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30. July 2007, 15:55   #1
Lemmy
 
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Registriert seit: July 2002
Beiträge: 77
Knut

Den Eisbären Knut dürfte ja nun fast jeder kennen. Und der Eisbär Knut hatte auch einen Pfleger, der Boulevard spricht auch von einem Ziehvater. Und sowohl der kleine Eisbär als auch der „Ziehvater“ wurden in die Öffentlichkeit gezerrt, kein Medium, indem nicht fast tagtäglich über Bär und dem Pfleger berichtet wurde.

Der mediale Ansturm ist nun etwas abgeklungen, der kleine Eisbär ist kein kleiner Eisbär mehr, Pfleger und Tier mussten die Scheidung einreichen.

Der Tierpfleger, durch Knut zu einer nationalen Berühmtheit geworden, gibt ein Interview. „Aha“ denke ich mir, „nun will da einer das große Geld machen, aber warum denn nicht, sei es ihm gegönnt“. Was würde als nächstes folgen? Die Memoarien mit dem Titel „Mein Leben mit Knut“, worauf die Familien von Gustav Knuth und Knut Kiesewetter sofort mit einstweiligen Verfügungen reagieren würden, wäre doch der Name des Verblichenen oder noch zu Verbleichenden für schnöden Kommerz verunglimpft worden, man müsse Satisfaktion fordern, bei Bedarf halt mit 10% der Einnahmen aus dem Verkauf des Machwerks.

Und was macht Dörflein? Er gibt ein Interview, nachzulesen hier: Knut-Ziehvater Dörflein: 'Ich war völlig neben mir' - stern.de

Irgendwie ist mir der Typ sympathisch.

Lemmy
 
30. July 2007, 16:12   #2
Sacki
Dummschwätzer
 
Benutzerbild von Sacki
 
Registriert seit: February 2005
Beiträge: 3.365
Zitat:
Irgendwie ist mir der Typ sympathisch.
Dem kann ich mich nur anschließen.

Der Zoologische Garten Berlin (Nicht der Tierpark Berlin ist gemeint) scheint überhaupt bei der Auswahl seiner Tierpfleger ein überaus glückliches Händchen zu haben.
Vielleicht liegt es daran, daß der Zoo Berlin seine Pfleger fast ausnahmslos selbst ausbildet und sie zum großen Teil auch danach übernimmt.

Reimon Opitz z.B., der Oberpfleger für die Menschenaffen seit über 40 Jahren..
Dieser Mann hat schon mit sehr viel Sachverstand eine Menge Gorillas von Hand aufgezogen, die von den Tiermüttern verstoßen wurden, und gleiches geleistet wie Dörflein, allerdings ohne diesen aufgezwungenen Medienrummel
Opitz hatte die Gorilla-Babys zu Hause und ihnen alle 2 Stunden die Flasche gegeben. Fast alle haben überlebt und leben heute in verschiedenen Zoo's in Europa.
 
30. July 2007, 20:05   #3
Ben-99
Ungültige E-Mail Angabe
 
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
... als Hamburger muß ich natürlich unseren weltberühmten Tierpark Hagenbeck verteidigen und zitiere mal den derzeitigen Chef, der die affige, äh, ich meine natürlich bärige Show um Knut nicht ganz verstehen kann, wie er bereits in einem Interview Anfang Mai betonte:

Zitat:
"Bei uns wird alle zwei, drei Jahre ein Eisbärenbaby geboren. Bloß hier wird es nicht von der Mutter verlassen." (...) Weinlig-Hagenbeck wohnt selbst auf dem Tierparkgelände. "Gleich hinter den Eisbären." Dort, wo vor rund anderthalb Jahren das Eisbärenmädchen Victoria zur Welt gekommen ist - weiß, süß und von der Welt weitgehend unbeachtet. Ganz anders als das artgenössische Flaschenkind aus Berlin. "Wer ist denn schon dieser Knut, haben wir uns in Hamburg gefragt", erzählt Weinlig-Hagenbeck.

Schließlich hat Europas größter Privatzoo seine eigene Babyattraktion: Shila. Das Elefantenkalb wurde am 11. April geboren, rechtzeitig zum 100. Geburtstag des Tierparks am 7. Mai. "Doppelte Besucherzahlen haben wir auch. Aber wir sind da etwas hanseatischer. Wir machen nicht so einen Wirbel."

Vergesst Knut!
Andererseits ist auch mir Knuts Stiefpapa sympathisch, wenn er sagt:

Zitat:
Ich habe Angebote für Werbung und zu TV-Auftritten. Aber bei Kerner, Jauch, Beckmann oder Maischberger, das ist mir ein Graus. Das bin ich nicht. Ich sehe mich da nicht sitzen. Es ist toll gelaufen, das reicht mir.

'Ich war völlig neben mir'
Pfleger in großen Tierparks sind oft höchst eigenwillig. Ich habe viele von ihnen kennengelernt, auch ihre liebenswerten verrückten Marotten. Und wer zum Beispiel nächtelang neben einer trächtigen Gorilla-Dame oder einer Elefantenkuh im Gehege auf einem Feldbett schläft und erst wieder nach Hause geht, wenn die Geburt ohne Komplikationen verlaufen ist, den kann man auch mit viel Kohle nicht dazu verführen, sich in irgendeiner Weise zu verbiegen.

Auch Thomas Dörflein ist offenbar ein gutes Beispiel dafür, daß es selbst in unserer durch Profitmaximierung geprägten Zeit noch immer Leute gibt, die ihren Job nicht wegen der Bezahlung machen, sondern weil er ihnen einfach Freude bringt.

Gruß Ben
 
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hagenbeck, eisbaer, doerflein, zoo




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