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19. July 2002, 11:37   #1
Sternkind
 
Registriert seit: May 2001
Beiträge: 6.057
Zeugen Jehovas

Religionsgemeinschaft oder Sekte?

Beschäftige mich im Moment sehr intensiv mit diesem Thema.

Mich würde interessieren, ob Jemand von Euch Erfahrungen damit hat, bzw. was Eure Meinung dazu ist...

Möchte meine Meinung noch nicht kundtun, weil ich erst Eure unbeeinflussten Meinungen wissen möchte...
 
19. July 2002, 12:00   #2
quentin
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 1.693
das was ich gehört, gesehen, gelesen habe, ergibt ein sehr negatives Bild, alleine der Druck, der auf die Mitglieder ausgeübt wird, widerspräche meinen Vorstellungen.
Bleib da weg, wenn du ein selbstbestimmter Mensch bleiben willst.

mfg
 
19. July 2002, 12:02   #3
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
Ich stell mal was dazu:
Zitat:
Zeugen Jehovas
(bis 1931 Ernste Bibelforscher, englisch Jehovah's Witnesses), in den USA entstandene, auf einer eigenständigen Bibelauslegung beruhende Religionsgemeinschaft. Im Zentrum der von den Zeugen Jehovas vertretenen Lehre steht der »Vorsatz«, den Gott in seinem Handeln gegenüber der Menschheit in den verschiedenen, von ihm festgelegten Zeitaltern gefasst habe und der sich aus der Bibel ableiten lasse. Als ein entscheidender Zeitpunkt in diesem »Handlungsplan Gottes« wird das Jahr 1914 angesehen, mit dem sein Königreich (»Jehovas Königreich«) nahe herbeigekommen sei: In ihm werde Jesus Christus wiederkommen und die Macht Satans endgültig gebrochen werden, der die irdische Welt beherrscht. Die Zeugen Jehovas verstehen sich als die auserwählte Gemeinde (die »wahren Anbeter Jehovas«), die Gott am Ende der Zeiten erretten werde. Aufgrund ihres Bibelverständnisses, nach dem die Bibel (die in einer eigenen englischen Übersetzung vorliegt, die ihrerseits in andere Sprachen übersetzt wurde) durch den Heiligen Geist zum Teil wortwörtlich inspiriert ist, sehen sie die Trinitätslehre und die Sakramente der christlichen Kirchen als »unbiblisch« an, befolgen strenge Moralvorschriften und lehnen Militärdienst und politische Betätigung ab. Die religiöse Praxis der Zeugen Jehovas wird bestimmt durch den Predigtdienst, die Weitergabe ihrer theologischen Erkenntnisse und die weltweite Mission. Charakteristisch sind dabei das persönliche Ansprechen Außenstehender (besonders individuelle Besuche) und der Schriftenvertrieb auf der Straße. Gründer der Zeugen Jehovas ist der einer presbyterianischen Familie entstammende amerikanische Kaufmann Charles Taze Russell (*1852, 1916). 1870 gründete er in Pittsburgh in der Erwartung der unmittelbar bevorstehenden Wiederkunft Christi eine eigene Bibelgemeinde, 1879 die Zeitschrift »Zion's Watch Tower And Herald of Christ's Presence« (deutsche Ausgabe »Der Wachtturm und Verkünder der Gegenwart Christi«, 1896ff.) und 1881 die »Zion's Watch Tower Tract Society« (heute »Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania«) als Verlag und Vertriebsgesellschaft. Diese wurde wirtschaftliches Fundament und organisatorisches Zentrum der Bewegung, die unter dem Juristen Joseph Franklin Rutherford (*1869, 1942), dem Nachfolger Russells als Leiter der »Wachtturm-Gesellschaft«, eine streng zentralistische und hierarchische (»theokratische«) Organisationsstruktur mit Sitz des obersten Leitungsgremiums in Brooklyn (heute zu New York) erhielt. Wegen ihrer konsequenten Weigerung, einer irdischen Macht zu dienen (Kriegsdienstverweigerung, Wahlverweigerung), wurden die Zeugen Jehovas im nationalsozialistischen Deutschland und in den sozialistischen Staaten verboten und waren zahlreichen Repressionen ausgesetzt. Ende 1999 gehörten den Zeugen Jehovas nach eigenen Angaben weltweit über 5,9 Mio. Mitglieder (»Verkündiger«) an, davon rund 167000 in Deutschland. Sitz des deutschen Zweigs ist Selters (Taunus).

