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23. September 2002, 05:56   #1
Stifflers Mom
 
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Die Union hat sich zu früh gefreut

Moin,

ich möchte hier jetzt keine politische Debatte entfachen, ich bin schon immer ein roter gewesen, aber das Wahlergebnis heute morgen hat mir doch einige Jubelschreie abgerungen.

Noch gestern haben der Stoiber und die Merkel lauthals gerufen "Wir sind die stärkste Fraktion im deutschen Bundestag" - heute wissen wir, dass sie sich da ein klein bisschen zu früh gefreut haben. Dank der Überhangmandate hat die SPD die Union nun doch knapp vor der Zielgeraden überholt.
251 Sitze für die SPD, 248 für die Union - zwar sehr knapp, aber immerhin.

//Edit: naja, auf manchen Sendern lag Rot/Grün ja die ganze Zeit vorne - aber eben nicht auf allen...

Ich hab´s ja schon immer gesagt, aber mir wollte ja keiner glauben dass Schröder bleibt

Gruß Stiff
 
23. September 2002, 06:55   #2
tw_24
 
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Die Wahlparty bei der PDS war schön ;-). Wann immer die wenigen Prozente für die Partei gemeldet wurden, gab es Hochprozentig(er)es.

Zitat:
Zitat von Stifflers Mom
aber das Wahlergebnis heute morgen hat mir doch einige Jubelschreie abgerungen.
Mir nicht, und ich bin ein ganz, ganz Roter. 38.5% für CDU wie auch SPD - wäre da nicht eigentlich auch der Schluß naheliegend, daß diese beiden Parteien ziemlich gleich sind? (Gut, die Pleite des "Wahlsiegers" Stoiber war dann doch recht belustigend.)

Wirklich verwundert hat mich das Ergebnis von "Bündnis 90/Die Grünen". Hand-Christian Ströbele zieht wohl als gefeierter (und erster) Direktkandidat in den Reichstag ein, aber er war in den letzten Jahren ja ausgerechnet ein erklärter Gegner der militaristischen Außenpolitik des Joseph Fischer, der andererseits vermutlich auch einige Zweitstimmen für diese Partei sammeln konnte. Ausgerechnet ein "Radikalpazifist", den man eigentlich loswerden wollte, wird nun als Held gefeiert ...

Die FDP hat bekommen, was sie verdiente, mir scheint das allerdings weniger daran zu liegen, daß sie wegen Möllemanns Antisemitismus abgestraft wurde, sondern vielmehr könnte er das vorläufige parlamentarische Überleben gesichert haben. Ohne Möllemann hätte die FDP sicher noch schlechter ausgesehen.

Die PDS hat es wirklich kalt erwischt - doch auch das war vorhersehbar. Einerseits haben SPD und "Bündnis 90/Die Grünen" ihr mit ihrem scheinheiligen Pazifismus mögliche PDS-Wähler abgejagt, andererseits hat die PDS sich in Berlin selbst mächtig "entzaubert", so daß zumindest ihre Glaubwürdigkeit mächtig darunter litt. Und der "Gysi-Effekt" hat wohl auch eine gewisse Rolle gespielt.

Ein anderer Verlierer der Wahl dürfte der Verfassungsschutz sein, denn seine Gründung NPD kam ja wohl auf kaum ein halbes Prozent. So kann man Steuergelder auch verschwenden.

MfG
tw_24
 
23. September 2002, 07:34   #3
jupp11
 
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Für mich war es die Wahl zwischen zwei ungeliebten Möglichkeiten.

Allerdings halte ich auch eine Legislaturperiode für zu kurz, als dass die angefangen Reformen greifen könnten. Und wenn die nächste von der CDU/CSU damit vertrödelt würde, diese wieder zurückzunehmen, wären weitere 4 Jahre weg.

Allerdings sehe ich in beiden grossen Parteien wenig Fachkompetenz und Traute, wirklich mal etwas richtungsweisendes zu mache. Diese Riester-Rente kann es doch wohl nicht gewesen sein.

Was nun die Grünen betrifft, so glaube ich, dass Petrus Parteimitglied ist. Er hat wohl manchen Genossen dazu gebracht, für die kleine Koalitionspartei, und damit für die Fortsetzung der bestehenden zu stimmen.

