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8. February 2002, 19:09   #1
Zaphod Beeblebrox
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Benutzerbild von Zaphod Beeblebrox
 
Registriert seit: August 2001
Ort: Saarland
Beiträge: 604
Die Zukunft der Menschheit

Hi!
Die folgende Geschichte ist nicht von mir, ich hab sie vor einiger Zeit mal im Net gefunden und gespeichert, nu poste ich sie mal hier, vielleicht findet ihr sie auch so ..."interessant" wie ich...

Zitat:
Jack duckte sich und hielt den Atem an.
Hoffentlich würde ihn der Opa nicht entdecken!
Die Besuchergruppe ging zur nächsten Attraktion und Jack bemühte sich, immer mitten im Pulk zu bleiben, damit ihn der Alte nicht sah. So folgte er also – zusammen mit all den Anderen – auch weiterhin der schrillen Blondine, dieser Lehrerin.
Der wohl schon leicht senile Wärter lugte mit stechenden Augen hin und her. Gerade kam ein zweiter Typ hinzu und begann mit dem Alten zu flüstern. Der Heini sah sehr ungemütlich aus, Marke Kleiderschrank mit Kantenkinn. Der war bestimmt vom Sicherheitsdienst. Nun war die Sache also nicht mehr zu verbergen, es weitete sich aus! Sie waren wirklich hinter ihm her!
Jacks Herz jagte.
Die schrille Stimme der Lehrerin attackierte wieder seine Ohren:
„Meine Damen und Herren, liebe Kinder: Eben haben wir an den Schautafeln gesehen, dass die Menschen der Unmutierten Ära allerlei Probleme hatten, die sie ´Krankheiten´ nannten. Sie waren anfällige Wesen, nicht so wie wir.“
Sie sah sich um und vergewisserte sich, dass sie von großen Augen und offenen Mündern umringt war.
„Damals, vor dem großen Krieg, glaubte man drolliger weise, Radioaktivität, chemische Kampstoffe und Killerviren würden der Menschheit schaden und das Ende der Welt besiegeln. Heute wissen wir es besser. Es war ein Segen, dass all diese evolutionsförderlichen Dinge erfunden und in großem Umfang hergestellt wurden. Und am 23.12.2012 war es dann so weit!“
„Phönix-Tag!“ krähte ein kleiner Streber an der Hand seiner Mutter, und die blonde Lehrerin lächelte wohlwollend.
„Richtig! An diesem Datum, das wir heute alle als ´Phönix-Tag´ feiern, entstand die Grundlage der Neuen Menschheit. Die internationalen Börsen brachen zusammen, das Ozonloch riss vollends auf, und die Mehrheit der Zuschauer des TV-Senders ´Global Fuck` stimmten für ´Weltuntergang vorm nächsten Werbeblock`. Und so geschah es!!“ jubilierte die Blonde und Jack schluckte. Er sah sich vorsichtig um.
Der alte Kerl spähte noch immer hin und her. Der Kleiderschrank auch!
„Alle Atomraketen stiegen auf, alle B und C-Waffen schlugen los! In der rekordverdächtigen Bestzeit von nur 23,4 Minuten war die ganze Erde mehrfach ´verseucht´ und einige Menschen tot. Historiker streiten sich da um die genauen Zahlen...“
„Aaaaber“, jauchzte die Dame, „der Tag brachte einigen Hundert Männern, Frauen und Kindern den mutagenen Schub, der uns heute immun macht. Der uns heute stärker, schöner und erfolgreicher sein lässt. Die Ahnen von damals begründeten die Mutierte Ära!!“
Jack mochte seinen Ohren nicht trauen. Was erzählte die Frau da bloß?
„Um das alles ein bisschen besser zu verstehen, gehen wir jetzt einmal in den nächsten Raum. Dort werden Sie einen länglichen Metallzylinder auf einem Podest liegen sehen. Das ist eines der Prunkstücke unseres Museums. Vor wenigen Jahren entdeckte ein Ausgrabungsteam der legendären ´Society of Archaelogic Art and Coca Cola´ im Tiefengestein nahe der Rhein-Main-Spalte dieses Artefakt aus der Vormutierten Ära. Nach wenigen Scanns und mentalen Abtastungen war klar, dass es sich um eine Art autarker Kältekammer handelt. Solche Frierzellen benutzten vor über 1000 Jahren die kränkelnden Menschen immer dann, wenn sie eine unheilbare Krankheit und viel Geld hatten. Man fror sich in der Hoffnung ein, die Wissenschaft würde Fortschritte machen und ein Gegenmittel gegen die Krankheit finden. Nach dem Auftauen konnte man sich dann heilen lassen. Manche Menschen waren auf diese Weise bereit, sogar Jahrhunderte im Kälteschlaf auf ihre Rettung zu warten, putzig was?“
