17. February 2006, 20:12 | #1 |
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Teletubbies in die Tonne treten.
Das WM™-Logo „Celebrating Faces“, im Volksmund allerdings besser bekannt als die „LSD-Teletubbies“ mitsamt dem hässlichsten Esel des Jahrhunderts, Goleo, rief schon seit seiner Entstehung kritische Stimmen auf den Plan. Den Einen war es zu unfußballig, den Anderen war es zu unlogohaft, aber im Allgemeinen war es allen viel zu unglaubwürdig, zu knallig und zeugte insgesamt von einer bodenlosen Geschmacksverirrung und drohte, das deutsche Image vollends zu zerstören, wenn die Welt mal wieder zu Gast bei Freunden ist.
Es gab in der Vergangenheit, um dem Abhilfe zu verschaffen, schon einige Versuche und Wettbewerbe engagierter Persönlichkeiten, ein Alternativlogo zur WM™ zu entwickeln. Diese Versuche waren von der Öffentlichkeit nicht groß beachtet worden und versanken bald wieder im Sumpf der Nichtbeachtung. Die Medienwirksamkeit war einfach nicht gegeben und andere Umstände (z.B. Angela Merkel, die sich unlängst als Frau outete) hielten die großen Zeitungen mit ihren breiten Lesermassen von beachteten Berichterstattungen ab. Doch gegen das imperialistische WM™-Komitee braut sich etwas Heftiges zusammen: Wie es eben bei Logos so ist, gibt es auch beim WM™-Logo Einschränkungen. Damit sich das ausgeklügelte Corporate Design der hochbezahlten Werber rechnet, müssen verschiedene Abstände zu Rändern und zum Text eingehalten werden, es muss ferner deutlich gemacht werden, dass es sich bei vorliegendem Text nicht etwa um eine Publikation der FIFA handelt und so weiter, und so fort. Einigen Zeitungen war diese Regelwut zu viel, weswegen sie sich einfach für ein Fanlogo entschieden. Und das winkte auch schon fröhlich vor dem Hintergrund des Silberstreifs am Horizont: Es nennt sich das W&V-Fanlogo. Dieses Fanlogo der Zeitschrift „Werben und Verkaufen“ ist kostenlos und kann allgemein verwendet werden; auch von Zeitschriften, Verlagshäusern und Privatpersonen. Der FAZ-Sportchef Jörg Ulrich Hahn wird in diesem Artikel der Welt mit den Worten zitiert, das Logo sehe aus wie „grobe bunte Flecken“ und passe nicht zum Erscheinungsbild seiner Zeitung. Deswegen steige die FAZ und auch andere deutsche Medien wie die Süddeutsche Zeitung, die vor gar nicht allzu langer Zeit viel Trara machte um ihre Entscheidung, zur alten deutschen Rechtschreibung zurückzufinden, viel lieber um auf das Fanlogo der Zeitschrift W&V. Das passt viel besser. Bemerkenswert ist hier das durchkommerzialisierte Geldfest Fußball, von dem sich alle offiziellen Veranstalter und Partner der Fifa viel Geld versprechen. Schlimme Schurkenunternehmen wie Ferrero, die einfach ohne Erlaubnis den Schriftzug „WM 2006“ verwenden wären inakzeptable Nutznießer der Veranstaltung – dies wenigstens in den Augen der Fifa – weswegen Ferrero auch bald die Verwendung des Schriftzugs auf den Aufklebern von Hanuta und Duplo gerichtlich untersagt wurde. Wahrscheinlich beinhaltet auch obiger Text um die 70 Verstöße gegen geltendes Recht. Ähnlich steht es übrigens um die Olympiade: Das Internationale Olympische Komitee hält alle Rechte am Begriff „Olympia“, ferner „olympisch“, „Olympionik“ und an allen anderen begrifflichen Zusammensetzungen mit dem Wort „Olympia“ oder der Übersetzung des Begriffs in andere Sprachen wie ins Englische. Es tun sich bei weiterer Überlegung viele Möglichkeiten auf. Die Bundesregierung sollte sich möglichst schnell den Begriff „Deutschland“ sichern lassen (inkl. aller Zusammensetzungen und Abwandlungen), Ratiopharm die „Vogelgrippe“, Microsoft die Begriffe „Computer“, „Mac“, „Rechner“, „Bildschirm“, „Tastatur“ und „Überwachungsstaat“. Vielleicht lässt sich irgendwie auch die Verwendung von Geldscheinen patentieren, dann muss jeder beim Einkaufen draufzahlen. Oder das Recht auf Freiheit und Leben. Einrichtungen wie Fifa und IOC sind doch eine Gefahr für die Gesellschaft … Ciao, Maggi Radikal anders: Das neue WM-Logo |