Die PDS ist und bleibt ein ostdeutsches Phänomen. Dieses mal hat sie sogar mehr Stimmen an die Nichtwähler verloren, als an die SPD. Es macht sich Resignation breit in den Reihen der PDS und sie wird es schwer haben, den Einzug in den Bundestag wieder zu schaffen. Das Phänomen Gysi schätze ich durchaus etwas höher ein, als DU tw.
 
23. September 2002, 07:53   #4
Large
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Guten Morgen,

Jo wer hätte so ein Ergebnis erwartet. CDU/CSU und SPD liegen gleich auf. Wird wohl das erste mal sein in der deutschen Geschichte.

@ Herr Stoiber : Das vorläufige Endergebnis beweist mal wieder " Hochmut kommt vor dem Fall". Haben sie doch 1 Stunde nach Schliessung der Wahllokale sich als Sieger präsentiert. Tja war wohl nichts


Zum jetzigen Zeitpunkt, bin ich mir allerdings noch nicht schlüssig ob dieses Wahlergebnis nicht eher hemmend wirken wird. Denn es wird wohl denkbar schwierig werden mit so knappen Mehrheiten irgendwelche Beschlüsse zu machen. Andererseits könnte es dazu führen, dass SPD und CDU/CSU mehr zusammenarbeiten müssen um nicht einen kompletten Stillstand zu bewirken.
 
23. September 2002, 08:43   #5
jupp11
 
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Auf jeden Fall war es heftig knapp:

8864 Stimmen Vorsprung für die SPD


meldet der Spiegel... hier weiterlesen
 
23. September 2002, 09:24   #6
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hmmm wenn ich mir Stoibers Aussage so durchlese dann spricht das leider dafür das er voll und ganz auf Blockadepolitik setzt :

Zitat:
Der unterlegene Unionskanzlerkandidat Edmund Stoiber, der von CDU und CSU bereits als Sieger gefeiert worden war, setzt offenbar auf ein baldiges Scheitern der rot-grünen Koalition.

Es sei angesichts der knappen Mehrheit von SPD und Grünen zu erwarten, dass die Koalition mit den wirtschaftlichen Problemen Deutschlands nicht fertig werde, sagte der CSU-Vorsitzende. Darüber hinaus sei Rot-Grün aus seiner Sicht außenpolitisch isoliert.
Vermutlich wird er alles tun was ihm hilft doch noch Kanzler zu werden ...... und wem nützt das ?? Niemandem !!
 
23. September 2002, 09:31   #7
jupp11
 
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Besonders interessant finde ich die Terminologie der Politiker.

Da wird eine Niederlage zum Sieg und am Ende sind nur Gewinner vorhanden.

Statt sich zu einem Gewinner zu erklären, müsste es doch eigentlich korrekt heissen:

Diesmal haben wir knapper verloren

oder sehe ich das irgendwie falsch?
 
23. September 2002, 09:50   #8
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Nein, da stimme ich dir voll und ganz zu.

Herr Schröder sollte sehen das er gewaltig an Boden verloren hat und ohne die Grünen ganz schön am A.... wäre. Ein Zeichen dass er gewaltig was tun muss um in Zukunft auch Kanzler zu bleiben.

Na und Herr Stoiber hat bis jetzt noch nicht zugegeben, das er sich da ein wenig zu weit rausgelehnt hat als er sich kurz nach Schliessung der Wahllokale zum Kanzler ausgerufen hat

Tipp für alle die jetzt die Möglichkeit haben TV zu sehen : demnächst wird es in der ARD wohl enie Pressekonferenz von Edmund geben.
 
23. September 2002, 10:26   #9
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Tjo und hier eine Aussage von Schröder von der SPD Webseite ( spd.de )

Zitat:
Die SPD hat alle ihre Wahlziele erreicht: Sie stellt die stärkste Fraktion im deutschen Bundestag. Gerhard Schröder bleibt Bundeskanzler. Die rotgrüne Koalition kann fortgesetzt werden. Gerhard Schröder sprach von einem guten Ergebnis. Am Montagmorgen kündigte er zügige Koalitionsverhandlungen mit Bündnis 90/ Die Grünen an: „Es geht sofort los, und zwar schon heute.“ Es stehen unglaublich wichtige Entscheidungen an. „Wir haben überhaupt keine Zeit zu verlieren“ Auch SPD-Generalsekretär Franz Müntefering stellte fest: „Das Vertrauen ist da, die Koalition ist bestätigt worden und elf Mandate ist eine sichere Basis für das Regieren.“
Ich möchte mal bezweifeln , das die SPD ihr Wahlziel erreicht hat. Ja sie sind stärkste Fraktion aber von erreichtem Wahlziel kann man da ja nun net wirklich reden. Da wird schon wieder schöngeredet, was eigentlich irgendwie eine Niederlage war/ist.
 
