidad zwei tektonische Platten aneinander stoßen und Druck auf ein darunter liegendes Erdölvorkommen ausüben. Der hohe Druck führt zur Entstehung des heißen Bitumens, welches seinen Weg nach oben sucht und auf der Insel einen Ausgang findet. Diese tektonische Konstellation entstand vor ca. 70 Mio. Jahren. Die Oberfläche des Sees ist runzlig und an vielen Stellen so weit ausgehärtet, dass sie begehbar ist.

Wirtschaftliche Bedeutung

Der Trinidad-Naturasphalt ist aufgrund seiner robusten Qualität ein begehrter Zuatzstoff beim Straßenbau weltweit. Täglich werden 150 bis 200 Tonnen Asphalt abgebaut und fließen in den Export. Allein in Deutschland werden jährlich 6.000 Tonnen im öffentlichen Straßenbau verarbeitet. Die beim Abbau entstehenden Löcher schließen sich in sehr kurzer Zeit wieder durch den aus der Tiefe nachfließenden Asphalt. Jährlich besuchen zusätzlich rund 20.000 Touristen die „hässlichste Attraktion der Karibik“ und bilden damit einen zusätzlichen Wirtschaftsfaktor für Trinidad. Es finden regelmäßige touristische Führungen statt. Der See ist an seinen Randzonen an der Oberfläche ausgehärtet und für den Menschen begehbar. In der Mitte wird er zunehmend weicher und ist dort nicht begehbar. Die austretenden Schwefelgase sollen gesundheitlich positive Wirkung haben.

Mythos und Historie

Nach einer indianischen Sage soll an der Stelle des Asphaltsees früher ein reiches Dorf mit großen Obstplantagen gestanden haben. Als immer mehr Vögel sich am Obst gütlich taten, wurden sie von den Dorfbewohnern gejagt und gegessen, auch die als heilig geltenden Kolibris. Für diesen Frevel straften die Götter die Menschen und ließen das Dorf über Nacht in der Erde versinken. An dessen Stelle entstand der Asphaltsee, der fortan als Eingang zur Unterwelt galt.

Der europäische Entdecker des Asphaltsees, Sir Walter Raleigh, stieß am 22. März 1595 auf das Vorkommen und nutzte es auch gleich, um seine Schiffe abzudichten. Im 17. Jahrhundert errichteten die Spanier eine Raffinerie und transportierten den Asphalt in ihre Heimat. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts stieg der Bedarf in Europa aufgrund des zunehmenden Straßenbaus erheblich an, was zur weiteren, bis heute dauernden Ausbeutung des Asphaltvorkommens führte. Nach konservativen Berechnungen reicht die derzeit vorrätige Asphaltmenge des Pitch Lake wenigstens für 100 Jahre. Der Name der nahe gelegenen Ortschaft La Brea leitet sich aus dem spanischen Wort für Teer ab; die Spanier nannten den Ort Tierra de Brea.
 
25. March 2006, 16:14   #113
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23. März 2001: Die Raumstation Mir wird gezielt zum Absturz gebracht

Die Mir (russisch Мир; Welt, Frieden) war die erste modulare, das heißt aus verschiedenen nacheinander gestarteten Stationsteilen zusammengesetzte, Raumstation, deren Aufbau durch die Sowjetunion im Frühjahr 1986 begann und über ein Jahrzehnt andauerte.

Beschreibung

Nachdem die Sowjetunion in den 1970er und frühen 1980er Jahren mehrere Stationen des Typs Saljut betrieben hatte, wurde die Mir zur ersten auf dauerhaften und wissenschaftlichen Betrieb ausgelegten Raumstation. Sie basierte auf den Erfahrungen ihrer Vorgängerstationen und war ihnen im Grundaufbau recht ähnlich. Der Basisblock der Mir verfügte jedoch insgesamt über sechs Kopplungstutzen für Transportraumschiffe und Ausbaumodule. Im Laufe der Jahre wurde die Mir durch solche Module immer weiter vergrößert und ausgebaut, bis sie 1996 mit dem Andocken des Moduls Priroda ihren letzten Ausbauschritt erreichte.

Jahrelang war die Mir der einzige permanente Vorposten der Menschheit im Weltraum. Neben vielen wissenschaftlichen Experimenten wurden hier vor allem Erfahrungen über den Langzeitaufenthalt im Weltraum gesammelt. Einzelne Kosmonauten hielten sich bis zu einem Jahr in der Raumstation auf.

Der modulare Aufbau der Mir zeichnet sich als Vorbild für die spätere Internationale Raumstation aus. Auch ist das Modul Swesda der Internationalen Raumstation eine modifizierte Version des Basisblocks der Mir.

Die Kosmonauten wurden mit Sojus-Raumkapseln zur Mir transportiert, die Versorgung der Raumstation z.B. mit Lebensmitteln, Wasser und Treibstoff wurde durch unbemannte Progress-Raumkapseln sichergestellt.

Durch Anbau eines speziellen Andockmoduls konnten ab 1995 auch amerikanische Space Shuttles an der Mir andocken.

Westliche Gäste

Im Dezember 1990 besuchte der japanische Journalist Toyohiro Akiyama die Station, um direkt vom Schauplatz des Geschehens zu berichten. Die nichtrussischen Besuche nahmen in den kommenden Jahren sogar noch zu, so 1991 durch den österreichischen "Austronauten" Franz Viehböck, 1992 durch den Deutschen Klaus-Dietrich Flade und den Franzosen Michel Tognini. Von Januar 1994 bis Mai 1995 bleibt der Russe Waleri Poljakow auf der Mir. Mit 438 Tagen im All stellte er damit einen neuen Rekord für die menschliche Verweildauer im All auf. Der lange Zeitraum, den Poljakow im All blieb, wird auch als Test für einen möglichen bemannten Marsflug gewertet: Der Flug zum roten Planeten dauert etwa ein Jahr. 1994 besuchte ausserdem der deutsche ESA-Astronaut Ulf Merbold die Mir, der bereits 1983 mit dem Space Shuttle im All war.

Neben dem weiteren Ausbau der Station 1995 startet in dem Jahr auch der erste amerikanische Astronaut zur Mir, noch von Baikonur aus mit einem Sojus-Raumschiff. Bereits im Juli des gleichen Jahres beginnt die erste Shuttle-Mir-Mission: Mit STS-71 dockt die Atlantis zum ersten Mal an die russische Raumstation an. Im gleichen Jahr besucht auch der Deutsche Thomas Reiter die Mir und bleibt 179 Tage an Bord. 1996 wird der Aufbau der Station mit dem Modul Priroda beendet. Der längste Aufenthalt eines amerikanischen Astronauten im All wird ironischerweise auch auf der Mir gefeiert: John Blaha verbringt im gleichen Jahr 118 Tage auf der Station.

Pannenserien

Am 24. Februar 1997 entzündet sich ein chemischer Sauerstoffgenerator. Es entwickelt sich giftiger Rauch auf der Station und zwingt die beiden russischen und den amerikanischen Raumfahrer an Bord zum Tragen von Sauerstoffmasken. Aufgrund der entschlossenen Reaktion der Mir-Insassen kann eine verfrühte Rückkehr zur Erde verhindert und die Luft innerhalb eines Tages wieder gereinigt werden. Bereits zwei Wochen nach diesem Vorfall fällt die primäre Sauerstoffversorgung aus, es muss auf die sekundäre umgeschaltet werden. Daneben sind aufgrund eines Defekts des Lagekontrollsystems nur noch manuelle Manöver möglich. Außerdem lässt das marode russische Kommunikationssatellitensystem nur noch 10 Minuten Funkkontakt zur Moskauer Bodenstation pro Erdumlauf zu.

