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22. July 2002, 14:13   #1
Herr Korrekt
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Bundesheer oder Zivildienst?

Möchte eure Meinung dazu wissen. Ich denke, dass niemand einen Menschen dazu zwingen darf, Kriegsdienst zu leisten oder generell etwas zu tun was man nicht will.

Weiters ist das Bundesheer in meinen Augen aufgrund der gehuldigten Gewalt moralisch verwerflich.
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22. July 2002, 15:07   #2
jupp11
 
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Zitat:
dass niemand einen Menschen dazu zwingen darf, Kriegsdienst zu leisten
Zustimmung..., unbedingt.
Zitat:
oder generell etwas zu tun was man nicht will.
...hmm, da wirds schon schwieriger, Eltern zwingen ihre Kinder beim Überqueren der Strasse nach links und rechts zu sehen, Verbrecher kommen in den Knast, Leute müssen eine Arbeit machen, die sie hassen, oder sie verhungern ....und und und...

Zitat:
Weiters ist das Bundesheer in meinen Augen aufgrund der gehuldigten Gewalt moralisch verwerflich.
*mitdemKopfwackelt* tja, würdest Du das Bundesheer oder die Mehrheit der Bevölkerung gern zwingen, dieses zu unterlassen?

Lässt sich da ein Widerspruch herauslesen?
 
22. July 2002, 15:17   #3
Herr Korrekt
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Zitat:
oder generell etwas zu tun was man nicht will.
Damit hatte ich mich eigentlich nur darauf bezogen, dass der Staat seine Bürger dazu zwingt das Bundesheer oder den Zivildienst zu verrichten...

Man kann niemanden zwingen, dass Bundesheer zu hassen. Ich finde jedoch überzeugte "Bundesheerler" die von ehrenvoller Landesverteidigung schwärmen und für Vater Staat ihr Leben opfern würden einfach nur dumm, manchmal sogar primitiv oder lächerlich.
 
22. July 2002, 15:27   #4
tw_24
 
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Zwangsdienste halte ich grundsätzlich für unvereinbar mit demokratischen Gemeinwesen. Sie stellen eine Einschränkung der persönlichen Freiheit dar, die meistens auch noch ausschließlich das männliche Geschlecht trifft. Trotzdem muß ich beschämt ;-) zugeben, daß ich sogar in zwei Armeen meinem Vaterland gedient habe. Einen Monat lang hat mich die NVA mehr schlecht als recht beschäftigt (hauptsächlich galt es, Raketen für die Heimfahrt gen UdSSR zu verpacken; in einer Pause bin ich sogar mal eingeschlafen ;-)), dann folgten elf Monate Bundeswehr, die auch nicht weiter anstrengend waren. Es gab Geld fürs Nichtstun, aber dafür waren wir wohl auch militärisch "unbrauchbar", denn eine richtige Ausbildung gab es nicht.

Heute würde ich eher verweigern oder, wenn möglich, auch totalverweigern, aber das ist rein theoretisch, denn ich stehe
halt nicht mehr vor dieser Frage.

Als ich mir am Wochenende das "öffentliche" Gelöbnis unserer geheiligten Bundeswehr anschaute, wo ja bekanntlich "Bürger" nur Uniform tragen, da überkam mich doch ein ungutes Gefühl - ich wurde nie vereidigt, was auch gut so ist. In Berlin jedenfalls standen 500 Menschen herum, ohne Befehl regungs- und wohl auch gedankenunfähig, und blickten je nach Befehl grimmig nach vorn, links oder rechts. Mal "präsentierten" sie das Gewehr, mal mußten sie einen Stoff-Fetzen grüßen, der "Truppenfahne" genannt wird. Und sie, diese willenlose Masse in Ausgehuniform, hieß "Gelöbnisaufstellung". Es war eine gespenstische Vorstellung grenzenloser Unterordnung und Gleichschaltung, "Bürger" sah ich da jedenfalls keine.

Also, ein Bundesheer gibt es wohl in Österreich, das noch nicht ganz so kriegerisch in aller Welt Frieden stiften will. Rein aus Bequemlichkeit würde ich das Mitmachen empfehlen, der "Ersatzdienst" könnte anstrengender sein. (Er ist freilich auch gesellschaftlich wertvoller, doch das steht hier nicht zur Debatte.)

