29. August 2006, 20:00 | #1 | |
Dummschwätzer
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Fernsehduell der Dumpfbacken
Quelle: www.20minuten.ch: News von jetzt!
Zitat:
Natürlich weiß er, daß der selbsternannte Retter der westlichen Welt niemals auf so ein Angebot eingehen würde. Der Mann ist entweder komplett irre, oder hat einen eigenen Beraterstab der sich nur damit beschäftigt, wie man die Welt am besten erheitern kann. Vorschlag: Nach dem Rededuell bekommen beide eine Keule in die Hand und dürfen sich gegenseitig die Rübe einschlagen. |
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29. August 2006, 20:46 | #2 |
Dummschwätzer
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In diesem Zusammenhang habe ich gerade die iranisiche Übersetzung des Schreibes gefunden, das Ahmadinedschad vor einiger Zeit unserer Bundeskanzlerin geschickt hat.
Vielleicht kennt einer den genauen Wortlaut noch nicht. Man kann es sich durchlesen und sich mal so seine Gedanken machen: Klick |
29. August 2006, 23:36 | #3 |
Ungültige E-Mail Angabe
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... ich habe bei dem derzeitigen Konflikt zwischen dem von den USA dominierten Westen und dem Iran als eines der wichtigsten islamischen Länder ein grundsätzliches Problem. Denn erstens halte ich Ahmadinedschad nicht für einen Dummkopf, sondern im Gegenteil sogar für einen taktisch sehr klugen Politiker, der die derzeitige Schwäche der USA geschickt ausnutzt, um sich der arabischen Welt als neue starke Führungskraft zu empfehlen.
Und zweitens sollten wir endlich mal akzeptieren, daß sich der Iran bisher nicht das Geringste hat zuschulden kommen lassen, was die Einhaltung der Nuklear-Abkommen betrifft. Ganz im Gegensatz zu den USA, die weiterhin dreist dagegen verstoßen, weil sie atomar nicht abrüsten, wie versprochen, sondern sogar die Entwicklung und Erprobung neuer Atomwaffen, zum Beispiel der sogenannten "Mini-Nukes", betreiben. Es ist deshalb grotesk, einem so großen Land wie dem Iran verbieten zu wollen, Kernkraftwerke zu betreiben. Dazu ist nun mal die Anreicherung von Uran notwendig, und auch ich würde mir das als iranischer Präsident nicht von einem Kriegstreiber wie George Bush verbieten lassen. Natürlich denken tumbe "Bild"-Leser, daß man mit dem Uran, das der Iran derzeit besitzt, auch mal eben nebenher Atombomben bauen kann, doch das ist purer Unsinn. Denn selbst wenn der Iran an die erforderlichen Mengen des speziellen Urans herankommen würde, bräuchte man noch Jahre, um das Material in der erforderlichen Konzentration anzureichern und es dann in Miniatur-Reaktoren einzubauen, die im Sprengkopf einer atomaren Mittelstrecken-Rakete Platz finden. In dem auch flächenmäßig großen Staat Iran leben knapp 70 Millionen Einwohner – im Zwerg-Staat Israel dagegen gerade mal 6 Millionen. Merkwürdigerweise hat man aber bei Israel keine Bedenken gegen eine atomare Aufrüstung gehabt, so daß derzeit fast 300 nukleare Sprengköpfe theoretisch jederzeit von militärischen Trotteln wie Olmert, der es nicht mal geschafft hat, sich in einem blutigen Krieg die Hisbollah vom Hals zu schaffen, gezündet werden könnten. Davor habe ich zum Beispiel Angst. Aber in einem Deutschland, das sich schon vor halbwüchsigen "Koffer-Bombern" fürchtet, wird man wohl auch weiterhin lieber der Kriegs-Propaganda eines amerikanischen Faschisten glauben, der es in den USA geschafft hat, an die Macht zu kommen. Denkt doch einfach mal in Ruhe nach: Ohne George W. Bush jr. und die verheerenden Weichen der amerikanischen Außenpolitik, die nach Reagan schon sein Vater als Präsident gestellt hat, müßte sich heute niemand außerhalb des Nahen Ostens, und erst recht nicht hier in Europa, vor Bomben-Attentaten fürchten. Für mich ist es beschämend, wie sich noch immer große Teile der Presse zum Büttel der derzeitigen faschistischen amerikanischen Kriegs-Politik machen und die Hetz-Propaganda, auch gegen den Iran und andere Länder der sogenannten "Achse des Bösen", unreflektiert übernehmen, so wie unsere Großväter auch alles von Hitler und Goebbels geglaubt hatten. Ständig wird von "Globalität" gefaselt – aber auch nur, wenn es um internationale wirtschaftliche Abzocke geht. Warum denkt nicht mal jemand auch sonst "global", wenn es generell um Außen-Politik geht? Und wenn man außer Israel auch Ländern wie zum Beispiel Indien und Pakistan erlaubt, Atombomben zu bauen, dann darf man sich nicht wundern, daß auch irgendwann ein Staat wie der Iran auf sein Recht hinweist, Uran zumindest für den Bau von Kraftwerken anzureichern. Und überhaupt: Welches Recht nimmt sich ein aggressiver, waffenstarrender Staat wie die USA heraus, Richter über andere Länder zu spielen? Auch wenn Ahmadinedschad gern mit seinen martialischen Tönen gegen Israel übertreibt und bewußt dadurch den Westen provozieren will, hat er jedoch im Kern mit seinen Aussagen recht. Gruß Ben |
30. August 2006, 09:28 | #4 |
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Stimmt haargenau.