Obwohl die NASA Anfang 1997 erst ihre Zweifel an einer weiteren Zusammenarbeit mit Russland auf der Mir bekundet, startet nach Reparatur der Bordsysteme am 15. Mai 1997 wiederum die Atlantis zur Station und löst den Amerikaner Jerry Linenger an Bord durch Michael Foale ab.

Wiederum nur einen Monat später, am 25. Juni 1997, kollidiert aufgrund eines Fehlers das Progress M-34 Versorgungsraumschiff mit der Station. Neben dem Modul Spektr, das versiegelt werden muss, werden auch die Solarpanele des Moduls schwer beschädigt und ein Drittel der Mir-Energieversorgung wird lahmgelegt. Die Probleme an Bord können zwei Monate später anlässlich eines Besatzungsaustauschs behoben werden.

Am 30. August 1997 startet erneut die Atlantis zur Mir, nachdem es heftigste Kontroversen bei der NASA gegeben hatte, ob man nach der Pannenserie in dem Jahr die Shuttle-Mir-Missionen überhaupt fortsetzen sollte.

Die Mir wird alt

Am 20. November 1998 startet das erste Modul der Internationalen Raumstation namens Sarja und die NASA-Führung versucht die russische Regierung dazu zu bewegen, die Mir möglichst bald im Pazifik zu versenken. Vorerst entscheidet sich Russland noch dagegen. 1999 bildet sich eine Organisation, die versuchen will, das Überleben der Mir über private Mittel zu sichern. Im Kontrast dazu steht, dass die am 28. August 1999 gelandete Crew nicht ersetzt wird.

Am 4. April 2000 startet schließlich die letzte Besatzung zur Mir. Zu diesem Zeitpunkt hofft die russische Raumfahrt noch darauf, die Mir durch westliche Gelder für zwei weitere Jahre betreiben zu können. Diese Hoffnungen zerschlagen sich jedoch durch die horrenden Unterhaltskosten für Russland.

Wegen der hohen finanziellen Belastung für den Unterhalt von gleichzeitig zwei Raumstationen kam am 23. Oktober 2000 das offizielle Aus.

In den frühen Morgenstunden des 23. März 2001 wurde die Mir mit drei Bremsschüben des letzten Progress-Raumfrachters zum kontrollierten Wiedereintritt in die Atmosphäre gebracht. Die nicht verglühten Trümmer der Station stürzten um 6.57 Uhr im Zielgebiet in den Pazifischen Ozean. Von den Fidschi-Inseln aus war das Feuerwerk am Himmel zu sehen.

In ihrer 15-jährigen Geschichte umrundete die ursprünglich nur für eine Lebensdauer von 7 Jahren ausgelegte Mir die Erde 86.325 Mal in einer Höhe von 390 km über der Erdoberfläche.

Technische Daten
Anzahl der Kopplungsstutzen: 6
Gewicht Basismodul: 20 t
Gesamtgewicht: > 135 t (mit angekoppelten Modulen)
Länge Basismodul: 13 m
Durchmesser Basismodul: 4,15 m
Gesamtlänge: bis 33 m (je nach Ausbaustufe)
Spannweite: 31 m
Flughöhe: ca. 400 km

Besatzung

Die Raumstation wurde insgesamt von 96 Kosmonauten besucht. 19 von ihnen betraten die Station zweimal, Alexander Stepanowitsch Wiktorenko viermal und Anatoli Jakowlewitsch Solowjow fünfmal. Die längste Zeit an Bord verbrachte der russische Kosmonaut Waleri Wladimirowitsch Poljakow: Er arbeitete 679 Tage an Bord der Mir, davon 438 (von Januar 1994 bis März 1995) in einem Einsatz.

Die Liste bemannter Missionen zur Raumstation Mir enthält eine Beschreibung aller bemannten Raumflüge, die Raumfahrer mit einem der Sojus-Raumschiff oder einem der amerikanischen Space Shuttles zur Station brachte.

Module
MIR-Basismodul (1986)
Kwant 1 (1987)
Kwant 2 (1989)
Kristall (1990) (eigentlich Kwant 3)
Spektr (1995)
Andockmodul (für Space Shuttle) (1995)
Priroda (1996)

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25. March 2006, 16:19   #114
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24. März 2002: Zwei afroam. Schauspieler erhalten den Oscar für die beste Hauptrolle

Halle Berry (* 14. August 1966 in Cleveland/Ohio) ist eine amerikanische, oscarprämierte Schauspielerin.

Halle wurde von ihrer Mutter benannt nach Halle’s Department Store in Cleveland. Die ehemalige Miss Ohio begann ihre Karriere 1991 in der TV-Sitcom Living Dolls und bekam später eine Rolle in der TV-Serie Unter der Sonne Kaliforniens. Ihr Filmdebut hatte sie in Jungle Fever mit Wesley Snipes.

Nachdem sie jahrelang Nebenrollen spielte, versucht sie nach dem Oscar-Gewinn für Monster's Ball sich auf Hauptrollen zu konzentrieren. Sowohl Gothika wie Catwoman erwiesen sich allerdings als kommerzielle und künstlerische Flops. Für Catwoman wurde Berry 2005 mit der Goldenen Himbeere als schlechteste Schauspielerin „ausgezeichnet“, einem Anti-Preis, der traditionell am Abend vor der Oscar-Verleihung vergeben wird. Berry hat für eine Überraschung gesorgt, als sie, wie von ihr angekündigt, den „Preis“ tatsächlich persönlich entgegen nahm: „Man müsse eben auch mit Kritik leben.“ Damit ist sie eine der wenigen Personen, die Wert auch auf Entgegennahme dieses Preises legten.

Halle Berry war von 1992 bis 1996 mit dem Baseballspieler David Justice und in zweiter Ehe von 2001 bis 2005 mit dem R&B-Sänger Eric Benet verheiratet.



Denzel Washington (* 28. Dezember 1954 in Mount Vernon, New York, USA) ist ein US-amerikanischer Schauspieler, Regisseur und Produzent.

Leben

Denzel Washington dreht den ersten Kinofilm 1981 im Alter von 27 Jahren. Weitere, eher kleine Rollen folgen. Bekannter wird er durch seine Rolle im Soldatenfilm Sergeant Waters, die ersten gefeierten Darstellungen sind im Film Schrei nach Freiheit zu sehen. Den Durchbruch schafft Washington aber erst mit dem Bürgerkriegsdrama Glory: Für seine Darstellung eines Soldaten erhält er den begehrten Oscar und den Golden Globe als bester Nebendarsteller. Mit Malcolm X festigt er seinen Status als einer der wenigen schwarzen Stars in Hollywood. Außerdem wird er für diese Rolle erneut für den Oscar nominiert. In den folgenden Jahren spielt er in vielen großen Erfolgen in Hollywood mit, so neben Julia Roberts in Die Akte und in der Shakespeare-Verfilmung Viel Lärm um nichts. Ebenso glänzt Denzel in dem AIDS-Drama Philadelphia neben Tom Hanks als dessen Anwalt. Anschließend dreht er den Cyberspace-Thriller Virtuosity und den U-Boot-Film Crimson Tide.

