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5. August 2003, 22:25   #1
Glühwürmchen
 
Registriert seit: October 2002
Beiträge: 4.319
Tiere, die Freunde fürs Leben

Ein Brief eines Hundes an seinen Herrn
(Aus einer Zeitschrift)

Am Morgen bist Du sehr früh aufgestanden und hast die Koffer gepackt.
Du nahmst meine Leine, wie war ich glücklich!
Noch ein kleiner Spaziergang vor den Ferien, wie schön!
Wir fuhren mit dem Wagen und Du hast am Straßenrand angehalten.
Die Tür ging auf und Du hast einen Stock geworfen.
Ich lief und lief bis ich den Stock gefunden und zwischen meinen Zähnen hatte, um ihn Dir zurückzubringen. Als ich zurückkam,
warst Du nicht mehr da!
In Panik bin ich in alle Richtungen gelaufen, um Dich zu finden aber vergebens.
Ich lief Tag für Tag, um Dich zu finden und wurde immer schwächer.
Ich hatte große Angst und großen Hunger.
Ein fremder Mann kam, legte mir ein Halsband um und nahm mich mit.
Bald befand ich mich in einem Käfig und wartete dort auf Deine Rückkehr.
Aber Du bist nicht gekommen.
Dann wurde der Käfig geöffnet.
Nein Du warst es nicht.
Es war der Mann, der mich gefunden hatte.
Er brachte mich in einen Raum es roch nach Tod!
Meine Stunde war gekommen.

Geliebter Mensch, ich will, dass Du weißt, dass ich mich trotz des Leidens, das Du mir angetan hast, noch stets an Dein Bild erinnere
und falls ich noch einmal auf die Erde zurückkommen könnte ich würde auf Dich zulaufen, denn ich hatte Dich lieb.

Dein Hund.
 
6. August 2003, 02:23   #2
Träumerle
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Registriert seit: July 2002
Ort: Köln
Beiträge: 1.174
Das ist sehr traurig und geht tief unter die Haut.
Warum sind die Menschen nur so?

Ein sehr nachdenkliches
 
6. August 2003, 11:32   #3
tschubbl
 
Beiträge: n/a
Zitat:
Zitat von Träumerle
Das ist sehr traurig und geht tief unter die Haut.
Warum sind die Menschen nur so?

Ein sehr nachdenkliches
Weil sie gefühlskalt,skrubellos und egoistisch sind.Karakterschweine eben.
 
6. August 2003, 20:38   #4
Glühwürmchen
 
Registriert seit: October 2002
Beiträge: 4.319
Sorry, dass ich selber keinen Kommentar dazu geschrieben hatte aber, jedesmal, wenn ich das lese, bleiben mir die Worte im Hals stecken.

Ich fand es, leider, passend zur Urlaubszeit.
 
6. August 2003, 20:39   #5
Glühwürmchen
 
Registriert seit: October 2002
Beiträge: 4.319
An Herrchen und Frauchen !

Heute bin ich gestorben.

Ihr habt genug von mir gehabt.
Ihr habt mich in ein Tierheim gebracht. Es war überfüllt.
Wahrscheinlich bin ich unter einem unglücklichen Stern geboren.
Jetzt liege ich in einem schwarzen Plastiksack.
Mein Halsband, das zu klein war und auch schmutzig,
hat die Frau, die mich auf das ewige Jagdfell geschickt hat, abgenommen. Das und die kaum benutzte Leine, die Ihr hier gelassen habt, wird ein anderer Welpe bekommen.

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre, wenn ich den Schuh nicht zerkaut hätte ?
Ich wusste nur, dass es Leder ist, es lag vor mir auf dem Boden. Ich wollte nur spielen. Ihr habt vergessen Hundespielzeug zu kaufen.

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre, wenn ich stubenrein gewesen wäre? Ihr habt meine Nase da reingedrückt. Ich verstand es nicht. Es gibt doch Bücher und Schulen, wo man lernen kann, wie man Welpen so etwas beibringt.

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre, wenn ich keine Flöhe in die Wohnung geschleppt hätte? Aber ohne Mittel kann ich sie nicht los werden.

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre, wenn ich nicht gebellt hätte? Aber ich habe doch nur gesungen: Ich bin da, ich bin da, ich bin erschrocken und so einsam. Ich möchte Euer bester Freund werden.

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre, wenn ich Euch erfreut hätte? Aber wenn Ihr mich schlagt, wie kann ich Euch da erfreuen ?