23. September 2002, 13:07   #10
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von Large
Ich möchte mal bezweifeln , das die SPD ihr Wahlziel erreicht hat. Ja sie sind stärkste Fraktion aber von erreichtem Wahlziel kann man da ja nun net wirklich reden. Da wird schon wieder schöngeredet, was eigentlich irgendwie eine Niederlage war/ist
Die SPD hat ihr Wahlziel definitv verfehlt, denn sie hat ja auch ein paar Stimmen verloren. Daß es nicht genügend viele waren, ist allerdings auch wahr :-(.

Zitat:
Zitat von jupp11
Allerdings sehe ich in beiden grossen Parteien wenig Fachkompetenz und Traute
Knapp 80% der Wähler sahen das anders - eigentlich wäre eine Große Koalition nun durchaus demokratisch legitimiert ;-).

Warum sie sich jetzt nicht trauen, den "Wählerauftrag" auch wahrzunehmen, ist mir ein Rätsel.

Zitat:
Zitat von jupp11
Die PDS ist und bleibt ein ostdeutsches Phänomen.
Und das ist ihr Problem. Auf den Wahlveranstaltungen im Osten (konkret erlebt also: Dresden) präsentierte sie sich als "Stimme des Ostens", während sie im Westen "gesamtdeutsch" pazifistisch sein wollte. Pazifistisch ist die PDS zweifellos, doch mir fiel halt schon auf, wie unterschiedlich sie auf Veranstaltungen in West- oder Ost-Deutschland bei dieser Frage argumentierte.

(Allerdings war es eigentlich Ben-99, der die PDS in die APO schickte, hatte er doch angekündigt die demokratischen Sozialisten zu wählen ;-). [Und im Gegensatz zu mir hat er sich vermutlich nicht auch noch auf einer Wahlparty der PDS 'belohnen' lassen.])

Wirklich interessant wird nun, wie die SPD und "Bündnis 90/Die Grünen" die Außenpolitik wieder in den Griff zu kriegen versuchen werden. Sollte George W. Bush es wirklich militärisch anstreben, den "blutigen Diktator" (Joseph Fischer) anzugreifen, wird wohl auch die Rhetorik des Joseph Fischer durch seltsame Wendungen auffallen.

Zitat:
Zitat von jupp11
Es macht sich Resignation breit in den Reihen der PDS und sie wird es schwer haben, den Einzug in den Bundestag wieder zu schaffen. Das Phänomen Gysi schätze ich durchaus etwas höher ein, als DU tw.
Ja, als "Ossi" bin ich hinsichtlich der PDS einfach anders 'geprägt' als Du. Gysi zieht vielleicht im Westen, weil er einfach mal gar nicht schlecht ist, doch wenn eine Partei nur einen Gysi zu bieten hat und sonst nichts, dann scheitert sie eben. Leider.

Die "gesamtdeutsche" PDS kann sich einfach nicht in der Gestalt Gysis manifestieren, denn das wäre blöder Personenkult, - die PDS ist nun einmal keine "Gysi-Partei", woran sie wohl auch scheiterte. Aber dieses Scheitern war dann durchaus verdient, auch wenn ich das bedaure.

Zitat:
Zitat von Large
Zum jetzigen Zeitpunkt, bin ich mir allerdings noch nicht schlüssig ob dieses Wahlergebnis nicht eher hemmend wirken wird.
Ja, das wird wohl noch einige Schwierigkeiten geben. Ich sehe das Wahlergebnis der "großen" Parteien auch eher negativ; SPD=Union - wirklich trennende Aussagen gab es im Wahlk(r)ampf kaum, was sich auch in der zukünftigen Politik zeigen dürfte.

Deshalb wäre mir eine Große Koalition zwar nicht willkommen, aber doch irgendwie "ehrlicher". Rund 80 Prozent wählten SPD und Union - deutlicher kann die Botschaft kaum sein, einzig das Wahlergebnis von "Bündnis 90/Die Grünen" läßt Zweifel aufkommen, doch mit Joseph Fischer war bisher noch jeder Krieg mach- und führbar, also spräche auch nichts gegen eine Rot-Schwarz-Grüne-Koalition.

