26. February 2002, 15:22 | #1 |
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Diskussionen ohne Streit?
Doch schon mehr als 1 Jahr auf diversen Boards am Boardgeschehen teil nehmend ist mir folgendes Phaenomen aufgefallen..
Oftmals geschieht es, dass ein Tread in dem es um eine Thematik geht, waehrend des Verlaufs vom Meinungsaustausch zum Streitgespraech zwischen ein paar Leuten wird. Der eine stellt was in den Raum und ein anderer fuehlt sich persoenlich an gegriffen und reagiert. Selber nicht total frei davon, sich in allgemeinen Bemerkungen zu spiegelen, beschaeftige ich mich jetzt schon ein paar Tage mit dem warum. Es muesste doch moeglich sein zu diskutieren ohne eine abweichende Meinung als Angriff auf die Persoenlichkeit zu sehen. Zugegeben.. es gibt da ein paar heikele Themen, z.B. eine Situation aus dem Privatleben, die mich emotionell total getroffen hat, zur Diskussion stellen. Dies versuche ich auch tunlichst zu vermeiden.. Wie denkt ihr hier drueber. bin echt gespannt auf andere Meinungen.. PS .. es ist ein allgemeiner Gedankengang. und nicht auf wie oder was bezogen |
26. February 2002, 15:31 | #2 |
Registriert seit: April 2001
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Ich ignoriere aus Prinzip immer alle persönlichen Anspielungen, damit hat man bei mir im Normalfall keine Chance. Ich versuche immer sachlich zu bleiben, vielleicht ab und zu mal provokativ, um eine Diskussion in eine bestimmte Bahn zu lenken oder etwas "anzufachen". Natürlich nur so, daß es nicht ausarten kann.
Ansonsten finde ich es eigentlich ziemlich schade, daß viele Personen die Angewohnheit haben, alles direkt persönlich zu sehen, anstatt sich auf das sachliche zu konzentrieren. Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht, weil es muß ja schon teilweise Absicht dahinter stecken, anders kann ich es mir echt nicht mehr erklären. |
26. February 2002, 15:39 | #3 |
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Beiträge: 2.823
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Ich denke, daß sich in unseren Breiten- und Längegraden eine gewisse "Streit"kultur entwickelt hat... streiten will gelernt sein, man sollte nicht einfach drauflosargumentieren. Natürlich (da schließe ich mich nicht aus) fällt es leichter, etwas gesagtes auf sich zu beziehen oder zwischen den Zeilen zu lesen, wo es nichts zu lesen gibt... passiert mir auch sehr häufig.
Zu einer guten Diskussion gehört, nicht polemisch zu werden oder Andeutungen zu machen, sondern seine Meinung KLARzumachen. Und nicht, selbst, wenn einem die Mittel gegeben sind, so zu formulieren, daß es alles und nichts bedeuten kann, jenachdem, in welcher Situation ich mich befinde... ein Argument muß EINDEUTIG, UNMISSVERSTÄNDLICH dargelegt werden. Mißverständnisse kann man im Notfall immer noch ausräumen. Mißverständnisse müssen so schnell wie möglich ausgeräumt werden. Angenommen, ich verstehe peets Kommentar verkehrt und denke in die verkehrte Richtung weiter und fechte Positionen an, die es gar nicht gibt, dann muß sie mich darauf aufmerksam machen. Äääh, das war mal in groben Umrissen, ich melde mich nochmal... |
26. February 2002, 15:50 | #4 |
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Und das ging auch eher in die Richtung "wie formuliere ich wenig mit vielen Worten"
Warten wir auf den zweiten Versuch. |
26. February 2002, 16:45 | #5 |
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@peet
ich beobachte das auch schon eine ganze Weile (und sehe Dich auch mitlesen). @all Emotionen aus Diskussionen herauszuhalten ist fast unmöglich. Jeder freut sich, wenn sein Posting entsprechende Anerkennung findet und ärgert sich, wenn es (und damit der Autor) niedergemacht wird. Das ist bis hierhin auch nicht problematisch. Die Problematik kommt erst dann dazu, wenn es gravierende Unterschiede gibt a) im Wesen der Diskutanten (wertfrei) b) in den Möglichkeiten, sich auszudrücken wenn dann allerdings persönliche Aspekte, wie Betroffenheit, allgemeine Boshaftigkeit oder ein wenig Grössenwahn sich mit einer guten Schreibe paaren, dann kann es bitter werden. |
26. February 2002, 18:11 | #6 |
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Das gehört zum Leben im allgemeinen denke ich.
