12. April 2006, 09:51 | #1 | |
Ungültige E-Mail Angabe
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Das Zähneklappern der Bayern
... ist schon jetzt bis Hamburg zu hören. Kein Wunder, denn heute abend um Punkt 20.15 Uhr wird die seit 2002 traumatisierte Mannschaft des FC Bayern München erneut gegen ihren Angstgegner antreten müssen, deren Fans bereits ihre grimmigen Totenkopf-Fahnen ausgerollt haben.
Werden die glorreichen Kicker des weltberühmten FC St. Pauli erneut die vor Angst schlotternden bayerischen Provinz-Spieler demoralisieren? Ich wette, daß Hoeneß schon seit Wochen keinen ruhigen Schlaf mehr hat. Und man kann nur hoffen, daß der Sieg von Pauli nicht mit einer zu hohen Treffer-Zahl verbunden sein wird. Denn es wäre gemein, wenn man auch noch die kläglichen Reste des früheren Titans zerstört. Schließlich ist Oliver Kahn bereits demontiert. Das wissen auch die Pauli-Kicker und werden es deshalb hoffentlich auch diesmal wieder gnädig bei zwei Toren belassen. Schön, daß die ARD das historische Spiel (mit Waldi Hartmann am Mikrophon) in voller Länge übertragen wird, so daß alle Deutschen den Untergang Bayerns live und in Farbe miterleben können. Das ist wichtig, damit wir unseren Enkeln später erklären können, wer zum Beispiel Franz Beckenbauer war und warum nach dem heutigen Spiel der ehemalige bayerische Traditionsverein völlig in Vergessenheit geriet ;-) Gruß Ben Zitat:
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12. April 2006, 16:31 | #2 |
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Bis gestern in den Abendstunden glaubte ich noch daran: Der FC St.Pauli jagt die Bs (Burghausen, Bochum, Berlin, Bremen, Bayern) aus dem Pokal und putzt das letzte B (Bielefeld) im Finale weg. Aber das ist dann doch nicht möglich, denn Frankfurt steht im Finale. Und somit wird der FC Bayern in diesem Pokal-Jahr das letzte B sein, welches der Weltpokalsiegerbesieger vom Platz fegt.
Im Grunde tut's mir leid, aber nicht um die Magath-Truppe, sondern um Lost Arrow, der vielleicht wieder 800 km angereist ist, um seine Bayern siegen zu sehen. |
12. April 2006, 19:13 | #3 |
Dummschwätzer
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Ich fordere von den Bayern Rache für den Rausschmiß von Hertha BSC
Aber dem HSV hingegen gönne ich, daß er das fast unmögliche schafft, den Bayern vielleicht doch noch den diesjährigen fest eingeplanten Meistertitel abzujagen.. Das wäre der Hammer schlechthin |
12. April 2006, 21:37 | #4 |
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Nach dem 0:2 kam der KO und Bayern schafft den Einzug ins DFB-Pokal-Finale.
Bis zur 80. Min sah es allerdings nicht gut aus für die Bayern, die die 1:0-Führung nur mit Glück hielten. St.Pauli war auf jeden Fall die bessere Mannschaft und hätte zumindest eine Verlängerung verdient gehabt. Aber die Tore zählen im Fußball nunmal. Wenn ich allerdings sehe, mit welchen Engagement und Einsatz diese Regionalliga-Mannschaft gekämpft hat, kommen mir Zweifel, warum man sich noch das Gros der Bundesligaspiele anguckt. Die Millionarios, die in ihrem Leben noch nie gearbeitet haben, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, bekommen einfach 80 % zuviel an "Gehalt". Denn für den Stundenlohn eines 1.-Liga-Profis müßten dieser sich doch an jedem Wochende so die Beine ausreißen, wie es die Spieler vom FC St.Pauli heute mal gezeigt haben. |
12. April 2006, 21:47 | #5 | |
Erde, Wind & Feuer
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Zitat:
Eine Top Manschaft kann man nur sein, wenn man das gesamte Jahr zusammen zählt und nicht vier/fünf Spiele. Auch ein HSV hat diese Saison zwischendurch grottenschlechte Spiele abgeliefert, jedenfalls bis jetzt ein/zwei mehr, als die Bayern. |
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12. April 2006, 23:20 | #6 |
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Korrekt, Bandwurm. Würde St.Pauli immer so leidenschaftlich kämpfen, wären sie auf Platz 1, btw. in der 1. Liga.