Hätte es sein können, dass ich immer noch bei Euch zu Hause wäre, wenn Ihr mich gelehrt hättet, mich richtig zu benehmen? Nach der ersten Woche, habt Ihr keine Zeit mehr für mich gefunden. Ich habe den ganzen Tag auf Euch gewartet.

Heute bin ich gestorben........

Euer Welpe
 
6. August 2003, 20:50   #6
tschubbl
 
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Wir haben selber so ein Putzele großgezogen und hatten 15 Jahre unsere Freude daran und sie an uns,aber sowas hätten wir nie übers Herz gebracht.
 
6. August 2003, 23:02   #7
sara
 
Registriert seit: March 2003
Beiträge: 634
Boomer hat mal vor Ewigkeiten folgende Geschichte auf dem Kaletasboard gepostet. Ich hoffe, er verzeiht mir, dass ich sie hierherbeame ....

Zitat:
Als ich ein Welpe war, unterhielt ich Dich mit meinen Possen und ließ Dich lachen. Du nanntest mich Dein Kind, und trotz einiger gekauter Schuhe und einiger zur Strecke gebrachter Kissen, ich wurde Dein bester Freund. Immer wenn ich "böse" war, hast Du mit Deinem Finger geschüttelt und gefragt, "wie konntest Du?" - aber dann musstest Du immer nachgeben, und mich herumdrehen, um mir den Bauch zu kraulen.

Meine Erziehung nahm etwas mehr Zeit in Anspruch als erwartet, weil Du schrecklich beschäftigt warst, aber wir arbeiteten gemeinsam dadran. Ich erinnere mich an jene Nächte, wo ich schnüffelnd neben Dir im Bett lag und Deinen vertrauten und geheimen Träumen zuhörte. Wir gingen lange Wege und Spaziergänge im Park, Autofahrten, waren Eis essen (ich erhielt nur die Waffel, weil " Eiscreme für Hunde schlecht ist, " sagtest Du). Und ich nahm lange Sonnenbäder, während ich auf Deine Rückkehr wartete, wenn Du am Ende des langen Tages nach Hause kamst.

Stufenweise begannst Du, mehr Zeit bei der Arbeit und auf Deine Karriere zu investieren. Auch verbrachtest Du immer mehr Zeit damit, nach einem menschlichen Gefährten zu suchen. Ich wartete geduldig auf Dich, tröstete Dich Durch Leid und Enttäuschungen, habe Dich nie gescholten für schlechte Entscheidungen und reagierte mit Fröhlichkeit auf Deine Heimkehr, auch als Du Dich verliebtest.

Sie, jetzt Deine Frau, ist keine "Hunde-Person", dennoch begrüßte ich sie in unserem Haus, versuchte, ihr Zuneigung zu zeigen und folgte ihr. Ich war glücklich, weil Du glücklich warst. Dann kamen die menschlichen Babys, und ich teilte Eure Aufregung. Ich war Durch ihre Rosa-Farbe fasziniert, wie sie rochen und ich wollte sie auch "bemuttern", genau wie ihr. Nur, ihr ward beunruhigt und hattet Angst, daß ich sie verletzen könnte, und so war ich den größten Teil meiner Zeit in einen anderen Raum verbannt oder verbrachte den Tag in einer Lattenkiste eingesperrt. Oh, wie sehr ich Euch lieben wollte, aber ich wurde ein "Häftling der Liebe".

Als die Kinder größer wurden, wurde ich ihr Freund. Sie hielten sich an meinem Fell fest und hielten sich auf wackeligen Beinen, stießen ihre Finger in meine Augen, untersuchten meine Ohren, und gaben mir Küsse auf meine Nase. Ich liebte alles an ihnen und ihre Berührungen - weil Deine Berührung jetzt so selten war - und ich hätte sie, notfalls mit meinem Leben, verteidigt.

Es hat eine Zeit gegeben, als andere Dich fragten, ob Du einen Hund hättest, da holtest Du ein Foto von mir aus Deiner Geldbörse und erzähltest ihnen Geschichten über mich. Die letzten Jahre antwortetest Du darauf mit "ja" kurz und knapp und wechseltest dann das Thema. Ich wurde von "dein Hund" zu "ach, nur ein Hund".