© 2002 Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG
Meine eigenen Erfahrungen mit den Zeugen Jehovas sind nicht so eingehend, dass ich mir anmassen könnte, ein abschliessendes Urteil zu erlauben, aber...

...ich mag die Leute nicht, die ich mit dem Wachturm in der Hand, in den Fussgängerzonen stehen sehe, obwohl ich deren Hingabe irgendwie bewundere. Desweiteren stört mich die Kontrolle die ausgeübt wird bis in die Familien und die Kindererziehung hinein.

Und letztlich halte ich es für unmöglich, dass eine Religion, die meint die alleinige Wahrheit gepachtet zu haben und die einzig richtige Bibelübersetzung zu besitzten, schon mehrfach den vorhergesagten Termin für "die unmittelbar bevorstehenden Wiederkunft Christi" verschieben musste.

Macht irgendwie unglaubwürdig in meinen Augen.
 
19. July 2002, 12:27   #4
Sternkind
 
Registriert seit: May 2001
Beiträge: 6.057
Keine Sorge Quentin, ich bin, glaube ich, viel zu freiheitsliebend, um da reinzugeraten..

Aber ich hab Jemanden sehr ins Herz geschlossen, der in die Zeugen Jehovas hineingeboren wurde, die Erziehung"genossen"hat und dem ich gern helfen würde, da er selbst zwar sich befreien möchte, aber vollkommen hilflos ist, durch die andauernde Gehirnwäsche.
 
19. July 2002, 12:50   #5
Pumawoman
 
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ich glaube du wirst "schwerstarbeit" leisten müssen und solltest dir soviel "fachliteratur" über sektenzugehörigkeit holen wie du nur kannst, wenn möglich auch mal ein gespräch mit jemandem führen - in österreich gibts irgendwo so eine institution, und ich bin mir sicher, auch in deutschland .... dort kannst du anonym anfragen und man wird dir das nötige wissen vermitteln.

ansonsten schließe ich mich den anderen an: für mich sind die zeugen jehovas keine religionsgemeinschaft sondern eine sekte und ich mag sie nicht.
 
19. July 2002, 12:56   #6
Schatz
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Die älteren Herrschaften, die in den Fußgängerzonen diese Zeitschrift bei Wind und Wetter feil bieten, finde ich schon bedauerndswert. Deshalb nehme ich ihnen ab und an auch mal ein Exemplar ab. Manchmal gar nicht so uninteressant. Bisher hat auch noch keiner von diesen mich versucht in ein Gespräch zu verwickeln.

Meine Eltern haben immer einmal im Monat Besuch von einem älteren Ehepaar bekommen, die den Zeugen Jehovas angehören. Sie waren immer nett und freundlich und haben nie versucht, den eigenen Glauben aufzudrängen. Stattdessen haben sie meiner Mutter über ihren Kummer mit der Krankheit zugehört und ihr seelischen Beistand geleistet, obwohl meine Mutter der römisch-katholischen Kirche angehört. Von dieser Kirche war jedoch kein einziges Mal ein Pfarrer da, um Seelsorge zu leisten. Dies rechne ich den Zeugen Jehovas hoch an und hat gleichzeitig dazu beigetragen, aus der römisch-katholischen Kirche auszutreten.

