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5. October 2003, 17:18   #1
gismo75
 
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Beiträge: 773
Roy schwer verletzt

moin

Es war sein 59. Geburtstag. Und an diesem Abend sollte alles ganz besonders feierlich sein. Wie immer trat der weltberühmte Magier am Freitag um 20.15 Ortszeit auf die Showbühne des „Mirage“-Hotels. Wie immer war der Saal mit 1500 Gästen ausverkauft.

Doch diesmal hatten Siegfried und Roy eine besondere Überraschung für ihr Publikum. Im Lichtkegel der Scheinwerfer führte Roy Horn an einer kurzen Leine den weißen Tiger Montecore auf die Bühne.

„Diese Raubkatze“, hauchte er ins Mikrofon, „hat heute ihren ersten Auftritt in unserer Show!“ Der erfahrene Showstar wusste, dass er mit dieser Bemerkung die Spannung im Saal noch anheizen würde. Doch er ahnte nicht, wie groß die Gefahr für ihn in diesem Moment wirklich war.

Zunächst verlief die Dressurnummer noch nach Plan. Wie eingeübt, sprang die 640-Pfund-Katze den Dompteur an, legte ihm die gewaltigen Tatzen auf die Schultern. Das Publikum hielt den Atem an.


Was dann geschah, sah Zuschauerin Dominic Armbrüster aus der ersten Reihe. „Mir fiel auf, dass der Tiger unruhig war und fauchte. Roy schlug ihn mit dem Mikrofon – mein Mann sagte, das gehört zur Show“, so die Boutiquen-Besitzerin aus Nürnberg. „Dann stürzte Roy plötzlich zu Boden. Da wussten wir: Das ist kein Spiel mehr!“

Das neun Jahre alte Tier sprang auf den Oberkörper des Artisten, als handelte es sich um eine gerade erlegte Beute. Es biss den deutschen Magier erst in den Arm. Dann schlossen sich vor den Augen der fassungslosen Zuschauer seine mächtigen Kiefer um den Hals des 59-Jährigen. „Wir bekamen es mit der Angst zu tun. Einige Zuschauer flüchteten aus dem Saal“, so Dominic.

Währenddessen spielten sich auf der Bühne entsetzliche Szenen ab. Roy schlug verzweifelt mit dem Mikrofon um sich. Doch die Raubkatze hielt ihn fest zwischen ihren Zähnen gefangen, schleifte ihn wie ein totes Tier von der Bühne.

Erst hinter den Kulissen gelang es den Pflegern, den wild gewordenen Tiger von seinem Opfer abzubringen. Einige Zeit später trat Siegfried sichtlich erschüttert vor den Vorhang: „Die Show ist vorbei.“

Bei der Attacke erlitt Roy lebensgefährliche Verletzungen an der linken Halsseite, verlor viel Blut und hatte schwere Atemprobleme. Als er um 20.45 Uhr im University Medical Center von Las Vegas eintraf, wurde sofort ein Luftröhrenschnitt vorgenommen und eine Atmungshilfe eingesetzt, die Notoperation dauerte drei Stunden. Dave Kirvin, ein Mitarbeiter der Artisten, zu BamS: „Siegfried saß die ganze Nacht am Bett von Roy und ist erst am frühen Morgen nach Hause gefahren.“

Sonntagnachmittag war Roys Zustand weiter lebensbedrohlich. Alan Feldman, Manager von Siegfried & Roy: Es ist ein Kampf „von Sekunde zu Sekunde und Minute zu Minute“. Roys Zustand sei noch „sehr kritisch“, er könne sich seinen Besuchern aber schon wieder mitteilen.