Jetzt hast Du eine neue Karriere-Gelegenheit in einer anderen Stadt, und ihr werdet in eine Wohnung ziehen, wo Haustiere nicht erlaubt sind. Du hast die "richtige" Entscheidung für Deine "Familie" getroffen, aber es gab eine Zeit, als ich Deine einzige Familie war.

Ich war über die Autofahrt aufgeregt, bis wir das Tierheim erreichten. Es roch nach Hunden und Katzen, Furcht, Hoffnungslosigkeit. Du fülltest die notwendigen Papiere aus und sagtest "ich weiß, daß Sie ein gutes Haus für sie finden werden". Die Mitarbeiter dort zuckten zusammen und warfen dir einen schmerzlichen Blick zu. Sie kennen die Realität, die einem Hund mittleren Alters, sogar einem mit "Papieren" bevorstehen. Du musstest die Finger Deines Sohnes aus meinem Fell lösen und mit anhören, wie er "Nein, Vati!" schrie. "Bitte lass nicht meinen Hund hier!" Und ich sorgte mich um ihn, und darüber, welche Lektion Du ihm gerade über Freundschaft und Loyalität, über Liebe und Verantwortung, und über Rücksicht für das ganze Leben gelehrt hattest. Du gabst mir ein "Auf Wiedersehen!", streicheltest mich richtig auf den Kopf, vermiedest aber meine Augen und weigertest Dich höflich, meine Leine mitzunehmen. Du hattest einen "Stichtag", an den Du Dich halten musstest, und jetzt habe ich auch einen.

Nachdem Du weg warst, sagten die zwei netten Damen, daß Sie wahrscheinlich wüßten, was kommen würde und keinen Versuch machten, für mich ein anderes gutes Haus zu finden. Sie schüttelten ihre Köpfe und fragten "wie konnten sie?". Sie sind gegenüber uns hier so aufmerksam, wie ihre wenige Zeit erlaubt. Sie füttern uns, selbstverständlich, aber ich verlor meinen Appetit - schon Tage vorher. Zuerst, wann auch immer irgend jemand an meinem Zwinger vorbeikam, eilte ich nach vorne, in der Hoffnung, daß ihr es wärt, daß ihr eure Meinung geändert hättet - daß das ganze nur ein schlechter Traum war oder ich hoffte, daß es zumindest jemand sein würde, der sich irgendwie um mich sorgte, der mich retten könnte. Als ich begriff, daß ich gegen die herumtollend für Aufmerksamkeit sorgenden, glücklichen Welpen keine Chance hatte, zog ich mich in eine der hinteren Ecken zurück und wartete.

Ich hörte ihre Schritte, als sie am Ende des Tages kam und mich entlang des Ganges führte in einen abgetrennten Raum, der auspolstert war. Ein beruhigender und glückseliger Raum. Sie stellte mich auf den Tisch und kraulte meine Ohren und sagte mir, ich brauche mich nicht zu sorgen. Mein Herz hämmerte, vor Aufregung, was da kommen sollte, aber ich hatte auch ein Gefühl der Entlastung. Ich, der "Häftling der Liebe" hatte hier viele Tage verbracht. Wie es meine Natur ist, war ich über sie mehr besorgt als über mich. Die Belastung, die sie trägt, wiegt schwer auf ihr, und ich weiß das auf dieselbe Weise, auf die ich jede Deiner Stimmung kannte.

Sie legte vorsichtig eine Aderpresse um mein Vorderbein, als eine Träne über ihre Wange rann. Ich leckte ihre Hand genauso, wie ich es pflegte, Dich vor sovielen Jahren zu trösten. Sie ließ erfahren die Spritze in meine Ader gleiten. Als ich den Stich und die kühle Flüssigkeit fühlte die in meinen Körper floss, legte ich mich schläfrig hin, blickte in ihre freundlichen Augen und murmelte "wie konntest Du?".

Vielleicht, weil sie meine Hundesprache verstand, sagte sie "ich bedauere es so sehr". Sie umarmte mich, und erklärte , daß es ihr Job war, sich zu überzeugen, daß ich an einen besseren Platz ging, wo ich nicht ignoriert oder mißbraucht oder aufgegeben würde, oder für mich selbst kämpfen müsste, an einen Platz der Liebe und so sehr anders als an diesem irdischen Platz. Und mit meinem letzten Rest der Energie versuchte ich, ihr mit einem Schlag meines Schwanzes zu zeigen, daß mein "Wie konntest Du?" nicht an sie gerichtet war. Du warst es, mein Freund, an den ich dachte. Ich werde an Dich denken und immer auf Dich warten.

