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16. October 2007, 07:59   #26
tw_24
 
Benutzerbild von tw_24
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 1.018
Zitat:
Zitat von Akareyon
Schade, hört sich nicht nach einem Buch an für Leute, die für sich selber denken und abwägen können...
Nicht denken zu wollen scheint mir eher der, der sich der Lektüre verweigert, um über das Gelesene gar nicht erst zu neuen Erkenntnissen zu kommen oder, auch das ist möglich, alte mit neuen Argumenten bestätigt zu sehen. Daß sich jedenfalls ein überzeugter amerikanischer Jude, der in J'lem das dortige WorldNetDaily-Büro leitet, direkt zu Terroristen, und zwar auch durchaus hochrangigen, die selbst zu feige sind, sich in die Luft zu sprengen, begibt und ihnen die eine oder andere sehr wohl unangenehme Frage stellt, überlebt und nicht an deren Fanatismus, der mit jeder Logik auf Kriegsfuß steht, verzweifelt, ist bemerkenswert - und vor allem aber neu.

Notorisch denkfaulen Gutmenschen, die bekanntlich fest davon überzeugt sind, daß "palästinensischer" Terrorismus etwas zu tun habe mit einer schwierigen wirtschaftlichen Lage und womöglich noch damit, daß in Gaza, wie sie zu wissen glauben, weltweit die meisten Menschen pro Quadratkilometer leben - es stimmt dies natürlich nicht, in Singapur etwa ist die Bevölkerungsdichte nahezu doppelt so hoch -, ist das Buch freilich überhaupt nicht zu empfehlen, widerlegt es doch etwa mit den Worten von Möchtegern-"Märtyrern" und deren Chefs ihre schönen Thesen:
Zitat:
"I asked Abu Ahmed about CNN's claims that suicide bombers are motivated by despair. He balked, actually calling it 'Israeli Propaganda'.

He explained Islam forbids suicide and that a 'martyr' cannot act based on feelings of desperation. A suicide bomber, Ahmed said, is motivated by the 'will to sacrifice myself for Allah.'

Ahmed's recruiter, Ayman, chimed in, agreeing with Ahmed's assertion. Ayman said his Islamic Jihad terror group only accepts Palestinians who want to become martyrs for the sake of serving Allah.

'Part of my role is to decide who is really suitable and who is not. And this process demands basically to see who really wants to carry out the operation because he wants to reach Allah as a
shahid [martyr] and who wants just to die, to kill himself, or in othe words to commit suicide.

'In Islam suicide is forbidden; therefore, we never recruit somebody who just wants to kill himself because of the feeling of vengeance towards the Israelis or because he has psychological problems and the operation is a way for him to escape these problems. And we don't recruit people who don't know what they are doing,' said Ayman."

(Aaron Klein: Schmoozing with Terrorists, Los Angeles 2007, p. 50)
MfG
tw_24
 
18. October 2007, 12:04   #27
Bandwurm
Erde, Wind & Feuer
 
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Beiträge: 7.669
Das Erbe der Apartheid – Trauma, Erinnerung, Versöhnung von Pumla Gobodo-Madikizela.
 
18. October 2007, 23:53   #28
Akareyon
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 2.823
Wird darin auch beschrieben, wie Nelson Mandela an der Voodoo-Politik des ANC und der de Klerk-Regierung gescheitert ist und Thabo Mbeki sich von IWF, Weltbank und GATT hat gängeln lassen? Vishnu Padayachee hat dazu eine interessante Geschichte zu erzählen.
 
19. October 2007, 00:00   #29
Akareyon
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 2.823
PS: habe übrigens den Dostojewski ("Weisse Nächte") durch, war eine schnelle Lektüre. Tolle Sprache, hinreißend geschrieben, einfühlend erzählt, einnehmend schön und irgendwo herzzerreißend. Wie schön doch das Zeitalter der Romantik war, und wie sehr es dem unseren doch ähnelt!

Die Geschichte einer Liebe berichtet von vier Abenden, an denen sich der einsame, etwas verschrobene Erzähler und die junge Nastenka näherkommen, kennenlernen, liebenlernen - doch ihr Herz gehört bereits jemand anders, seit einem Jahr.

Ein heisser Kuss, ein Flug ins Himmelreich und der Geruch von verbrannten Flügelfedern...