Nun, "wir" haben gewählt, nun müssen "wir" damit leben. Ich bin mir allerdings relativ sicher, daß die nächste Bundestagswahl noch vor 2006 stattfinden wird.

MfG
tw_24
 
23. September 2002, 13:08   #11
Maggi
 
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Ich glaube, allein die Grünen haben alles bekommen was sie wollten. Sie haben weiterhin eine rot/güne Regierung, und ausserdem haben sie an Prozenten zugelegt. Was will man mehr?

Dass die FDP den Möllemann gefeuert hat, begreif ich nicht. Die hätten doch sowieso nicht ihre 18% erreicht. Und wären sie an die Macht gekommen, zusammen mit der CDU/CSU, hätten sie ihn wohl behalten...?
 
23. September 2002, 13:29   #12
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von Maggi
Dass die FDP den Möllemann gefeuert hat, begreif ich nicht. Die hätten doch sowieso nicht ihre 18% erreicht. Und wären sie an die Macht gekommen, zusammen mit der CDU/CSU, hätten sie ihn wohl behalten...?
Die Sache mit der 18 ist ausgesprochen heikel - gerade mit oder wegen Möllemann.

Ganz Offtopic mal zur Bedeutung jener hochgefährlichen und symbolkriminellen Zahlenkombination:

http://www.18summers.de/forum/viewto...r=asc&start=20

Zitat:
Hi Folks,

wie ihr auf unserer Homepage schon lesen konntet, wurde unser Album VIRGIN
MARY (18 SUMMERS) Anfang letzter Woche von der Kripo im Auftrag des
Staatsschutzes im MediaMarkt in Chemnitz beschlagnahmt.

Daraufhin nimmt die komplette Media-Saturn Kette die CD aus dem Programm.

Nun weiß ich nicht, warum eine Aktion mit solch weit reichenden Folgen
notwendig war. Ein Anruf bei unserem Label hätte genügt und einen Tag später
hätte der Staatsschutz das Album zur Prüfung auf dem Tisch gehabt.

Vielleicht liegt es an einer TV-Reportage die kürzlich gesendet wurde. In
dieser Sendung wurde ein Zusammenhang zwischen dem Wahlkampf-Slogan der FDP
(18%) und ostdeutschen Skins konstruiert, die dieser Zahl offenbar eine
besondere Bedeutung geben. 1 (A) 8 (H). [...]
MfG
tw_24
 
23. September 2002, 13:40   #13
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Zitat:
Nun, "wir" haben gewählt, nun müssen "wir" damit leben. Ich bin mir allerdings relativ sicher, daß die nächste Bundestagswahl noch vor 2006 stattfinden wird.
Kann ich voll und ganz unterschreiben. Das Ergebnis schreit förmlich nach einem Misstrauensvotum. Zumindest wenn es nicht zur Grossen Koalition kommt.
 
23. September 2002, 13:46   #14
Maggi
 
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Hilfe! Wenn ich 18 Jahre alt werd, werd ich erschossen
 
23. September 2002, 17:48   #15
Maggi
 
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Erschreckend finde ich die Zahlen aus bayrischen Landen: Kreis Rotttal/Inn (Westlich von Passau) wählten über 80% die CSU. In Bayern allgemein wählen 3 von 4 Leuten die CSU, einer stimmt für die SPD.
 
23. September 2002, 23:05   #16
DEMON
 
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Kurze Aussage: Mit diesem Wahlergebnis (ich hatte es so befürchtet), stehen wir weitere 4 Jahre rot-grün still (und dabei weniger rot als grün). Ich denke, so lange die Gelder, die diese Regierung genauso verschleudert, wie es die Ära Kohl vor ihr getan hat, weiterhin fliessen, und damit sind besondes Gelder in die EU und als Entwicklungshilfe ins Ausland gemeint, wie auch viele Gelder, die in "Öko-Projekter" irgendwelcher "Pseudo-Ökos" fliessen, so lange wird in diesem Land nichts bergauf gehen. Schröder hat in den letzten 4 Jahren deutlich gezeigt, dass er nicht in der Lage ist und sein kann (nicht ohne Background aus den Gewerkschaften, denn hat er nicht wirklich), das wirtschaftliche und arbeitsmarkttechnische Problem in diesem Land zu lösen, die Steuerbelastung hat weiter zugenommen, statt abzunehmen, die Preise haben deutlich angezogen, das Konsumverhalten ist auf einem Nullpunkt, schlimmer als vor Beginn der Schröder-Regierungszeit...wenn man den Weg der letzten 4 Jahre so weiterrechnet, werden in 30 Jahren die Arbeitslosenzahlen weiter stagnieren, wenn nicht sogar gestiegen sein und die wenigen, die nicht arbeitslos/suchend sind, werden horrende Steuern zahlen müssen, um die vielen, die keine Anstellung haben zu versorgen...aber, ich will ja nicht schwarzmalen (ist im Moment auch sinnlos, hätt ich mal vor drei Tagen tun sollen! )