Eine Cousine von mir gehört den Zeugen Jehovas an. Als sie an erkrankte und das Bett nicht mehr verlassen konnte und die Ärzte nicht feststellen konnten, woran sie litt, haben sich die Zeugen Jehovas um sie gekümmert. Jeden Tag kamen Leute, die den Haushalt machten, einkauften, putzten, meiner Cousine Trost und seelischen Halt gaben. Auch haben sie sich mit ihrer Krankheit beschäftigt und rausgefunden, woran sie litt.

Negativerseits werde ich im Palastgarten, wo ich mich bei schönem Wetter öfters aufhalte, oft von zwei Zeugen Jehovas belästigt, die krampfhaft versuchen zu missionieren, auch wenn man von vorneherein sein Desinteresse bekundet hat. Diese Aufdringlichkeit reizt mich bis zur Weisglut. Der eine fragte mich mal, ob ich verheiratet sei. Nein. Ob ich mit jemandem in eheähnlicher Gemeinschaft zusammenlebe. Ja. Schon fingen die Beschimpfungen an, ich sei eine Hure vor den Augen Gottes etc. pp. Kein gnädiges Gottesbild also.

Aber ihre Fürsorge rechne ich den Zeugen Jehovas immer noch hoch an. (nein, ich werde nicht konvertieren!)
 
19. July 2002, 12:57   #7
quentin
 
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Beiträge: 1.693
@sternkind/Pumaw. es gibt Sektenberatungsstellen, von beiden Konfessionen, die sehr gut sein sollen. Ob das bei allen so ist, keine Ahnung.
Vor allem sollen sie nicht auf ihrem Glauben rumreiten, wobei die Missionierung nicht mehr unbedingt versucht wird.
Aber alles nur aus 2. Hand, nie selbst in der Lage gewesen.

mfg
 
19. July 2002, 13:23   #8
Pumawoman
 
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es ist schon zwar jahre her, daß ich mit zeugen diskutiert habe, diese waren aber damals noch relativ jung und waren sehr "überzeugt", daß ihre relgion die einzig wahre ist .. und ich konnte mit diesen aussagen schon damals nichts anfangen
 
19. July 2002, 18:40   #9
Sternkind
 
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Beiträge: 6.057
Genau da liegt auch mein Problem, die Ansichten sind nur zum Kopfschütteln..

Andererseits ist es ein Drahtseilakt, weil ich denjenigen ja nicht verletzen möchte, er aber bei jeder negativen Äußerung sich selbst angegriffen sieht und direkt in die Verteidigungsposition springt...

Und dann wieder seine unendliche Traurigkeit und der Willen sich zu lösen...

Ich weiß es nicht, aber ich glaube so ganz Allein werde ich das nicht schaffen, wir haben hier in Essen einen Sektenbeauftragten, vielleicht hilft der weiter...
 
19. July 2002, 19:13   #10
jupp11
 
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hmm, meinst Du, dass Du ihn da mit hinbekommst, zu einem Sektenbeauftragten?

Ich denke immer, dass es möglich sein muss, durch Logik und nachvollziehbare Beispiele und Alternativen jemanden zu überzeugen.

Das ist ein langwieriger Weg kann ich mir vorstellen. Aber wenn Dir etwas an der Person liegt, würde ich es jedenfalls auf diesem Wege versuchen.
 
20. July 2002, 00:41   #11
Schatz
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@jupp: Jemand, der indoktriniert wurde, ist nicht mit Logik zu überzeugen.

@Sternkind: lass dir zumindest von einem Sektenbeauftragten Tipps geben wie du am Besten helfen kannst.
Oder schau im Internet nach.

Finde ich toll, dass du dich so bemühst, denn dies ist mit Sicherheit eine schwere Aufgabe, die nicht jeder gewillt ist, zu leisten.
 
20. July 2002, 10:15   #12
Sternkind
 
Registriert seit: May 2001
Beiträge: 6.057
Danke Euch

@jupp, na zum Sektenbeauftragten, um uns Hilfe zu holen, wollen wir Beide..