Im niedersächsischen Nordenham, wo Roy Uwe Horn bei seiner Mutter Johanna aufwuchs, wurde die Nachricht aus Las Vegas entsetzt aufgenommen. Eine ehemalige Nachbarin: „Er hatte die Tiere doch immer so geliebt. Ich weiß noch, wie er damals mit seinen beiden Geparden am Deich spazieren ging.“ SAT 1-Redakteur Dennis Muhl (27) hatte Roy noch vier Tage vor der Attacke bei der Arbeit mit Montecore beobachtet: „Er wirkte sehr sicher, schien keinerlei Angst vor dem Tiger zu haben.“

Auch in Rosenheim, wo der ältere Bruder von Roys langjährigem Weggefährten Siegfried lebt, herrscht Erschütterung. Marinus Fischbacher (68): „Roy konnte nach dem Angriff noch reden. Er hat allerdings viel Blut verloren.“

Den mehr als 200 Mitarbeitern der Show wurde am Sonntag gesagt, dass sie sich einen neuen Job suchen sollen. Bislang wurde niemand gefeuert. Doch bis auf weiteres fallen alle Shows (acht pro Woche) aus. Der Tiger Montecore wird im „Mirage“-Hotel in Quarantäne gehalten.

Auch zur Verleihung des „World Awards“ am 22. Oktober in Hamburg, bei der Siegfried und Roy als beste Entertainer des Jahres ausgezeichnet werden sollten, werden sie vermutlich nicht erscheinen. (Quelle Bild)

Wieder einmal eine Tragödie, aber man muss mit den Verhalten der Tiere rechnen,kann es sein, das man mit der Zeit zu Sicher wird ,mann meint man hat ja seit Jahren erfahrung .

Ich denke wenn mir dies einmal passiert wär , würde ich mir wohl einen anderen Job suchen,wie es weitergeht steht ja noch nicht fest, aber ich wünsche Roy aufjedenfall alles gute.
 
6. October 2003, 00:18   #2
Tiramisu
 
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Auch wenn ich Roy gute Besserung wünsche, so kann man nur hoffen, dass dies mal eine Warnung für die Leute ist, die Raubkatzen wie Schmusetiere behandeln und in den eigenen vier Wänden wie Haustiere halten.

Ein Raubtier ist und bleibt unberechenbar und läßt sich niemals wirklich zähmen, das hat dieser Vorfall mal wieder zu deutlich gezeigt und auch in Deutschland gibt es Leute, die Raubkatzen als Haustiere halten.

Dagegen müssen Gesetzte her! Was für einen Pitbull oder Dobermann gilt, sollte erst recht für Raubtiere gelten!



Tira
 
6. October 2003, 03:54   #3
Akareyon
 
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Jaja, sehr tragisch, das. In der BamS waren ausser dem Text sogar noch Fotos.
Zitat:
Zitat von Tiramisu
Dagegen müssen Gesetzte her! Was für einen Pitbull oder Dobermann gilt, sollte erst recht für Raubtiere gelten!
Hä?!? Welche Gemeinsamkeit besteht zwischen einem Dompteur, einem Darsteller mit jahrzehnterlanger Erfahrung, der seit Ewigkeiten mit den Viechern zu tun hat, Pfleger beschäftigt, die Tiere zähmt und dressiert, und irgendwelchen Spackos, die ihre Hunde als Potenzsurrogat auf Angriff und Gewalt dressieren oder schlicht nicht erziehen können?

Jupp, der Dobermann meines Chefs, steht unter der Woche an der Tanke, hat mehr Angst als Vaterlandsliebe und ist so ziemlich das liebste Viech, das ich kenne. Er läuft frei rum, und wird von unseren Stammkunden gestreichelt und mit Leckerlis verwöhnt.

Pepita, der Rottweiler eines Stammkunden, kommt, wenn Herrchen nur an der Tanke vorbeiläuft und die Tür offensteht, hinter die Theke und holt sich seinen Keks ab.

Und gelegentlich kommt so ein Hund rein, weiß nicht, wie die Rasse heißt, Lemmy hat so einen im Userpic. Vor dem habe ich auch nicht eine Sekunde lang Angst gezeigt, und der hat sein Leckerli bekommen.

Der grosse Unterschied: Katzen haben eine ganz andere Mentalität, Raubkatzen erst recht, die lassen sich nicht "erziehen" - wenn denen was nicht in den Kram passt, fauchen, kratzen, beissen sie, und je nach Größe des Schmusekaters hat das unterschiedliche Auswirkungen. Ich kenne Roy nicht persönlich, besonders wichtig war mir die Meldung nicht. Er kannte die Gefahr, hat sich drauf eingelassen - hat sich oder Manticore verschätzt, whatever. Pech gehabt.

Solange andere nicht gefährdet werden, soll mir das doch alles vollkommen humpe sein. Fahrlässig fände ich, mit seinem Tiger an der Leine durch die Fussgängerzone zu laufen.

