8. August 2002, 04:51 | #1 |
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Ein Schwarzes Loch kommt aus dem Gleichgewicht
Moin,
Mathematisches Modell erklärt Verschmelzung Ein Schwarzes Loch kommt aus dem Gleichgewicht Astronomen gehen davon aus, dass sich im Zentrum jeder Galaxie ein massereiches Schwarzes Loch versteckt - eine Million bis einige Milliarden Mal schwerer als unsere Sonne. Doch was geschieht mit den Schwarzen Löchern, wenn zwei Galaxien miteinander kollidieren und verschmelzen? Streben zum gemeinsamen Zentrum Simulationen zeigten, dass es eine Wechselwirkung zwischen den massereichen Objekten und den Sternen in der Umgebung gibt. Die Schwarzen Löcher streben dabei zum gemeinsamen Zentrum der vereinigten Galaxie. Haben sie jedoch dieses Ziel erreicht und befinden sich keine Sterne mehr zwischen ihnen, dann hört auch der Mechanismus auf zu wirken, der sie zusammengetrieben hat. Schicksal der Schwarzen Löcher ungewiss Bisher gab es keine Gewissheit darüber, ob die Schwarzen Löcher sich dann in einem immerwährenden Tanz gegenseitig umkreisen oder ob sie letztlich doch zusammen kommen. Vielleicht bringt nun ein mathematisches Modell, das David Merrit von der Rutgers University in New Brunswick und Ron Ekers vom Australia Telescope National Facility in Sydney aufstellten, etwas Licht ins Dunkel. Die Wissenschaftler überlegten nämlich, was mit den Drehimpulsen passiert, wenn die Schwarzen Löcher miteinander verschmelzen und stellten fest, dass durch den Aufprall eines kleineren Schwarzen Lochs auf ein größeres, dieses ganz schön aus der Fassung gerät. Kollision verändert Rotationsachse Berechnungen ließen die Astronomen darauf schließen, dass selbst die Kollision eines vergleichsweise kleinen Schwarzen Lochs ein fünfmal größeres noch aus dem Gleichgewicht bringen kann - also seine Rotationsachse verändert. Und hierfür gibt es tatsächlich Hinweise. Rund um die Schwarzen Löcher dreht sich die so genannte Akkretionsscheibe, eine Ansammlung von Materie, die von den massereichenen Objekten angezogen und schließlich verschluckt wird. Von ihr strahlen so genannte Jets ins All, fast lichtschnelle Teilchenströme. Die beiden Jets eines Schwarzen Lochs schießen jeweils in Richtung seiner Drehachse ins All. Richtung der Jets zeigt Ausrichtung Wie Aufnahmen der Radioteleskope des Very Large Array (VLA) zeigten, scheint sich die Richtung der Teilchenströme in sieben Prozent der untersuchten Fälle tatsächlich verändert zu haben. Die Quellen weisen dann eine X-förmige Struktur auf, das heißt die Jets haben die Schußrichtung geändert. "Gedrehte Jets deuten darauf hin, dass sich ein Schwarzes Loch plötzlich neu ausgerichtet hat", erklärt Merritt, "das einzige Objekt, von dem wir uns vorstellen können, dass es hierzu genug Kraft aufbringt, ist ein anderes Schwarzes Loch." Im Weltall rumst es dauernd Ausgehend von der großen Zahl X-förmiger Radioquellen und der hundert Millionen Jahre langen Lebenszeit eines Jets, schätzen die Astronomen, dass sich in jedem Jahr wenigstens eine solche Kollision ereignet. Mit Gravitationswellen-Detektoren, wie sie im Weltraum stationiert werden sollen, ließen sich diese Erschütterungen der Raumzeit dann vermutlich erfassen - eine gute Nachricht für Astronomen. mfg |