15. November 2006, 12:43 | #1 | |
Dummschwätzer
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Berlin: Bald täglich Angriffe auf Polizisten
Quelle: Homepage der BZ-Berlin
Zitat:
Aber nicht nur die Polizei ist Ziel dieser Übergriffe, auch Rettungsdienste und Feuerwehr, kurz gesagt alles was eine Uniform anhat und nach "Staatlicher Einrichtung" aussieht. Wie blind kann eigentlich der Regierende Partybürgermeister Wowereit sein, wenn er das alles als dumme Jugendstreiche abwerten will ? Fakt ist, daß nachts kaum noch eine Polizeistreife freiwillig durch Kreuzberg oder Neukölln fährt und bei Einsätzen nur noch halbe Hundertschaften anrücken, selbst wenn es sich nur um einen harmlosen Einsatz handelt. Traurig aber wahr: sogar die Feuerwehr wird bei Einsätzen teilweise von massiven Polizeikräften geschützt. Keine Ahnung, wie es in anderen Städten aussieht, aber was in Berlin abgeht ist teilweise Gesetzlosigkeit und es entstehen rechtsfreie Räume, weil sich die Polizei zurückhält. Vielleicht bekommt ja der Partylöwe Wowereit mal einen Eindruck, wenn er nachts von eine seiner vielen feten kommt und mal mit einem MP 3 Player durch Kreuzberg läuft. |
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15. November 2006, 15:11 | #2 |
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Unsere Justizministerin hat einen neuen Ausdruck kreiert:
gefühlte und tatsächliche Kriminalität Was nichts anderes heissen soll als: alles nicht so schlimm, wenn es sich um Einzelfälle handelt. D.h., der Bürger fühlt solche Straftaten als sehr schlimm, obwohl nur 1-2 % der Bevölkerung davon betroffen sind. Mit anderen Worten: einen Polizisten zu verprügeln ist in Drama, 3-10 Polizisten zu verprügeln ist eine Katastrophe, täglich mehrere Polizisten zu verprügeln ist nur noch eine Statistik. Wobei ich im beschriebenen Fall die Anzahl der verletzten Chaoten vermisse, die dürfte ungleich höher liegen, als die der Polizei. Und keine Festnahmen ? Liest sich alles recht eigenartig, denn immerhin waren 120 Polizisten im Einsatz. |
15. November 2006, 19:26 | #3 |
Junge mit Mundharmonika
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In meiner Umgebung (Kreisstadt) gibt es Viertel, in die ich mit Dienstwaffe nie gehen würde, da ich mir sicher bin sie einzusetzen und damit Gefahr laufen würde, wegen Unverhältnismäßigkeit der Mittel angeklagt zu werden. In diese Viertel "traut" sich jedoch auch die Polizei nicht mehr unbedingt rein und bietet aus reinem Eigenschutz ein massives Aufgebot auf, wenn sie gerufen wird. Über die Herkunft der Bewohner dieser Viertel will ich mich an dieser Stelle nicht auslassen. Viel häufiger jedoch lese ich in der Tageszeitung von den sog. Bagatellfällen, die mittlerweile zum Alltag gehören. Raub, Körperverletzung und räuberische Erpressung sind bei uns im Kreise der unter 21jährigen besonders hoch ausgeprägt.
Dazu wohne ich an einer Zufahrtsstraße zu einer Diskothek und darf am Wochenende live miterleben, was nächtens auf der Straße abgeht. Streifenwagen sind rar gesät und so muss man als Anwohner schon mal selber dafür sorgen, einen Verletzten im Hinterhof erstzuversorgen und den Notarzt zu rufen oder ein paar besonders mutige Zeitgenossen beim Einbruch z.B. in unseren Garten zu "verarzten". Ja, ich gebe an dieser Stelle offen zu, dass ich mich um manche Dinge selber kümmere und nicht darauf warte, dass die Grünen kommen und mir die Staatsanwaltschaft nach 6 Wochen die Einstellung des Verfahrens mitteilt. Vielleicht werde ich irgendwann an den Falschen geraten und meine Frau somit recht behalten, dass ich besser im Bett geblieben wäre, aber ich lasse mich nicht in meiner mir sehr wichtigen Homezone einschränken oder sogar bedrohen. Faszinierend empfinde ich das Wechselspiel zwischen Politik und Polizeibehören. Während die Polizei berichtet, dass die Delikte der unter 21jährigen zunimmt, rechnet die Polititk absolut und kommt zu dem Ergebnis, dass die Jugendkriminalitöt rückläufig ist. Soll heißen, im Vorjahr gabe es z.B. 10.000 Delikte der unter 21jährigen und im folgenden Jahr 12.000. Da jedoch die Delikte aller Altersgruppen insgesamt gestiegen ist, ist die Quote der unter 21jährigen rückläufig. Churchill: Ich glaube nur der Statistik, die ich selbst gefälscht habe. Lösungsansätze? Kann ich nur in meinem Umfeld gestalten, da ich dort unmittelbaren Einfluß habe. Der Rest ist Aufgabe der Volksvertretung. Noch, denn es dauert nicht mehr lange und es werden hoffentlich mehr so denken wie ich und eigene Lösungen finden. |
15. November 2006, 21:45 | #4 |
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Deine Einstellung gefällt mir Irata.
