21. February 2002, 23:04 | #1 |
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Erbsensuppe
Hier hab ich ein Märchen gefunden, welches ich nicht so ganz verstehe, aber ganz witzig was den Teil mit dem Kochen angeht.......ist also nicht von mir sondern gefunden:
Die Legende von der Erbsensuppe (ein Märchen aus Bulgarien) Es war einmal ein Mädchen, das Winters im Wald spazierenging und dort einen jungen Mann traf. Sie entbot ihm einen Gruß und fragte nach seinem Weg. "Mich hungert's, und ich würde gerne Speise zu mich nehmen, wenn Ihr mir daher eine Herberge weisen könntet..." und das Mädchen sprach "Ich wohne allein in diesen Wäldern, so kommt und ihr sollt euch in meiner Hütte aufwärmen und auch Speise und Trank und Rast soll Euch von mir gewährt werden." Und so folgte der Mann ihr zu der Hütte und setzte sich nieder, während sie ihm eine Erbsensuppe kochte, mit allerlei Gewürzen und Kräutern und gutem Fleisch, ja, den letzten Schinken zerschnitt sie, briet ihn und rührte ihn in die Suppe. Und als der Mann die Suppe kostete, lächelte er und sprach "fürwahr, keine bessere Speise habe ich jemals gegessen. Ich schwöre bei Gott, daß ich niemals wieder essen werde, sei es denn von euch bereitet." Und das Mädchen lachte und antwortete: "Wenn es Euch so sehr schmeckt, Herr, so will ich niemals wieder kochen als für Euch solange Ihr lebt, denn niemals hat meine Speise jemand so sehr verehrt wie Ihr." Sie sagten dies im Scherz, doch während der Nacht erschien dem Mann im Traume eine Fee, die sagte "Du hast leichtsinnig bei Gott geschworen. Dein Gelobnis sollst du erfüllen, bleibe bei dem Mädchen und iß ihre Speisen, und es wird Dir gutgehen." Und auch dem Mädchen erschien im Traume ein Zwerg, der auf einem Stein saß und zu ihr sprach: "Vorschnell war dein Schwur. So harre aus und bekoche den Jüngling, bis ans Ende Deiner Tage, oder es wird dir schlecht ergehen." Und als sie erwachten, wußten sie vom Traum des jeweils anderen. Und fortan kochte das Mädchen für den Jüngling, und mit großer Freude. Und während sie zur Frau wurde, und er zum Manne, aß er all ihre Speisen und mit großem Genuß, denn sie war eine vorzügliche Köchin, wie sie es sonst nicht gab in allen Wäldern und Städten, die er je gesehen hatte. Die Jahre zogen ins Land, und sie gebar ihm vier Kinder. Die Mädchen benannten sie nach den Blumen, die an den Wurzeln der Bäume wuchsen, und ihren Sohn nach dem Flußlauf in der Nähe ihrer Hütte. Unten im Dorfe waren sie gern gesehene Gäste, gern willkommen, doch niemals bereitete sie für die zahlreichen Feste ein Mahl zu, denn die Stimme des Zwerges klang noch in ihrem Ohr. Obwohl man sie sehr bedrängte, sie möge doch wenigstens einen Brei zubereiten, weigerte sie sich beharrlich. Und auch kostete ihr Mann niemals von den Speisen der anderen Köchinnen. Zwölf Jahre vergingen, und eines Tages sprach ihr Mann: "Beim nächsten Fest sollst du für die anderen kochen, und ich werde andere Speisen kosten, und alle werden deine Künste schmecken und mich beneiden." Doch sie schüttelte den Kopf und erwiderte "Nein, denn erinnerst du dich nicht an das, was uns vom Zwerg und von der Fee gesagt worden ist?" "Ich glaube nicht mehr an unsere Träume", entgegnete ihr Mann. Und es begab sich, daß sie erfuhr, daß ihr Mann in den Gaststätten des Dorfes zu speisen pflegte. Dabei hatte sie sich insgeheim schon gesorgt und ihren Gerichten allerlei Kräuter hinzugefügt und mit all ihrer Kunst versehen, doch nun erbebte sie innerlich und setzte sich an den Bach und beweinte den Bach, sodaß ihre Tränen sich mit dem Wasser vermengten und daß Wasser unten im Dorf ganz bitter wurde. "Hast du den Eid vergessen, den wir einander gegeben haben?" fragte sie ihn. "Es schmerzt mich, daß meine Künste dich nicht mehr zu ergötzen vermögen." Doch er fuhr mit dem Finger über ihre Tränen und antwortete: "Koche beim Fest für die gesamte Gemeinschaft, und ich werde von den anderen Köstlichkeiten naschen." "Ich glaube an das, was der Zwerg zu mir sprach", entgegnete sie. "Ich bin des Streitens müde, bitte bereite mir eine leichte Suppe", sprach er und setzte sich an den Tisch. Doch sie schüttelte ihren Kopf und weinte: "Nein, ich werde nicht mehr für dich kochen, außer wenn du mir versprichst, nie wieder in die Gasthäuser zu gehen, da du meine Suppen und Braten nicht magst." "Ich liebe deine Gerichte, doch es gelüstet mich von Zeit zu Zeit nach etwas anderem. Ich werde die Gasthäuser des Dorfes nicht mehr betreten, wenn du nur bei den Festen für alle anderen dort kochst." "Nein", erwiderte sie, "ich werde meinem Versprechen treu bleiben." "Nun, wenn du mich nicht mehr bekochen wirst, werde ich ins Gasthaus gehen, denn mein Magen knurrt." So ging es viele Jahre lang. Das Mädchen kochte nur noch selten für ihren Mann, da dieser seinen Hunger oft bereits im Gasthaus gestillt hatte. Stattdessen bereitete sie sich wässrige Brühen, und sie wurde blaß und mager von Gestalt. Er