Greetz, DemoN
 
24. September 2002, 07:06   #17
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von DEMON
Ich denke, so lange die Gelder, die diese Regierung genauso verschleudert, wie es die Ära Kohl vor ihr getan hat, weiterhin fliessen, und damit sind besondes Gelder in die EU und als Entwicklungshilfe ins Ausland gemeint, wie auch viele Gelder, die in "Öko-Projekter" irgendwelcher "Pseudo-Ökos" fliessen, so lange wird in diesem Land nichts bergauf gehen.
Zumindest bei der Entwicklungshilfe hat Rot/Grün mehr gespart als die Vorgängerregierung. Und ob nun jedes "Öko-Projekt" wirklich so eine schlimme Geldverschwendung ist, möchte ich doch bezweifeln. Denn es kann langfristig sicher nur von Vorteil sein, wenn mit den natürlichen Ressourcen etwas schonender umgegangen wird als heute.

Aber interessant wird in den folgenden Wochen noch das Verhalten der neuen alten Regierung in der Außenpolitik. Was Schröder und Däubler-Gmelin da angerichtet haben, dürfte dem Joseph Fischer einige Kopfschmerzen bereiten. Die gönne ich ihm und seinem Vorgesetzten ;-).

MfG
tw_24
 
24. September 2002, 11:22   #18
DEMON
 
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Nun, zu den Öko-Projekten, mir ist klar, dass da eine Entwicklung stattfinden muss! Aber nicht in Zeiten, in denen bei allem eingespart werden muss, ich kann nicht die Sozialleistungen, die Entwicklungshilfe und die Subventionen der mittelst. Unternehmen knappen und dann meinen ehemaligen "Komunen" das Geld zuschaufeln, so funktioniert das nicht!

Ja, auch ich hoffe, dass dem Schrödi mal der Kopf raucht....und mal ausnahmesweise nicht wegen der Zigarre im Mundwinkel
 
24. September 2002, 21:25   #19
adenauer
 
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Also ich kann demon nur zustimmen (außer vielleicht das die jetzige Regierung den alten Ökomitkomunlern das Geld zuwirft). Meiner Meinung nach wird sich Rot / Grün nach 4 Jahren daran messen lassen müssen wieviel Arbeitsplätze sie am Ende der nächsten Legislaturperiode geschaffen haben. Denn dies ist das Wichtigste was Deutschland zur Zeit braucht, denn Arbeit schafft Wohlstand. Dazu haben sie aus meiner Sicht genau 2 Möglichkeiten. Die Wirtschaft (oder besser der Mittelstand) wird unterstützt, oder es werden mehr Arbeitsplätze in Behörden / Ämtern etc. geschaffen. Im Arbeitsplätze im Mittelstand zu schaffen müsste man Steuern senken, was Einnahmeausfälle schafft, für den zweiten Fall eine neue höhere Staatsverschuldung und Steuererhöhung in Kauf nehmen. Fall 1 wäre o.k, aber das traue ich den Jungens nicht zu....

So freu ich mich darauf, wenn ich in 4 Jahren 1,50 Euro für Sprit an der Tankstelle zahle (damit meine Rente auch Sicher ist) und so viel Arbeitslosenversicherung und andere Lohnnebenkosten abdrücken werde, daß ich 4 Arbeitslose aushalte. Um nicht mißverstanden zu werden, nicht die Arbeitslosen sind die Bösen, sondern die, die die Rahmebedingungen schaffen. Wollen wir mal sehen wie es in 4 Jahren aussieht. Jedenfalls hat die Rot / Grüne Regierung dann den Bonus von "sie mussten ja die Last von 16 Jahre CDU - Regierung übernehmen" nicht mehr. Alles was dann sein wird, haben sie sich selber eingebrockt.... Ich bin ja mal gespannt. Die erste Bewärungsprobe haben Sie ja jetzt mit dem zerstörten Verhältnis zur USA.
 