Leute wie Du sind bestimmt keine Wegschauer beweisen Format, wenn es darauf ankommt. Überlegt handeln, vor allem gemeinschaftlich. Dabei muss man keinen Helden markieren, aber möglichst geschlossen auftreten. Das Problem in der heutigen Zeit ist die mangelnde Zivilcourage. Jeder schaut nur weg und ist auf sein eigenes Wohlbefinden bedacht. Wenn 30 Personen in der U-Bahn Zeuge werden, wie so ein Penner einen älteren Herren aus purer Lust verprügelt, dann müssen sich doch ein paar beherzte Männer finden, die dem Einhalt gebieten. Ich verstehe das einfach nicht, wenn ich solche Berichte lese. Vor einigen Jahren, meine Frau war hochschwanger, sassen wie in einem Eiscaffee und genossen das schöne Wetter. Zwei besoffene Jugendliche gingen durch den Garten und pöbelten die Gäste an und wurden auch handgreiflich. Die ersten Tische und Stühle kippten um und der Keller bekam kräftig eine aufs Maul, als er ihnen Einhalt gebieten wollte. Ich wollte nur meine Frau in Sicherheit bringen und mir die beiden Typen vornehmen, als der eine anfing, meine Frau wegen ihrer Schwangerschaft übelst zu beleidigen und anzuspucken. Danach zog er sein Hemd aus warf es zu Boden und forderte mich auf, ihn anzugreifen, damit er mich abstechen könne. Ich pflege keinen anzugreifen, aber den Typen habe ich so lange mit Sprüchen provoziert, bis er auf mich losging. Es war mir eine Freude, ihm und seinem Kumpel ein wenig koreanische Kampfkunst zu zeigen und ihre Nasen ein paar Zentimeter nach innen zu verlegen. Mein Problem war, als die Polizei am Ort erschien, dass kein einziger der anderen Gäste etwas aussagen wollte. Man lobte mich zwar zustimmend und fand meine Aktion auch gelungen, als Zeuge wollte sich jedoch keiner zur Verfügung stellen. Selbst der Kellner mit seinem geschwollenen Auge nicht. Erst ein ziemlich alter Herr zeigte Format und so nach und nach kamen dann noch ein paar Zeugen hinzu. Ich hätte sonst ziemlich blass ausgesehen, zumal ich ja aktiver Kampfsportler- und Kampfsportlehrer bin. Trotzdem würde ich in einer solchen Situation immer wieder so handeln. |
16. November 2006, 06:59 | #5 |
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... vielleicht war ja alles ganz anders?
