11. January 2006, 22:29 | #1 |
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Was taugt das deutsche Fernsehen?
... gerade ging eine der besten "Hart aber fair"-Talkshows zu Ende. Wer sie verpaßt hat, sollte morgen vormittag um 9.15 Uhr den WDR einschalten oder seinen Videorekorder entsprechend programmieren. Das wöchentliche "Reiz-Thema" lautete diesmal: "Werden die Gebühren verjodelt? - Fernsehen zwischen Qualität und Quote".
http://www.wdr.de/tv/hartaberfair05/aktuell/ Unter diesem Link findet Ihr auch die Namen der hochkarätigen Mitwirkenden. Natürlich ist auch der ständig selbstzufrieden lächelnde Günter Struve dabei, der nun schon seit 14 Jahren bei der ARD bestimmt, was mit den 3 Milliarden gemacht wird, die man den Fernsehzuschauern auf eine für mich schon beinahe kriminelle Art zwangsweise abknüpft. Beim Thema "Schleichwerbung" stellt er sich allerdings so dumm, daß es schon fast schmerzt. Aber auch die Gegenseite von den Privaten hat kluge und vor allem sehr redegewandte Köpfe ins Rennen geschickt. Und herausgekommen ist wieder einmal eine äußerst sehenswerte Sendung, bei der auch Moderator Frank Plasberg erneut beweist, daß er schon seit Jahren qualitativ die Nr. 1 unter den deutschen Talkmastern ist. Denn diese Mischung aus scheinbarer Abgeklärtheit, vermeintlicher Freundlichkeit und dann eben doch fies aus der Hüfte geschossenen "bösen" Fragen macht ihn zu einem Unikat unter den deutschen Einheitsbrei-Moderatoren, deren Namen wie die von langweiligen Schmuse-Befragern wie Beckmann, Kerner oder Pilawa allesamt austauschbar sind. Diesmal besonders löblich, weil sich Plasberg auch getraut hat, äußerst kritische Fragen gegen seinen eigenen Arbeitgeber zu stellen. So etwas wäre dagegen in unserer oft leider reichlich "korrupten" Board-Szene undenkbar ;-) Kein noch so brisantes Thema wird ausgelassen. Und es wird keineswegs nur trocken debattiert, sondern es geht äußerst humorvoll zu. Dabei bringen interessante TV-Ausschnitte aus den letzten Jahrzehnten deutscher "Fernseh-Kultur" die Gesprächsteilnehmer immer wieder in Bedrängnis, so daß die Sendung nicht mal für 5 Minuten langweilig wird. Und sogar "Spiegel"-Kasperle Henryk M. Broder darf stolz auf seinen kleinen Gastauftritt als ulkiger "GEZ-Verweigerer" sein, stört aber sonst nicht wirklich den Ablauf der diesmal besonders gelungenen Sendung, die sich keiner von Euch entgehen lassen sollte, der sich sonst immer mal gern auf den Boards über die Qualität des deutschen Fernsehprogramms ausläßt. Gruß Ben |