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13. November 2005, 20:21   #1
Ogino
 
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Registriert seit: January 2001
Beiträge: 1.996
Schmidt bei Beckmann

Ich bin bekennender H. Schmidt-Fan.
Aber so sehr ich Schmidt auch mag, so wenig mag ich diesen Beckmann.
Nun ist Harald Schmidt bei Beckmann zu Gast.
Eine Vorabausschnitt lässt hoffen, also werde ich mir mal Beckmann doch ansehen:

Seine Auftritte in Talkshows haben Seltenheitswert. Zuletzt wurde Harald Schmidt (48) in Bettina Rusts (38) Premierensendung "Talk der Woche" gesehen. Das war Anfang August. Jetzt hat Dirty Harry endlich mal wieder eine Einladung angenommen - von Reinhold "Beckmann". Und da Gast Nummer 2, der Ex-Fußballer Diego Maradona (45), seine Zusage gestern kurzfristig zurückgezogen hat, darf Schmidt die ganzen 75 Minuten reden. Lesen Sie mal, was er zu sagen hat.


Harald Schmidt über seine Mutter: "Bei uns Zuhause gab es absolut keine Schläge. Meine Mutter findet mich manchmal zu frech. Sie mag nicht, wenn ich unanständige Wörter sage oder freche Bemerkungen über die Kirche mache . . . Lieblingsessen bei Mutter zu bestellen ist mir zu kompliziert. Ich esse alles Zuhause. Am liebsten Wurstbrot aus der Hand . . . Natürlich sagt sie auch "Ich bring dir Hausschuhe. Zieh dir einen Pulli an, wenn du rausgehst'."

Über die Erziehung seiner Kinder: "Wenn ich sage, es wird gewandert, dann wird gewandert. Kinder müssen an die frische Luft. . . Ich würde nicht sagen, ihr müßt ministrieren. Aber sie kriegen ein katholisches Wertesystem vermittelt. Später können sie sich immer noch entscheiden."


"Der Glaube wird ein Comeback erleben"
Über sich als Vater: "Ich gehe mit den Kindern spazieren, lese Ihnen vor und schaue mit ihnen - ausgewählte - Fernsehsendungen. Für den Gameboy interessieren sie sich kaum . . . Elternabend? Ich war da noch nie. Das ist Frauensache."

Über seinen Glauben: "Ich gehe regelmäßig in die Kirche. Als Hilfsorganist steckt das in mir drin."

Über die Kirche: "Der Glaube wird ein Comeback erleben. Je schlechter die Zeiten, um so glücklicher die Leute, in der Kirche Hallelujah singen zu können."

Über seine Beerdigung: "Wünsche mir eine stinknormale katholische Beerdigung. Auf keinen Fall Verbrennung. Der Maßstab ist für mich die Beerdigung von Yves St. Laurent. Bei ihm haben Alain Delon und Dépardeu, mit offenem Hemd, ächzend den Sarg runtergelassen."
 
14. November 2005, 00:00   #2
Ben-99
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... ich mag den "H. Schmidt" auch sehr. Gemeint ist allerdings nicht Harald, sondern Helmut. Aber der war früher nur irgendein Bundeskanzler und kann schon deshalb nicht mit einem so tollen Superstar wie Harald mithalten. Deshalb muß der Helmut heute auch mit einer Jahres-Pension auskommen, für die der Harald nicht mal einen Monat "arbeiten" würde.

Dafür ist der Harald aber auch viel lustiger, weil keiner wie er die Gags, die sich seine angestellten Ideen-Lieferanten für ihn ausdenken, so "echt" rüberbringt, als seien sie auf seinem eigenen Mist gewachsen. Daß man dafür eine Millionen-Gage fordern kann, sehe ich als braver Gebührenzahler natürlich sofort ein.

Dagegen spricht der Helmut immer frei, wenn er im Fernsehen auftritt. Und das mit 87. Denn Redenschreiber braucht er nicht. Aber er hat ja auch nicht wirklich Wichtiges zu erzählen. Anders dagegen Harald: Wenn der schon "Guten Abend" sagt, klatscht sich eine ganze Nation begeistert auf die Schenkel. Denn Harald ist eben ein wirklich toller Typ.

Allerdings durfte auch Helmut im letzten Jahr in einer Beckmann-Sendung als einziger Gast auftreten. Und manche Ewiggestrigen behaupten sogar, daß diese 60 Minuten zum Besten gehörten, was man je bei Beckmann sehen konnte. Verstehe ich allerdings nicht. Denn was kann schon interessant an Politik sein? Und vor allem: Wer interessiert sich schon noch für das Leben und die Ansichten eines gebrechlichen alten Mannes, selbst wenn der im Kopf noch fit wie ein Turnschuh ist?

Interviews mit Harald dagegen sind immer äußerst spannend, da man ja weiß, daß er noch nie ernsthaft auf Fragen zu seiner Person geantwortet hat. Das kümmert den Zuschauer aber nicht, weil der Harald so beliebt ist, daß er 60 Minuten lang das Kursbuch der Deutschen Bahn oder das Berliner Telefonbuch vorlesen könnte. Also freuen sie sich alle wie die Schneekönige, daß sie diese Woche eine zusätzliche Ausgabe der Schmidt-Show sehen können, auch wenn sie diesmal bei Beckmann stattfindet.

So können halt beide Schmidts stolz auf ihr Leben sein. Auch wenn es der Helmut nicht so weit wie der Harald gebracht hat. Zwar würden heute viele Wähler alles darum geben, einem solchen Mann von Format noch mal die Verantwortung für unser Land zu übertragen, aber selbst er, der Helmut, ist gegen den Harald nur ein unbedeutendes kleines Licht.

