30. July 2006, 23:44 | #1 |
Registriert seit: November 2001
Beiträge: 2.823
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Die Zukunft hat begonnen!
...und ich bin bald meinen Job los.
http://www.theaircar.com/ Die Seite spricht eigentlich für sich, trotzdem ein paar Worte: man komprimiere etwas Luft, erfinde einen Motor dafür und setze ihn in ein Auto ein. Keine Verbrennung wertvoller fossiler Brennstoffe mehr nötig. Supi! |
31. July 2006, 08:29 | #2 |
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
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Ich fände prima, wenn sich sowas durchsetzen könnte! Allerdings hab ich da durchaus Zweifel. Eher befürchte ich, dass die Autoindustrie absolut kein Interesse an derartigen Innovationen hat.
Wenn ich mir angucke, dass der überwiegende Teil der Pannen neuerer Autos (ab ca. 1986) in Elektronikversagen begründet ist, dann wünsch ich mir die Zeiten zurück, in denen ich noch ne ungefähre Ahnung von dem hatte, was dort unter der Motorhaube passiert. Bei einigen Gesprächen mit einem Geschäftspartner, der sein ganzes Berufsleben äusserst erfolgreich in der Automobilbranche verbracht hat, erzählte der mir, dass die Automobilkonzerne ganz bewusst darauf setzen, systematisch die freien Werkstätten, sozusagen auszuhungern, indem sie die Schnittstellen zur Fahrzeugdiagnose nur ihren eigenen Werkstätten zur Verfügung stellen. Jede andere Werkstatt ist schlicht chancenlos. Der Typ wollte sich vom 5 Jahre alten Mercedes-Cabrio seiner Frau unbedingt trennen, weil er, trotz niedriger km-Leistung, einen überdimensionalen Wertverlust in Kauf nehmen muss. Die Dame fährt jetzt eine DB-Pagode = 280 SL. Der behielte auch in 10 Jahren, bei entsprechender Pflege, seinen Wert, meinte er. Ich glaub, das ist ne ganz vernünftige Einstellung. Klar auf recht hohem Niveau, aber trotzdem. Ich halte es sowieso für ausgemachten Schwachsinn, mit Kisten durch die Gegend zu fahren, die dem Gegenwert von Einfamilienhäusern in strukturschwachen Gegenden entsprechen. Und absolut kein Verständnis habe ich für diese Autotestsendungen, in denen Autos verglichen werden, die allesamt über 100.000 Euro in der Grundausstattung kosten. Kein Wunder, dass Porsche zum erfolgreichsten/profitabelsten Autohersteller der letzen Jahre geworden ist, Porsche ist auch der höchstsubventioniere - auf die Flotte bezogen. Warum? ... naja...die weit überwiegende Anzahl der Porsches laufen als Firmenfahrzeuge und sind somit steuerlich absetzbar. Eine Subvention, die ich für absolut überflüssig halte - gilt übrigens nicht nur für Porsche. tschao jupp11 |
31. July 2006, 11:01 | #3 | |
Dummschwätzer
Registriert seit: February 2005
Beiträge: 3.365
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Zitat:
Inzwischen gibt es Gerichtsurteile mit Grundsatzentscheidungen, die es den typenoffenen Werkstätten ermöglichen, jederzeit die entsprechenden Ausleseprogramme und Schnittstellen zu erwerben. D.h., die Konzerne müßen damit rausrücken. |
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31. July 2006, 11:17 | #4 |
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ok Sacki...
...aber tatsächlich ändert sich durch dieses Urteil nichts. Die einfache Überlegung, wieviele Programme, Stecker, Meßgeräte usw. für die verschiedenen Marken, Modelle sich ne freie Werkstatt anschaffen müsste, um tatsächlich mit Vertragswerkstätten mithalten zu können, verhindert allein schon eine derartige Werkstattausrüstung. Solange die Schnittstellen nicht genormt sind - für alle Hersteller + alle Modelle, wird sich an der Situation faktisch nichts ändern. -----schnipp--------- Aber das ist es ja nicht allein. Diese idiotische Vollmüllung der neuen Kisten mit Elektronik begrenzt deren Lebensdauer von Hause aus. Versuch doch mal, heutzutage Bauteile für einen 8086er Computer oder n Commodore Amiga, oder n Atari zu kriegen. Wenn du nichts gebrauchtes bekommst, kannste die Dinger wegschmeissen. Nach ca. 20 Jahren!!! Und niemand glaubt ernsthaft, dass Intel oder sonst ein Chiphersteller, über ein halbes Jahrhundert veraltete Speicherchips, ICs oder Prozessoren nachproduziert. Ergo - wer heut ein neues Auto kauft, muss sich nicht nur über uniformes Aussehen und idiotische Anschaffungspreise ärgern, nein er sollte die Zeit mit dem Teil auch geniessen, sie ist kürzer, als man denkt. Dafür hat er dann die Chance, dass sein Auto den Scheibenwischer anschaltet, wenn der Vordermann mal zu lange auf die Scheibenwaschanlage gedrückt hat. Ích bin immer noch der Ansicht, dass ich selbst entscheiden kann, wann ich die Scheibenwischer anschalte und keinen Computer brauche, um mir mitzuteilen, wann es regnet. tschao jupp11 |
31. July 2006, 11:35 | #5 |
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Missbrauch wird eben überall getrieben. Das schließt natürlich den Lobbyismus in Deutschland in besonderem Maß ein. Im Grunde sind doch schon jetzt viele MdBs, also viele Mitglieder des Bundestags Abhängige von irgendwelchen Firmen und stehen mit denen in dubiosen, fast mafiösen Verbindungen. Und wie sind andererseits die Verbindungen zum eigenen Wahlkreis? Wie sehr setzen sich die Bundestagler für die Interessen ihrer Wähler ein? Ich glaube, das steht in keinem Verhältnis mehr - wenn es denn früher mal besser war. Wenn es etwas wie Gerechtigkeit gäbe, dann müssten die mit dem schlechten Gewissen, das sie haben müssten, nach einer Woche an Schlafmangel eingehen ...
Also wird der Lobbyismus auch dazu führen, dass Entwicklungen, die die deutsche Industrie wieder verschlafen hat, in den Medien von bezahlten Wissenschaftlern als unnötig dargestellt werden und dass die Politik machtlos ist oder sogar auf Seiten der Industrie. Das Auto verspricht viel. Scheint aber auch eine turbulente Geschichte zu sein, und Wahrheiten über die Effizienz der Motorleistung kann man auch kaum finden. Ich denk, diese ganzen umweltfreundlichen Autos und Fortbewegungsmittel anderer Art brauchen einfach noch ein bisschen Zeit, bis sie marktreif sind. Es finden sich zu diesem Thema noch Artikel in der [ taz ] und der [ Wikipedia ]. Ciao, Maggi np: Simon & Garfunkel - A Simple Desultory Philippic (Or How I Was Robert McNamara'd Into Submission) |