Washington ist neben Will Smith, Wesley Snipes, Samuel L. Jackson, Eddie Murphy und Chris Tucker einer der wenigen schwarzen Schauspieler, die es in Hollywood bis nach ganz oben geschafft haben. 1996 dreht er mit Whitney Houston den Film Rendezvous mit einem Engel. Er spielt nach Glory und Crimson Tide erneut einen Soldaten im Militärfilm Mut zur Wahrheit mit Meg Ryan. Außerdem verkörpert er einen aufrechten Polizisten in dem Blockbuster Ausnahmezustand und spielt in Spike Lees gefloptem Spiel des Lebens. Wieder obenauf präsentiert er sich 1999 mit Kassenschlagern wie Der Knochenjäger mit Angelina Jolie und Hurricane. Die Darstellung des Boxers bringt ihm seinen zweiten Golden Globe ein.

Die nächsten Projekte sind Training Day und Gegen jede Regel. Die Rolle des korrupten Cops in Training Day bringt ihm seinen zweiten Oscar ein - er ist erst der zweite schwarze Schauspieler nach Sidney Poitier der in der Kategorie Bester Hauptdarsteller einen Oscar gewinnen kann. Zuletzt ist er in den Filmen Out of Time und Mann unter Feuer zu sehen.

In letzter Zeit betätigt sich Washington auch verstärkt als Regisseur, er drehte zum Beispiel den Film Antwone Fisher.
 
25. March 2006, 16:25   #115
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25. März 1996: Jan Rhilipp Reemtsma wird entführt

Jan Philipp Reemtsma (* 26. November 1952) Prof. Dr. phil. (Universität Hamburg) ist Literaturwissenschaftler, Essayist, politischer Publizist, Mäzen, Stifter und Vorstand des Hamburger Instituts für Sozialforschung (HIS) und lehrt an der Universität Hamburg.

Leben

Reemtsma studierte Germanistik und Philosophie in Hamburg. Nach Erreichen der Volljährigkeit verkaufte er seine geerbten Anteile an der Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH, hat also mit dieser Firma seit mehr als 20 Jahren nichts mehr zu tun, und unterstützt seitdem wissenschaftliche und kulturelle Initiativen.

Reemtsma unterstützte Arno Schmidt († 1979) noch zu dessen Lebzeiten. 1981 fand die Gründung der Arno-Schmidt-Stiftung statt, deren Vorstand er seit 1983 ist. Er ist Mitherausgeber der "Bargfelder Ausgabe" des Gesamtwerks von Arno Schmidt und zahlreicher Werke Christoph Martin Wielands.

1984 gründete er das Hamburger Institut für Sozialforschung (HIS), das er seit 1990 als Vorstand leitet. Das Hamburger Institut für Sozialforschung hat etwa 60 Mitarbeiter und gibt die Zeitschrift Mittelweg 36 heraus. In der breiten Öffentlichkeit wurde es vor allem durch die zwei Wehrmachtsausstellungen, die den Verbrechen der Wehrmacht im Krieg gegen die Sowjetunion und am Balkan gewidmet waren, bekannt.

1984 gründete er auch die Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur und förderte als Vorstand dieser Stiftung die Herausgabe ungezählter Bücher, unter anderem die Werke Jean Amerys, Theodor W. Adornos und Walter Benjamins.

Am 25. März 1996 wurde Jan Philipp Reemtsma entführt und im Keller eines Hauses in Garlstedt gefangen gehalten. Gegen ein Lösegeld von 30 Millionen DM wurde Reemtsma freigelassen; die Verbrecher wurden später gefasst und abgeurteilt, der größere Teil des Lösegelds ist noch nicht wieder aufgetaucht. Reemtsmas Erfahrungen mit seiner Entführung sind in seinem Buch Im Keller (1997) geschildert.

Seit 1996 lehrt er als Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg.

Am 25. Oktober 2003 hielt er in Darmstadt die Laudatio für Alexander Kluge anlässlich der Verleihung des Georg-Büchner-Preises 2003.

Reemtsma ist ein hohes Verdienst um die abgeschlossene denkmalpflegerischen Wiederherstellung und konzeptionell gelungene Erschließung von Christoph Martin Wielands bei Weimar gelegenen Gut Oßmannstedt zuzumessen. Am 25. Juni 2005 wurde die Stätte als Museum und Forschungsdomizil gebührend eröffnet.
 
27. March 2006, 08:35   #116
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26. März 1791: Der Urmeter wird als universelles Längenmaß eingeführt

Das Urmeter (franz. mètre des archives, Archivmeter) ist jenes etwa ein Meter lange Platinlineal (Querschnitt: 25,3 × 4,0 mm), das die Längeneinheit Meter zwischen 1799 und 1889 verkörperte. Vielfach wird auch der internationale Meterprototyp von 1889 als Urmeter bezeichnet.

Einführung des Urmeters
Am 26. März 1791 beschloss die verfassunggebende Versammlung in Paris auf Vorschlag der Académie des sciences die Einführung einer universellen Längeneinheit. Ein Meter wurde als der zehnmillionste Teil eines Viertels des Längengrades (Erdquadrant) definiert, der durch Paris geht. Damit verwarf man eine andere Definitionsmöglichkeit basierend auf einem Pendel, da dies von lokalen Unterschieden der Erdbeschleunigung beeinflusst worden wäre.

Der Meter war seit dem 7. April 1795 in Frankreich die gesetzliche Längeneinheit, mit einem provisorischen Messing-Prototyp als erstes Normal. Die Herstellung des Urmeters erfolgte hiernach auf Basis der Messung des Meridianbogens von Dünkirchen über Paris bis Barcelona von den beiden französischen Astronomen Delambre und Méchain während der Wirren der französischen Revolution.
In Wirklichkeit beträgt die doppelte Länge eines Meridians (vertikaler Erdumfang) jedoch nicht wie damals gemessen 40.000 km, sondern ca. 40.009 km. Folglich wurde dieser Urmeter um ca. 0,2 mm zu kurz bestimmt.

Nach seiner Fertigstellung wurde das Urmeter am 22. Juni 1799 im französischen Nationalarchiv in einem Stahlschrank verschlossen, wo es sich bis heute befindet. Am 20. Mai 1875 beschlossen 17 Staaten die „internationale Meterkonvention“ und damit die Übernahme des Urmeters als Maßeinheit.

Internationaler Meterprototyp von 1889 (zweites Urmeter)
Am 26. September 1889 wurde das Urmeter von der Generalkonferenz für Maß und Gewicht durch einen Meterprototyp aus einer Legierung aus 90% Platin und 10% Iridium ersetzt. Auf diesem 102 cm langen Normal mit X-förmigem Querschnitt (20 × 20 mm) repräsentierten Strichgruppen die Länge von einem Meter. Definiert wurde er über den Abstand der Mittelstriche dieser Strichgruppen - aufgrund der Wärmeausdehnung des Materials bei einer Temperatur von 0 °C. Diese Längendefinition besaß eine Genauigkeit von 10-7 und war damit um drei Größenordnungen genauer als das Urmeter. Zudem war sie nicht mehr von der Vermessung der Erde abhängig.

Der Meterprototyp wurde erst 1960 abgelöst, als die Generalkonferenz für Maß und Gewicht den Meter als das 1.650.763,73 fache der Wellenlänge der von Atomen des Nuklids Krypton-86 beim Übergang vom Zustand 5d5 zum Zustand 2p10 ausgesandten, sich im Vakuum ausbreitenden Strahlung definierte. Damit wurden Genauigkeiten von 10-8 erreicht. Kopien dieses Meterprototyps wurden an die Eichinstitute in vielen Ländern vergeben.