Sollte es solche Leute tatsächlich geben, würde ich Tira allerdings recht geben.
 
6. October 2003, 09:07   #4
Glühwürmchen
 
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Heftig!

Aber ich denke auch, dass die Leute, die ständig mit der "Gefahr" leben einen gewissen Leichtsinn entwickeln.
Wenn bei uns Unfälle mit Gleisarbeitern passieren, sind das meist die Erfahrenen, nicht die Neulinge.

Vielleicht war der Tiger ja doch noch nicht so weit und Roy hat ihn trotzdem genommen, damit die Attraktion größer wird?!

Hoffe mal, dass es gut ausgeht.
 
6. October 2003, 10:24   #5
Ogino
 
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Tiger (und nicht nur die) gehören in die freie Natur und nicht auf eine Bühne.
 
6. October 2003, 11:17   #6
Knöppche
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Zitat:
Zitat von Glühwürmchen
Heftig!


Vielleicht war der Tiger ja doch noch nicht so weit und Roy hat ihn trotzdem genommen, damit die Attraktion größer wird?!

Hoffe mal, dass es gut ausgeht.
Der Tiger stand doch glaube auch zum ersten Mal auf der Bühne vor so vielen Menschen. (so wie ich es gelesen habe)
Kein Wunder, dass der nervös war. Auch wenn bei den Proben alles immer gut läuft. Der richtig große Aufritt vor GROßEM Publikum und viel Applaus ist doch immer etwas anderes.

Hoffe auch, dass er es schafft.

Aber auch, dass sie nun mal mehr Respekt vor so einem Tier haben. Ein Schmuseteddy ist es nur so lange, bis es zum ersten Mal zubeißt.
 
6. October 2003, 11:33   #7
Ogino
 
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Zitat:
Kein Wunder, dass der nervös war
Nervös ist gut
Dieses Tier hat einfach nur nackte Angst gehabt. So wie alle Tiere, die gegen ihren Willen zu etwas gezwungen werden, was ihnen völlig artfremd ist.

Wer wilde Tiere sehen will soll in die Natur fahren und sie sich aus respektvollem Abstand anschauen.
 
6. October 2003, 12:33   #8
Glühwürmchen
 
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Och Ogino,
wer von uns würde dann jemals in seinem Leben einen Tiger, Elefant, Löwen... sehen?
Der Zoo ist ja nunmal auch nicht die freie Natur.

Wobei mir auch nicht recht klar wird, warum man mit denen auch noch in den Zirkus muss.
 
6. October 2003, 13:34   #9
Silentvoice
 
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Ich finde nicht, dass uns die Neugier das Recht gibt, Tiere ihr Leben lang einzusperren und unter für sie unnatürlichen (und zum Teil erbärmlichen) Umständen zu halten.

Grosskatzen gehören in die freie Natur und nicht auf eine Bühne in Las Vegas.
 
6. October 2003, 13:59   #10
Elli
 
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Zitat:
wer von uns würde dann jemals in seinem Leben einen Tiger, Elefant, Löwen... sehen?
Es gibt so viele Tierfilme, Bildbände etc. - reicht das nicht? Dürfen wir aus reinem Egoismus die Tiere einsperren ob es nun der Zoo ist, wo hospitalistische Tiger in ihren Käfigen herumvegetieren, oder der Zirkus?

Aber wir Menschen sind eben ekelhaft - siehe Hühner-, Rinder-, Schweinehaltung etc.

Nun zurück zum Thema: der Tiger, der Roy angefallen hat, soll jedenfalls nicht eingeschläfert werden und ist auch nicht mehr unter Quarantäne sondern zurück in seinem Gehege (Quelle: stern.de)
Ach so, ja, Roy scheint auch auf dem Weg der Besserung zu sein.
 