25. September 2002, 07:45   #20
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von adenauer
Ich bin ja mal gespannt. Die erste Bewärungsprobe haben Sie ja jetzt mit dem zerstörten Verhältnis zur USA.
Da bin ich auch gespannt ;-). Die US-Regierung wird sich in ihre Politik nicht hineinreden lassen, denn dazu ist Deutschland zu unwichtig; aber Schröder/Fischer wollen ja trotzdem "Weltmänner" sein, also kriechen sie gen Washington, wo der "Adolf Nazi" sitzt (oder auch nicht, so genau weiß das ja keiner, und eigentlich ging es ja um die Methoden [oder auch nicht, denn so genau weiß das ...]), was sie aber wieder daheim als "Sieg" verkaufen müssen, hatten sie doch "Frieden für Saddam" versprochen.

Ganz passend wird da nun ja schon versucht, in Afghanistan in die Chefetage aufzurücken, was dann wohl als Argument dafür herhalten wird, daß man nicht auch noch im und um den Irak deutsches Blut für amerikanisches Öl opfern kann. Nur war bei der "Afghanistan-Frage" die ursprüngliche Aussage auch: "Mehr als mitmachen unter fremder Führung können und wollen wir nicht".

Und die PDS in Katerstimmung kann dann gar nicht mehr vom ersten gebrochenen Wahlversprechen der neuen Regierung profitieren :-(.

MfG
tw_24
 
25. September 2002, 17:01   #21
DEMON
 
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Das seh ich etwas anders, den USA bleibt nicht viel anderes übrig, als sich mit dem "nicht-ständigen" Mitglied des Weltsicherheitsrates auseinanderzusetzen...ausserdem sind sie zum Teil von unseren "landwirtschaftlichen" Geräten abhängig, sie besitzen keine Gerätschaften wie wir, ihnen fehlen besonders die Aufklärungsfahrzeuge, wie der Marder, da sie diese aber nicht kaufen wollen, brauchen sie BW-Soldaten, die diese Aufgabe übernehmen...
 
29. September 2002, 09:08   #22
jagger
 
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Zuerst einmal will ich klarstellen,daß nicht die CDU,sondern die CDU/CSU 38,5% der Stimmen erreichte,die SPD jedoch alleine auf dieses Ergebnis kam.
Weiterhin war es für mich eine Lachplatte,als ca.45Minuten,nach dem Beginn der Hochrechnungen,dieser Voralpenayatola,mit der Merkel der alten Fregatte,auf die Bühne stürtzte und laut grölend seinen Sieg verkündete.
Leid tat mir die Spitzenkanditatin der PDS in Mekpo,die auf mich einen sehr angagierten Eindruck machte und der ich den Stimmenverlust nicht gönnte.
Dann würde mich mal interessieren,warum man die SPD an den Arbeitslosenzahlen messen soll? Das tat man 16 Jahre nicht und da wurde mal kräftig beschissen,in dem man jeden,der sich Arbeitslos meldete,zur Umschulung schickte oder zur ABM,denn dann sind sie nicht mehr arbeitslos.
Da wird ein "Segelsportler und Urlaubsfreund",den man aus seinem Amt schasste,als Arbeits-oder Wirtschaftsminister vorgestellt und mit seinen Erfolgen bei Jena geworben,wo er mit den öffentlichen Zuschüssen genauso betrügerisch umging,wie man es ihm als Ministerpräsident nachsagte.Die Gelder wurden zur Schaffung von Arbeitsplätzen gewährt und er machte aus 30000 Beschäftigten,1200. Als dies aber nicht ins politische Konzept passte,wurden flugs alle Beschäftigten,die auf dem ehemaligen Gelände,bei den dort angemieteten Firmen ihr Geld verdienen,dazugezählt wodurch man dann auf ca.20000 Beschäftigte kam.
Was ein richtiger CDU-Wähler ist,der will eben beschissen werden.Anders sind für mich diese Scheuklappenwähler nicht zu verstehen.
 
1. October 2002, 06:32   #23
tw_24
 
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Bemerkenswert ist, daß die neue alte Regierung, die ja eigentlich wissen müßte, wie es in der Kasse aussieht, nun einen "Kassensturz" macht. Nicht unbedingt ein Beweis für Kompetenz.

