7. October 2003, 21:33 | #1 |
Registriert seit: October 2002
Beiträge: 4.319
|
Einsamkeit
Vor der Schwelle ein Mensch,
sie kennt ihr Haus nicht mehr: Sein Fortgehen glich Flucht, um sie Verwüstung. In allen Zimmern Chaos. Das Unmaß der Zerstörung erkennt sie nicht durch Tränen und Kopfweh. Lärm in der Ohren seit morgens, träumt sie, ist sie bei Verstand? Und warum springt sie der Gedanke ans Meer an? Wenn Gottes Welt unsichtbar durch den Frost am Fenster wird, wird Kummer auswegloser, immer ähnlicher der Öde der Hochsee. So nah war er ihr, so lieb in jedem Zug, wie das Meer am Ufer in jeder Wellenlinie. Wie nach dem Sturm das Schilf von den Fluten bedeckt ist, so sanken auf den Grund ihrer Seele seine Züge, seine Gestalt. In schweren Jahren, in Zeiten undausdenkbaren Geschehens trugen die Wellen des Schicksals sie zu ihm hin. Zwischen zahllosen Klippen Gefahren umrundend, trug sie die Woge, trug sie und trieb sie ihm zu. Jetzt ist er fort, gezwungen vielleicht. Die Trennung wird beide vernichten, der Schmerz sie zernagen. Und sie blickt um sich: Als sie ging, hat sie alles umgewühlt in den Kommoden. Sie irrt umher, und bis zur Dunkelheit ordnet sie Stoffreste und Stickmuster. Und sie sticht sich an einer Nadel im Stoff. Plötzlich glaubt sie, ihn zu sehen. Und beginnt leise zu weinen. |
11. November 2003, 23:42 | #2 |
Ungültige E-Mail Angabe
Registriert seit: October 2001
Ort: Jork
Beiträge: 169
|
sehr sehr schön Glühwürmchen
ein bienchen für dich kiss |