MfG
tw_24
 
23. July 2002, 08:47   #5
Herr Korrekt
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Lieber tw_24!

Ich weiß ja nicht, wie die Strafen in Deutschland sind, aber hier in Österreich droht jedem der das Bundesheer/ Zivildienst erweigert eine 6 - monatige Gefängnisstrafe. Zusätzlich wird die Behörde in deiner Akte einen Vermerk anbringen "Wehrpflichtsverweigerer" zu sein. Wenn ich mich nicht irre scheint sogar ein Kommentar im Führerschein auf...

Zitat:
Zitat von tw_24
Und sie, diese willenlose Masse in Ausgehuniform, hieß "Gelöbnisaufstellung". Es war eine gespenstische Vorstellung grenzenloser Unterordnung und Gleichschaltung, "Bürger" sah ich da jedenfalls keine.
Spitzen Meinung!



Eines verwundert mich jedoch trotzdem:
Du behauptest ihr wurdet fürs NICHTSTUN bezahlt. Bei uns müssen die Soldaten durch die eiskalte Donau schwimmen etc.

P.S.: Was ist die NVA?
 
23. July 2002, 09:30   #6
Pumawoman
 
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Zitat:
Zitat von Langhaar-Denker


Man kann niemanden zwingen, dass Bundesheer zu hassen. Ich finde jedoch überzeugte "Bundesheerler" die von ehrenvoller Landesverteidigung schwärmen und für Vater Staat ihr Leben opfern würden einfach nur dumm, manchmal sogar primitiv oder lächerlich.
[color=sky blue]

ich bin auch gegen unsere zwangsverpflichtung, würde sicher, wenn es schon sein muß, ein berufsheer vorziehen, ABER junger mann, ich kann von meiner meinung nicht auf andere schließen, nur weil jemand anders denkt als ich, ist er noch lange nicht dumm, primitiv oder lächerlich.

wenn jemand seine "erfüllung" in landesverteidigung sieht, dann soll er es machen -warum nicht? soldat als beruf - soll so sein. ich habe einen bekannten auf einem anderen board, deutscher staatsbürger, auch nicht mehr unter die "jungspunde" einzureihen, kein berufssoldat, hat aber beim heer eine spezielle ausbildung gemacht (ich weiß nicht welcher art), auf jeden fall ist er jetzt in afghanistan - freiwillig. und soweit ich informiert bin, sind unsere wenigen berufssoldaten ja nicht nur mit der "grenzsicherung" in österreich beschäftigt.

[/color]
 
23. July 2002, 09:39   #7
Herr Korrekt
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Zitat:
nur weil jemand anders denkt als ich, ist er noch lange nicht dumm, primitiv oder lächerlich.
Das hat nie jemand behauptet! Ich kann nur mit dieser EINEN Meinung nichts anfangen. Ich kann eben mit solch künstlich disziplinierten Menschen mit ihren verstellten Charakteren nichts anfangen.
 
23. July 2002, 10:14   #8
Pumawoman
 
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Zitat:
Zitat von Langhaar-Denker

Das hat nie jemand behauptet! Ich kann nur mit dieser EINEN Meinung nichts anfangen. Ich kann eben mit solch künstlich disziplinierten Menschen mit ihren verstellten Charakteren nichts anfangen.
[color=sky blue]glaub ich dir gern, daß du mit solchen menschen nichts anfangen kannst - und meine aussage dazu klingt jetzt wahrscheinlich in deinen ohren fürchterlich: wenn eltern nicht fähig sind, ihren kindern disziplin beizubringen, dann ist das heer wahrscheinlich die einzige und letzte möglichkeit dazu.

[/color]
 
23. July 2002, 10:38   #9
Herr Korrekt
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Würde ich über mangelnde Disziplin klagen, dann würde ich lieber nie welche bekommen, als sie mir vom Heer einflößen zu lassen.

Außerdem:
Wenn ein disziplinloser Mensch glücklich ist, warum sollte man ihm diese beibringen? Meiner Meinung nach sind die "Erziehungsmethoden" des Heeres ein eindeutiger Übergriff!!!
 