Als nächstes steht übrigens das Foucaultsche Pendel von Meister Umberto Eco an; ich bin furchtbar gespannt, was ich bisher verpasst habe! :-)
 
25. October 2007, 12:50   #30
tw_24
 
Benutzerbild von tw_24
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 1.018
Die näxxten zwei, drei Wochen sind 'verbuchstabiert'; Akareyon sei für eine Empfehlung gedankt ;-).

MfG
tw_24
 
25. October 2007, 13:52   #31
Ben-99
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Beiträge: 5.899
... schau an, ein "Vanity Fair"- und "Kronkret"-Fan. Liest Du immer erst die Polit-Postille und dann das Klatsch-Magazin oder umgekehrt? ;-)

Gruß Ben
 
25. October 2007, 15:36   #32
Akareyon
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 2.823
Gern geschehen, tw_24! Erzähl mir bitte von "What's new, economy?", wenn Du damit durch bist. Und viel Spass mit Covenant ;-)

Tja, ich wollte gerade endlich mal das Pendel anfangen, da bekam ich von einem anderen Dostojewski-Fan mal eben "Schuld und Sühne" aufs Auge gedrückt. Nicht uninteressant, muß ich zugeben, nein: sogar durchaus fesselnd. Besonders die Erkenntnis, daß so manches heute drängend erscheinende politisch-gesellschaftlich-philosophische Problem schon vor 150 Jahren gewälzt wurde. Ein anderer Freund schaute mich scheel an, als ich von meiner aktuellen Lektüre erzählte: "Geistige Onanie", sagte er. Auch diesen Standpunkt kann ich allerdings gut verstehen; wahrlich geht einem der gute Raskolnikoff teilweise furchtbar auf den Senkel mit seiner Wehleidigkeit. Dennoch erhält man ein farbenfrohes Bild der "russischen Seele" (wenn es sowas gibt) des vorletzten Jahrhunderts, und plötzlich ergibt auch Putins Artikel in der FAZ Sinn, in dem er die tiefe kulturelle Wechselbeziehung zwischen Europa und Russland beschwört.

So, ich denke mal, als nächstes werde ich mich wirklich Umberto Ecos annehmen :-)
 
26. October 2007, 06:40   #33
Ben-99
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Beiträge: 5.899
... man könnte auch mal wieder eine interessante Autobiographie lesen - zum Beispiel die des Stargitarristen Eric Clapton, in der der 62jährige auch sein Versagen und die Tiefpunkte seines Lebens schildert.

Im Gegensatz zu "Bild", wo man nur reißerisch ein paar Sätze daraus zusammengestückelt hat, kann man bei "Welt Online" vorab das komplette Kapitel "Leben und Sterben eines Kindes" lesen, in dem Clapton schonungslos seine Alkoholsucht bis Ende der 80er Jahre und die Liebe zu seinem Sohn Conor beschreibt, der 4 Jahre alt war, als er 1991 in New York aus dem Fenster des Appartements seiner Mutter in der 53. Etage fiel:

Eric Clapton und der Tod seines Sohnes Conor

Gruß Ben
 
16. May 2008, 01:32   #34
Akareyon
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 2.823
Ich habe übrigens tatsächlich geschafft, den Eco zu lesen... ganz schön anstrengend, sage ich Euch! Aber es hat sich gelohnt und hat gezeigt, wohin diese ganzen Verschwörungstheorien führen können, wenn sie plötzlich anfangen, ein Eigenleben zu entwickeln und es nur genug Spinner gibt, die den Quatsch auch noch glauben.

Zwischendurch hatte ich ein kleines Büchlein in der Hand mit vier Kurzgeschichten über "Mutige Seefahrer und Abenteuer auf dem Meer" oder so. Oscar Wilde war langweilig, Hauff ging mir immer zu depressiv ans Werk, aber Gerstäcker habe ich schon immer gern gelesen, und auch diesmal hat er mit "Das Wrack" ganz große Arbeit geleistet.

Momentan bin ich bei eher psychologischen Themen, bei "Die Kunst des Zuhörens" handelt es sich mehr oder weniger um ein Transkript der Vorlesungen des berühmten Psychoanalytikers Erich Fromm. Interessant besonders vor dem Hintergrund der Meldungen aus Österreich, gerade, weil er - obwohl Freudianer - dem guten alten Siggi in dessen wesentlichen Punkt widerspricht, nämlich, daß der Sexualtrieb nicht der stärkste im Menschen sei. Gut! Ein geträumter Luftballon ist ein Luftballon ist ein Luftballon, keine Titte und die unterbewußte Meta-Es-Sehnsucht nach der liebevollen Wärme der Amme.

tw_24, was macht "what's new, economy?"?
 
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