Möge jeder in Deinem Leben es fortsetzen, dir soviel Loyalität zu zeigen.

Wie konntest Du nur?
Ich bin da nie drüber weggekommen muss ich gestehen und habe dieses Posting von ihm schon oft in stillen Momenten wieder und wieder gelesen.
 
6. August 2003, 23:57   #8
Rene
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Boah. Ich muss da schon um Fassung ringen.
 
7. August 2003, 08:24   #9
nightmoves
 
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7. August 2003, 09:57   #10
Rene
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Hmm, diese Zeilen sind schon erschütternt genug. Gerade der letzte Part erinnert mich, wie auch das Bild meines besten Freundes das hier am Monitor steht, daran, wie wir gemeinsam seinen letzten Weg zuhause gingen. Ich musste ihn nach sehr kurzer aber schwerer Zeit enschläfern lassen.

Nichts, auch nicht die Umstände die mich zwangen seinem Leiden ein Ende zu setzen, das wir es zuhause machten, das er sehr alt war, ...ja nichts von alledem beruhigt mein Gewissen wirklich. Obwohl ich vom Verstand her genau weiss, das es das Beste für ihn war. Und da kommt so ein Text, der zeigt, wie lax manche Menschen mit ihrer Verantwortung umgehen und eine unbestimmtes gemisch aus Wut/Trauer/Ernüchterung ergreift mich.
 
7. August 2003, 10:59   #11
Glühwürmchen
 
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Jetzt sitze ich hier und die Tränen laufen über mein Gesicht. Gut, dass ich gleich Feierabend habe.

Zwei Tiere musste ich schon einschläfern lassen, aber sie schliefen in meinen Armen ein.
 
7. August 2003, 12:08   #12
Glühwürmchen
 
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Beiträge: 4.319
So, nachdem unterwegs immer wieder eine Träne herablief, weil ich "die Bilder" einfach nicht aus dem Kopf bekam, habe ich zu Hause erst einmal kräftig meine Tiere begrüßt. Dann gings besser. *schluck*

Mein Hund ist auch aus dem Tierheim, ein "Allergieopfer"
Sie war gerade 11 Monate alt, aber ein absolut liebes und wohlerzogenes Tier. Der Vorbesitzer muss sich wirklich gut um sie gekümmert haben, bis...

Sie hatte aber Glück, wir kamen genau 1 Std. nachdem sie ins Gefängnis musste dort an und konnten sie gleich auf immer mitnehmen.
Wobei auch das von ihm und uns gewählte Tierheim nicht mit der Einzelhaft anderer städtischer Tierheime zu vergleichen ist.

Es hat mehrere große Zwinger mit beheizten Hütten und Rasenauslauf, in denen jeweils 3-4 Hunde gemeinsam leben.
Rund um das Heim ist ein großer Park, der extra ein Hundegassipark ist. Es kommen viele Menschen dort hin um die Hunde beim Spaziergang mitzunehmen.

Es ist kein Zuhause, aber es ist auch kein Knast.
 
7. August 2003, 13:08   #13
tschubbl
 
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Ich muß Rene zustimmen.Man kann sich nicht so einfach ein Tier holen,wie ein Spielzeug,denn das ist er nicht.Dann gehört auch dazu,daß man Verantwortung zeigt,in guten und in schlechten Zeiten.Zu diesen schlechten Zeiten,gehört nun einmal auch der letzte Gang zum Tierarzt,auch wenn es noch so schlimm ist,denn es ist kein Wolfsrudel mehr da,daß ihn von seinen Qualen erlößt.Dieser letzte Gang ist man einem Lebewesen,daß einem so viel Freude bereitete und auch mit uns litt,schuldig.
 
8. August 2003, 04:47   #14
Träumerle
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Es gibt aber auch viele Menschen die ihr Tier glücklich machen und auch glücklich sterben lassen


Schmerz

Träge blinzelte er in die schräg einfallende Sonne und zog sich tiefer zurück in den Schatten, den das Ding warf, unter dem er halb gelegen hatte. Schon seit langer Zeit war dies sein angestammter Platz. Noch als er ganz jung gewesen war, wurde ihm dieser Platz von seinem Alpha-Wesen angewiesen, und noch nie hatte ihm jemand aus seiner Meute ihm diesen streitig gemacht.