23. July 2002, 15:53   #10
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von Langhaar-Denker
P.S.: Was ist die NVA?
Die NVA war die Nationale VolksArmee der DDR. Und da die DDR im Jahre 1990 schon ihrem Ende recht nahe war, lief bei der NVA wirklich nicht mehr viel. Ich wurde zum Beispiel am ersten Tag nahezu großzügig neu eingekleidet, aber schon am Abend des gleichen Tages mußte ich mich wieder von "meiner" Gasmaske trennen. Zur körperlichen Ertüchtigung gab es zwar einen "Sportplatz" mit allerlei angsteinflössenden Hindernissen, doch irgendwelche Vorschriften besagten, daß der Platz mit seinen Anlagen noch nicht benutzt werden durfte. Im ersten Monat (=NVA) verpackten wir wirklich nur Raketen, konnten uns auf einem Fufballfeld die Zeit vertreiben und wurden gelegentlich verwarnt, weil Soldatenhände nicht in Hosentaschen gehören. Dann kam der 3. Oktober 1990. Es gab erstmal eine Woche Extra-Urlaub, dann neue Uniformen und das gleiche Nichtstun. Nur wurde das Nichts immer größer. Unsere Berufsvorgesetzten bangten um ihre Übernahme in die Bundeswehr, der Golfkrieg machte ihnen auch viel Angst (Ja, damals hatten auch Berufssoldaten noch Kriegsangst.), und ich lernte den Umgang mit einer Telefonvermittlungsanlage.
Insofern ist mein Schicksal sicher nicht repräsentativ für den heutigen Armee-Alltag, aber in der Rückschau war es eine ganz vergnügliche (Frei-) Zeit.

MfG
tw_24
 
23. July 2002, 17:43   #11
Herr Korrekt
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Eine vergnügliche Zeit quasi im Kriegsdienst? Kann ich nicht verstehen, aber ich war ja auch nicht in der NVA und hab` die Umstände nicht miterlebt.

Dennoch musst du eine ziemlich dicke Haut haben, um dir in solchen Zeiten eine "schöne Zeit" machen zu können...

Ich frage jetzt gaaanz vorsichtig, weil ich ja von deinen Kommentaren her weiß, dass es nicht so gemeint ist, aber ist deine Signatur nicht, sagen wir, etwas "unvorsichtig"? :confused:
 
23. July 2002, 17:48   #12
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von Langhaar-Denker
aber ist deine Signatur nicht, sagen wir, etwas "unvorsichtig"?
http://www.skats-board.de/vbb/showth...threadid=10761

MfG
tw_24
 
23. July 2002, 18:07   #13
Herr Korrekt
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OK, OK... :rainbow:
 
23. July 2002, 18:24   #14
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von Langhaar-Denker
Eine vergnügliche Zeit quasi im Kriegsdienst? Kann ich nicht verstehen, aber ich war ja auch nicht in der NVA und hab` die Umstände nicht miterlebt.
Nun, die Situation war vor elf Jahren einfach eine andere. Die DDR war am Ende, ich auch ;-), denn in der Schule wollte man mich einfach nicht mehr sehen. Und da kam dann halt die Einberufung beinahe wie gerufen.

Natürlich hatte ich keine große Lust auf Befehl und Gehorsam, aber noch weniger Interesse hatte ich daran, etwas sinnvolles zu tun - also "Ersatzdienst" zu leisten. Und zu dieser Zeit (also noch in der Spät-DDR) mußte diese Verweigerungs-Entscheidung nicht einmal großartig begründet werden, es genügte, bei der Musterung ein knappes "Nein", und schon war man "Zivi".

Bloß, wie gesagt, darauf hatte ich keine Lust, also landete ich ein paar hundert Kilometer von meiner Heimat entfernt in einem ziemlich langweiligen Kaff, an dessen einem Ende eine Kirche stand und am anderen eine recht neue Kaserne.

Damals dachte auch noch niemand ernsthaft daran, daß sich eine deutsche Armee jemals wieder ins Ausland begeben würde, das war einfach ausgeschlossen - und hinzu kommt eben noch der bevorstehende Untergang der DDR, der viele Vorgesetzte mächtig verunsicherte - dementsprechend (un-) motiviert waren sie.

Klar, es gab unter ihnen auch ganz, ganz seltsame Typen, aber am Ende ließen sie uns doch weitgehend in Ruhe - sie hatten einfach andere Sorgen, existentielle Sorgen.

