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8. June 2002, 00:39 | #1 |
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Moin,
Island will auf fossile Energieträger verzichten Mit Wasserstoff in die Zukunft Mit seinen durch Erdwärme betriebenen Kraftwerken kennt Island sich bereits gut aus in der Nutzung alternativer Energiequellen. Nun soll die Lavainsel das erste Land der Welt werden, das sich vollständig von der Nutzung fossiler Brennstoffe lossagt. Energie aus Flüssen und Vulkanen Öl wollen die Isländer durch Wasserstoff ersetzen, den sie mittels der Energie ihrer Flüsse und Vulkane herstellen. In Zukunft sollen Autos, Busse und Schiffe in Island mit Elektromotoren fahren, die den Strom aus Wasserstoff-Brennstoffzellen beziehen. Als Abgas entsteht dabei lediglich Wasserdampf. Immer bessere Leistung In den letzten Jahren wurden die Brennstoffzellen, welche die chemische Energie von Wasserstoff in Elektrizität umwandeln, ständig verbessert. Gerade hat das Forschungszentrum Jülich nahe Köln einen neuen Weltrekord bei den so genannten SOFCs (Solid Oxid Fuel Cells) bekanntgegeben. Den Forschern gelang es eine Leistung von 9,2 Kilowatt aus den Brennstoffzellen herauszukitzeln. Damit übertrafen sie die bisherige Bestmarke um mehr als das Doppelte. Alternativen sind Wasserkraft und Erdwärme Für die Herstellung von Wasserstoff wird allerdings Strom benötigt, für den in anderen Ländern meist wieder Erdöl- oder -gas verbrannt werden muss, wobei Kohlendioxid freigesetzt wird. Nicht so in Island: Der Strom wird hier mit Wasserkraft und Erdwärme erzeugt. Mobil mit Wasserstoff Für Chemieprofessor Bragi Arnason von der Universität von Island in Reykjavik verwirklicht sich mit der Produktion des Kraftstoffes, der keinen Treibhaus-Effekt verursacht, ein Traum. Im kommenden Jahr sollen erstmals drei mit Wasserstoff angetriebene Busse auf den Straßen Islands fahren. Die Umstellung aller 180.000 Fahrzeuge und 2500 Fischereiboote des Landes kann zwar nicht über Nacht geschehen, doch in rund 30 bis 40 Jahren will sich das Land ganz von der Ölnutzung verabschiedet haben. Industrie ist mit an Bord Unterstützung für die Maßnahme finden die Isländer bei dem Autounternehmen DaimlerChrysler, das die Busse gemeinsam mit dem britisch-niederländischen Energie-Konzern Royal Dutch/Shell und der norwegischen Industriegruppe Norsk Hydro baut. Alle drei Konzerne haben gemeinsam in das neue Unternehmen Icelandic New Energy investiert und wollen Island als Testfeld für diese neue Technologie nutzen. Die Tücken der neuen Technik Zuvor sind allerdings noch einige Probleme zu lösen. Dazu gehört die Sicherheit der Wasserstoff-Fahrzeuge, denn das Gas bildet zusammen mit Sauerstoff das hochexplosive Knallgas. Außerdem suchen Techniker noch nach der besten Lösung für die Aufbewahrung des Gases am Fahrzeug. Brennstoffzellen: Teuer aber effektiv Professor Arnason ist dennoch überzeugt, dass die Wasserstoff-Zellen in ihrer Funktion als Kraftstoff mit Benzin und Diesel in Konkurrenz treten können. Bei einem Erdölpreis von rund 20 Dollar je Barrel sei der isländische Wasserstoff zwar zwei- bis dreimal so teuer wie Benzin. Da die Brennstoffzellen aber wiederum zwei bis drei Mal effektiver als herkömmliche Verbrennungsmotoren seien, werde dieser Preisunterschied wieder ausgeglichen, sagte er. _________________________ wird der Energieträger der Zukunft mfg |