Berlin: Kiez-Keilerei - schwere Vorwürfe gegen Polizei Gruß Ben |
16. November 2006, 12:28 | #6 | |
Dummschwätzer
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Zitat:
So wie dieses sonderbare Verwandtschaftsverhältnis wird auch der Rest der Schilderung der Betroffenen aussehen. Tut mir leid, ich bin ganz sicher alles andere als rassistisch oder ausländerfeindlich. Aber ich habe zu lange in diesem Kiez gewohnt und auch Dienst gemacht, um nicht zu wissen, wovon ich rede. Die meisten Jugendlichen dort, arabischer, türkischer und bosnischer Herkunft, sind bis zur Halskrause aggressiv, gewaltbereit und besitzen eine sehr geringe Hemmschwelle, ihre Aggressionen auszuleben. Ihr Feindbild ist die staatliche Gewalt, denn die ist ihrer Meinung nach Schuld daran, daß sie im sozialen Abseits leben. Natürlich hat sich das Verhalten Polizei irgendwann an die Umgangsformen dort im Kietz angeglichen, was jedoch nicht zu tolerieren ist. Das aber nun die dort eingesetzte Polizei grundsätzlich als brutale Schlägertruppe hingestellt wird, liegt natürlich in der einseitigen Betrachtungsweise der Chaoten. Das ist jedoch absoluter Nonsens. Letztlich sollte man auch berücksichtigen, daß die meisten Polizeibeamten, die dort eingesetzt werden, relativ jung und unerfahren sind. Aufgrund dieser Tatsache bleibt es auch nicht aus, daß man nicht gelassen und routiniert zur Sache geht, sondern schnell mal über die Stränge schlägt, was natürlich nicht zu tolerieren ist, selbst wenn es sich meist nur um verbale Beleidigungen handelt. Noch sind die Jugendlichen dort damit beschäftigt, sich (leider) gegenseitig die Nasen einzuschlagen, denn die Rivalität unter den verschiedenen Nationen ist recht ausgeprägt. Daher habe ich auch keine Befürchtung, hier in Berlin Zustände zu bekommen, wie sie unlängst in den Pariser Vororten herrschten. Wie weit dieser Wahnsinn jedoch nun geht, zeigt ein neuer Fall, der sich heute in der Lehrter Straße ereignet hat: Ein 5 jähriger Junge, ausländischer Herkunft, rannte unbeaufsichtigt auf die Straße und wurde von einem Pkw erfaßt und schwer verletzt. Der PKW Fahrer wurde fast gelyncht. Als die Rettungssanitäter des DRK am Ort eintrafen, wurden sie von einer ca. 80 köpfigem Menschenmenge, meist Landsleute des Kindes, daran gehindert, das verletzte Kind zu versorgen und ins Khs. zu transportieren. Begründung: die Deutschen werden das Kind sterben lassen... Erst ein massives Polizeiaufgebot konnte die Versorgung des Kindes durch die DRK Sanis ermöglichen. Für mich unfaßbar und nicht nachvollziehbar. |
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16. November 2006, 13:15 | #7 |
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... die zunehmende Gewaltbereitschaft nicht deutschstämmiger Jugendlicher vor allem in Stadtteilen, die als sozialer Brennpunkt gelten, will ich gar nicht in Frage stellen oder verharmlosen. Daß aber Polizisten in Deutschland nur knüppeln, wenn sie provoziert werden, halte ich genauso für ein Märchen.
Schließlich sollte man nicht vergessen, daß der Anteil an Wählern rechtsradikaler Parteien bei Bundeswehrsoldaten und Polizisten besonders hoch ist. Schon von daher kann man sich leicht denken, daß die Wirklichkeit oft ganz anders aussieht als in den oft geschönten oder gar gefälschten Polizeiberichten – vor allem, wenn außer den Kollegen keine anderen Zeugen anwesend waren. Zum Glück haben wir in deutschen Großstädten noch keine Verhältnisse wie in den USA, wo sich die Bürger inzwischen fragen, wer sie vor den brutalen rassistischen und sadistischen Polizisten schützen soll: Brutale Polizisten in Los Angeles: "Ein bisschen Gewalt" In Einzelfällen gab es aber auch schon bei uns solche Übergriffe. Wobei die meisten gar nicht bekannt werden, da es ohne Zeugen aussichtslos ist, vor Gericht einen deutschen Polizisten zu verklagen. Gruß Ben |
16. November 2006, 16:23 | #8 | |
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... inzwischen hat dieselbe "Spiegel-Online"-Autorin einen weiteren Beitrag zu den Krawallen in der Wrangelstraße nachgeliefert, der sich ausführlicher mit der Frage befaßt, ob auch bei uns bald Zustände wie in den Pariser Vororten herrschen könnten. Und im letzten Absatz deutet sie auch an, durch welche Fehlentscheidungen der offensichtlich blinden Politiker wir uns immer tiefer in die Scheiße reiten:
Zitat:
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22. November 2006, 18:42 | #9 |
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... und hier noch ein aktuelles Beispiel, wie zeitraubend und mühevoll es ist, einen deutschen "Rambo"-Polizisten, der schon mehrfach Scheiße gebaut hat, rechtskräftig zu verurteilen:
Todesschuss: Polizist beruft sich auf Notwehr Gruß Ben |