Und nachdem ich dann die Bundeswehruniform tragen durfte, landete ich im Kellergeschoß des Stabsgebäudes in der Telefonvermittlung. Da gab es zwei, drei Vorgesetzte, zwei zivile Vermittlerinnen und Wehrpflichtige wie mich, die in der Nacht für die Vermittlung zuständig waren. Und in diesem Keller hatten wir außer Tageslicht so ziemlich alles, was Spaß macht ;-): eine Küche, einen Ruheraum, einen Aufenthaltsraum mit Radio, TV, Aquarium und Amiga-PC - und weil wir da unterirdisch quasi eine kleine Familie bildeten, hatte ich viel Vergnügen - zumal es für einen Nachtdienst einen freien Tag als Ausgleich gab. Und die freien Tage konnte man ansammeln, um mal ein oder zwei Wochen lang bezahlten Urlaub zu machen.

Schießen habe ich wegen meines Vermittlungsdienstes bei der Armee nicht gelernt (allerdings gab es in der DDR vor der neunten und vor der elften Klasse "Wehrsportlager", wo man das lernte), einen Schießplatz sah ich nur ein einziges Mal, und fünf Schuß ungezielt mit einer Kalaschnikow zu verballern, das war eher langweilig.

Allerdings, und das habe ich noch nicht erwähnt, man kann bei einer Armee unheimlich viel von dem vergessen, was man in der Schule gelernt hatte, weil man einfach nicht danach gefragt wird.

MfG
tw_24
 
23. July 2002, 18:32   #15
jupp11
 
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hmm..

...also zunächst mal finde ich es absolut unfair, dass Männer irgendeinen Dienst leisten müssen, Frauen aber nicht. Es leuchtet mir einfach nicht ein.

Für alle ein soziales Jahr würde meines Erachtens niemandem schaden, wenn denn auch ALLE erfasst würden.

-----schnipp--------
Ist die Bundeswehr oder vergleichbare Einrichtungen in anderen Ländern wirklich nötig.

Ich meine JA. Ob in diesem Umfang und nicht als Berufsarmee lasse ich mal dahingestellt.

Man stelle sich einfach das Nichtvorhandensein vor und überlege.

Also, ich bin für eine Armee, aber gegen einen Wehretat, der jenseits von gut und böse ist.

Ausserdem sollte man die Armee, wenn man sie denn schon hat, durchaus mal vernünftig beschäftigen. Da gibt es eine ganze Menge Möglichkeiten, ausser dem Katastrophenschutz.
 
23. July 2002, 18:37   #16
tw_24
 
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"Die allgemeine Wehrpflicht und die große Zahl von Zeitsoldaten, die nur für eine begrenzte Frist Dienst in den Streitkräften leisten und dann in alle Bereiche des zivilen Lebens zurückkehren, stellen sicher, dass die Bundeswehr künftig in der Gesellschaft fest verankert bleibt. Deshalb bleibt es bei der Wehrpflicht." meint die SPD in ihrem Wahlprogramm. Ich bin da noch am Nachdenken, wie das "positiv" interpretiert werden könnte.
Denn irgendwie klingt das ja danach, daß eine Berufsarmee irgendwie gefährlich sein könnte. Und die Bundeswehr wird ja auch heute schon von Profi-Soldaten geführt ...

MfG
tw_24

P.S.: Wo ich gerade bei den Sozis vorbeigeschaut habe: "Frauen wählen Schröder", denn "Wir sind ein starker Partner für starke Frauen."
 
23. July 2002, 18:56   #17
jupp11
 
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hehe, mit den Parolen haben sie's nicht so dicke die Freunde von der SPD, war bestimmt der Müntefering, der einzigen vernünftigen Wahlkampfmanager haben sie ja auf den Balkan geschickt.

Zur Wehrpflicht und der Verankerung in der Bevölkerung wird diese o. a. Argument ja nun schon seit langem benutzt.

Tatsache ist aber, dass die eigentlichen Gründe ganz andere sind. Denn nur durch die Wehrpflicht ist sichergestellt, bei Bedarf eine nahezu unbegrenzte Menge an Soldaten zur Verfügung zu haben. Denn ein Berufsheer in der entsprechenden Grösse wäre wohl kaum bezahlbar.

Mich ärgert dabei, dass dauernd so fadenscheinige Ausreden benutzt werden und keiner den Mut hat, die Fakten zu nennen.
 