Da die Zeit genauer als Strecken gemessen werden kann, ist der Meter mittlerweile anders definiert. Es ist die Strecke, die das Licht im Vakuum in 1/299.792.458 Sekunden zurücklegt.
 
27. March 2006, 08:39   #117
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27. März 1952: Das Label Sun Records nimmt den Geschäftsbetrieb in Memphis auf

Sun Records wurde 1952 von dem Hobbymusiker Sam Phillips in Memphis (Tennessee) gegründet. Die Liste der Künstler, die von diesem winzigen Label entdeckt und unter Vertrag genommen wurden, ist legendär: Elvis Presley, Carl Perkins, Johnny Cash, Jerry Lee Lewis, B.B. King, Roy Orbison, Howlin' Wolf, Rufus Thomas, Billy Lee Riley, Charlie Rich, Conway Twitty und andere.

Sun Records entwickelte den "Sun-Sound", eine zunächst sehr sparsam instrumentierte Mischung aus Rhythm & Blues und Country, die um 1955 zahlreiche Nachahmer fand und Rockabilly genannt wurde. Dieser Stil ging als erste weiße Spielart des Rock'n'Roll in die Rockgeschichte ein.

Philipps hatte bereits 1950 ein Plattenstudio an der Beale Street gegründet, bis 1952 die dort produzierten Blues-Aufnahmen aber an andere Firmen wie Chess Records oder RPM weiterverkauft. Philips orientierte sich in der folgenden Zeit stark am Rhythm and Blues, seine Künstler waren fast ausschließlich Schwarze, was ihm im sozialen Klima der damaligen Südstaaten einige persönliche Probleme brachte.

Den ersten Hit des Labels erreichte Rufus Thomas 1953 mit Bear Cat. 1969 wurde die Firma an Shelby Singleton verkauft.
 
28. March 2006, 07:26   #118
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28. März1964: Der Piratensender Radio Caroline wird gegründet

Radio Caroline war das erste Privatradio in Großbritannien und ist für die Entwicklung der Popmusik in den 1960er-Jahren von zentraler Bedeutung. Radio Caroline wurde 1964 von dem irischen Musikproduzenten Ronan O'Rahilly als Piratensender gegründet und sendete bis 1990 von See aus. Trotz mehrmaliger Abschaltungen und Unterbrechungen gibt es den Sender noch heute.

Geschichte

Die Drei-Meilen Zone
Der Musikproduzent Ronan O'Rahilly konnte die Bands seines Labels weder bei der BBC, noch bei Radio Luxemburg unterbringen und beschloss daraufhin seinen eigenen Sender zu gründen, obwohl private Radiostationen in den 60er-Jahren in Großbritannien noch illegal waren. Radio Caroline sendete daher von einem Schiff aus, der „MV Fredericia“, das in der Nordsee, drei Meilen vor Essex, ankerte.

Die Idee, das Festland zu verlassen, stammte von der Voice of America, die damals teilweise von See aus sendete. Drei Meilen vor der Küste galt auf Schiffen das Recht der jeweiligen Nation, unter deren Flagge es fuhr. Auf der „MV Fredericia“ befand sich ein Mittelwellensender mit 10 kW Leistung.

Namensgebung
Radio Caroline ist nach John F. Kennedys Tochter Caroline benannt. Ronan O'Rahilly kam die Idee angeblich als er ein Foto sah, auf dem das Mädchen im „Oval Office“ spielte und dabei den US-Präsidenten in seiner Arbeit störte - das heißt die Regierung störte. Das traf das Image, das O'Rahillys Meinung nach zu dem Sender passte. (Kennedy war wenige Montate vorher ermordet worden und irischer Abstammung, was seine Entscheidung mit beeinflusst haben wird.)

Die frühen Jahren
Am 28. März 1964, einem Ostersonnabend, gingen die beiden DJs Chris Moore und der damals noch unbekannte Simon Dee mit den Worten „This is Radio Caroline on 199, your all day music station!“ auf Sendung. Der erste gespielte Song war „Not Fade Away“ von den Rolling Stones.

Mit dem Start von Radio Caroline kam O'Rahilly dem australischen Musikmanager Alan Crawford zuvor, mit dem er bekannt war. Crawford plante ebenfalls, eine kommerzielle Radiostation von einem Schiff aus zu betreiben. Zu diesem Zweck kaufte Crawford das ehemalige Sendeschiff von Radio Nord aus Stockholm auf und nannte es „Mi Amigo“. Am 27. April 1964 ankerte die „Mi Amigo“ vor Frinton-on-Sea, das ebenfalls in der Grafschaft Essex liegt, und begann am 9. Mai mit ersten Testsendungen. Unter dem Namen Radio Atlanta startete drei Tage später, am 12. Mai, das regelmäßige Programm.

Da Caroline und Atlanta dieselbe Hörerschicht ansprachen und wenig später mit Wonderful Radio London, bekannt unter dem Namen Big L, ein weiterer Musiksender sein Programm aufnahm, taten sich die ehemaligen Konkurrenten zusammen. Radio Caroline nahm einen neuen Ankerplatz vor der Isle of Man und deckte fortan als Caroline North den nördlichen Teil des Königreichs ab. Die „Mi Amigo“ blieb als Caroline South im Süden beheimatet, so dass Radio Caroline über zwei Sendeschiffe verfügte.

Weitere Entwicklung
In den folgenden Jahren war Radio Caroline bei britischen Hörern als Alternative zu BBC Radio 1 erfolgreich und spielte eine wichtige Rolle bei der Verbreitung neuer Pop- und Rockmusikstile. Bands wie The Who oder Status Quo wurden durch den Sender bekannt.

Mehrmals musste Radio Caroline in den 40 Jahren seines Bestehens das Programm einstellen. Mal wegen staatlicher Repressionen, mal wegen der schwierigen Bedingungen auf See. Das erste Sendeschiff, die „MV Fredericia“, wurde zeitweise zwangsverlegt und sank später. Radio Caroline startete jedes Mal neu und verfügt seit Mitte der 1990er-Jahre über eine offizielle Sendelizenz.

Empfang
Von 1983 bis 1990 sendete Radio Caroline von der „Ross Revenge“. Dieses Schiff verfügte über einen 90 Meter hohen Sendemast, es handelte sich um den höchsten je auf einem Schiff errichteten Mast.

Radio Caroline ist heute über Satellit und Webradio zu hören.

http://www.radiocaroline.co.uk/
 
29. March 2006, 08:20   #119
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29. März 1933: Die Erstaufführung von "Das Testament des Dr. Mabuse" wird verboten

Das Testament des Dr. Mabuse, gedreht 1933 von Fritz Lang, gilt als einer großen Klassiker des Weltkinos zwischen den zwei Weltkriegen. Der Film entstand zeitgleich in einer deutschen und französischen Fassung. Beide Versionen wurden von den Nationalsozialisten verboten.

Premiere: 12. Mai 1933 in Österreich und am 24. August 1951 in Deutschland.