Denn heutzutage will sowohl der Wähler als auch der Fernsehzuschauer verarscht werden, und eine ehrliche Haut wie Helmut stört dabei nur. Da paßt der Harald viel besser zum unverbindlichen Schröder-Zeitalter: Nie wirklich etwas sagen, was man ehrlich meint. Keine Fragen offen und direkt beantworten. Jedes auch noch so wichtige Thema in einem großen Topf Ironie ertränken und dabei möglichst noch als Erster über seine eigenen Witze lachen.

Wie gesagt: Auch ich bin ein bekennender "H.-Schmidt"-Fan ;-)

Gruß Ben
 
14. November 2005, 14:12   #3
Ogino
 
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Beiträge: 1.996
Eine Ben'sche Meisterleistung:
Helmut Schmidt und Harald Schmidt in einen Thread-Topf zu werfen und, geschickt satirisch wie es seine unverkennbare Art ist, beide miteinander zu vergleichen.
In meinem Eingangsthread hatte ich eigentlich nicht vor, Äpfel mit Birnen zu vergleichen
Eine lesenswerte Abhandlung über die grosse Perönlichkeit des Helmut Schmidt, der man natürlich nur zustimmen kann.

Zitat:
Zwar würden heute viele Wähler alles darum geben, einem solchen Mann von Format noch mal die Verantwortung für unser Land zu übertragen,
Damit ist eigentlich alles gesagt. Aber diese Art von Mensch und Politker stirbt leider aus.

Zitat:
Dafür ist der Harald aber auch viel lustiger, weil keiner wie er die Gags, die sich seine angestellten Ideen-Lieferanten für ihn ausdenken, so "echt" rüberbringt, als seien sie auf seinem eigenen Mist gewachsen.
Tun sie das nicht alle ?
Idioten wie Raab, Elton, Gottschalk oder Profittlich sind aufgrund ihrer eingeschränkten geistigen Fähigkeiten sogar auf solche Gagschreiber angewiesen. Zudem fehlt denen, im Gegensatz zu Harald Schmidt, auch noch das Talent für sie erdachtes rüberzubringen.
Selbst bei Kalkofe ist nicht alles auf eigenem Mist gewachsen. Echte Unterhalter, wie z.B. Dieter Hildebrant gibt es in DE vielleicht noch eine Handvoll.
Zumindest kann man Schmidt zugute halten, dass er sich die besten Gagschreiber ausgesucht hat und, im Vergleich zu anderen Millonenschefflern, seine Steuern brav in DE zahlt.
 
14. November 2005, 14:56   #4
Ben-99
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... natürlich hast Du recht, daß Harald Schmidt den meisten seiner Comedy-Kollegen qualitativ haushoch überlegen ist. Ich sehe ihn mir ja auch gern an – nur nicht mehr so regelmäßig wie früher, weil er auf Sat1 einfach besser war.

Ich halte ihn nur als Talkshow-Gast für nicht so gut geeignet. Denn gerade bei Beckmann haben schon viele Prominente recht ernsthaft und ehrlich auf Fragen zur Person geantwortet. Auch Komikern fällt normalerweise kein Zacken aus der Krone, wenn sie ausnahmsweise einmal nicht blödeln. Und genau das finde ich bei Harald Schmidt sehr schade, daß er auch außerhalb seiner Sendung alles ins Lächerliche zieht, um sich bloß nicht mutig zu einer persönlichen Ansicht bekennen zu müssen. Insofern sind Interviews mit ihm stets Show. Und außer Otto Waalkes kenne ich eigentlich keinen weiteren TV-Star, der es auch ablehnt, wenigstens einmal im Jahr ernsthaft auf Fragen zu antworten.

Beckmann habe ich übrigens verpaßt. Deshalb meine Frage: Wie war er denn eigentlich in der Sendung?

Gruß Ben
 
14. November 2005, 16:25   #5
Ben-99
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...oups, ich hatte ganz vergessen, daß die Sendung ja erst heute läuft.

Gruß Ben

Zitat:
Solo für Schmidt

Beckmann


Ex-Fußballer Diego Maradona hat ARD-Talker Reinhold Beckmann versetzt. Weil der Argentinier die von ihm geforderte Antrittsgage in Höhe von 200 000 Euro nicht erhalten sollte, hatte der 45jährige die Reise nach Deutschland zum Abschiedsspiel von Fußballer Julio Cesar nicht angetreten. Und so kam nur Entertainer Harald Schmidt zum Aufzeichnungstermin in Dortmund - der 48jährige hat nun ein Solo bei "Beckmann", heute 23.00 Uhr.

http://www.abendblatt.de/daten/2005/11/14/502971.html
 
15. November 2005, 08:45   #6
Ogino
 
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Zitat:
Interviews mit Harald dagegen sind immer äußerst spannend, da man ja weiß, daß er noch nie ernsthaft auf Fragen zu seiner Person geantwortet hat.
Dann hat er wohl gestern eine kleine Ausnahme gemacht.
Dass er aber trotzdem sein Privatleben weit aussen vor lässt, kann ihm angesichts der Methoden der Klatsch-Presse wohl niemand verübeln.
Ich jedenfalls fand die Sendung gestern erfrischend, informativ und unterhaltsam.
Schmidt hat ganz sicher nicht den Alleinunterhalter raushängen lassen.
 
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beckmann, schmidt




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