@Schatz, ja schwer ist die Aufgabe, aber der Mensch der dahinter steckt, bedeutet mir wirklich sehr viel..
Und ich hab soviel gelesen in den letzten Tagen, gerade was Aussteiger bei den Zeugen Jehovas betrifft, dass ich Denjenigen auf keinen Fall allein lassen werde, soweit meine Kraft geht.

Schwer ist es auch deshalb, weil einige Grundansätze in den Vorgaben ja wirklich toll klingen..
Ich weiß nicht, ob das zu verstehen ist, aber ist so ähnlich wie mit allen Grundideen, klingt toll, aber mit der Umsetzung hapert es...
 
20. July 2002, 14:16   #13
Maggi
 
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Bei uns haben wir letztes Jahr im Deutschunterricht darüber gesprochen;
über ein Buch, bei dem der Vater eines Jungen in einer Sekte ist, wieder austreten will, aber nicht darf usw.
Danach haben wir darüber diskutiert, unser Deutschlehrer hat erzählt, dass man dann bewacht wird, von Sektenmitgliedern, und dem dann dauerhaft nur durch ein verändertes Aussehen, sowie Namensänderungen u. ä. abhelfen kann.

Bei uns stehen die Zeugen manchmal vor der Tür, und teilen diese lustigen Zeitschriften aus. Das sind meist Mädchen, so in meinem Alter, und die wirken halt überhaupt nicht "gefährlich"...
 
22. July 2002, 02:57   #14
quentin
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 1.693
lass dich ja nicht erwischen, da mitzumachen. Internet ist dann auch nicht mehr.
Es hat nichts mit gefählichem Aussehen zu tun, sondern das was sie vertreten, ist schlimm..
Jeder kann glauben was er will, es muss nur ohne Druck geschehen.

mfg
 
22. July 2002, 03:18   #15
Herr Korrekt
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Beiträge: 855
Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum sich alle darüber beschweren, dass Zeugen Jehovas so derart lästig wären. Bei uns im Haus waren die noch nie und auch keiner meiner Freunde kann sich darüber beschweren einmal einen Besuch von denen bekommen zu haben.

Aber wahrscheinlich sind diese Promotion - Touren dieser Sekte/ Religion auch nur in Großstädten sinnvoll...
 
22. July 2002, 13:34   #16
Maggi
 
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Registriert seit: April 2002
Beiträge: 3.915
Zitat:
Zitat von Langhaar-Denker
Bei uns im Haus waren die noch nie und auch keiner meiner Freunde kann sich darüber beschweren einmal einen Besuch von denen bekommen zu haben.
Was nicht ist, kann ja noch werden...

Außerdem war noch davon die Rede, dass Polizeischutz u. ä. nichts bringt. Telefongespräche werden abgehört, die Leitung gekappt, falls man zur Polizei telefoniert, und vom Zur-Polizei-gehen wird man dann mit teils rabiaten Mitteln abgehalten...
 
4. January 2003, 02:03   #17
Akareyon
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 2.823
Also, ein paar Horrorszenarien sind hier ja schon bei...

Ein guter Zeuge Jehovas aus der unteren "Verkündiger"-Kaste hat kaum noch Recht auf Selbstbestimmung. Für so ziemlich alles, was er tut und nicht dem allgemeinen Konsens entspricht, muß er sich vor der nächsthöheren Kaste rechtfertigen, den "Ältesten", von denen jede Versammlung (Gemeinde) eine Handvoll hat. Sei es ein eigener Musikgeschmack, ein Vollbart, etwas längere Haare, oder bestimmte Formen der Freizeitgestaltung.