Le testament du Docteur Mabuse, 1932 / 1933 Die französische Fassung des Dr. Mabuse wurde simultan mit der deutschen Version gedreht. Die technische Crew und ein Teil der Schauspieler wurden beibehalten. Das Szenario wurde von René Sti in das Französische übertragen. Laut Zensurkarte vom 29. März 1933 war der Film in Deutschland verboten. Eine Kopie wurde nach Frankreich geschmuggelt und dort von Lothar Wolff neu zusammengestellt. Ihr fehlen Teile der deutschen Version. 1943 schrieb Fritz Lang zu dieser Version ein spezielles Vorwort.

1962 wurde im Rahmen der Edgar-Wallace-inspirierten Dr. Mabuse Krimireihe ein "remake" dieses Films unter der Regie von Werner Klingler gedreht. Mabuse wurde diesmal von Wolfgang Preiss (aka Lupo Prezzo) gespielt, Baum (als Pohland) von Walter Rilla, Lohmann von Gert Fröbe, und in weiteren Rollen waren Senta Berger, Harald Juhnke und Helmut Schmid (Schauspieler) zu sehen.

Handlung
Der wahnsinnig gewordene Verbrecher Mabuse sitzt in der Nervenklinik Professor Baums und schreibt pausenlos Mord- und Terrorpläne nieder, die auf geheimnisvolle Weise von irgendwelchen Ganoven in die Tat umgesetzt werden. Die Polizei steht vor einem Rätsel, denn die begangenen Verbrechen sind absolut sinnlos, bringen niemanden etwas ein und sind Akte blindwütiger Zerstörungslust. Kent, ein Mitglied der Bande, informiert schließlich Kommissar Lohmann, daß Professor Baum von seinem prominenten Patienten geistig beherrscht wird. Plötzlich ist Mabuse gestorben - aber seine Pläne werden weiter ausgeführt. Als die Bande zum ultimaten Schlag ausholt, und eine chemische Fabrik in die Luft jagen will, kann die Polizei dies im letzten Augenblick verhindern. Lohmann folgt Baum in sein Sanatorium: Hier stellt sich heraus, daß Kent recht hatte. Der Superverbrecher Mabuse ist zwar tot, aber sein böser Geist lebt in Baum weiter, der nun seinerseits den Verstand verliert.

Kritik
Das Drehbuch war geschickt aufgebaut. Es zeigte, wie in einem Gleichnis, Hitlers Terrormethoden. Parolen und Glaubensartikel des heraufziehenden Dritten Reichs wurden Verbrechern in den Mund gelegt. Daher ließ Joseph Goebbels den Film am 30. Oktober 1933 verbieten. Nach der Emigration Langs hatte die Produktionsfirma versucht, den Film durch einige Schnitte und Nachaufnahmen zu entschärfen, fand jedoch bei den neuen Machthabern keine Gegenliebe. So konnte er zunächst nur in Österreich gezeigt werden

1943 wurde der Film in den USA uraufgeführt.

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30. March 2006, 10:36   #120
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30. März 1867: Alaska wird für 7,2 Mio. US-Dollar vom Russischen Zarenreich erworben

Alaska war für die aufstrebende Weltmacht Russland die einzige Übersee-Kolonie, die aber kaum rentabel und schwierig zu verwalten war. Da die Passage durch das Eismeer zu gefährlich war, führte der einzige Weg dorthin von der damaligen russischen Hauptstadt Sankt Petersburg rund um das Kap der Guten Hoffnung und dauerte mehr als ein halbes Jahr.

Mit der Zeit wurden die Pelztiere, insbesondere der Seeotter, in Folge der Bejagung immer seltener und das Territorium für Russland immer schwieriger zu unterhalten. Zudem machten die einheimischen Indianer, vornehmlich die Tlingit, den Russen immer wieder Schwierigkeiten. Um die Staatskasse nach dem verlorenen Krimkrieg wieder aufzufüllen, stimmte Zar Alexander II. einem Vertrag zu, den sein Botschafter in den USA, Baron Eduard von Stoeckl, am 30. März 1867 mit US-Außenminister Seward in Washington unterzeichnet hatte. Danach verkaufte das Zarenreich Alaska für 6,8 Millionen Dollar an die Vereinigten Staaten. Der Ankauf war in den USA sehr umstritten. Der Senat stimmte dem Kaufvertrag mit nur einer Stimme Mehrheit zu, und Spötter nannten das erworbene Land Seward's ice box ("Sewards Gefriertruhe") oder auch „Johnsons Eisbärengehege“. Am 18. Oktober 1867 ging Alaska offiziell in amerikanischen Besitz über; in Sitka wurde die russische Fahne eingeholt und die Flagge der USA gehisst. Die Datumsgrenze wurde gegen Westen verschoben und der gregorianische Kalender in Alaska eingeführt. So kam es auch, dass die Bewohner Alaskas am 6. Oktober 1867 (nach dem julianischen Kalender) zu Bett gingen und tags darauf am 18. Oktober 1867 aufwachten. Der 18. Oktober ist als „Alaska Day“ bis heute ein Feiertag und wird vor allem in der alten Hauptstadt Sitka gefeiert.

1867–77 wurde Alaska von der US-Armee, 1877–79 vom Finanzministerium und 1879–1884 von der Kriegsmarine verwaltet. Bis 1884 war der Name des Gebiets Department of Alaska.

Erst danach entdeckte man das erste Gold, was zum bekannten Goldrausch führte. Besonders die Goldgewinnung im Klondikegebiet von 1896 war bis etwa 1945 sehr wichtig. Auch heute suchen noch viele "Goldgräber" nach dem wertvollem Metall.

Am 3. Januar 1959 wurde Alaska der 49. Bundesstaat der Vereinigten Staaten von Amerika.

1968 werden riesige Erdölfelder an der Polarmeerküste bei Prudhoe Bay entdeckt. Dies führt in den Jahren 1974-1977 zum Bau der Trans-Alaska-Pipeline von Prudhoe Bay nach Valdez.


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31. March 2006, 07:48   #121
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31. März 1911: Bau der Lötschbergbahn (Berner Alpen), Lötschbergtunnel-Durchstich

Der Lötschberg ist ein Alpenübergang in der Schweiz zwischen dem Kandertal im Kanton Bern und dem Lötschental im Kanton Wallis.

Es gibt keinen Gipfel namens Lötschberg; höchster Berg der Region ist das Balmhorn (3698 m ü.M.). Ursprünglich wurde der Lötschenpass (2690 m ü.M.) mit dem Lötschberg gleichgesetzt. Der Lötschenpass ist nicht befahrbar; der Straßenverkehr gelangt aber per Bahnverlad mit der Lötschbergbahn durch den Lötschberg. Die Bahnstrecke durch Lötschberg und Simplon ist nach dem Gotthard der zweit wichtigste Alpenübergang der Schweiz.

Heute wird mit "Lötschberg" meist der Lötschbergtunnel assoziiert, ein 14,612 km langer Eisenbahntunnel der BLS Lötschbergbahn von Kandersteg nach Goppenstein. Auf dem Brienzersee verkehrt seit 1914 ein Dampfschiff mit dem Namen Lötschberg.