Eigentlich ist der Iran ein sehr friedliebendes Land. Keine öffentlichen Hinrichtungen nach Scharia-Recht und mittelalterlichen Methoden, keine öffentlichen Auspeitschungen, Frauen haben die selben Rechte wie die Männer, keine Sittenwächter die durch die Strassen laufen und willkürlich handeln und vor allem keine finanziellen und idiologischen Unterstützungen der Hisbollah und ähnlicher Organisationen. Und die Forderung, Israel von der Landkarte zu tilgen, die Juden auszurotten oder nach Europa auszusiedeln, muss man doch nicht so ernst nehmen, gelle ? Das ist doch alles nur taktisches Geplänkel. Hauptsache der Iran biete den USA die Stirn, dann kann man über solche Kleinigkeiten ruhig hinwegsehen. Und die Tatsache, dass sich Ahmadinedschad Atomsprengköpfe baut, sobald er in der Lage dazu ist ist, kann sollte man nicht so ernst nehmen, Schliesslich hat ja Israel auch sowas. Und dass Ahmadinedschad diese Sprengköpfe niemals einsetzen würde, wissen wir doch doch alle. Schliesslich ist er ein taktisch sehr klugen Politiker und vor allem aber alles andere als fanatisch religiös. Ist schon alles in Ordnung so. :blöd: |
30. August 2006, 12:18 | #5 |
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... wo liegt das Problem? Seit 60 Jahren gibt es Atomwaffen. Aber kein anderes Land, auch nicht die "böse" Sowjetunion, vor der wir uns ja während des Kalten Krieges fürchten sollten, hat diese Massenvernichtungswaffe auch wirklich gegen Zivilisten eingesetzt. Noch immer darf sich nur Amerika für das Kriegsverbrechen "rühmen", zwei Atombomben über Japan gezündet zu haben, durch die bis heute 200.000 Menschen getötet worden sind.
Und die USA drohen schon wieder mit dem Einsatz von Kernwaffen. Aber für Dich ist natürlich "klar", daß man sich nicht vor Bush fürchten muß, sondern vor dem iranischen Präsident. So wie wir uns vorher ja auch schon nach Plan vor Saddam Hussein fürchten sollten, der ja angeblich auch die Welt durch seine ihm angedichteten "Massenvernichtungswaffen" bedrohte. Schon merkwürdig: Da werden souveräne Staaten alle paar Jahre von den USA und Israel überfallen und andere massiv bedroht, aber wir faseln noch immer den Quatsch aus der "Bild"-Zeitung nach, daß Streubomben und Atomsprengköpfe in der Hand dieser beiden Staaten eine tolle Sache sei, weil sie ja zu den "guten" christlichen Ländern gehören. Zwar wird in beiden dieser Staaten gefoltert, und Amerika leistet sich sogar KZs, in denen verschleppte Menschen ohne Anklage und Prozeß jahrelang eingekerkert und mißhandelt werden. Aber wir zeigen voller Abscheu mit dem Finger auf islamische Staaten, weil dort noch mittelalterliche Methoden der Exekution angewandt werden und man auch den Frauen nicht dieselben Rechte wie Männern zubilligt. Im übrigen: Alles was Du über den Iran gesagt hast, trifft auch auf viele andere Staaten zu – vor allem auf das reiche, mächtige Saudi-Arabien. Aber das geht ja in Ordnung, solange die USA von den Saudis zum Vorzugspreis Öl einkaufen dürfen. Und die internationale Presse macht die ganze Zeit brav mit. Oder wann hast Du zum letzten Mal Berichte über öffentliche Auspeitschungen und das Handabhacken bei Dieben gelesen? Baumelt aber im Iran ein verurteilter Verbrecher am Galgen, werden die Fotos auf Seite 1 veröffentlicht. Und merkwürdigerweise fürchtet sich auch niemand vor pakistanischen Kernwaffen. Und auch bei Indien setzt man voraus, daß man damit schon "vernünftig" umgehen wird. Nur der iranische Präsident ist schon jetzt eine ganz schlimme Bedrohung für die Welt, obwohl er nichts weiter als eine große Klappe hat und bis jetzt nicht mal über die Mittel verfügt, ein funktionstüchtiges Kernkraftwerk zu bauen. Das ist doch lächerlich. Aber bitteschön, wer nach den Märchen