Störend für mich ist die Hierarchie: der "Treue und verständige Sklave" in Brooklyn gibt die Vorgaben und druckt die Literatur mit den bindenden Interpretationen der Bibel, die Zweigstellen der einzelnen Länder übersetzen sie und geben weitere organisatorische Richtlinien für das jeweilige Land, die Bezirks- und Kreisaufseher (die jeweils für einige Dutzend Versammlungen zuständig sind) interpretieren diese Richtlinien, geben sie an die Ältesten weiter, und was bleibt, ist ein superenges Korsett für den einzelnen "normalen" Zeugen.

Nebenbei der ewige Leistungsdruck. Es besteht die moralische Verpflichtung, monatlich Rechenschaft über die geleisteten Predigtdienststunden und die verteilte Literatur abzulegen.

Was nicht stimmt, ist, daß Aussteiger geächtet, verfolgt und bespitzelt werden. Als Betroffener kann ich das sagen. Ich habe ein wunderbares Verhältnis zu meiner ehemals besten Freundin, zu meiner Schwester und meinem Vater, auch mein zukünftiger Schwager (selber ein bisschen Rebell ) hat kein Prob mit dem "Abtrünnigen".

Ich finde, ZJ sind sehr glückliche Menschen (da sich alles auf der Welt mit ihren Mitteln wegerklären läßt - entweder, das war Gottes Wirken oder Satans), solange sie nicht hinterfragen und nachdenken. Wer einmal anfängt zu zweifeln und nicht bald auf den rechten Pfad der Tugend zurückfindet, hat es VERDAMMT schwer, und diesen würde ich raten, sofort auszusteigen. In der ersten Zeit telefonieren einem die Ältesten zwar noch hinterher, lassen es aber auf ausdrückliches Bitten auch sofort sein.

Aussteiger können es natürlich auch sehr schwer haben, wenn sie von all ihren ehemaligen Freunden geschnitten werden und nicht bald Anschluß in "der Welt" finden.



Um die irrigen Glaubensansichten und Interpretationen der Bibel soll es gar nicht mal gehen, die sind ein Thema für sich.

@Langhaar-Denker: täusch dich nicht, dein Name steht irgendwo hinter einem "NH", was "Nicht zuhause" bedeutet. Das wiederum bedeutet, daß sie auch bald bei dir auf der Matte stehen werden. Die sind auf dem Dorf genauso unterwegs wie in Großstädten, jeden Tag, jede Woche
 
4. January 2003, 22:39   #18
Aretha P.
 
Beiträge: n/a
sternkind,

es wird sicher nicht leicht werden. (Ich wünsche Dir jede Menge Kraft!!)

@Akareyon: die JZ sind nicht überall gleich. Als Verein mit nicht gerade wenigen Totschlag-Argumenten sind manche Vertreter nicht immer zimperlich. Womit ich sagen will: es gibt Menschen, die haben andere Erfahrungen als Du gemacht. Und solange man nicht wie grad sternkind auf eine Art involviert ist die man sich nicht wirklich aussuchen kann, dann tun freiheitsliebende Menschen immer ein Richtiges, sich dem Verein so fern wie möglich zu halten.
 
16. January 2003, 20:02   #19
utschebebbes
 
Beiträge: n/a
Ich empfinde dies als gut florierendes Unternehmen, dass nach dem Motto geführt wird: „Jeden Tag steht ein Dummer auf".
Mir tun nur die Mitglieder leid,die auf der Suche nach ihrem Seelenheil,die Dummen sind.
 
16. January 2003, 21:53   #20
Akareyon
 
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 2.823
Willkommen utschebbes!

Ich würde die ZJ nicht als ein finanziel gewinnorientiertes Unternehmen darstellen. Viele der Oberen haben sicherlich ein besseres Leben als die armen "Verkündiger", die einen guten Teil ihres Einkommens "freiwillig" spenden. Und selbst wenn - was sollten diese Oberen davon haben? Sie bleiben oft bis an ihr Lebensende in den Haupt- und Zweigstellen, ohne Möglichkeit, eventuelle Reichtümer auszugeben. Für die kostenaufwëndige Produktion der Literatur und die Organisation der Kongresse etc. geht sicherlich der größte Teil des Geldes drauf.