Ich bezog das aber auf alle Mannschaften. Wenn ich Sport treibe - und alle Welt behauptet ja, daß das Fußballspielen Sport ist - gebe ich alles, sprich 100 Prozent. Das kann man von jedem Sportler erwarten, sonst braucht er nicht zu spielen/zu kämpfen. Natürlich hat man nicht bei jedem Spiel, an jedem Sporttag, seine optimale Form. Mal gelingt mehr, mal weniger, auch beim Fußball. Aber Kampf, Bereitschaft, 90 Min. Aufopferung, sollte man erwarten können. Vollen Einsatz und Bereitschaft erwartet auch jeder Arbeitgeber von seinen Arbeitnehmern. Zu Recht, denn dafür bezahlt er sie schließlich. Bei den Kickern sehe ich das aber nicht, daß diese Bereitschaft immer da ist. Den bezahlten Fußball (Sport) sehe ich als Zirkus an. Das Stadion ist die Manege, die Zirkusbesucher (im Stadion und an den Bildschirmen) zahlen Eintritt, um diese Künstler zu sehen. Artisten im Zirkus wirst Du aber nie mit halbem Engagement sehen. Die geben immer alles, ob nun am Hochseil, oder bei sonstwelchen Kunststücken. Der zahlende Zuschauer - und da zählt natürlich auch der TVer zu - kann diese hundertprozentige Einsatzbereitschaft erwarten, denn dafür bekommt dieser (Fußball)Künstler einen immens hohen Salär. Ein Manager eines Weltkonzerns (z.B. Zetsche, Mercedes) bekommt im Jahr ca. 3,5 Millionen Euro und arbeitet dafür locker 7 Tage a 16 Std./Woche. Ettliche Fußballprofis bekommen mehr im Jahr, ohne Einrechnung von Werbeeinnahmen. Und das für 1 bis 2 Spiele a 90 Min die Woche und täglich 1 - 4 Std. Training. Werbeeinnahmen sind übrigens einer der Hauptgründe, warum sich Olli Kahn so entschieden hat, wie er ich entschieden hat. Denn wäre er nicht mit zur WM gefahren, hätte er sich 11! lukrative Werbeverträge abschminken können. Und das hätte seine Partymaus Verena sicherlich gar nicht gern gesehen. Oder glaubt hier jemand ernsthaft, daß sie den Kahn nur deshalb liebt, weil er mit seinem Breitmaul beim Küssen nebei Liebling sagen kann? Das mal nur zu seinem "Ich will trotzdem dabei sein, um die Mannschaft zu unterstützen. Die Mannschaft zählt und nicht Olli Kahn". Für die Masse der Fußballspieler geht es aber heute nicht mehr um Sport, sondern die Kohle steht an erster Stelle. Und das mit Abstand. Keine 5 Prozent identifizieren sich mit dem Verein, oder der Stadt des Vereins. Beispiele dafür gibt es Hunderte. Derzeit typisch dafür: Ballack, Ronaldo, aber auch dieser Novotny, der ständig seinen Arbeitgeber verklagt. Kohle, Kohle, Kohle, was anderes haben diese Typen nicht im Kopf. Im normalen Leben wären diese Typen Nullen, kaum geeignet, um Post auszutragen. Aber man könnte jetzt natürlich wieder behaupten, ich wäre nur neidisch. Kein Problem, damit kann ich leben. Allerdings weiß ich, daß irgendwann der Kollaps kommt. Irgendwann kommen auch die Zirkusbesucher mal auf den Trichter, daß alles mehr Schein als Sein ist und dann ist Ende im Gelände mit diesen gierigen Millionaros. Genau so, wie auch eines Tages die Masse keinen Bock mehr auf die Ackermänner und Esser dieser Welt haben wird. Denn irgendwann wacht diese Masse auf und läßt sich von der Absahnerklasse dieser Welt nicht mehr für dumm verkaufen. Ihre Luxusvillen, Autos und Jachten werden brennen und man wir sie zum Teufel jagen... |
13. April 2006, 06:49 | #7 | ||
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Zitat:
Ich gehe sogar noch weiter und behaupte, dass viele unserer Nationalspieler im Grunde genommen darauf scheissen, für Deutschland zu spielen, wenn... ja wenn sie dadurch nicht ihren Marktwert enorm steigern könnten. Ich bin bestimmt kein Patriot und stehe nicht anbedingt darauf, beim Abspielen der Nationalhymne aufzustehen, oder meine Hand aufs Herz zu legen. Es ist aber schon bezeichnend, wenn einige Deutsche Nationalspieler beim Abspielen der Hymne ein gequält gelangweiltes Gesicht auflegen, auf ihrem Kaugummi rumknautschen oder die letzten Speichelreste auf den Rasen befördern. Zitat:
