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24. February 2007, 23:49   #1
Ben-99
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Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
Ich liebe Opernbälle.

... in Wien muß man sich schon für viel Geld dümmliche Schlampen wie Paris Hilton kaufen, damit dem dortigen, früher mal in der ganzen Welt angesehenen Opernball überhaupt noch etwas "Glanz" anhaftet. Der Frankfurter Opernball ist zwar eine Nummer kleiner, die Eintrittskarten kosten aber dennoch bis zu über 600 Euro, auch wenn man sich dann mit B-Promis wie der abgetakelten Frau von Almzicke zufrieden geben muß. Egal, denn es geht ja vor allem darum, protzig zu zeigen, was man hat. Und daß man "dazugehört".

Dann sollte man sich halt auf einen erlebnisreichen Event vorbereiten. Denn die Demonstranten, denen heute nachmittag in Frankfurt gar nicht festlich zumute war, wollen auch etwas zeigen: Daß es zum Beispiel obszön ist, auf solchen Veranstaltungen demonstrativ die Schampus-Gläser klingen zu lassen, während am selben Tag überforderte Politiker wie der gelernte Müller Michael Glos bereits eine Art "Arbeitsdienst" für Hartz-IV-Empfänger fordern, obwohl dieser Begriff natürlich nicht verwendet wird.

In einem Land, in dem immer weniger Leute immer reicher und unantastbar werden und gleichzeitig immer mehr von der Obrigkeit kontrollierte Menschen Angst vor der Zukunft haben müssen und nicht wissen, wie sie ihre Familie durchbringen sollen, in einem Staat, in dem Klein-Ganoven für läppische Delikte mit harten Strafen rechnen müssen, sich aber Wirtschafts-Verbrecher, die einen Millionen-Schaden angerichtet haben, "legal" freikaufen können, sollte man Veranstaltungen dieser Art abschaffen. Oder man riskiert halt, daß man dabei "gestört" wird.

Heute waren es nur ein paar Hundert Randalierer, aber etliche mehr, die vorher friedlich demonstriert hatten. Ich hoffe, daß sich die Zahlen schon bald verzehnfachen werden. Und für das Oberschichten-Pack, das sich unbedingt auf Opernbällen öffentlich amüsieren möchte, habe ich keinen Funken Mitleid. Schließlich parkt man seinen nagelneuen Porsche auch nicht provozierend in einer Slum-Gegend. Und wer es trotzdem tut, sollte sich hinterher nicht über Beulen und Kratzer wundern.

Noch können sie bei uns frei herumlaufen. Aber auch in Deutschland werden sich halbkriminelle Neureiche und die tumben, nichtsnutzigen Erben des Geld-Adels bald nicht mehr aus dem Haus trauen oder wie in den USA gezwungen sein, in Ghettos für Millionäre hinter hohen Mauern mit Stacheldraht zu leben. Tränen der Rührung kommen mir dabei nicht. Auch wenn ich weiß, daß es unter den Wohlhabenden auch viele gibt, die ihr Geld redlich verdienen, sich ihrer sozialen Verantwortung bewußt sind und mehr für die sogenannten "kleinen Leute" tun als die meisten ahnen. Auch Opern-Freunde sind darunter. Aber auf solchen kranken Veranstaltungen wird man wohl kaum jemand von ihnen finden.

Ausschreitungen beim Frankfurter Opernball

Gruß Ben
 
25. February 2007, 07:39   #2
Sacki
Dummschwätzer
 
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Registriert seit: February 2005
Beiträge: 3.365
Einer der keinen solcher Bälle auslässt und grundsätzlich überall dabei ist, wenn es etwas zu feiern gibt, gab sich Freitag in einem Interview sehr sehr traurig, daß er dieses "gesellschaftliche Ereignis" leider versäumen muß:
Partylöwe und in seiner Nebenbeschäftigung Regierender Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit.

Irgendwie tut er mir leid, mußte er doch auf Staatskosten mit seinem Verlobten zu einem Arbeitsbesuch nach Griechenland reisen...
 
25. February 2007, 17:15   #3
David
 
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Registriert seit: February 2007
Beiträge: 17
Naja, jedem das seine!

Wo ist den im Großen und Ganzen das Prob mit solchen Veranstaltungen? Neid? Mich kxxx eine Person wie Paris H. eben so an und ich finde die Veranstaltungen affig, aber das wars auch schon!
 
25. February 2007, 20:43   #4
Ben-99
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Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... schön, daß jemand endlich mal wieder das von der meist christdemokratisch orientierten verlogenen Geldsack-Lobby so mühevoll unters Volk gebrachte "Neid"-Verdummungsargument aus der untersten Schublade holt. Wäre doch schade, wenn es dort mit den anderen üblen Parolen wie zum Beispiel "Sozial ist was Arbeit schafft" verkümmern würde.

Weißt Du eigentlich, daß auch dieser Spruch gegen Bezahlung von einer PR-Agentur im Auftrag verschiedener Groß-Unternehmen ausgedacht wurde, damit ihn bestechliche Politiker in Talkshows salonfähig machen? Hat ja auch gut geklappt.

Gruß Ben
 
25. February 2007, 22:24   #5
David
 
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Registriert seit: February 2007
Beiträge: 17
Nein, wußte ich nicht!

Aber wenn nicht das böse N-Wort, was ist es dann?
 
26. February 2007, 14:36   #6
Ben-99
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Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... ist doch gar nicht so schwer zu verstehen:

Zitat:
Dem diesjährigen Motto des Balls "Das Leben ist schön - es lebe das Leben" hatten die Demonstranten den Spruch "Her mit dem schönen Leben" entgegen gestellt und gegen Bildungs- und Sozialabbau protestiert.

Proteste gegen Opernball
Gruß Ben
 
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