6. October 2003, 14:02   #11
Tiramisu
 
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Zitat:
Zitat von Akareyon
Zitat:
Zitat von Tiramisu
Dagegen müssen Gesetzte her! Was für einen Pitbull oder Dobermann gilt, sollte erst recht für Raubtiere gelten!
Hä?!? Welche Gemeinsamkeit besteht zwischen einem Dompteur, einem Darsteller mit jahrzehnterlanger Erfahrung, der seit Ewigkeiten mit den Viechern zu tun hat, Pfleger beschäftigt, die Tiere zähmt und dressiert, und irgendwelchen Spackos, die ihre Hunde als Potenzsurrogat auf Angriff und Gewalt dressieren oder schlicht nicht erziehen können?
Ganz einfach ...
Unabhängig vom Halter sind das Tiere, die eine latente Gefahr darstellen, egal wie man sie auch abrichtet/zähmt/verhätschelt! Es gibt KEINEN Grund zu gestattet, derartige Tiere als Haustiere zu halten, wobei die Gefahr zu sehen ist, die so ein Tier für andere darstellt und nicht die Gefahr, die der Halter selbst eingeht.

Wer immer noch glaubt, man könne ein Tier wie einen Kampfhund oder ein Raubtier derart abrichten, dass es keine Gefahr mehr darstellt, der irrt gewaltig und sollte mal seine rosarote Brille abnehmen.
Wie oft ist es schon vorgekommen, dass Hunde, die seit Jahren als absolut verträglich galten, dann plötzlich ausgerastet sind und z.T. solgar Kinder angegriffen haben?
Bei einem Pekinesen oder Schäferhund hat man dann halt eine Fleischwunde, bei einem Pitbull oder einen Tiger fehlt dann halt der ganze Arm oder noch mehr.

Einzelbeispiele in der Art "ich kenne da einen Hund, DER ist aber ..." sind vollkommen unerheblich - auch diese Hunde stellen genau dieselbe latente Gefahr dar, egal ob nun abgerichtet oder nicht.

Wer es nicht glaubt, möge sich mal erkundigen.



Tira
 
6. October 2003, 14:23   #12
Elli
 
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Zitat:
Bei einem Pekinesen oder Schäferhund hat man dann halt eine Fleischwunde
Da unterschätzt du aber die Schäferhunde. Hier gibt es eine Beiß-Statistik für Angriffe mit tödlichem Ausgang und schau mal, welche Rasse da am häufigsten vertreten ist:
http://www.maulkorbzwang.de/statistiken.htm

Das Problem ist nicht das Tier sondern der Mensch der keine Ahnung hat was er tut. Wüsste er es, hätte er Rassen mit geringer Beißhemmung erst gar nicht gezüchtet!
 
6. October 2003, 14:27   #13
Glühwürmchen
 
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Nenn einen Pekinesenbiss, aber nicht den eines Schäferhundes harmlos. *Kopf schüttel*
Stimmt, Filme sind auch wunderschön. Warum auch immer habe ich die Neugierde der Nähe. *grübel* Arme Tiere


Freut mich, dass es dem Tiger gut geht.
Beim Roy natürlich auch.
 
6. October 2003, 14:28   #14
Glühwürmchen
 
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Ich schreib nicht mehr, wenn Elli schreibt. Die ist immer schneller

 
6. October 2003, 14:50   #15
Ben-99
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... was den latenten Vorwurf der Tierquälerei betrifft, kann man das Luxus-Leben eines Tigers auf dem großzügigen Anwesen von Siegfried und Roy wohl nicht gerade mit der Qual-Haltung einer Legehenne oder eines Mast-Schweins vergleichen. Jedenfalls sind bisher noch nie Vorwürfe dieser Art gegen die beiden Ausnahme-Artisten laut geworden.

Nun schon seit über 30 Jahren treten sie 6mal in der Woche im "Mirage" auf, und in all dieser Zeit ist noch nie etwas dergleichen passiert. Also sollte man Siegfried und Roy auch nicht mit irgendwelchen Kampfhund-Prolls oder Leuten vergleichen, die sich in ihrer 2-Zimmer-Wohnung mit Riesen-Schlangen oder anderem exotischen Getier auf Krampf und ohne Verstand von der Masse abheben wollen.

Mal ganz abgesehen davon, daß einige Tiger-Arten ohne die beiden Welt-Stars längst ausgestorben wären. Da gibt es sehr viel Unseriöseres im Show- und vor allem auch im Film-Geschäft. Aber die Krokodilstränen, die manche Zoo- und Zirkus-Kritiker vergießen, sind sowieso mehr als lächerlich in Anbetracht der von uns geduldeten und von Brüssel geförderten skandalösen Tier-Transporte und der Massentier-Haltung, bei der täglich in unserem direkten Umkreis Millionen sogenannter "Nutztiere" gequält werden, damit wir auch weiterhin im Supermarkt unser Kotelett für'n Appel und 'n Ei bekommen.