Manchmal, als er noch die Kraft besaß, auf den weich-schwarzen Felsen zu springen, der seltsamerweise nicht nach Stein roch, drängte er sich dicht an sein Alpha-Wesen, um seine Nähe zu spüren und ihm so seine Verbundenheit zu zeigen. Außerdem war da dieses angenehme Gefühl, das das Alpha-Wesen durch seine Berührungen hervorrief.

Natürlich wußte er, daß er anders war als die anderen Meutemitglieder. Er wunderte sich schon lange nicht mehr darüber, daß diese nur ihre Hinterläufe dazu benutzten um sich fortzubewegen, und mit ihren Vorderläufen stellten sie oft eigenartige Dinge an, die er nicht immer verstand.

Trotzdem liebte er sie und fühlte stets die tiefe Verbundenheit mit ihnen, wenn er sie in der Nähe wußte. Wenn sie abwesend waren, was früher häufig vorkam, fraß sich die Einsamkeit und die Sehnsucht nach ihnen beinahe wie ein körperlicher Schmerz in ihn hinein. Er war fast sicher, daß sich irgendein tieferer Sinn hinter ihrer Abwesenheit verbarg; aber er konnte ihn nie ergründen.

Überhaupt umgab seine Alpha-Wesen und die anderen ihrer Art ein sonderliches Geheimnis. Er verstand nicht, woher sie die Macht nahmen, diese vielen Dinge zu tun, die er wohl sah und manchmal auch verstand, die er aber nie selbst zustande bringen konnte. Wenn draußen, jenseits der scheinbar zur Starre geronnenen transparenten Luft, die Dunkelheit hereinbrach, berührten sie mit ihren Vorderläufen eine Stelle an der glatten Felswand der Wohnhöhle, und schon gingen in unbegreiflicher Schnelligkeit kleine Sonnen auf, die, während das Tageslicht noch schien, nur matt und grau in der Luft zu schweben schienen.

Und dieses andere Ding, das Krach machte und stank und in dem er immer im rückwärtigen Raum sitzen mußte, erschien ihm schier unbegreiflich. Immer, wenn er in diesem sonderbaren Ding saß, das sich fortbewegte und trotzdem über keinerlei Beine zu verfügen schien, sah er hinaus durch die kalte, geronnene Luft, sah andere, ähnliche Dinge, Geschöpfe, die seinen Alpha-Wesen glichen und auch Kreaturen seiner eigenen Art. Dann drängte ihn etwas in seinem tiefsten Innern, in ihre Richtung zu knurren.

Was ihm aber am sonderbarsten erschien, war die Tatsache, daß seine Alpha-Wesen im Gegensatz zu ihm kaum zu altern schienen. Natürlich roch er das Alter auch in ihren Leibern, denn ihre Ausdünstungen waren schwerer geworden, und auch ihre Stimmen besaßen einen rauheren Klang als damals. Dennoch bewegten sie sich kaum anders als vor vielen Wintern, waren immer noch sicher in all ihren Handlungen und schienen kaum von Schmerzen geplagt zu sein.

Seine eigenen Augen waren trübe geworden, und er erkannte sie nur noch an ihrem Geruch und an den charakteristischen Geräuschen, die ihre Schritte begleiteten.

Wenn sie diese eigenartig singenden Laute an ihn richteten, fiel es ihm in letzter Zeit immer schwerer, den darin verborgenen Sinn zu entschlüsseln. Auch seine Muskeln wurden immer schwächer, seine Knochen schmerzten, und auf den weichen, grünen Ebenen, über die er früher so gern gerannt war und seine Lebenslust laut herausgerufen hatte, war ihm jetzt nur noch ein langsames Trotten möglich.

Und irgendwann setzte dieser andere Schmerz ein, tief in seinem Leib, und schien ihn von innen her auszuhöhlen. Manchmal war die Intensität des Schmerzes so groß, daß er sich wimmernd am Boden wand und sich erbrach. Das männliche Alpha-Wesen, das ihm sonst keine Befleckung der Wohnhöhle erlaubte, nahm ihn dann auf seine Vorderläufe, rief die angenehmen Berührungen hervor und sang leise auf ihn ein, bis der Schmerz verging. Dann empfand er tiefe Dankbarkeit und er wußte, daß er seine Alpha-Wesen liebte und diese Liebe von ihnen erwidert wurde.

Er konnte darauf vertrauen, daß ihm seine Alpha-Wesen stets den Schmerz durch ihren Gesang nehmen würden.