hingegen wirkte ausgeruht und kräftig, doch insgeheim sehnte er sich nach der Erbsensuppe seiner Frau, die sie ihm nicht mehr zu kochen vermochte. Die Frau indes bot einem jungen Wanderer, der des Wegs kam, ihre Erbsensuppe an, nun, da sie nicht mehr durch ihr Versprechen gebunden war. Und der Wanderer kostete von der Suppe, dankte und wies sie in die Rezepte all der fernen Länder ein, die er bewandert hatte. Und als sie diese vernahm und all die neuerlichen Speisen für sich kochte, wuchs auch ihre Kraft, und wann immer der Wanderer des Wegs kam, kostete er von ihren Speisen und brachte ihr Kunde von den Rezepten, die er von den Köchinnen ferner Länder erfahren hatte, ohne sie jemals gekostet zu haben außer bei ihr, denn nur von ihr wollte er sich bekochen lassen. Ob sie das Versprechen dadurch brach, wußte sie nicht, denn der Wanderer pflegte jeweils nur einen Löffel voll oder den Spieß einer Gabel zu kosten und zog dann weiter, nachdem er ihr wieder ein neues Rezept hinterlassen hatte. Eines Tages bereitete sie dem fremden Wanderer ein Festmahl, daß er nicht ablehnen sollte, und von allen Rezepten wählte sie die köstlichsten aus und arbeitete eine ganze Nacht hart, und war fleißig wie drei emsige Köchinnen, denn er hatte gesagt, er würde jenen Tag wieder kommen. Als der Wanderer die Hütte betrat und das Festmahl erblickte, wurde sein Herz schwer, denn er wollte die beste Köchin, die er je kennengelernt hatte, nicht enttäuschen, und so setzte er sich zu Tisch. Doch ihr Mann kehrte früher von der Arbeit als sonst, und als er den Wanderer erblickte, zog er seinen Dolch und drohte ihn zu erstechen und bedachte seine Frau mit allerlei Schimpfwörtern. Da stand der Wanderer auf, schlug seinen Umhang über die Schulter und zog ein langes, hell glänzendes Schwert aus seiner Scheide. Vorsichtig legte er es dem Mann auf die Schulter und sprach mit ruhiger, doch mächtiger Stimme: "Ein Versprechen hast du gebrochen. Sieh deine Frau an, wie du sie unglücklich gemacht hast. Gebunden durch ihr Versprechen an Dich wurde sie unglücklich durch das, was ihr ewiges Glück hätte bescheren sollen. Wie erbärmlich von dir, ihre Treue für dich auszunutzen, wie verabscheuenswert, fremder Köche Speisen denen deiner Frau vorzuziehen. Schmeckt nicht auch der Gänsebraten des Gasthauses immerfort gleich? Ist nicht Liebe und gebratenes Fett im gekochten Kohl deiner Frau? Ist sie nicht fahl geworden, als sie fortwährend Gemüsebrühe löffelte, während du euer Geld in den Gasthäusern für Most und Bratkartoffeln verpraßtest?" Und damit steckte er sein Schwert wieder an seinen Platz, hüllte sich in seinen dunklen, schmutzigen Umhang und verließ die Hütte gen Norden. |
6. March 2002, 13:02 | #2 | |
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Moin!
Zitat:
Z.B., daß es nicht unbedingt erstrebenswert ist, andere Dinge (in Bezug auf Partnerschaften/Beziehungen eventuell andere Partner) "kosten" zu wollen. Man sollte mit dem was man hat zufrieden sein, zumal in diesem Beispiel ja auch eigentlich nichts an dem Vorhandenen auszusetzen war. |
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6. March 2002, 20:58 | #3 |
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Seh das auch so wie Chopper.
Man wird im Alltag immer wieder verführt von fremden Tellern zu essen.(fremdgehen) Doch gibt man sich dem hin,hat man mehr Stress,als wenn man zu Hause was Ändern würde,wenn was nicht grfällt. |
6. March 2002, 22:06 | #4 | |
Ungültige E-Mail Angabe
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Zitat:
Wäre schön wenn das hier nicht geschlossen wird auch wenn die Geschichte nur gefunden wurde vielleicht entwickelt sich noch ne Diskussion |
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7. March 2002, 18:51 | #5 |
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Ja, Zaphod -
die Stelle ist mir auch aufgefallen, ich weiss nicht warum ich dabei an den Spruch "Die Hoffnung stirbt zuletzt" denke. Träume sind ja schließlich auch so etwas wie Abbilder von Hoffnungen. Aber den Schluß finde ich nicht rund. Was macht denn nun der Mann, seine Frau und beide zusammen. Hollywood und Happy End oder besser Happy Start Again ? Bleibt letztlich der Fantasie des Lesers überlassen -- ich weiss es ja Verfilmung mit Rock Hudson und Doris Day wäre angesagt. |
7. March 2002, 19:51 | #6 |
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Vielleicht wollte/will man damit sagen,daß jeden Tag Gulasch auch nichts ist.
tschubbl |
7. March 2002, 23:56 | #7 | |
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Moin!
Zitat:
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8. March 2002, 00:26 | #8 |
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Der Gulasch war auf den Mann bezogen,der deshalb in das Gasthaus ging.Natürlich ungeachtet der Begleitumstände und deshalb gemaßregelt wurde.
Aber um diese Zeit verstehe ich es auch nicht mehr. :confused: tschubbl |