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23. May 2002, 10:39   #1
Marie
 
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New York/Washington

Mittwoch 22. Mai 2002, 15:36 Uhr
Nach Terrorwarnung scharfe Sicherheitsmaßnahmen in New York



New York/Washington (dpa) -

Nach einer Terrorwarnung sind in New York die schärfsten Sicherheitsmaßnahmen seit den Anschlägen vom 11. September ergriffen worden. An vielen Brücken und Tunnels der US- Metropole standen am Mittwoch Wachposten, die verdächtig erscheinende Fahrzeuge stoppten und durchsuchten. Auch bekannte Gebäude und Wahrzeichen wie die Freiheitsstatue wurden zusätzlich gesichert.

An zahlreichen Orten kam es zu Verkehrsbehinderungen, vor allem an der Brooklyn Bridge. Sie musste am Mittwoch nach dem Fund eines verdächtigen Päckchens, das sich aber als harmlos herausstellte, vorübergehend geschlossen werden.

Die Warnung wurde am Dienstag vom Bundeskriminalamt FBI ausgegeben - wenige Tage vor einem Feiertagswochenende mit vielen patriotischen Veranstaltungen und starkem Reiseverkehr. Wie das FBI mitteilte, liegen der Behörde «unbestätigte und vage Informationen» über eine mögliche Bedrohung städtischer Wahrzeichen vor. Nach Medienberichten stammen die Hinweise von einem der Häftlinge auf dem kubanischen Luftwaffenstützpunkt Guantanamo Bay, wo zahlreiche mutmaßliche Mitglieder der Terror-Organisation El Kaida festgehalten werden.

Die New Yorker Polizeiführung betonte mehrfach, dass es sich um eine «allgemeine» und durch nichts untermauerte Warnung handele. Man wolle aber keinerlei Risiko eingehen und sei für «alle Eventualitäten» gerüstet. Bürgermeister Michael Bloomberg sagte, es gebe keinen Grund für die Bevölkerung und Besucher, den geplanten Veranstaltungen zum Feiertag Memorial Day fernzubleiben. Dazu zählt die am Mittwoch begonnene so genannte Fleet Week mit einer Flottenparade auf dem Hudson als Höhepunkt. Der Feiertag ist dem Gedenken der Kriegsopfer gewidmet. Hunderttausende von Amerikanern nutzen das verlängerte Wochenende für einen Kurzurlaub.

Der Terror-Alarm für New York folgte einer Serie von Warnungen aus Kreisen der US-Regierung und des FBI vor neuen Anschlägen. So hatten Vizepräsident Richard Cheney weitere Attacken als so gut wie sicher und FBI-Chef Robert Mueller Selbstmordanschläge ähnlich wie in Israel als «unausweichlich» bezeichnet. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld wiederum geht fest davon aus, dass Terroristen früher oder später auch in den Besitz von Massenvernichtungsmitteln wie Atomwaffen gelangen werden.


Erschreckend, aber ich glaub kaum, das man den Terror ohne weiteres abwenden kann.
Dafür sind Terrorristen immer einen Schritt weiter vorraus, als die, die das Ganze verhindern wollen.
Sie haben in ihrem Untergrund einfach die Zeit die sie brauchen, um in aller Ruhe neues auszuklügeln.
 
23. May 2002, 17:50   #2
tw_24
 
Benutzerbild von tw_24
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 1.018
Das Handeln von Terroristen kann in der Tat niemand vorhersagen. Die US-Regierung hat im
Moment aber das Problem, daß ihr vorgeworfen wird, sie hätte nicht richtig auf Warnungen
vor dem 11. September 2001 reagiert. Daher wird jetzt, so meine ich, eher ein "Fehlalarm"
zuviel in Kauf genommen, als einer zuwenig.

Auf der anderen Seite hat es natürlich für die US-Administration auch gewisse Vorteile,
wenn sie mit der berechtigten Angst der US-Bevölkerung "spielen" kann. Das Einschwören auf
einen gemeinsamen äußeren Feind, eint nach innen ungemein und lenkt von eigenen Verfeh-
lungen ab.

Es könnte auch machtsicherndes Kalkül sein, um die Heimatfront angesichts fehlender wirk-
licher Erfolge im Kampf gegen den internationalen Terrorismus bzw. "das Böse" (George W.
Bush) zu stärken.

MfG
tw_24
 
24. May 2002, 01:15   #3
quentin
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 1.693
vor allem wagt keine, die horrenden Rüstungsausgaben zu kritisieren.

mfg
 
25. May 2002, 07:26   #4
Pumawoman
 
Benutzerbild von Pumawoman
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 956
ich habe diese woche in den spätnachrichten einen terrorexperten von euch gehört (ich glaube es war jürgen roth aus frankfurt), und seine aussagen waren mehr als erschreckend.

washington wußte bereits seit fast 2 jahren, daß al kaida einen anschlag plant; die geheimdienste haben es bereits weitergegeben (allen voran der mossad - ich hab mir leider den 2. den der experte als wichtig empfand nicht gemerkt, es war aber auf keinen fall einer der großen); es wurde auch bekanntgegeben, daß sich mehrere gruppen zu einem anschlag zusammenschließen werden/können und auch in europa zuschlagen werden.

der bericht dauerte ca. 15 minuten, anschließend kamen wieder lokalnachrichten und einer unserer (österreichischen) politiker wurde befragt, wie denn jetzt die sicherheitsmaßnahmen in österreich aussehen würden .... und die lapidare antwort war, wenn schläfer hier sind, werden wir sie nicht finden, und die flughäfen bzw. grenzen werden in verstärktem maß kontrolliert.

ich dachte, als diese nachrichtensendung vorbei war, ich habe schlecht gehört oder geträumt, die einen wissen seit 2 jahren, daß anschläge geplant sind, aber wenn man das ziel nicht kennt, muß man nichts unternehmen? es könnte ja theoretisch auch von einem "wichtigmacher" kommen, die anderen kontrollieren flugzeuge und grenzen? verstärkt?? ich bin kein "vielflieger", sondern mache auch nur urlaub und wenn man in wien am flughafen landet, dann schaut der zöllner grad mal hoch, woher man kommt - türkei/lederbomber, also werden durchsucht, kolumbien/etc. - /drogenflieger - wird durchsucht, ägypten/saudi arabien, etc. - möglicherweise, vielleicht, schmuggel von antiken gegenständen ... aber mehr als daß die wäsche grob abgeklopft wird, passiert nicht.

und das ist mehr als erschreckend.
 
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