Und wenn uns dann hin und wieder doch mal das schlechte Gewissen plagt, dann kritisieren wir eben den Walfang oder die Robben-Schlachtung oder sammeln Geld für einen armen Braunbären, der in irgendeinem Zoo am Arsch der Welt in einem zu kleinen Käfig gehalten wird. Hauptsache, es geht um publikumswirksame Einzelschicksale und "Skandale", die möglichst weit weg von uns sind, damit wir vor den Auswüchsen in unsererer eigenen Umgebung auch weiterhin die Augen schließen können.

Gruß Ben
 
6. October 2003, 14:56   #16
Glühwürmchen
 
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Mal weiter gedacht... warum wären oder sind denn einige Tierarten ausgestorben?
Bei Siegfried und Roy geht es den Raubkatzen sicher nicht schlecht, und doch ist es nicht ihr Ursprungsleben. Denke auch, dass sie sich bewusster verhalten als so ein Möchtegernbesitzer.
Was ist aber mit den kleinen Zirkussen? (Ist das die Mehrzahl? :confused: )
 
6. October 2003, 15:41   #17
Tiramisu
 
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Zitat:
Zitat von Elli
Da unterschätzt du aber die Schäferhunde. Hier gibt es eine Beiß-Statistik für Angriffe mit tödlichem Ausgang und schau mal, welche Rasse da am häufigsten vertreten ist:
http://www.maulkorbzwang.de/statistiken.htm
Was aber sicherlich daran liegt, dass es "Millionen" Schäferhunde gibt, aber nur ein paar Hundert "Kampfhunde" ...

Ich kenne Schäferhundbisse, habe dies unfreiwillig am eigenen Leib schon erfahren!
Wenn man aber dann vergleicht, was für einen Druck der Kiefer eines Pibulls ausüben kann und dies mit einem Schäferhund vergleicht, dann ist der Schäferhund ein kleines, niedliches Kuscheltier - genauso war das gemeint. Die Üebrlebenschanve bei dem Engriff eines Schäferhundes ist um ein vielfaches höher, als bei einem dieser Kampfmaschinen.

Anonsten: Tiere gehören weder in Zoos, noch in den Zirkus oder in die 2Zimmer-Wohnung in der 3. Etage eines Betonbunkers.




Tira
 
6. October 2003, 15:42   #18
Maggi
 
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Tiramisu, ich denke, man kann Hunde und den Mount St. Helens nicht in eine Schublade schieben. Es gibt genügend Beispiele für Tiere, die, seit der Geburt aufgezogen, den Mensch "als besten Freund" sehen. Man sieht schließlich auch immer wieder die Fotos von sich liebhabenden Tieren, die sich in freier Natur spinnefeind gewesen wären.

Ich werte das eher als eine kleine Panikattacke eines Tigers, der zum ersten Mal auf der Bühne steht. Schließlich hilft es einem Musiker auch nicht sehr viel, wenn er das Stück, dass er demnächst vor einem vollgefüllten Saal spielen soll, so oft spielt, wie Leute in den Saal hineinpassen. Platzanweiser und Rezeptionisten dazugerechnet. Es ist etwas anderes, wenn man gegen die Wand spielt, als vor Publikum. Etwas ähnliches wird sich der Tiger auch gedacht haben, schließlich hätte er entsprechende Erfahrungen nicht sammeln können, stellte sich heraus, dass es die Wahrheit ist, dass er ein Neuling in der Welt der Magie war.

Was die zahmen Hunde angeht, darf ich Aka recht geben. Auf meiner Austeilungsroute, was diese Werbeblätter angeht, liegt auch ein kleines Haus im Jägerstil. Der Besitzer des Hauses hält sich einen Dackel und einen Doberman, die sehr gut miteinander zurechtkommen. Allerdings taugen beide als Wachhunde nicht sehr viel; Immer wenn jemand kommt, stemmt sich der Doberman am Zaun hoch, legt die Vorderpfoten auf die oberste Latte, bellt zweimal, und spielt dann Wettrennen von einem Zaunende zum anderen...
 