23. July 2002, 21:01   #18
quentin
 
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Vor dem Gesetz sind alle gleich, Grundgesetz. Gegen Männer, Steurezahlér, Arbeiter, Angestellte, also alle, die ehrlich sind. Der Rest ich gleicher.
Von der Alternative halte ich gar nichts, solange es kein Zwangsjahr für Frauen gibt. Das gibt es nicht, also Totalverweigerung.

mfg
 
23. July 2002, 21:41   #19
Herr Korrekt
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zu tw_24:

Ich hätte mir nie vorstellen können, dass in der DDR derartiger Luxus in der Armee möglich war, aber so wie du es schilderst sind die anscheinend doch ganz "gut" mit ihren Soldaten umgegangen...

zu jupp11:

Da gebe ich dir völlig recht. Wenn Wehrdienst, dann für Männer UND Frauen. Wenn das nicht gefällt ==> abschaffen und das Berufsheer einführen.
 
24. July 2002, 08:36   #20
Happy
 
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So lautet aber das Gesetz

Nja, ich find beides blöd

Ob nun 10 Monate, in der Dunkelheit, bei schlechtem Wetter, bei mieser Stimmung am Grashalm nuckeln, oder den Rest seines Lebens damit verbringen irgendwelchen älteren Damen oder sogar Herren bei der morgentlichen Dusche zu helfen. Och nööööö

Dafür muß man irgendwie geboren sein, wenn ich nur an den Beruf Altenpfleger denke nene, nix für mich
 
24. July 2002, 11:42   #21
quentin
 
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wenn man tw so hört, war die Offensiv - Armee der DDR ein Verein von Wohltätern, damit junge Leute nicht auf der Strasse liegen. Das mag zwar in der Zeit der Eingemeindung so gewesen sein, weil die Offiziere der Grenzerschiessungstruppen schlichtweg schiss hatten. Die haben alle gedacht, sie kämen an die Wand, eine an und für sich gute Idee hehe, die kannten unsere Beamten nicht, die haben den Wert - Munition und Beerdigung gegen die gesellschaftliche Gefahr - ausgerechnet und kamen zum Schluss, Rente sei billiger, wenn die ersten 3x auf ihr Konto kommt.
So kam es, das der Vaterlandsverteidiger tw eine ruhige Kugel schieben konnte. Das mit der Auswahlmöglichkeit, Zivi hier, Erschiesser dort, habe ich etwas anders gehört. Da sie genug Faulbäume in Brot hatten, gab es für Zivis keine Notwendigkeit.
Mörder in Uniform waren gefragt und im Gegensatz zu uns Deutschen (fg) gab es keine interne Diskussion über Sinn oder Unsinn der Wehr und ob man im Ernstfall auf seine ' Brüder und Schwestern ( mich gruselt bei der Verwandschaft ) ' schiessen würde.
Auch hatten die Doofmännkes immer Alarm und konnten gar nicht begreifen, dass die Erobrungsgeile Nato Freitag Mittag den Krieg bis Montag vertagte.
Insgesamt tw, nee nee, da trügen dich ein paar Kleinigkeiten aber wenn es dir hilft, den Kulturschock bei der Eingemeindung zu verdauen, geschenkt, erzähl einfach, die Nato hätte 1968 die CSSR überfallen.

mfg
 
24. July 2002, 12:00   #22
Herr Korrekt
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An Sam: Das tolle am Zivildienst ist, du kannst dich für eine einzige Dienstleistungssparte entscheiden.

==============================================
DIENSTLEISTUNGSSPARTEN (wo du im Zivildienst tätig werden kannst...)

-in Krankenanstalten
-auf dem Gebiet des Rettungswesens *)
-auf dem Gebiet der Sozialhilfe*)
-auf dem Gebiet der Behindertenhilfe *)
-auf dem Gebiet der Sozialhilfe in der Landwirtschaft
-in der Altenbetreuung
-in der Krankenbetreuung und Gesundheitsvorsorge
-bei der Betreuung von Drogenabhängigen
-in Justizanstalten
-auf dem Gebiet der Betreuung von Vertriebenen, Asylwerbern -----sowie Menschen in Schubhaft
-auf dem Gebiet der Katastrophenhilfe und des Zivilschutzes *)
-bei anderen Tätigkeiten im Rahmen der Zivilen Landesvert.
-in der Vorsorge für die öffentliche Sicherheit im Straßenverkehr
-in inländischen Gedenkstätten
-im Bereich des Umweltschutzes
-im Bereich der Jugendarbeit
==============================================

Sparten mit einem Stern *) bekommen den Vorrang bei Zuweisungen, was bedeuten soll, dass diese mit der höchsten Wahrscheinlichkeit eine baldige Anstellung am gewünschten Einsatzort bekommen werden.