Doch der Schmerz kam immer öfter, und auch die Besuche bei dem hellen Wesen häuften sich. Er mochte es nicht, dieses Wesen aufzusuchen. Der Geruch in der Wohnhöhle dieses Geschöpfes ängstigte ihn, denn neben den Duftspuren von anderen Vierbeinern und scharf riechender Flüssigkeit lag dort noch etwas anderes in der Luft, etwas, vor dem er immer Angst empfand und das ihn mit tiefer Unruhe erfüllte.

Irgendwann, als die Dämmerung jenseits der geronnenen Luft hereinbrach, kehrten die Alpha-Wesen in die Wohnhöhle zurück.

Er verdrängte die Träume von früheren Zeiten und schlug müde die Augen auf. Mühsam erhob er sich und tappte zitternd auf die Alpha-Wesen zu um ihnen seine Freude kundzutun, während tief in seinem Inneren schon wieder der Schmerz zu nagen begann. Die Alpha-Wesen knickten mit den Hinterläufen ein, um sich auf seine Höhe herabzulassen und riefen die angenehmen Berührungen hervor, während sie liebevoll auf ihn einsangen.

Doch irgend etwas in ihren Stimmen war anders als sonst, rauher, unmelodischer. Plötzlich nahm das weibliche Alpha-Wesen seinen Kopf in ihre Vorderpfoten und drückte ihn an sich. Nach Salz riechendes Wasser drang dabei aus ihren Augen und versickerte in seinem dichten, schwarzen Fell.

Er spürte, daß sie sich unwohl fühlte und leckte trostspendend über ihr Gesicht. Sie hörte auf zu singen und stieß schniefende, keuchende Laute aus. Dann sang das andere Alpha-Wesen zu ihm, und auch seine Stimme klang eigenartig.

Dann holte es die lange, rote Schnur hervor. Er wußte, was dies zu bedeuten hatte und zeigte erneut seine Freude. Noch einmal sang das weibliche Alpha-Wesen zu ihm. Dann verließ er mit dem männlichen Alpha-Wesen die warme Höhle.


*


Ihr Weg führte sie vorbei an unzähligen Außenseiten von Wohnhöhlen, unnatürlich kalten und kahlen Bäumen, die in der Dunkelheit ebenfalls kleine Sonnen scheinen ließen, und anderen vertrauten Dingen seines Reviers.

Unzählige Gerüche umspielten seine Nase. Begierig sog er sie in sich hinein. Kurz blieb er stehen und verinnerlichte die Neuigkeiten des Tages. Mit einem Male setzte der Schmerz mit der Hitze der kleinen Sonnen ein, ließ ihn wanken.

Schmerzvoll wimmernd fiel er zu Boden und rollte mit den Augen, die nur noch schemenhafte Bilder in seinen Kopf sandten.

Schwäche überfiel ihn und die Ahnung eines tiefen Schlafes.

Dann beugte sich das Alpha-Wesen über ihn und sang eindringlich auf ihn ein. Doch es nützte nichts, und auch die angenehmen Berührungen konnten den Schmerz nicht lindern. Doch er vertraute dem Alpha-Wesen, daß der Schmerz irgendwann vergehen würde.

Er fühlte sich emporgehoben und drängte sich schutzsuchend an die Brust des so andersartigen, aber doch geliebten Wesens. Irgendwann betraten sie die Wohnhöhle des hellen Wesens.

Obwohl der Schmerz ihm fast die Sinne raubte, spürte er doch, daß der Geruch des Anderen, das ihn immer so geängstigt hatte, diesmal deutlicher die Luft durchströmte.

Das helle Wesen sang wenige Laute mit dem Alpha-Wesen, dann wurde er auf das hohe, harte Ding gesetzt, das er so haßte. Irgendeine tiefe innere Angst überfiel ihn, die so stark war, daß der schreckliche Schmerz beinahe verdrängt wurde. Eng drückte er sich an das Alpha-Wesen, das mit seltsamem Ton auf ihn einsang.

Dann näherte sich das helle Wesen mit dem quälenden spitzen Ding. Er hatte nicht mehr die Kraft, sich noch zu wehren, als das Ding ihn verletzte. Fest wurde er an sein Alpha-Wesen gedrängt, das immer noch sang.

Dann überkam ihn erneut die Sehnsucht nach Schlaf. Der Geruch des Anderen verstärkte sich. Der Schmerz verging, und langsam verlor er sich in dichter Dunkelheit. Und er wußte, daß das Alpha-Wesen den Schmerz von ihm genommen hatte.
 
