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18. July 2006, 02:03   #1
Akareyon
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 2.823
Aka kauft sich...

...eine Maultrommel.

Einfach, weil er der festen Überzeugung ist, er könnte sie ja mal gebrauchen und weil sie so gut wie nüscht kostet.

Zum ersten Mal so ein Ding in der Hand zu haben und ohne Anleitung darauf zu spielen ist ein Spaß für sich, ein anderer Spaß ist, sich mal ans Netz zu setzen und zu gucken, wie so ein Dingen überhaupt funktioniert.

Dabei habe ich das hier gefunden:

http://www.khomus.de/

Ladet Euch vor allem mal ein paar von den mp3s runter... ich weiß nicht, wie's Euch geht, aber ich bin einigermaßen baff, daß man so viel aus so einem kleinen Dingen rausholen kann. Nicht nur musikalisch, sondern auch philosophisch...

Schätze mal, mein nächstes Album wird viel aus Maultrommel und Kazoo bestehen :-)
 
18. July 2006, 06:13   #2
Sacki
Dummschwätzer
 
Benutzerbild von Sacki
 
Registriert seit: February 2005
Beiträge: 3.365
Wer sich mal in Berlin aufhält, der sollte unbedingt den Platz zwischen Europa-Center und Gedächtniskirche aufsuchen.
Dort findet man meist am Wochenende 5-8 Straßenmusikanten, die Musik vom allerfeinsten darbieten: Maultrommeln, Kazoo und Didgeridoo.
Was die aus diesen Instrumenten rausholen ist schier unglaublich und fasziniert mich immer wieder aufs neue. Und nicht nur mich, wie die stets sehr große Anzahl von Zuschauern und der gut gefüllte "Spendenhut" beweisen.
Akas Faszination für eine Maultommel und Kazoo kann ich sehr gut verstehen.

Straßenmusikant leider eine relativ abwertende Bezeichnung, denn diese Musiker sind wahre Künstler.
 
18. July 2006, 07:51   #3
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
Naja, so ne Maultrommel nimmt man erst mal mit, weil sie keine Investition ist, die sich entscheidend auf das Familienbudget auswirkt.

Glück hat man, wenn man dann Single ist und niemanden (ausser einem selbst) die ersten 50 Stunden rumprobieren stören und der Zahnschmelz nicht sofort wegbröckelt, weil man das Teil falsch angesetzt hat.

Dazu wäre es hilfreich, wenn man ein bisschen angekifft in der Ecke sitzt und sich richtig auf das Teil und sein eigenes - natürlich obergeniales - Spiel konzentrieren kann.

Aber auf Dauer sollte man sich n paar Freunde zulegen, die mitmachen, sonst macht ne einsame Maultrommel leicht schwermütig. Zumal man quasi auf Eigenkompositionen angwiesen ist und nix erkannbar nachspielen kann.

In den Beispielen aus Akas Link, die ich übrigens prima finde, spielt die Maultrommel auch nur eine Rolle von mehreren und wird nicht allein eingesetzt.

Aus diesem Grund, weil ich eben ein ungeselliger Mensch bin und niemand mit mir spielen will, hab ich das Teil in die Ecke gelegt und vergessen, welche Ecke das war.



------schnipp-----



Das nächste in meiner musikalischen Karriere - nach der Maultrommel - war dann ne chromatische Mundharmonika, auch n bisschen einsam aber immerhin war es möglich, erkennbar "blowin' in the wind" da reinzuhusten. Allerdings fehlt auch da die Begleitung, wenn man ehrlich zu sich selbst ist und das mitleidige Áugenzucken seiner Familienmitglieder richtig deutet.

Also, es muss was anderes zusätzlich her. ne diatonische Mundharmonika. In jedem Fall wird das Erstaunen über die Preise gross sein, sowohl gute chromatische, als auch diatonische Mundharmonikas sind durchaus teurer als ne Maultrommel, aber immerhin klingen die Dinger fast wie n Schifferklavier in der Hosentasche.

Aber auch hier - wenn man kein Virtuose ist - kommt man ruckzuck an seine Grenzen, die Dinger sind in einer bestimmten Tonart gestimmt und naturgemäß fehlen dann auf einmal Töne, wenn man etwas in einer anderen Tonart spielen will.

Abhilfe schafft dann die Anschaffung eines Satzes Bluesharps - 12 Stück im Koffer - und überhaupt nicht teuer. Aber nun fängt die Buchhaltung an, welche für welches Stück. Sowas ist stimmungstötend, insbesondere wenn man sich nicht sicher ist und erstmal probiert, obs denn passen könnte.

Ausserdem kann man beim Blues-Harp-blasen nicht rauchen!!

Das kann man allerdings prima beim Keyboard- oder Orgelspielen. Leider hab ich mir so ne Heimorgel zum Preis eines nagelneuen Kleinwagens zu Beginn des elektronischen Aufschwungs gekauft - die heutigen Keyboards können bei weitem mehr und sind deutlich günstiger.

Aber so ne Orgel kann man schlecht mit ins Bett nehmen und seine Holden mit Liebesliedern beglücken.

Mit einer Gitarre geht das allerdings. Wenn man sich so ein Teil mal angeschafft hat, natürlich ne billige, weil man sich nicht sicher ist, und sich die Finger blutig gespielt hat, stellt man fest, dass so ne Billig-Gitarre irgendwie billig klingt. Ne bessere muss also her.

