22. February 2003, 13:44 | #1 |
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Pro/Contra Irak-Krieg
Hallo Leute,
mein Bruder ist ja klar für einen Krieg gegen den Irak. Seine Begründung: "Sonst geht das da .. ähm ... immer weiter." Wow, tolle Begründung. Mir fallen jedesmal die Augen aus dem Kopf aufgrund seiner überraschend umfangreichen Begründungen. Desweiteren sieht er die Amerikaner als die Guten, Irak als böse, die ganze Welt, und besonders die Schurkenstaaten, die Terroristen beherbergen und giftige (?) Brezeln ins Weiße Haus schmuggeln, und alles, was die USA sagen, als richtig. "Sonst geht das da immer weiter." Meinen Vater versucht er von den Führungsqualitäten einer CDU/CSU-FDP Regierung zu überzeugen, ich bin 3 Jahre jünger als er und verstehe überhaupt nix von Politik. (Letztlich schmiss er meinem Vater einen Bild-Bericht vor die Nase (Schon wieder neue Steuern!!!!), mit den Worten "Jetzt schau, was der da macht!") Wenn man ihn versucht, an die Meinung der (fast) restlichen Welt anzupassen , dann stellt er sich stur, so wie kleine Kinder sich die Ohren zuhalten und "lalalalalaaalaaa" singen. Gab schon richtige Streits bei uns. Er ist Bayer, in Bayern geboren, Sohn von zwei nicht-Bayern, was sowieso schon Schmach und Schande ist, und muss sich dann als Bayer (Das muss man sich mal vorstellen!!!) anhören, dass jemand SPD besser findet als CSU, dass jemand nicht alles macht, was der Herr Bush sagt. Ein Hinweis am Rande: Sauerlach, ja, dass ist der Ort, in dem ich wohne. Ist nicht gerade ein Bauernhof mit Almwiese und Wäldchen, immerhin haben wir ein Parkdeck, was wohl als die sinnloseste Geldverschwendung in die Geschichte eigehen wird, aber auch keine Großstadt. Aber immerhin schafften es die Sauerlacher Gemeindler, mit 85% die CSU zu wählen. Eigentlich könnten sich die Anhänger der Grünen und der SPD, sage und schreibe zusammen etwa 10 Leute, die sich wirklich in der Partei befinden, von etwa 10000 Einwohnern, gleich umbringen... Auf jeden Fall, um auf meinen Bruder zurückzukommen, weiß ich nicht mehr was ich machen soll. Irgendwie regt das auf, dass er so fasziniert von der Supermacht USA ist, dass er alles glaubt, was nur irgendwie amerikanisch ist. Soll ich seine Meinungsfreiheit tolerieren, oder soll ich lieber (wie er) ihn mit diesem komischen Turk-Deutsch, dass er sooooo cool findet, anbrüllen, und ihm sagen, dass er von Politik nix versteht? |
22. February 2003, 23:00 | #2 |
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Tolerieren, eine andere Möglichkeit hast Du nicht. Es ist das schlimmste, was Du tun kannst, jemand anderem Deine Meinung aufzuzwingen. Wenn er nur der Bild-Zeitung glaubt und die USA verehrt, dann laß ihn erstmal in seinem Glauben. Versuche nicht den besser-wissenden Lehrer zu spielen. Das bringt nichts, das wird nur dazu führen, daß er weiter so handelt.
Mach etwas anderes, merke Dir seine Behauptungen und wenn er mal falsch liegt und Du es beweisen kannst, dann weise ihn freundlich und nur kurz darauf hin. Verwickel ihn nicht in Diskussionen, Gedanken soll er sich lieber selber machen. Und hab viel Geduld. Irgendwann sollte er schon merken, daß es noch andere Standpunkte gibt. So zumindest würde ich es versuchen. |
23. February 2003, 09:26 | #3 | |
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Jo, kann ich ja mal versuchen
Aber hier: Zitat:
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23. February 2003, 11:06 | #4 |
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Klar, sagt er das nur. Wer gibt schon gerne öffentlich zu, daß er falsch liegt, besonders, wenn das ein Zeichen von Schwäche ist. Den Lernprozess bekommst Du gar nicht mit, wenn es denn klappt.
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23. February 2003, 12:02 | #5 |
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OK, mal schauen, ob's was bringt
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