6. October 2003, 15:50   #19
Tiramisu
 
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Zitat:
Zitat von Maggi
Tiramisu, ich denke, man kann Hunde und den Mount St. Helens nicht in eine Schublade schieben. Es gibt genügend Beispiele für Tiere, die, seit der Geburt aufgezogen, den Mensch "als besten Freund" sehen. Man sieht schließlich auch immer wieder die Fotos von sich liebhabenden Tieren, die sich in freier Natur spinnefeind gewesen wären.

Und genau da liegt Dein Irrtum und der vieler anderer Menschen.
Ein Tier bleibt ein Tier, lässt sich nicht wirklich zähmen, ist eine latente Gefahr, was nicht bedeutet, dass etwas passieren MUSS, sondern dass etwas passieren KANN - mehr nicht!

Ich kenne da auch eine ganz liebe Schäferhundin, die ganz lieb war und mit der alle Kinder spielten ... bis zu dem Tag, an dem sie austickte und einem Kind fast das Gesicht entstellt hätte ...
Das war genau einer dieser "lieben zahmen Hundchen", die keiner Seele etwas antun, das sich alles gefallen ließ und nie zuvor jemals gebellt oder geknurrt hatte. Ein Beispiel nur von vielen, aber die Leute sprechen immer noch genauso "Nein, MEIN Hund ist nicht so, der ..." - Quatsch mit Sosse, pures Wunschdenken und partielle Blindheit der Hundebesitzer!



Tira
 
6. October 2003, 15:56   #20
Akareyon
 
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Erstens: die Rasse "Kampfhund" gibt es nicht. Und Elli und GlüWü haben schon genau das richtige geschrieben. Man sollte den Lemmy hier in der Diskussion haben. Den ständigen Ruf nach Gesetzen halte ich für reaktionäres Gewäsch. Aus einer Zahnbürste kann man sich auch eine Mordwaffe schnitzen.

Und unabhängig davon, daß ich sowohl Zirkus als auch Zoo für pervers halte und ich die Haltung von Haustieren (abseits von Bauernhöfen als Nutztiere, bspw. Katzen als Kammerjäger oder Hunde als Wach- und Schäferhunde) blödsinnig finde (wozu braucht man einen Yorkshire-Terrier, eine Perser-Katze oder eine in einem Käfig eingesperrte Wüstenspringmaus?), bleibe ich dabei, daß ein erheblicher Unterschied besteht zwischen Roy Horn einerseits und irgendeinem Idioten andererseits, der sein Tier, das er zum Angeben und Starkfühlen braucht, auf Agression trimmt (und dummerweise wurde ich angerufen, bevor ich den Beitrag fertigschreiben konnte, und in der Zeit hat Tira schon was ähnliches gesagt wie ich, und Bens Beitrag pflichte ich uneingeschränkt bei).

Der Vorfall ist bedauerlich, und vielleicht wird Roy sich Gedanken darüber machen, ob und wie er demnächst mit seinen Tieren auftreten wird. Ich bleibe dabei: er kannte die Gefahr, hat sie in Kauf genommen und nun ist mal was schiefgegangen. Vielleicht ist es ihm eine Lehre, und er ist nächstes Mal umsichtiger. Siehe GlüWüs Beispiel mit den Gleisarbeitern.
 
6. October 2003, 17:57   #21
Glühwürmchen
 
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Wer nun wie feste beißt ist meines Erachtens unrelevant. Dass jedes Tier beißen kann muss jedem bewusst sein und danach hat man sich zu richten.

Ob nun ein Graupapagei die Nase abbeißt oder ein Schäferhund das halbe Gesicht, ob nun der Pittbull den Arm abbeißt, oder der Tiger ihn zerfleischt oder der Fuchs mit Tollwut zupackt oder der Hamster hackt und durch Wundbrand der Arm abgenommen werden muss...

Ich selber habe 2 Katzen, 2 Vögel und einen Mischlingshund etwa Schäferhundgröße die sich bestens verstehen. Noch! ist nichts passiert, aber für ihre absolute Treue würde ich meine Hand nicht ins Maul legen.
 