Begeistert stellt man fest, dass der Klang tatsächlich besser ist, und man auch die Melodien erkennt, wenn man eben melodien spielt, weil man, wie ich - besser nicht dazu singt. Allerdings wird man nach einigen Wochen feststellen, dass és schwierig ist, z. B. Samba pa ti auf so nem Akkustik-Teil anhörenswert zu spielen. Ne E-Gitarre samt Verstärker würde sofort Abhilfe schaffen.

Angedacht und die drohende Ehekrise elegant umschifft erweitert sich der Instrumentenpark um besagte E-Gitarre samt Zubehör. Und auch Samba pa ti erkennt man zumindest selbst. Tolle Kiste das, nur - das mit dem Liebeslieder im Bett - ist auf der Strecke geblieben, weil man unweigerlich die Adressatin entweder mit den Kabeln erwürgt oder der Verstärker keinen Platz mehr im Bett lässt.

Aber so ne 12-saitige Gitarre wär zur Komplettierung auch ganz nett, dann könnte man - je nach Situation .... und ausserdem klingt sie - wenn man nicht Akkorde spielt und dazu singt - irgendwie runder.

Als stolzer Besitzer 3er Gitarren, die das Zimmer verstellen (die Bilig-Gitarre hat der Sohn aufs Auge gedrückt bekommen) hat man nun seinem Ehepartner gegenüber Verhandlungspotential...

"...schau mal Liebes, ich wollte doch schon immer ein Saxophon haben - das klingt toll, und du magst es doch, wenn ich für dich spiele - haste zumindest immer gesagt..."

Das unweigerliche "ABER.....!!!" der Gattin kann man mit ein bisschen Verhandlungsgeschick sofort entkräften und in zögerliche Zustimmung umbiegen, wenn man verdeutlicht, dass eine Gitarre verkauft würde, so ein Saxophon ja nun wohl die inzwischen entstandene Musikinsel noch mehr schmückt, und auch die Hausfrau viel weniger fordert (Tipp: bloß nicht sagen, dass es die pflegende Hausfrau mindestens einen halben Tag kostet, so ein Saxophon mit Politur auf Vordermann zu bringen - und bloss nix erwähnen von den Folgekosten, wie Reeds und Mundstücke usw. usw.)

Hach, nachdem das geschafft ist, besitzt man nunmehr diverse Harps, ne 12-saitige Akkustik-Gitarre + die E-Gitarre für Samba pa ti und zusätzlich n Tenorsaxophon, das richtig professionell aussieht.

Jetzt bloss nicht den Fehler machen, den ich gemacht hab, nämlich, sich im Musikladen seines Vertrauens gebrauchte Baritonsaxophone ansehen.....

...ich schwöre, ich bin überfahren worden von dem raffinierten Verkäufer, sonst wäre ich nicht unverhofft auch noch mit dem Bariton-Sax zuhaus aufgetaucht. Den entsetzten Blick der Holden, als sie den Trum gesehen hat, werd ich mein Lebtag nicht vergessen. Aber immerhin - es war Teil, ungefähr so alt wie ich und auch von derselben excellenten Qualität und ich konnte sagen, dass ich es eher als Wertanlage gekauft hab!

Achso, ja, drauf geblasen hab ich natürlich auch, und mein musikalisches Herz verloren an ein Baritonsaxophon. Einfach toll, wenn ich, auf dem Teil - im Sessel sitzend - leise röhrend vor mich hinträume. Sogar die Gattin war begeistert.

Leider hab ich es verkaufen müssen, zu einem Preis, dem ich nicht widerstehen konnte und der die Aussage "Wertanlage" bestens unterstrich.

Aber ich schwöre - ich krieg wieder ein Baritonsaxophon und spiele Blues und Liebeslieder für meine Holde.....


tschao

jupp11
 
18. July 2006, 12:03   #4
Ben-99
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Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... sehr schöner Beitrag, Jupp, ich habe oft herzhaft lachen müssen *g*. An meine ersten frustrierenden Versuche mit der Mundharmonika kann ich mich auch noch gut erinnern. Ich wollte Blues darauf spielen, und es klang wie grauenhafte Volksmusik. Seitdem bewundere ich Leute wie Stevie Wonder, die dem kleinen, unscheinbaren Ding so geile Töne entlocken können. Bei mir hatte es gerade für die Anfangsmelodie von "I Should Have Known Better" gereicht. Aber den Beatles-Song hätte damals auch jedes 6jährige Kind hingekriegt ;-)

Mit dem Gitarrespielen war es dann zum Glück anders, weil ich damit auf Anhieb gut zurechtkam und später auch die richtige Wahl des Instruments getroffen habe. Und so wird meine 69er Strat von Jahr zu Jahr wertvoller, was mir ein Blick auf die eBay-Angebote zeigt.

So, jetzt werde ich mir aber erstmal die von Aka genannten MP3s saugen. Ein wenig skeptisch bin ich schon, weil mich der Klang von Maultrommeln eher an unschöne Hörerlebnisse erinnert. Bin also mal gespannt.

Gruß Ben
 
18. July 2006, 17:14   #5
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... ich kann es mir nicht verkneifen: Wenn man mir einige dieser Fotos gezeigt hätte, zum Beispiel die "Dan Moi Spezial" oder das japanische Bambus-Dingens, und zwar ohne den Hinweis, daß es sich um Maultrommeln handelt, hätte ich glatt auf ein Sex-Spielzeug getippt ;-)

Khomus - Maultrommelschmieden unserer Empfehlung

Gruß Ben
 
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