Und dann werden jetzt "Subventionstatbestände" entdeckt - TATBESTÄNDE! Das klingt ja richtig nach kriminellem Verhalten ...

Zitat:
Zitat von DEMON
Das seh ich etwas anders, den USA bleibt nicht viel anderes übrig, als sich mit dem "nicht-ständigen" Mitglied des Weltsicherheitsrates auseinanderzusetzen...
Nun ja, das bleibt im Moment halt noch Spekulation. Fest steht, daß Deutschland im UN-Sicherheitsrat kein Veto-Recht hat, eine mögliche Irak-Resolution also auch nicht verhindern könnte.

Eine eventuelle Stimmenthaltung könnte dann außenpolitisch vielleicht ein wenig glaubwürdig wirken, doch innenpolitisch war ja eine knallharte Opposition gegen "Abenteuer" angesagt, daher müßte ein klares "Nein!" kommen. Für die USA würde in beiden Fällen die deutsche Regierung nicht mehr als Gesprächspartner in der Irak-Frage "attraktiv" erscheinen - und ob sich das ein deutscher Kanzler leisten kann, möchte ich bezweifeln.

Schröder war so blöd, sich jeden Rückzugsweg zu verbauen. Die Bundeswehr ist, so meinen "Experten", ohnehin personell nicht in der Lage, an einer Irak-Intervention teilzunehmen; das wäre ein sachlicher Grund, sich eine Beteiligung zu verweigern - doch vorher kommt ja noch ein rein theoretischer Beschluß des UN-Sicherheitsrates, und auf dieser Ebene hat sich Schröder schon unnötig festgelegt.

Um mal ein wenig zu spekulieren: Der UN-Sicherheitsrat segnet nach einem Ultimatum, auf das der Irak nicht eingeht, eine militärische Intervention ab (oder auch nicht). Dann würden die USA mit oder ohne UNO-Segen losschlagen. Saddam Hussein, der ja auch nicht unbedingt dumm ist, machte, was er schon immer ankündigte - Giftgas nach Israel schicken. Und da käme dann ein deutscher Verteidigungsminister Peter Struck und zöge die deutschen Spürpanzer "Fuchs" aus Kuwait bzw. "der Region" ab, während in Israel Gasmasken zur Alltagskleidung werden könnten.

Gerhard Schröder und seinem Joseph "Wir müssen ein neues Auschwitz verhindern" Fischer wünsche ich diese Entwicklung aus tiefstem Herzen. Und ich wünschte mir, sie würden dann irgendwo in Israel von ihrem "deutschen Weg" schwärmen und das Gas einatmen, das dereinst Jürgen W. Möllemann als Wirtschaftsminister gen Irak exportieren ließ.

Aber vermutlich würde vorzugsweise Joseph Fischer dann im TV faltenreich verkünden, wie schlimm es doch ist, daß die USA Völkerrecht brechen ... die paar vergasten Juden ... naja, hätten die USA nicht, dann hätte Saddam Hussein nicht ... natürlich ... traurig, traurig ... aber das Völkerrecht ...

Doch das ist - noch - rein spekulativ. Und ich hoffe, daß das nie Realität wird, denn so sehr ich Gerhard Schröder und seinem Joseph Fischer diese leider gar nicht unrealistische Situation an den Hals wünsche, so wenig wünsche ich mir, daß Israel und seine Bürger jemals wieder Angst vor mit deutschen Know How entwickeltem Giftgas haben müssen.

(Übrigens: Die "Marder" sind schnöde Schützenpanzer, die demnächst durch neue, leichter zu transportierende Modelle ersetzt werden sollen. Die Panzer mit den "Spürnasen" sind "Füchse" aber das nur am Rande.)

Zitat:
Zitat von jagger
Zuerst einmal will ich klarstellen,daß nicht die CDU,sondern die CDU/CSU 38,5% der Stimmen erreichte,die SPD jedoch alleine auf dieses Ergebnis kam.
Es gibt, soweit mir das bekannt ist, in Bayern keine CDU. Daher ist Dein Einwand zwar einerseits berechtigt, da es ja nicht nur die CDU war, aber zugleich auch unberechtigt, da es auf Bundesebene "die Union" war, die dieses Ergebnis erzielte. "CDU/CSU" entspricht daher durchaus der "SPD". In Bayern heißen die Schwarzen halt nur etwas anders als im Rest der Republik ...