Mit dem Bau dieses Tunnels wurde 1906 begonnen. Am 29. Februar 1908 ging nach tagelangem Schneefall auf der Südseite eine Lawine ab und verschüttete das Hotel der Arbeiter. Hierbei kamen 13 Arbeiter ums Leben. Einige Monate später führten geologische Probleme im Nordstollen zu einem weiteren Unglück. Am 24. Juli 1908 brach nach einer Sprengung der Stollen ein, da er ins Losegestein des darüberliegenden Gasterntals führte. Beim folgenden Einbruch von Schlamm und Wasser kamen 25 Arbeiter ums Leben. Der Tunneleinbruch war ein irreparabler Schaden. Durch eine Neuplanung der Tunnelachse, bei der die Einbruchsstelle in einem weiten Bogen im Tunnel umfahren wird, konnten die Bauarbeiten jedoch fortgesetzt werden. Am 20. Januar 1910 kam die alljährlich niedergehende Rücklaui und versperrte das Südportal des Tunnels. Sofort musste in die Schneemassen eine Öffnung gegraben werden, um die 30 im Stollen arbeitenden Mineure herausholen zu können. Personen wurden zum Glück keine verletzt. Der Durchstich erfolgte am 31. März 1911; 1913 wurde die Bahnstrecke eröffnet.

Als Teil des NEAT-Projekts wird zur Zeit der 34,6 km lange Lötschberg-Basistunnel von Frutigen nach Raron gebaut, welcher die Scheitelhöhe der Eisenbahnstrecke von 1240 auf 825 m senken wird. Der Durchstich erfolgte am 28. April 2005 und die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2007 geplant.
 
4. April 2006, 11:52   #122
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01. Aprul 1976: Steve Jobs und Steve Wozniak gründen die Firma Apple

Apple Computer, Inc. ist eine Computerfirma mit Sitz in Cupertino, Kalifornien (USA), die sowohl Computer und Unterhaltungselektronik als auch Betriebssysteme und Anwendungssoftware herstellt. Das Unternehmen initiierte den Siegeszug der Personal Computer in den 1970er Jahren, die kommerzielle Einführung der grafischen Benutzeroberfläche und der Maus in den 1980er Jahren, gilt bis heute als innovativ und fortschrittlich in der Umsetzung neuer Ideen und Designs sowie hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit seiner Produkte. Das letzte Erfolgsprodukt ist der MP3-Player Apple iPod, der weltweit als der Walkman des 21. Jahrhunderts gilt.

Geschichte

Apple Computer wurde am 1. April 1976 von Steve Jobs, Steve Wozniak (Spitzname „Woz“) und Ronald Wayne in der Garage von Jobs’ Eltern gegründet. Das Startkapital bestand aus dem Erlös von Jobs’ VW Bulli und dem Texas-Instruments-Taschenrechner von Wozniak.

Steve Paul Jobs und Stephen Gary Wozniak entwarfen die ersten Computer in Los Altos und bauten sie in der Garage zusammen. Dort produzierten sie 1976 auch den Apple I, der für 666,66 US-Dollar über die Ladentheke der Computerkette Byte Shop ging. Der Werbespruch lautete „Byte into an Apple“. Paul Tyrell, der Besitzer der Byte Shops, wollte komplette Computer mit Gehäuse, Wozniak und Jobs konnten aber nur die Platinen liefern. Das Geschäft drohte zu scheitern. Dank Jobs’ Verhandlungsgeschick kam es jedoch doch noch zustande. Anfang 1977 wurde Apple Computer in eine Gesellschaft umgewandelt und die Partnerschaft der beiden Firmengründer Steve Jobs und Steve Wozniak mit Ronald Wayne aufgelöst.

Nach dem verhältnismäßig schwachen Erfolg des Apple I folgte der mit den Mitteln des Erlöses finanzierte Apple II. Dieser verkaufte sich bis 1985 knapp zwei Millionen Mal und gilt als einer der erfolgreichsten Personal-Computer seiner Zeit. Im Gegensatz zur heute bekannten Apple-Benutzeroberfläche waren der Apple I und II noch kommandozeilenorientiert, und die Portierung auf den Apple IIgs fiel der Marktausrichtung auf die Macintosh-Produktlinie zum Opfer, obgleich der Apple IIgs noch viele Jahre nach dessen Produktionsende und Verkauf bis in das Jahr 1993 bezüglich seiner Audiofähigkeiten ein leistungsfähiger PC blieb.

Mit dem Lisa (1983) und dem Macintosh (1984) führte Apple die grafische Benutzeroberfläche auf dem PC-Massenmarkt ein.

Der Name

Zur Herkunft des Namens kursieren verschiedene Gerüchte. Zu den vorgebrachten Theorien gehört:
Steve Jobs habe im Sommer vor der Firmengründung auf einer Apfelplantage gearbeitet, und dabei sei ihm der Apfel aufgrund seiner einfachen Form und Robustheit schlicht perfekt erschienen.
Steve Jobs sei ein großer Fan der Beatles und deren Plattenlabel „Apple Records“ gewesen.
Jobs und Wozniak hätten beschlossen, die Firma Apple zu nennen, falls ihnen bis zum Ende des fraglichen Tages nichts Besseres eingefallen wäre.
Die Lieblingsapfelsorte von Jef Raskin, der an der Entwicklung des Macintosh beteiligt war, soll die Sorte „McIntosh“ gewesen sein.
Die ersten Rechner (1976) waren in Holzkisten eingebaut. Diese Kisten waren für den Transport von Äpfeln der Marke „McIntosh“ bzw. „Macintosh“ vorgesehen und auch dementsprechend beschriftet. Daraus sei der Name „Apple Macintosh“ (1984) entstanden.
Der Name sei gewählt worden, weil sich Jobs und Wozniak vorgenommen hatten, im Telefonbuch noch vor ihrem ehemaligen Arbeitgeber Atari zu stehen.
Einer der genialsten Mathematiker des letzten Jahrhunderts, Alan Turing, der Vater der theoretischen Informatik und Erfinder der nach ihm benannten Turing-Maschine, der quasi bewiesen hat, dass der Computer "eine Maschine, die alle Maschinen sein kann" ist, starb durch einen vergifteten Apfel. Als Anerkennung an das geistige Genie hätten sich die beiden Steves für den Namen Apple entschieden.

Von Steve Jobs selbst gibt es dazu folgendes Zitat: „I was actually a fruitarian at that point in time. I ate only fruit. Now I'm a garbage can like everyone else. And we were about three months late in filing a fictitious business name so I threatened to call the company Apple Computer unless someone suggested a more interesting name by five o'clock that day. Hoping to stimulate creativity. And it stuck. And that's why we're called Apple.“

Apples Verkauf des iPods und der Betrieb des iTunes Music Stores sorgte für gerichtliche Auseinandersetzungen mit dem Beatles-Label Apple. Die beiden Firmen hatten eine Vereinbarung unterschrieben, wonach sich Apple Computer nicht in der Musikindustrie betätigen würde. Durch diese Vereinbarung konnte Apple damals einen Prozess um den Namen vermeiden. Das Musiklabel sieht diese Vereinbarung nun gebrochen und hat gegen Apple Computer geklagt. Die Klage ist immer noch offen (Stand: Februar 2006).

Das Apple-Logo

Das erste Logo war ein Kupferstich, der Isaac Newton unter einem Apfelbaum sitzend zeigte, eine Anspielung auf die Entdeckung der Schwerkraft mithilfe eines Apfels. Der Entwurf stammte von Ron Wayne. Man stellte jedoch schnell fest, dass sich dieses Logo nur schlecht reproduzieren ließ, da es viel zu kleinteilig war, und so wurde es wieder verworfen.