6. October 2003, 21:56   #22
Tiramisu
 
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Zitat:
Zitat von Akareyon
Erstens: die Rasse "Kampfhund" gibt es nicht. Und Elli und GlüWü haben schon genau das richtige geschrieben. Man sollte den Lemmy hier in der Diskussion haben. Den ständigen Ruf nach Gesetzen halte ich für reaktionäres Gewäsch. Aus einer Zahnbürste kann man sich auch eine Mordwaffe schnitzen.
1. Habe ich NIE von einer Rasse "Kampfhund" gesprochen, sondern diesen Sammelbegriff verwendet, weil ich annahm, dass dann jeder weiss, was für Hunde ich meine - also bitte jetzt nicht wieder mit dem Erbsen zählen anfangen.

2. Es geht nach wie vor NICHT um den Menschen, den "Besitzer", sondern immer noch um die Tiere. Es ist VOLLKOMMEN egal, ob nun ein tuntiger Dompteur in Las Vegas, ein fettiger Zuhälter in Hamburg auf der Reeperbahn oder ein ALDI-Vollproll so ein Tier hält.

Auch wenn ein solches Tier bei falscher Haltung und Erziehung vielleicht noch schneller agressiv wird und schneller "austickt", so ist auch trotz guter Erziehung oder Abrichtung eines solchen Tieres NIEMALS handzahm zu machen. Ein ehemaliger Alkoholiker (man möge mir diesen Vergleich verzeihen) ist halt auch nur "trocken" und NICHT "geheilt" und genauso ist weder ein Tiger noch ein Hund jemals wirklich zahm. Der Instinkt bleibt und der ist genetisch verankert!

Dein "reaktionäres Gewäsch" wiederum halte ich als Formulierung für unsachlich, sol lich dazu jetzt sagen "typisches Rucksackträgerdenken"? Nöh, oder?

Es gibt de facto KEINEN Grund, Hunde zu halten oder zu züchten, die ein derartiges Gefahrenpotential besitzen. Genausowenig gibt es einen Grund, die Haltung von Raubtieren im Haushalt zuzulassen. Da Menschen, die so etwas tun, niemals für vernünftige Argumente zugänglich sind ("nein, mein Hund ist ganz anders!"), bleibt nur der Weg über gesetztmässige Regelungen, so ist das nun mal leider.



Tira
 
6. October 2003, 23:01   #23
Glühwürmchen
 
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Jesses, Tira das Kampfmoorhuhn :burnjump:

es gibt aber doch keinen Grund auf Postings zu reagieren, die man für sich persönlich als Provokation ansieht. Oder?

Ein Alkoholiker kennt den Alkohol, ein in Gefangenschaft geborenes Tier hat aber noch kein Blut geleckt.
Der Instinkt bleibt, da sehe ich auch so, aber bei weitem nicht so groß wie der Tiere, die in freier Natur das Licht der Welt erblickt haben und um ihr Leben kämpfen mussten.

Wenn man von Gefahrenpotential ausgeht, dann darf man gar kein Tier besitzen, aber auch nicht Auto fahren.
Huch, geschreddert
 
6. October 2003, 23:35   #24
Tiramisu
 
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Ist halt wie immer bei dem Thema ...

Hundebesitzer sehen die Argumente nicht, weil IHR Hund gaaaanz anders ist als all die anderen Hunde. Naja, wie auch immer, da hat halt jeder seine eigene Meinung zu.

@GlüWü:
Wieso Provokation? Ist doch nur ne Diskussion ... !?




Tira
 
7. October 2003, 01:41   #25
Akareyon
 
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1. Dann konkretisiere bitte den Sammelbegriff "Kampfhund". Gehört der Kurzhaardackel dazu? Ich denke ja.

Übrigens eine tolle Diskussion, in der Hunde mit Alkoholikern verglichen werden *g* Aber warum nicht: ich bin auch sehr friedliebend. Ich habe zumindest noch nie einem Menschen in den Hals gebissen. Unter gewissen Umständen natürlich, besondere Gegebenheiten vorausgesetzt, könnte es vielleicht sein, daß ich vollkommen unmotiviert ein kleines Mädchen vor die S-Bahn schubse.