Die meisten sind dumm wie Stulle und auf die Gerissenheit ihrer 'Berater' angewiesen. Die allerdings sind clever, ausgeschlafen und verschlagen genug, um auch den letzten cent für den von ihnen betreuten Spieler auszuquetschen. Wobei sie natürlich nicht leer ausgehen. |
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15. April 2006, 20:00 | #8 | |
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Zitat:
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16. April 2006, 00:31 | #9 |
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... Lost Arrow, Du bist doch extra angereist und hast es mit eigenen Augen gesehen: Obwohl sie nicht gewonnen haben, waren die Hamburger ganz klar die bessere Mannschaft. Wußtest Du eigentlich, daß der Gesamt-Etat des FC St. Pauli dem Jahresgehalt eines einzigen Bayern-Spielers entspricht?
Die Pauli-Fans haben auch deshalb nach dem verlorenen Spiel gejubelt, weil an diesem Abend wieder einmal deutlich wurde, daß es in Deutschland auch noch ein paar wenige sympathische Vereine gibt, bei denen noch der Spielgeist im Vordergrund steht, im Gegensatz zu solchen sterilen Bayern-Clubs, deren in jeder Hinsicht satten Kickern man anmerkt, daß jeder von ihnen Millionär ist und schon während des Spiels daran denkt, wie er seine kostbaren krummen Beine irgendwo auf der Welt noch teurer verkaufen könnte. Dazu gehören dann auch noch solche unsympathischen Funktionäre wie Rummenigge, der sich erst heute wieder im Fall Lehmann als schlechter Verlierer erwiesen hat. Und von Dumm-Kaiser Beckenbauer, der Mann, der grundsätzlich zuerst redet und erst dann denkt, will ich erst gar nicht sprechen. Fazit: Es war trotz allem ein schönes Spiel. Und wenn man weiß, welche horrenden Summen vorher wochenlang geboten worden sind, um noch eine heißbegehrte Karte für das ausverkaufte Stadion zu ergattern – manche haben sogar im Tausch WM-Karten geboten - dann freut man sich im nachhinein mit den glücklichen Zuschauern, von denen alle auf ihre Kosten gekommen sind. Und besonders sympathisch fand ich die Entscheidung des FC St. Pauli, nicht in die große Arena auszuweichen, um dort einen Reibach zu machen, sondern das Spiel der Spiele wie eine ganz normale Regional-Begegnung im St.Pauli-Stadion am Millerntor auszutragen, obwohl man dort gerade mal knapp 20.000 Zuschauer unterbringen kann. Man hat sich "aus sportlichen Gründen" dafür entschieden, hieß es nur lapidar vom Verein. Und so durften die verwöhnten Bayern-Stars dann auch mal erleben, wie es ist, sich in modrigen Kabinen umziehen zu müssen und sich unter rostigen Duschen den Schweiß abzuspülen. Aber dafür wurden sie auch endlich mal wieder daran erinnert, wie es ist, wenn Fußballer nicht immer nur an ihr Bankkonto denken, sondern in erster Linie an ihre Fans und dafür eben alles auf dem Platz geben. Promi-Spielern von Geldsack-Vereinen wie Bayern München mag das fremd sein, weil ihnen nicht ihre Fans wichtig sind, sondern nur der möglichst enge Kontakt zu ihren mächtigen Vereins-Funktionären, die wiederum Deals für sie mit der käuflichen Presse aushandeln, so daß die Anhänger solcher Vereine eigentlich von Bättern wie "Bild" ferngesteuert werden, ohne es zu merken. Daß es auch anders geht, daß Fußball noch wirklich etwas mit Leidenschaft, Kampfgeist, Aufopferungsbereitschaft, Enthusiasmus, Fairneß und eben auch "Sport" zu hat, haben die leider nur selten siegreichen, dafür aber immer liebenswerten Kicker des Ausnahme-Vereins St. Pauli an diesem Abend erneut dem staunenden Rest der germanischen Fußball-Gemeinde gezeigt, die wohl gar nicht mehr daran geglaubt hat, daß so etwas tatsächlich noch in deutschen Landen existiert. Gruß Ben |
9. September 2006, 14:31 | #10 |
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... wenn das ZDF Sonnabend abend zur besten Sendezeit live ein Fußballspiel überträgt, kann es sich nur wieder um die glorreichen Hamburger Kicker vom Weltklasse-Verein FC St. Pauli handeln, die auch heute wieder einem unbedeutenden bayerischen Klub Nachhilfe-Unterricht erteilen werden, wie man elegant mit dem Ball umgeht.