über Saddam auch weiterhin lieber der US-Propaganda vertraut, soll ruhig an diesen Blödsinn glauben. In Wirklichkeit sind Atombomben nicht dafür vorgesehen, tatsächlich eingesetzt zu werden, sondern sie werden seit Ende des Zweiten Weltkrieges ausschließlich als Mittel zur Abschreckung genutzt. Wer sie hat, muß nicht befürchten, angegriffen zu werden – zum Beispiel von den USA oder Israel. Und deshalb ist es nur logisch, daß sich auch die Gegner-Länder atomar rüsten, um ein Gleichgewicht der Kräfte herzustellen. Oder mit anderen Worten: um langfristig den Frieden zu sichern, so wie die Welt ja auch jahrzehntelang vom Kräfte-Gleichgewicht zwischen den Ländern der Nato und den Staaten des Warschauer Pakts profitierte. Auch wenn es paradox klingt: Atomwaffen können ein wichtiges Instrument, vielleicht sogar das wichtigste Instrument zur Erhaltung eines dauerhaften Friedens sein. Und ich wage sogar zu behaupten, daß es im Nahen Osten viel ruhiger zugehen würde, wenn auch ein Land wie zum Beispiel der Iran schon seit Jahren die Bombe hätte. Daß man aber nur Israel den Besitz von Atomwaffen erlaubt, ist pures Gift für den Frieden dort und in der ganzen Welt. Gruß Ben |
3. September 2006, 01:18 | #6 | |
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Zitat:
Die haben einfach grob gesagt überhaupt kein Gefühl für die Privatsphäre eines Menschen gehabt. Die haben in vielen Dingen ganz anders empfunden als ich. Einen habe ich mal gebeten, in den Semesterferien meine Blumen zu gießen. Als ich wiederkam, hatte er meinen Teppich rausgeschmissen und einen in mein Zimmer gelegt, den er besser fand. (Meiner war klein und aus reiner Wolle, seiner war groß und aus Plastik, also, er hat mir jetzt nicht einen echten Perserteppich reingelegt.) Ein anderer meinte, sich in mich verliebt zu haben, und hat versucht, mich zu vergewaltigen... und hat versucht, sich einzureden, daß ich ganz von Sinnen war vor Begehren zu ihm, und ihm ist einfach nicht klargewesen, daß er wirklich SEHR stark war, und daß ich mich nicht gegen ihn wehren können und daß ich Angst hatte, er bringt mich um, weil ich ihn so unberechenbar eingeschätzt habe, daß ich wirklich dachte, er tickt total aus, wenn ich überhaupt was mache... daher habe ich mich totgestellt, bis ihm die Lust vergangen ist... Ich trau diesen Menschen nicht. Ich habe zu meiner Schulzeit mal mit meiner Deutschlehrerin diskutiert über die Bußübungen, die Menschen des christlichen Mittelalters gemacht haben. Sie sagte zu mir, daß diese Menschen gefühlsmäßige RIESEN waren und daß wir heutzutage so gedämpfte Gefühle haben, daß wir das gar nicht mehr verstehen können. So sehe ich diese Menschen, daß ihre Gefühle stärker sind als sie und daß sie sie nicht kontrollieren können. Ich will nicht sagen, daß die Pakistanis, die ich kennengelernt habe, schlecht oder böse zu mir gewesen sind. Im Gegenteil, es hat ein jeder alles sehr "gut" gemeint. Es war nicht unfreundlich gemeint. Das Problem war eher, sie meinten, sie wüßten es "besser" als ich. Sie meinte, ich könnte etwas nicht richtig einschätzen, sei es die Qualität meines Teppichs, sei es meine Fähigkeit, selbst zu wissen, ob ich jemanden liebe. Ich habe einfach vieles als massiven Einbruch in meine Privatsphäre erfunden, und das erinnert mich nun wieder an US-Amerikaner... meinen die nicht auch, besser als jeder andere zu wissen, was gut für ihn ist? *edit* Eine Atombombe in der Hand von Pakistanis finde ich auf jeden Fall nicht wesentlich weniger furchteinflößend als eine in der Hand von Amerikanern. Beide sind für mich Kinder, die im Körper von Erwachsenen stecken und die etwas in die Hand bekommen haben, das sie für Spielzeug halten, das aber kein Spielzeug ist. |
