18. July 2002, 14:06 | #1 |
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Ich habs Peet
Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland, ein Birnenbaum in seinem Garten stand, und kam die goldene Herbsteszeit und die Birnen leuchteten weit und breit, da stopfte, wenn’s Mittag vom Turme scholl, der von Ribbeck sich beide Taschen voll, und kam in Pantinen ein Junge daher, so rief er: "Junge, wisten`ne Beer?" und kam ein Mädel so rief er: "Lütt Dirn, kumm man röwer, ick habb`ne Birn." So ging es viele Jahre, bis lobsam der von Ribbeck auf Ribbeck zu sterben kam. Er fühlte sein Ende. `s war Herbsteszeit; wieder lachten die Birnen weit und breit; da sagte von Ribbeck: "Ich scheide nun ab. Legt mir eine Birne mit ins Grab." Und drei Tage drauf, aus dem Doppeldachhaus Trugen von Ribbeck sie hinaus, alle Bauern und Büdner mit Feiergesicht sangen "Jesus meine Zuversicht", und die Kinder klagten, das Herze schwer : "He is dod nu. Wer giwt uns nu`ne Beer." So klagten die Kinder. Das war nicht recht- Ach, sie kannten den alten Ribbeck schlecht; der neue freilich, der knausert und spart hält Park und Birnenbaum strenge verwahrt. Aber, der alte vorahnend schon und Mißtrauen gegen den eigenen Sohn der wußte genau, was damals er tat als um eine Birn ins Grab er bat und im dritten Jahr aus dem stillen Haus ein Birnenbaumsprößling sproß heraus. Und die Jahre gehen auf und ab, längst wölbt sich ein Birnenbaum über dem Grab, und in der goldenen Herbsteszeit leuchtet`s wieder weit und breit. Und kommt ein Jung übern Kirchhof her so flüstert`s im Baume: "Wiste`ne Beer?" Und kommt ein Mädel so flüstert`s: "Lütt Dirn, kumm man röwer ick gew di`ne Birn." So spendet Segen noch immer die Hand des von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland. |