8. August 2003, 17:29   #15
Glühwürmchen
 
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Ein Text der zeigt, dass jedes Lebewesen wertvoll ist (mal nicht zum weinen):



Hundebabys zu verkaufen

Dieser Satz lockte Kinder an. Bald erschien ein kleiner Junge und fragte: "Für wie viel verkaufen sie die Babys?" Der Besitzer meinte: "Zwischen 30u. 50 Dollar.“
Der kleine Junge griff in seine Hosentasche und zog etwas Wechselgeld heraus. "Ich habe 2,37 Dollar, kann ich mir sie anschauen?"

Der Besitzer grinste und pfiff. Aus der Hundehütte kam seine Hündin namens Lady, sie rannte den Gang seines Geschäfts hinunter, gefolgt von fünf kleinen Hundebabys.
Eins davon war einzeln, ersichtlich weit hinter den Anderen. Sofort sah der Junge den humpelnden Kleinen. Er fragte: "Was fehlt diesem kleinen Hund?"
Der Mann erklärte, dass als der Kleine geboren wurde, der Tierarzt meinte, er habe ein kaputtes Gelenk und wird für den Rest seines Lebens humpeln.

Der kleine Junge, richtig aufgeregt, meinte: "Den kleinen Hund möchte ich kaufen!" Der Mann antwortete: "Nein, den kleinen Hund möchtest du nicht kaufen. Wenn Du ihn wirklich möchtest, dann schenke ich ihn Dir."

Der kleine Junge war ganz durcheinander. Er sah direkt in die Augen des Mannes und sagte: "Ich möchte ihn nicht geschenkt haben. Er ist ganz genauso viel wert wie die anderen Hunde und ich will für ihn den vollen Preis zahlen. Ich gebe ihnen jetzt die 2,37 Dollar und 50 Cents jeden Monat, bis ich ihn bezahlt habe.“ Der Mann entgegnete: "Du musst diesen Hund wirklich nicht bezahlen, mein Sohn. Er wird niemals rennen, hüpfen
und spielen können wie die anderen kleinen Hunde.“

Der kleine Junge langte nach unten und krempelte sein Hosenbein hinauf, und zum Vorschein kam sein schlimm verkrümmtes, verkrüppeltes linkes Bein, geschient mit einer dicken Metallstange.
Er sah zu dem Mann hinauf und sagte: "Na ja, ich kann auch nicht so gut rennen und der kleine Hund braucht jemanden, der Verständnis für ihn hat.“

Der Mann biss sich auf seine Unterlippe. Tränen stiegen in seine Augen, er lächelte und sagte: "Mein Sohn, ich hoffe und bete, dass jedes einzelne dieser kleinen Hundebabys einen Besitzer wie dich haben wird."

IM LEBEN KOMMT ES NICHT DARAUF AN WER DU BIST, SONDERN DASS JEMAND DICH DAFÜR SCHÄTZT, WAS DU BIST, DICH AKZEPTIERT UND LIEBT!!!!
 
8. August 2003, 21:06   #16
tschubbl
 
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8. August 2003, 21:27   #17
Boomer
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sara, ich danke dir!

Genau diesen Text wollte ich bringen, aber ich habe ihn auf die Schnelle nicht auf der Platte gefunden.

Doch es gibt auch so viele schöne Momente.....

Nein, nie mehr wieder, kleiner Streuner!
Wo du jetzt hockst, saß vor dir einer,
durchnäßt, durchfroren, spindeldürr
und ich nahm ihn hinein zu mir.

Aus Mitleid, wie mir scheinen wollte,
doch wie sich sehr bald zeigen sollte,
sprach er in meinem Hause Recht,
und ich war seines Charmes Knecht.

Mit Schnurren und mit Rosenpfoten
hat er mir manchen Dienst geboten,
die Möbel sind nach Katzensitte
verziert, und meines Bettes Mitte
war seines Schlummers Platz im Warmen.
Ich barg ihn scheu in meinen Armen.

Er barst vor Stolz und Dominanz,
und was er wollte, nahm er ganz.
Und was ich liebte, fand er köstlich.
Und als er starb, war ich untröstlich.

Und jetzt glaubst du, du kleiner Lurch,
ich mach das alles nochmals durch?
Nie mehr im Leben! Niemals! Nein!

........................................................................