Zitat:
Zitat von jagger
Leid tat mir die Spitzenkanditatin der PDS in Mekpo,die auf mich einen sehr angagierten Eindruck machte und der ich den Stimmenverlust nicht gönnte.
22. September 2002, 18:01 Uhr: tw_24 hat ein Glas Bier vor sich, das ihm Christine Ostrowski, eine der PDS-Direktkandidatinnen für Dresden, spendierte. Die Kandidatin sitzt am Nachbartisch und ist fröhlich. Und zwar gewesen :-(. Aber weil die Veranstaltung ja "Wahlparty" heißt, kann sie sich nicht einfach zurückziehen, muß also irgendwie die Fassung bewahren, Optimismus verbreiten ... Sie hatte meine Stimme - ich würde sie ihr nach diesem Abend jederzeit noch einmal gegeben. Respekt!

Zitat:
Zitat von jagger
Dann würde mich mal interessieren,warum man die SPD an den Arbeitslosenzahlen messen soll? Das tat man 16 Jahre nicht [..]
Weil es ein gewisser Gerhard "Frauen/Soldaten für" Schröder war, der meinte, er sei nicht würdig, wieder Kanzler zu werden, wenn die Arbeitslosenzahl nicht unter 3.5 Millionen sinken würde?

[quote=jagger]
Was ein richtiger CDU-Wähler ist,der will eben beschissen werden.Anders sind für mich diese Scheuklappenwähler nicht zu verstehen.
[quote]

Die wirklich überzeugten Wähler sind grundsätzlich nicht zu verstehen. Das äußert sich dann doch auch im prozentualen Gleichstand der "Volksparteien" - sind wir jetzt eigentlich zwei gleichgroße Völker mit Anhang ;-)?

Die Unterschiede zwischen SPD und Union waren doch marginal, dummerweise meinte die PDS, es sei unheimlich clever, mit dem Spruch "Wer Stoiber verhindern will, muß PDS wählen" auf Stimmenfang gehen zu können. Eine Stimme für die SPD war auch eine gegen Stoiber.

MfG
tw_24
 
1. October 2002, 07:04   #24
jupp11
 
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tw, Du schreibst:
Zitat:
Schröder war so blöd, sich jeden Rückzugsweg zu verbauen.
Wie meinst Du das tw? Aus einem NEIN zu einem Krieg gegen den Irak ein JA zu machen, und dann die mangelnde Personaldecke vorzuschieben und eine Nichtbeteiligung durch finanzielle Unterstützung zu erkaufen.

Ich denke, das es an der Zeit ist, durchaus die eigene Meinung zu vertreten.

Insbesondere wenn ich mir mal die Historie ansehe, dann stelle ich fest, dass die USA zumindest nach dem zweiten Weltkrieg NIE ein Leader waren, der weniger Chaos hinterlassen hat, als er vorgefunden hat.
 
1. October 2002, 08:11   #25
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von jupp11
Wie meinst Du das tw? Aus einem NEIN zu einem Krieg gegen den Irak ein JA zu machen, und dann die mangelnde Personaldecke vorzuschieben und eine Nichtbeteiligung durch finanzielle Unterstützung zu erkaufen.
Gerhard Schröder hat einen Krieg gegen den Irak unter allen Umständen abgelehnt. Also selbst einen mit UN-Mandat.

Damit hat er verkündet, was er den USA vorwirft: Die Mißachtung möglicher UNO-Beschlüsse. Und das war, so meine ich, sehr, sehr unprofessionell.

Denn damit wird es auch schwierig, eine Ablehnung eines Krieges gegen den Irak glaubwürdig zu begründen. "Eure Beweise reichen uns nicht", könnte man sagen - wenn man aber schon angekündigt hat, daß selbst überzeugende Beweise ignoriert werden, wird das niemand mehr für voll nehmen.

Oder umgekehrt: Warum sollte die US-Regierung mit der deutschen Regierung irgendwelche Beratungen beginnen, wenn die deutsche Seite ihre völlige Ablehnung ohnehin schon erklärt hat.

Frankreich etwa bestand immer auf einem UNO-Mandat - damit kann es nun auch "mäßigend" auf eventuelle Kriegsplanungen einwirken - Deutschland dagegen ist zum Zuschauen verdammt, weil es sich mit dem "deutschen Weg" Gerhard Schröders völlig isoliert hat.

Und das ist das Gegenteil von guter Außenpolitik.

MfG
tw_24
 
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