Apple-II-Logo

Das heute bekannte Logo einer Apfelsilhouette „mit Biss“ wurde von Rob Janov entworfen. Zusätzlich zu der ironischen Konnotation (natürlicher Apfel und künstliche Computer) bot das Design ein subtiles Wortspiel: „beißen“ heißt im Englischen „to bite“, was wiederum klingt wie Byte, eine Maßeinheit der Computertechnik. Die farbigen Streifen waren zudem grafisch eine Anspielung auf das IBM-Logo von Paul Rand.

Mit der Einführung des Apple II und dessen Fähigkeit, Farben darzustellen, wurde das vorher schwarze Logo bunt in Querstreifen eingefärbt.

Mit Einführung des ersten iMac in bondi-blue (blaugrün) 1998 und den blau-weißen Power Macintosh G3 1999 (also seit den ersten Produkten, die der zurückgekehrte Steve Jobs wieder verantwortete) wird das Logo wieder einfarbig dargestellt, jedoch in wechselnden Farben und teilweise mit Oberflächenstrukturen, je nach umgebendem Design.


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8. April 2006, 13:54   #123
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02. April 1792: Einführung des Dollars als offizielles und einheitl. Zahlungsmittel

Der US-Dollar (USD, Symbol: $) (umgangssprachlich aufgrund seiner Farbe als Greenback bezeichnet) ist die nationale Währung der Vereinigten Staaten von Amerika (USA). Ein Dollar wird in 100 US-Cent unterteilt (Symbol: ¢). Er wurde auch von einigen anderen Staaten als Währung eingeführt, so auf den Britischen Jungferninseln, in Ecuador (unter heftigen Protesten der Bevölkerung), in Mikronesien sowie auf Palau und Osttimor.

Deckung

Ursprünglich existierten Golddollars als Goldumlaufswährung, beispielsweise die 10-Dollar-Goldmünze.

Von 1934 an war der US-Dollar durch Gold gedeckt. Dabei garantierte die USA, jederzeit 35 US-Dollar gegen eine Unze Feingold einzutauschen. Diese Garantie wurde 1944 durch das Abkommen von Bretton-Woods erneuert. Am 17. März 1969 hoben sieben Notenbanken Europas nach einer Blitzkonferenz mit den USA diese Garantie auf und tauschten keine US-Dollars mehr in Gold. Bereits 1960 überstiegen die US-Dollar-Vorräte in Europa und Japan die Goldreserven der USA. Am 15. August 1971 wurde plötzlich gemeldet, die Nixon-Regierung habe außergewöhnliche Maßnahmen ergriffen, um die amerikanische Wirtschaft zu „schützen“, indem der Präsident einseitig die Möglichkeit, den Dollar in Gold umzutauschen, aufgekündigt hatte. Danach verlor der Dollar am Gold gemessen innerhalb von drei Jahren so stark an Wert, bis er nur noch ein Fünftel seines ursprünglichen Wertes in Gold wert war. Heute ist er wie alle anderen Papierwährungen eine ungedeckte und somit nur auf Vertrauen basierende Währung. Den bisherigen historischen Tiefststand erreichte der US-Dollar am 18. April 1995 mit 1,3420 DM; das entspricht umgerechnet einem Euro-Kurs von 1,4574 Dollar.

Internationale Bedeutung

Spätestens seit dem Zweiten Weltkrieg gilt der US-Dollar als weltweite Leitwährung. Er ist als Transaktions- und Reservemedium die weltweit gebräuchlichste Währung. In einigen Staaten der Welt ist der US-Dollar inoffizielle Zweit- oder Nebenwährung. In vielen anderen Staaten kann man in Geschäften oder Hotels mit US-Dollar bezahlen, ohne in die Landeswährung umwechseln zu müssen. Die hohe Bedeutung des US-Dollars dürfte auch daher rühren, dass viele Rohstoffe am Weltmarkt in dieser Währung gehandelt werden (z.B. Erdöl).

Der Anteil des US-Dollars an den weltweiten Währungsreserven sank in den letzten Jahren merklich, während gleichzeitig der Euro-Anteil deutlich zunahm. Allgemein wird von einem weiteren Rückgang der Bedeutung des US-Dollars als Weltreservewährung sowie von einer steigenden Bedeutung des Euro ausgegangen.

Da es weltweit mehrere hundert Milliarden US-Dollar gibt, die in Banknoten als Reserve gehortet werden (das so genannte Kopfpolster), ist die US-Notenbank in der Lage, diese Summen als Kredite (als elektronisches Geld) auf dem offenen Weltmarkt anzubieten und die Zinsen dafür zu berechnen, was ihr enorme Seigniorage-Einnahmen ermöglicht. Ein Bedeutungsverlust des US-Dollars als weltweite Währungsreserve bedeutet natürlich für die US-Notenbank einen Einnahmerückgang.

Rolle als Transaktionswährung

Der US-Dollar hat heute den bedeutendsten Anteil an internationalen Finanztransaktionen. Nach dem Zweiten Weltkrieg löste er das Britische Pfund als leitende Währung an den (Finanz-)Märkten weitgehend ab. Dennoch würde ein Eintritt des Vereinigten Königreiches und damit des zweitwichtigsten Börsenplatzes London zur Europäischen Gemeinschaftswährung Euro die Position des Dollars als Leitwährung deutlich schwächen.

Im Jahr 2003 betrug der Anteil der US-Dollar-Transaktionen an den Devisenmärkten 50 Prozent gegenüber 25 Prozent in Euro und je 10 Prozent in Pfund Sterling und japanischen Yen.

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8. April 2006, 14:06   #124
Jules
 
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03. April 2001: Die Sendung Frontal21 wird das erste Mal ausgestrahlt (ZDF)

Frontal21 ist ein zeitkritisches Fernseh-Magazin im ZDF, welches nach dem Ende der erfolgreichen Magazine Frontal und Kennzeichen D gestartet wurde. Teilweise wurden Mitarbeiter dieser zwei Vorläufermagazine in die neue Fontal21-Redaktion übernommen. Am 3. April 2001 lief die erste Sendung. Von Anfang an wurde das Magazin von Theo Koll moderiert. Am Ende jeder Sendung kommt die politische Satire Toll!. Diese ist meistens von Andreas Wiemers, bzw. manchmal auch von Werner Martin Doyé.

Konzept

Frontal21 berichtet vor allem über politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Themen. Die Themen werden von verschiedenen Sichtweisen beleuchtet und fundiert recherchiert. Mehrmals kam es zu Fällen, in denen Berichte, die Frontal21 sendete, von anderen Medien aufgenommen wurden und in der Bevölkerung Entrüstung auslösten. Am Ende jeder Sendung wird ein humoristischer Beitrag ausgestrahlt, in dem die Tagespolitik aus einer anderen Sichtweise beschrieben wird.

Toll!

Toll! ist eine ca. 2-minütige MAZ am Ende von jeder Frontal21-Sendung. In ihr werden mit den Mitteln der Satire aktuelle politisch Ereignisse kritisiert. Dieses Video wird von Werner Martin Doyé und Andreas Wiemers gemacht, und kann im Frontal21-Archiv online angesehen werden. Parallel dazu wird eine schriftliche, tägliche Satire-Kolumne von Werner Martin Doyé geführt. Diese nennt sich täglich Toll!, und ist im Online-Portal von Frontal21 beim ZDF zu lesen. Mittlerweile gab es schon das 1000. täglich Toll!