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3. September 2006, 16:56 | #7 | |
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Zitat:
Ich persönlich fürchte mich vor allen Kernwaffen und Waffen im allgemeinen, egal in wessen Händen sie sich befinden. Stehe ich mit dieser Furcht nun alleine da ? Und die Tatsache, dass jahrzehntelang der Frieden (gab es den überhaupt ?) nur dadurch gehalten wurde, weil eben Atomwaffen vorhanden waren, beruhigt mich nicht, sondern ängstigt mich. Wenn man heute technisch in der Lage ist, diese mörderischen Waffen vom Ausmass her zu begrenzen oder gar 'nur' chirurgisch (Was für ein Hohn !) wirksam einzusetzen, dann sollte man eigentlich noch mehr Angst haben. Denn irgendwann wird man sie einsetzen. Wenn nicht Bush oder Israel, dann ganz sicher der Iran. Denn so verblendet kann man eigentlich garnicht sein, dem Gefasel dieses Iraners zu glauben, er wolle keine Kernwaffen bauen. Er will sie, er wird sie bauen und er wird sie einsetzen. Es ist nur eine Frage der Zeit, wer sie zuerst einsetzt: Die Israelis oder die USA um es zu verhindern. Oder der Iran und danach die Israelis und die USA um angemessen zu antworten. Man kann nur hoffen wie Jupp es schon sehr treffend geschrieben hat, dass die Welt die noch verbeibende Bush-Ära gut übersteht und dann jemand dort Präsident wird, der mehr Verstand in der Birne hat. Und letztlich bleibt die Hoffnung auf ein Einlenken des Iran. Ich glaube nämlich der erfahrene Islam- und Nahost-Kenner Peter Scholl-Latour garnicht so unrecht hat wenn er behauptet, das iranische Regime sei bei weitem nicht so sicher in seiner Führungsposition, wie wir alle zu denken glauben. |
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3. September 2006, 17:14 | #8 | |
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Zitat:
Ich hatte mich auch in Zeiten des Kaltes Krieges nie vor den Russen gefürchtet, sondern war mir sicher, daß der nächste Weltkrieg von den USA ausgehen wird. Daran hat sich bis heute nichts geändert, nur daß es diesmal nicht die "bösen" Russen sind, vor denen uns Angst gemacht werden soll, sondern die muslimischen Länder der "Achse des Bösen". Amerika hat längst seine Glaubwürdigkeit verspielt. Und ich wundere mich, daß es noch immer Menschen gibt, die auf die Propaganda der Verbrecher Bush und Rumsfeld hereinfallen. Gruß Ben |
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10. September 2006, 06:49 | #9 |
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Ich habe vor gut 20 Jahren weder an einen Krieg geglaubt, der von den Russen ausging, noch von den Amis. Das Gleichgewicht fand ich recht gut austariert, und ich habe beide Seiten für klug genug gehalten, daß sie wüßten, was auf dem Spiel steht.
Heutzutage frage ich mich, ob es wohl Desperados gibt. die wie kleine Kinder gar nicht wissen, womit sie eigentlich spielen. Aber diese Frage ist wohl müßig, weil sich die Politker im Sinne von den Regierungsbeauftragten offensichtlich einig sind, daß sie keinen Krieg wollen, und schon gar nicht einen 3. Weltkrieg. |
10. September 2006, 09:51 | #10 |
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... mit den Weltkriegen ist das leider so eine Sache. Denn vor beiden vorangegangenen hat auch niemand beschlossen: So, jetzt beginne ich einen Weltkrieg, sondern "normale" Kriege haben sich irgendwann zum Weltkrieg ausgeweitet. Und wenn die USA und Israel weiterhin Angriffskriege gegen souveräne Staaten führen, können sich noch so viele Politiker "einig" sein, daß sie keinen globalen Krieg wollen, und doch könnte es aus den verschiedensten Gründen beinahe "automatisch" dazu kommen, zumal man ja erst jetzt wieder erlebt hat, daß die Uno inzwischen kaum noch Einfluß auf das Weltmacht-Bestreben der USA hat.
Gruß Ben |