Viel viel schlimmer finde ich, wenn ein Thema totgeschwiegen und einfach übergangen wird. Bestes Beispiel hier: http://www.skats-board.de/vbb/showth...&threadid=8474 |
26. February 2002, 21:06 | #7 | |
Ungültige E-Mail Angabe
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Zitat:
Erschwerend kommt imho hinzu, daß manche Diskutanten förmlich nach persönlichen Angriffen suchen und wenn sie direkt keine finden, dann werden eben welche hinein interpretiert. Und dann ist der Ofen eigentlich ganz aus und die Rückkehr zur sachlichen Diskusion nicht mehr möglich. |
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26. February 2002, 21:09 | #8 | |
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Dann ist aber auch mit der Einstellung von Eyewitness
Zitat:
Man wird gezwungen, entweder darauf einzugehen, oder die Diskussion zu verlassen. |
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26. February 2002, 23:10 | #9 |
Ungültige E-Mail Angabe
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Jupp, das sehe ich anders. Wenn z.B. einer über die mentale Stärke verfügt, die Sachlichkeit aus der persönlichen Anspielung heraus zu filtern und sachlich weiter zu machen, dann verdient das Respekt und ist, mit Verlaub gesagt, eigentlich die Basis einer jeglichen Diskusion.
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26. February 2002, 23:30 | #10 |
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
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Eben diese mentale Stärke wird allerdings auf eine harte Probe gestellt, wenn der Diskussions-"Gegner" sich einen Dreck darum schert.
Ich denke, dass es dafür Beispiele genug gibt, auch in der deutschen Boardscene. Was Du darstellst, und eigentlich auch Eye, sind Idealvorstellungen. So sollte es sein. Eben diese Basis einer jeglichen Diskussion wird aber so oft verlassen, oder gar nicht erst geschaffen, dass es oftmals besser ist, sich mit einem netten Gruß aus der Runde auszuklinken. |
27. February 2002, 02:45 | #11 | |
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Zitat:
Wenn sie es nicht merken ist man eh im falschen Film und kann immer noch gehen. |
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27. February 2002, 08:45 | #12 |
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Ich lese hier so inspirierende Worte wie mentale Staerke zur Filterung der Sachlichkeit
und Hoffnung auf neutrale Objektivitaet der Mitdiskutanten. Filterung der Sachlickeit setzt voraus, dass ich total unbeeindruckt bin von evtl. unsachlichen, personsbezogenen Argumenten und zu dem noch los davon 100 % beurteilen kann wie neutral und sachbezogen ich selber bin. Neutrale Objektivitaet der Mitdiskutanten oder Mitlesenden ist wuenschenswert aber beinahe nur zu erreichen, wenn sich jeder andere ausser die Betroffenen von jedem Kommentar fernhaelt Ich denke, dass es in einer Diskussion wuenschenswert ist, die eigene Meinung zum Thema zu geben und diese im weiteren Verlauf zu erlaeuteren. Die Argumente der anderen zu ueberdenken und die eigenen Einsichten evtl anpassen. Es ist jedoch nicht noetig, alle Mitdiskutanten unbedingt von der vermeinten oder tatsaechlichen Richtigkeit dieser Meinung zu ueberzeugen. Im Idealfall sollte eine Diskussion kein Ring sein, den einer der Kontrahenten gewinnend verlassen muss sondern etwas bei dem es nur Gewinner gibt oder zumindest Geniesser. |
27. February 2002, 09:10 | #13 |
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Nun, manchmal muß man die Diskussion auch einfach als Ring begreifen, damit man den Abstand wahren kann, auch wenn das vielleicht unlogisch klingen mag.
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27. February 2002, 10:06 | #14 |
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Also, mit meinen einfachen und direkten Worten fällt mir dazu nur ein:
Wir sind doch alles nur Menschen mir Gefühlen, Macken und Fehlern... Und wir reagieren auf das, was wir lesen doch größtenteils aus dem Bauch heraus... Klar einige haben die seltene Gabe, es nicht persönlich an sich ran zu lassen und erst stundenlang zu formulieren, bevor sie posten.. Aber viele, und dazu zähle ich mich,sind im Netz auch nicht anders, als im reallen Leben und reagieren auch so.. Nur im Gegensatz zum reallen Leben sieht man hier seine Diskussionspartner nicht und man kann auch nicht sofort reagieren und nachfragen.. Und somit kann Jeder sich das zurechtlegen, was er gern möchte.. Ich empfinde allerdings einen Streit, als nicht soo fürchterlich, solang die Parteien immer noch bereit sind irgendwann mal nach zu geben oder sich auch so einfach nur die Hand zu reichen.. Geht das nicht, sollte man sich, wie man es im Real-Life auch tun würde, mit Anstand und Respekt weitestgehend aus dem Weg gehen... |
27. February 2002, 17:00 | #15 | |
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Zitat:
Auch wenn bei der Diskussion die Fetzen fliegen, sollte man danach seine Emotionen wieder runterfahren können und sich bewusst werden, dass es eben nur eine Diskussion war und darum lachen können, wenn am Ende alle ausgezuckzt haben. Der Gegensatz dazu wäre das Argumentieren, wo es rein sachlich zugeht. Da sind Emotionen nicht gefragt. Daher schläft man dabei meistens auch ein. Ciao Michael |
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27. February 2002, 18:44 | #16 |
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Word, Bro.
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