Das blöde an der ganzen Sache ist nur, dass es hin und wieder auch mal vorkommen kann, dass du dich für etwas anmeldest und dann irgendwo anders zum Einsatz kommst, weil zb alle Plätze in deiner gewünschten Kategorie schon belegt sind.
 
24. July 2002, 17:01   #23
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von quentin
wenn man tw so hört, war die Offensiv - Armee der DDR ein Verein von Wohltätern, damit junge Leute nicht auf der Strasse liegen.
Ja, ich weiß, daß ich klinge wie einer dieser ungemein netten Jugendoffiziere, die an den Schulen herumlaufen, um Kanonenfutter zu rekrutieren, aber meine persönliche (!!) Armee-Erfahrung war eben eine positive. Und ich weiß auch, daß das nicht die NVA/Bundeswehr war, wie es sie einmal gab bzw. heute gibt. Aber Du weißt ja, die Erich-Honecker-Porträts in der Schule, die habe ich nicht so richtig verkraftet ;-).

Die Institution Armee lehne ich heute aber nach wie vor ab, weil sie einfach nur undemokratisch ist. Wenn man aber konkret vor der Entscheidung Waffe oder "Ersatz" steht, würde ich wohl alle Ideologie vergessen und mir das "bequemere" Leben aussuchen. Bei der Armee sind die ersten Wochen vielleicht etwas körperlich anstrengend, doch wenn die Grundausbildung erst einmal beendet ist, kommen ruhigere Zeiten. Beim "Ersatzdienst" dagegen kann man wirklich ernsthaft arbeiten müssen - und das zu nicht gerade günstigen finanziellen Konditionen.

Wenn es nicht eine wirklich tiefe Abneigung gegen den Dienst an der Waffe gibt, würde ich sagen, daß der Wehrdienst empfehlenswerter ist - es sei denn, man findet selbst vor Dienstantritt eine passende Zivi-Stelle. Zumindest in Deutschland kann man da ja auch selber aktiv werden.

MfG
tw_24
 
24. July 2002, 17:11   #24
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Zitat von tw_24
Beim "Ersatzdienst" dagegen kann man wirklich ernsthaft arbeiten müssen - und das zu nicht gerade günstigen finanziellen Konditionen.
Stimmt nicht. Ich werde für meinen Zivildienst 290 € bekommen. Zählt man das Trinkgeld dazu werden es sicher an die 310 € werden. "Bundesheer-Menschen" bekommen ca. 75 - 100 € weniger, da sie ja auch die Möglichkeit haben, in der Kaserne zu übernachten.

Außerdem, Was viele nicht wissen:
Besitzt man 6 Monate vor dem ZIVILDIENST (==> nicht Bundesheer) eine eigene Wohnung, ist der Staat dazu verpflichtet diese Wohnung zu finanzieren. Die ganzen 12 Monate!

Zitat:
Zitat von tw_24
Wenn es nicht eine wirklich tiefe Abneigung gegen den Dienst an der Waffe gibt, würde ich sagen, daß der Wehrdienst empfehlenswerter ist.
Oh ja, die gibt es...................................................................................
 
24. July 2002, 17:27   #25
tw_24
 
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Nun gut, bei den Finanzen mußt Du aber auch bedenken, daß der Soldat wirklich rund um die Uhr "versorgt" wird - und je nach Lage der Kaserne auch nur wenig Gelegenheit bekommt, Geld auszugeben. Im zivilen "Ersatzdienst" könnte das anders aussehen, weil sich da auch mehr Gelegenheiten bieten.

Aber wenn Du ein "Überzeugungs-Nicht-Täter" bist, dann sind solche Überlegungen eher nebensächlich. Und deshalb will ich Dir einfach mal meinen Respekt aussprechen ;-).

MfG
tw_24
 
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