Ich meine, es gibt ja nun viel mehr Menschen, die Menschen umgebracht haben, als Hunde, die Menschen umgebracht haben. Menschen tun das übrigens nicht aus Instinkt bzw. genetischer Disposition, sondern wohlkoordiniert, organisiert, und wenden viel von dem, was sie "dem Tier übergeordnete Intelligenz" nennen, auf, um besonders effizient dabei zu sein. Sie nennen das dann Krieg, schreiben Lieder darüber und tun sich besonderen Schmuck an den Körper und fühlen sich hinterher viel besser und gross und stark und stolz und wollen gleich nochmal, wie bei den Tele-Tubbies. Dagegen müssen Gesetze her! Was für einen Pitbull oder Dobermann gilt, sollte erst recht für Menschen gelten! Nein! Stattdessen sind Gesetze da, die zwingen junge Menschen, bei so einer Art "Dressur" mitzumachen, wo sie "scharf" gemacht werden. Man trainiert sie wie in einer Hundeschule, über Hindernisse zu klettern und brav "bei Fuss" zu machen und Pfötchen heben und zum Schluss kann so ein richtig fleissiges Menschlein mit einer Fingerbewegung mehr Menschen umbringen als ein Dobermann oder ein Pitbull in 100 Jahren. Zwar kann ein Mensch nicht so dolle zubeißen, aber dafür hat seine alles überragende Intelligenz einen tollen Ersatz gefunden. Er nennt es Waffe.

Und da soll keiner kommen und sagen "Ach weißte, es gibt aber Menschen, die sind ganz lieb und die tun nie jemandem was." So besonders auffällig unauffällige Menschen zum Beispiel, die immer ganz nett oder in sich gekehrt sind und irgendwann mit einer Pumpgun ein paar Gleichaltrige umnieten. Das sollte man verbieten! Und es gibt keinen guten Grund, warum Menschen überhaupt leben sollten, die machen eh bloß alles auf der Erde kaputt.

Nicht, daß ich hier provozieren wollte, aber wir sind hier in einer Diskussion und vielleicht denkt der eine oder andere mal nach. Der Mensch ist das grausamste, bestialischste, barbarischste Raubtier von allen auf der Erde. Nun allerdings kenne ich den einen oder anderen, der ist ganz lieb. Dennoch würde ich ihn nicht prophylaktisch "verbieten", weil er ja mal austicken könnte.

Gleiches mit Hunden.
Zitat:
Es gibt de facto KEINEN Grund, Hunde zu halten oder zu züchten, die ein derartiges Gefahrenpotential besitzen. Genausowenig gibt es einen Grund, die Haltung von Raubtieren im Haushalt zuzulassen. Da Menschen, die so etwas tun, niemals für vernünftige Argumente zugänglich sind ("nein, mein Hund ist ganz anders!"), bleibt nur der Weg über gesetztmässige Regelungen, so ist das nun mal leider.
Im Prinzip bin ich, wie oben erwähnt, deiner Meinung, es gibt nicht mal einen vernünftigen Grund, überhaupt ein Tier zu halten, wenn nicht als Nutztier oder als zukünftiges Nahrungsmittel. Ausser "Kuscheln", "gernhaben", "sich kümmern wollen". Das ist unvernünftig, und es befriedigt ein irrationales Bedürfnis. Genauso, wie Eiscreme, Tanzengehen, Boarden und Musikhören irrationale Bedürfnisse befriedigt. Manche Menschen machen das gerne. Einige mögen Stracietella, andere Schokolade. Einige mögen Wiener Walzer, andere hotten zu Ballermann-Musik ab. Einige lieben Dream Theatre, andere gehen erst zu mongolischer Obertonmusik richtig ab. Einige gucken gerne den Wasserschnecken in ihrem Aquarium bei der Paarung zu, andere gehen gerne mit ihrem Rottweiler durch den Wald spazieren oder halten sich eine Vogelspinne oder einen Leguan im Terrarium.

Und ich bin fast gewillt zu glauben, daß sich mehr Menschen beim Versuch, mittels Drehstuhl ein Buch aus dem Regal zu holen (wie ich beispielsweise), das Genick brechen, als daß ein gut erzogener Pitbull sich so weit provozieren läßt, daß er zubeißt.

Und jetzt bitte nicht Drehstühle verbieten wollen.
 
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