Warum tun sie es dann überhaupt?

Machterhalt. Die Jungs, die ganz oben sitzen, haben Kontrolle über Leben und Denken von sechs Millionen Menschen. Und das muß ein verdammt geiles Gefühl sein. Vielleicht sind auch einige wenige unter ihnen, die wirklich an das glauben, was sie ersinnen. Doch das glaube ich nicht, denn IHNEN müssen all die Widersprüche innerhalb der Bibel, und erst recht ihrer Publikationen, bewußt sein, im Gegensatz zu den normalen "Verkündigern", denen jegliche Beschäftigung mit weltlicher, oder gar kritischer Literatur, verboten ist.

Ich gebe euch ein Beispiel: über Weihnachten hatten der Stern und der Spiegel als Titelthema: "Wer war Jesus wirklich?" bzw. "Die Erfindung Gottes". Kein normaler Verkündiger-Zeuge hätte diese beiden Zeitschriften gekauft, denn er wüßte, daß es seinem "Geistiggesinntsein" schaden würde, er würde zweifeln, "zu straucheln" beginnen. Und das will kein Zeuge (Selbstschutz). Stattdessen liest er den Wachtturm, denn auch darin ist genau zu Weihnachten ein Artikel darüber, wer Jesus wirklich war, und der ist sehr viel "glaubensstärkender", und noch dazu ist er absolut WAHR, denn er kommt ja vom "Treuen und verständigen Sklaven" (die "Geistgesalbten", die die Bibel interpretieren und auslegen können und mit dem Zeitgeschehen in Verbindung bringen) in Brooklyn. Und auch darin werden einige Argumente aus dem Spiegel vielleicht widerlegt, oder schwammig abgewiesen als "Spekulation" und das Werk Satans, der "umhergeht wie ein brüllender Löwe" etcetera pp. Der Zeuge wird eingelullt und ist nun siegesgewiss.

Doch damit diese Ausgabe des Wachtturms geschrieben werden konnte, müssen irgendwelche schlauen Leute ganz oben sich ganz viel Gedanken gemacht haben. Sie mußten all die Argumente, wie sie z.B. im Spiegel auftauchten, KENNEN und Gegenargumente ersinnen. Letztere sind nicht immer sinnig und stimmig, und das MÜSSEN sie einfach wissen, daher glaube ich nicht, daß die Oberen wirklich alles glauben, was sie schreiben.

Mann, ich könnte ewig über den Verein schreiben. Fragt einfach.
 
30. April 2005, 02:14   #21
Akareyon
 
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Kleines Update zu dem Völkchen: endlich haben sie mich auch an meinem neuen Wohnort wiederentdeckt. Jetzt kommen sie mich jeden Samstag besuchen und erzählen mir von der guten Botschaft.

Ich bin noch am Überlegen, wann ich ihnen eröffne, daß ich ein Ehemaliger bin. Bis jetzt schlagen sie sich eigentlich ganz wacker *g*
 
30. April 2005, 07:50   #22
Maggi
 
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Drei Kilometer weg, direkt neben dem Haus eines Freundes, steht die Zentrale München-Süd der Zeugen Jehovas. Von dort aus senden sie ihre frohe Botschaft in das ganze Alpenvorland aus. Und trotzdem waren bei uns einmal die Zeugen vor der Tür und danach nie wieder.

Ich hoffe, ich war damals nicht unhöflich

Ciao,
Maggi
 
30. April 2005, 10:57   #23
Eyewitness
 
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Ich kenne auch ein paar Zeugen Jehovas persönlich. Etwas merkwürdig sind sie ja in ihren Riten, aber wenn man sich einen Teil des Nachwuchses anschaut...dann sind sie ganz normal.
 
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