Alle lachten, nur Jack nicht. Ihm saß ein Kloß im Hals. Jetzt ging die Sache schief!
Der hünenhafte Verfolger schob sich an die Gruppe heran.
Oh, nein. Wie sollte Jack jetzt noch entkommen? Wenn er die Gruppe verließ, würden sie ihn gleich schnappen.
„Unser Fundstück beinhaltet einen gut erhaltenen Unmutierten, der an einer Krankheit litt, die früher ´Grüne Lungenpest´ hieß und todsicher zum Ableben in nur 12 Jahren führte!“
Die Blonde kicherte jetzt ein wenig.
Die Kinder grinsten.
„Ich bitte Sie nun, meine Damen und Herren, liebe Kinder, treten Sie einzeln an den Zylinder heran und mentalisieren Sie vor allem den Brustbereich des Human-Fossils im Inneren. Sie werden Ausstülpungen im Lungengewebe erkennen können, die grünlich schimmern wie Waldmeisterpudding. Das sind sogenannte ´Pest-Geschwüre´ und ein Symptom der Krankheit. – Kommen Sie, keine Scheu...!“
Da trat der Alte an die Lehrerin heran und tuschelte ihr etwas ins Ohr. Ihre schminke-stabilisierten Gesichtszüge entgleisten für eine Mikro-Sekunde. Dann aber leckte sie sich die prallen Lippen und gurrte wieder los:
„Ich erfahre gerade, dass wir den Raum zur Zeit leider nicht betreten können. Der Zylinder wird gerade gewartet. Das müssen die Restaurateure hier regelmäßig machen, um die frische des Fossils zu gewährleisten. Nicht dass der arme Kerl erwacht, hahaha!“
„Scheiße!“ entglitt es Jack, als der Wärter ihn entdeckte.
„Da ist er!!! Da ist er!!!“ kreischte der Alte und der Kleiderschrank war schon zur Stelle.
„Kommen Sie, meine Damen und Herren, liebe Kinder, gehen wir hier herüber. Wir können uns im Brainorama eine Ident-Realität ansehen und dort die Lungenpest genießen! Kommen Sie!“
Jack duckte sich unter den Klauen des Sicherheitsmannes hindurch und hechtete aus der Gruppe heraus, die sich im Herdentrab davon machte und der Blondine folgten.
„Da ist das Fossil! Packen Sie es doch!!“ schrie der Opa-Wächter.
Jack stürmte an ihm vorbei und rannte den Gang hinunter.
Der Kleiderschrank fasste sich an die Stirn und zog eine Grimasse.
Schon tauchten drei identische Kerle auf - alle offenbar aus einem Guss - und liefen auf Jack zu. Einer kam ihm nun direkt entgegen, zwei von der Seite. Sie waren trotz ihrer Körperfülle flink wie Wiesel..
Es gab kein Entkommen.
Die vier wuchtigen Hünen erreichten ihn fast gleichzeitig.
Ihm wurden die Arme auf den Rücken gedreht, dass die Gelenke nur so knackten. Dann schubste man ihn brutal nach vorne zum Wächter hin.
Der schnaufte und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
„Danke, Jungs. Danke! Man, bin ich froh, dass ihr ihn gekriegt habt.“
„Wohin mit ihm?“ knurrte einer der Fänger.
„Na, wohin wohl! Zurück in den Kasten! Ich will doch nicht meinen Job verlieren!“
„Wie konnte das überhaupt passieren?“
Der Opa hüstelte nervös.
„Da hat bestimmt wieder so ein Gör am Thermostat gespielt! In letzter Zeit passiert das öfters und ich hab´s immer rechtzeitig entdeckt. Bis heute, hmmm. – Irgendwann musste das ja mal passieren. Das ist die Erziehung heute, die taugt eben nichts. Zu meiner Zeit hätten wir das nicht gewagt.“
„Zu Deiner Zeit, Methusalem, haha!“ witzelte einer der Kleiderschränke.
Und dann froren sie Jack wieder ein.

ENDE
 
8. February 2002, 19:23   #2
Sternkind
 
Registriert seit: May 2001
Beiträge: 6.057
Na Hauptsache es verursacht keine Schmerzen
 
9. February 2002, 13:00   #3
Eyewitness
 
Benutzerbild von Eyewitness
 
Registriert seit: April 2001
Ort: Rheinland
Beiträge: 2.831
Ich mach hier denn mal dicht, weil es nicht selbstproduziertes ist....
 
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