Na, wein’ doch nicht, und komm schon rein...
 
8. August 2003, 21:29   #18
tschubbl
 
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Das war unsere Sita.
Man muß sich Boomer den Streuner vorstellen,jedoch kleiner und schwarz.Ein echter Schnudel eben,der jetzt auf Wolke 7,über immer grüne Wiesen rennt.
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg sita ii.jpg (138,0 KB, 28x aufgerufen)
 
8. August 2003, 21:35   #19
Glühwürmchen
 
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Beiträge: 4.319
Boomer,
das Gedicht könnte von mir sein. Wie viele Stubentiger hatte ich? Bis zu 10 glaub ich. Ich hätte keinem die Tür weisen können, auch wenn ich manchmal froh war, als er wieder nach Hause gefunden hat *g*
Der älteste davon blieb, bis ich ihn mit 21 Jahren einschläfern lassen musste. Ein echter Kampftigger!

Ein tolles Wollknäuel, tschubbl
 
8. August 2003, 21:44   #20
Boomer
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Ja tschubbl, über Wiesen jenseits der Regenbogenbrücke.


Diese Seite des Himmels ist ein Ort, den man Regenbogenbrücke nennt. Wenn ein Tier stirbt, eines, das jemandem hier sehr nahe stand, dann geht dieses Tier über die Regenbogenbrücke.

Dort gibt es Wiesen und Hügel für all unsere besonderen Freunde, wo sie laufen und miteinander spielen können. Es gibt genug zu essen, Wasser und Sonnenschein und unsere Freunde haben es warm und bequem.

Alle Tiere, die krank und alt waren, erhalten ihre Gesundheit und Lebenskraft zurück und jene, die verletzt oder verstümmelt wurden, werden wieder hergestellt und stark - genau so, wie wir uns an sie erinnern in unseren Träumen von längst vergangenen Zeiten. Die Tiere sind glücklich und zufrieden, bis auf eine Kleinigkeit: jedes von ihnen vermisst diesen einen Besonderen, jemanden, den sie zurück gelassen haben.

Sie alle laufen und spielen zusammen, aber der Tag kommt, wenn plötzlich eines von ihnen innehält und in die Ferne blickt. Die Augen sind klar und aufmerksam, der gespannte kleine Körper zittert vor Aufregung! Plötzlich bricht dieser Glückliche aus der Gruppe aus und fliegt über das grüne Gras, kleine Beine tragen ihn schneller und schneller.

DU wurdest entdeckt und wenn du und dein besonderer Freund endlich zusammen trefft, dann schmiegt ihr euch in freudigem Wiedersehen fest aneinander, um niemals mehr getrennt zu werden. Glückliche Küsse regnen auf dein Gesicht, deine Hände streicheln wieder den geliebten Kopf und wieder einmal schaust du in die treuen Augen deines Tieres, das dein Leben verlassen
hatte, aber niemals dein Herz.

Und dann überquert ihr die Regenbogenbrücke gemeinsam...


 
8. August 2003, 21:58   #21
tschubbl
 
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Boomer, dann habe ich ja die Chance auch bald Tony Mahony wieder zu treffen, der genau ein Jahr nach Sita´s Tod, nicht wieder kam.
Angehängte Grafiken
Dateityp: jpg toni ii.jpg (103,6 KB, 29x aufgerufen)
 
10. August 2003, 06:55   #22
Boomer
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Oh, schöner Kater. Sag' tschubbl, hatte der blaue Augen oder sieht das auf dem Bild nur so aus?

Wenn dich schöne Katzenseiten interessieren, dann lass' dich mal bei www.loetzerich.de sehen, dort findest du auch die Geschichte der Regenbogenbrücke.
 
10. August 2003, 08:57   #23
tschubbl
 
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Ne Boomer,daß sieht nur so aus.Es ist ein richtiger Badischer Landadel.
Danke für deinen Link,der ist schon bei meinen Favoriten gelandet.Zum anschauen ja,aber nochmals ein Tier,tue ich mir nicht mehr an,oder besser gesagt,uns.
 
10. August 2003, 13:02   #24
Tiramisu
 
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Ort: Nathan Road, Hong Kong
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Seitdem ich die Menschen kenne,
liebe ich die Tiere.



Tira
 
10. August 2003, 13:32   #25
tschubbl
 
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Zitat:
Zitat von Tiramisu
Seitdem ich die Menschen kenne,
liebe ich die Tiere.



Tira
 
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