Also heute um 20.15 Uhr einschalten, wenn das Pokal-Spiel FC St. Pauli gegen FC Bayern München aus Deutschlands modernstem und teuerstem Stadion am Hamburger Millerntor übertragen wird. Die Bayern-Spieler freuen sich bestimmt schon wieder darauf, den gewohnten Luxus in den Kabinen vorzufinden ;-) Aber um ehrlich zu sein: Leider ist nicht nur dort der Lack ab, sondern vom berühmten Mythos des einstigen "Kultklub vom Kiez" ist inzwischen auch nicht mehr viel übriggeblieben. Und betrüblicherweise hat auch der Kommerz vor den traditionell linken Pauli-Fans nicht haltgemacht, wie das "Hamburger Abendblatt" in einem ernüchternden Artikel feststellt und die Worte eines Hardcore-Fans zitiert: "Das 'Freudenhaus der Liga" ist in die Jahre gekommen, der Kult im Fanshop gegen Bares verkauft." "Beim FC St. Pauli ist nur wenig Kult übrig geblieben" Gruß Ben |
9. September 2006, 20:11 | #11 |
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... hihi, Halbzeitstand: 1:0 für die tatsächlich besser spielenden Kellerkinder von Pauli. Wofür kriegen die Geldsäcke aus Bayern eigentlich ihre Millionen? ;-)
Gruß Ben |
9. September 2006, 20:40 | #12 |
Dummschwätzer
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...gleich nach der Halbzeit der Ausgleich - das ist bitter.
Bremen und der HSV raus, warum nicht auch die Bayern ? Umso leichter wird es für Hertha, den Pokal endlich mal nach Berlin zu holen. |
9. September 2006, 20:57 | #13 |
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... ich drücke den Berlinern auch die Daumen. Aber erstmal soll Pauli die Bayern platt machen. 26 Sekunden nach Beginn der zweiten Halbzeit ein Tor zu schießen, ist total unfair und sollte auch eigentlich nicht gülden *g*.
Aber immerhin hat es Podolski geschossen. Überhaupt sein allererstes Tor für Bayern. Welch eine Ehre für ihn, daß ihm das ausgerechnet in Hamburg gegen die Mannschaft von Pauli gelang ;-) Gruß Ben |
9. September 2006, 21:53 | #14 |
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... "daß das alte Millerntor-Stadion das noch erleben durfte", sagte hörbar gerührt der TV-Kommentator. Und Beckenbauer wird sich wohl ärgern, daß man solche für die Bayern hochnotpeinlichen TV-Übertragungen nicht durch großzügige Bakschisch-Zahlungen verhindern kann – wo er doch so viele einflußreiche Leute beim Fernsehen kennt *g*.
Er wird wohl nie verstehen, daß ARD und ZDF gerade deshalb immer wieder die Spiele gegen Pauli bundesweit live in voller Länge ausstrahlen. Und deshalb werden die Hamburger Regional-Kicker auch weiterhin die Angstgegner der verwöhnten Münchener Luxus-Spieler sein. Damit sie auch diesmal nicht zu sehr leiden mußten, zeigte der Torwart von Pauli in der Verlängerung Herz, indem er den Ball eigenhändig in sein Tor gleiten ließ. Eine schöne Geste, wie ich finde. Denn schließlich sollen die Münchener ja nicht total demontiert werden, damit wir hier in Hamburg auch noch beim nächsten Mal wieder viel Spaß mit der angeblich so überlegen spielenden Weltklasse-Mannschaft aus Bayern haben ;-) Gruß Ben |