Redaktion

Die Redaktion setzt sich zusammen aus:
Theo Koll, Moderator und stellvertretender Redaktionsleiter
Claus Richter, Redaktionsleiter
Jörg Brase, Redakteur
Werner Martin Doyé, TV- und Online-Redakteur
Christian Esser, Redakteur
Ulrike Hinrichs, Redakteurin
Annett Honig, Redaktionsassistentin
Heinke Hüttmann, Redaktionsassistentin
Steffen Judzikowski, Redakteur
Hans Koberstein, Redakteur
Wolfgang Kramer, Redakteur
Reinhard Laska, Redakteur
Astrid Randerath, Redakteurin
Thomas Reichart, Redakteur
Rita Stingl, Redakteurin
Ulrich Stoll, Redakteur
Andreas Wiemers, Redakteur, Satireautor

Themen

Wichtige Themen von Frontal21 waren bislang:
die Krankenversicherungsreform
Probleme bei der Einführung der LKW-Maut in Deutschland
Sicherheitslücken beim Zoll am Frankfurter Flughafen
Hartz IV und Folgen für Betroffene
der Zustand von Altenpflegeheimen
Kritik an angeblich gewaltverherrlichenden Computerspielen
Berichte über Integrationspolitik

Auszeichnungen

2006 wurde Frontal21 mit dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis ausgezeichnet. Frontal21 findet nach Ansicht der Jury von Woche zu Woche "neue Formen der kritischen Vermittlung aktueller politischer Themen auf hohem Niveau". Auch gelinge es der Redaktion, über längere Zeit hinweg eine Vielzahl von Problemfällen im Blick zu behalten und für den Zuschauer transparent zu machen.

Kritik

Die bislang stärkste Kritik erhielt Frontal21 wohl für seine Berichte über angeblich gewaltverherrlichende Computerspiele, im Frontal21-Jargon auch „Killerspiele“, „Gewaltspiele“ oder „Brutalspiele“ genannt. Konkret geht es den Kritikern um den Beitrag „Videogemetzel im Kinderzimmer“ vom 9. November 2004 sowie den Beitrag „Gewalt ohne Grenzen“ vom 26. April 2005. Laut Frontal21 gingen nach dem Beitrag vom 9. November 2004 tausende e-Mails bei Frontal21 ein. Tatsächlich gab es zu dieser Zeit auch im Forum der Internetseite des ZDF tausende Postings. Bei beiden Beiträgen wird Frontal vorgeworfen,
fehlende Neutralität an den Tag zu legen, gezielt Videospiel-kritische Personen auszuwählen und bei den Befürwortern von sogenannten „Gewaltspielen“ solche Personen darzustellen, die keine große Medienkompetenz besitzen.
einen demagogischen und übertriebenen sprachlichen Ton zu verwenden, um somit den Zusammenhang von Gewalt und Videospielen zusätzlich zu übertreiben.
gesellschaftliche und allgemein-mediale Einflüsse auf Gewalt völlig außer Acht zu lassen.
insbesondere Videospieler pauschal als potenzielle Amokläufer oder sozial schwach zu verurteilen.

Die Frontal21-Redaktion kann die Kritik nicht teilen und verteidigte sich mit einer Stellungnahme auf ihrer Internetseite:
"Die Behauptung, der Film befürworte die so genannte Stimulationstheorie, nach der Gewaltspiele auch aggressiv machen, war nicht Gegenstand des Filmbeitrages. Schon gar nicht Behauptungen wie "Killerspiele führen zu Massenmord""
"Besonders in einer modernen Gesellschaft muss die Frage gestellt werden, wie ein humanistischer Wertekonsens und das Grundgesetz auch in virtuellen Welten geschützt werden kann. Die Artikel der Verfassung haben auch in der virtuellen Welt ihre Gültigkeit."
"Immer wieder wurde auch in vielen Briefen an die Redaktion unser Satz kritisiert, Doom 3 sei "nicht indiziert" und "gilt als nicht jugendgefährdend". Diese Aussage gibt exakt die Bewertung in den Kategorien des neuen Jugendschutzgesetzes wieder."

Mindestens zwei der in der Frontal 21-Sendung vom 26. April 2005 zitierten Reaktionen waren nicht, wie behauptet, Mails an die Redaktion, sondern Beiträge aus dem Forum zur Sendung (Beiträge mit "Kriegserklärung"/"Attacke" und "Demos vor Zensorenwohnungen"/"kaputte Scheibe"). In weiterer Folge der Berichterstattung zu sog. Killerspielen wurde von Spielern auf die Mehrfachrolle der CDU-Politikerin Maria Böhmer als stellvertretende Vorsitzende im Fernsehrat des ZDF, als Anwärterin auf politische Ämter einer künftigen Bundesregierung und als treibende Kraft hinter der Aufnahme eines "Killerspiel"-Verbots in den Koalitionsvertrag der Bundesregierung von 2005 hingewiesen, was als möglicher Hintergrund der Computerspiel-Berichte gedeutet wurde.

Der ehemalige Leiter des Hauptzollamts Frankfurt am Main-Flughafen, Hartmut Neßler beschimpfte die Berichterstattung von Frontal21 zu seiner Person und dem deutschen Zoll als "billigen Schmierenjounalismus". Allerdings wurde Neßler unter anderem nach den Berichten von Frontal21 2005 von seinen Ämtern entbunden und in den Ruhestand versetzt.
 
8. April 2006, 14:08   #125
Jules
 
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04. April 1974: Super-Outbreak - Tornadoverwüstungen in den USA

Der Super Outbreak, auch bekannt als Jumbo Outbreak, war die größte Serie von Tornados, die jemals festgesstellt wurde. Vom 3. April bis zum 4. April 1974 wurden 13 US-Bundesstaaten von insgesamt 148 Tornadeos getroffen: Illinois, Indiana, Michigan, Ohio, Kentucky, Tennessee, Alabama, Mississippi, Georgia, North Carolina, Virginia, West Virginia und New York. Ein Tornado wurde außerdem nahe Windsor, Ontario, in Kanada registriert – als einziger außerhalb der USA. Zugleich hält diese Serie den Rekord für die Anzahl der meisten Tornados der Stufen F4 und F5 in der Fujita-Skala: Es wurden sechs F5-Tornados und 24 F4-Tornados registriert.

Verlauf

Die Serie begann in Mirris, Illinois, um etwa ein Uhr nachmittags am 3. April 1974. Mit dre Wanderung ostwärts wurden die Stürme stärker und häufiger. Ein Tornado nahe Monticello, Indiana, wurde bereits als F4-Tornado eingestuft und reiste über eine Länge von 121 Meilen, dabei tötete der Tornado 19 Menschen. Der erste F5-Tornado startete in Xenia, Ohio, und tötete 33 Menschen, 1.150 weitere wurden verletzt. Durch ihn wurde ein Viertel der Stadt vollständig zerstört, ein weiteres Viertel wurde stark beschädigt. Zum Höhepunkt der Serie existierten 15 einzelne Tornados gleichzeitig.

Während eines Zeitraumes von 18 Stunden waren durchgehend Tornados unterwegs und die Serie endete im frühen Morgen des 4. April 1974. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 315 bis 330 Menschen durch 49 Tornados getötet, 5.484 wurden verletzt.

Ursache

Der Super Outbreak entstand in der Folge eines sehr starken La Niña-Jahres 1973/74 und ähnelt darin einer Tornadoserie im März 2006. Obwohl dieser Zusammenhang mindestens für zwei Serien bekannt ist, gibt es keine generelle Verknüpfung zwischen La Niña und der Entstehung von größeren Tornadoserien.

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