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3. October 2006, 20:31   #1
Ben-99
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Polit-TV-Tip.

... wenn der WDR, noch immer der mutigste, modernste und anspruchsvollste Sender in der ARD-Familie der "Dritten", dem Autor für eine Dokumentation über den berüchtigten Strauß-Clan nicht die üblichen 45 Minuten, sondern mit 75 Minuten eine Sendezeit von fast Spielfilm-Länge gönnt, dann wird die Doku, die gleich um 22.15 Uhr gesendet wird, schon etwas Besonderes sein.

Aber Franz-Josef Strauß, machtgeil und ein notorischer Lügner wie ihn die Welt heute höchstens noch in der Gestalt des George Bush kennt, war ja auch etwas Besonderes in unserem Land. Denn nie zuvor und auch hinterher hat es in Deutschland einen korrupteren Polit-Verbrecher gegeben, durch den zum Beispiel viele Starfighter-Piloten sterben mußten, ein unschuldiger Chef eines Nachrichtenmagazins ins Gefängnis kam und sogar die DDR durch ihn künstlich noch ein paar Jahre länger existieren durfte.

Franz-Josef Strauß war jahrelang die häßlichste Fratze der deutschen Politik – hochintelligent wie Hitler, aber auch korrupt bis ins Mark. Kein Wunder, daß sich das genetisch auch auf seine Kinder übertragen hat. Nachdem auch der gierige Max Strauß kriminell wurde und endlich auch seine Schwester, die ebenso notorische Lügnerin Monika Hohlmeier, aus ihrem Amt gejagt wurde, hat unser Land nun endlich Ruhe vor dieser korrupten Sippschaft.

Um so schlimmer finde ich den Skandal, daß man in der bayerischen Hauptstadt noch immer einen großen Flughafen nach ihm benennt.

Gruß Ben

Zitat:
Dienstag, 03.10.2006, 22:15 - 23:30 Uhr

Strauß - Aufstieg und Fall einer Familie

Film von Werner Biermann

Er war einer der beliebtesten Politiker der Bundesrepublik, und zugleich wurde er gehasst und bekämpft wie kein anderer: Franz Josef Strauß (1915-1988) war die große Reizfigur der Nachkriegszeit. Als er bei einem Jagdausflug an Herzversagen starb, sagte Kardinal Ratzinger in seiner Toten-Predigt: Er hat wie eine Eiche gelebt. Und er wurde wie eine Eiche gefällt. 18 Jahre nach seinem Tod ist Strauß immer noch gegenwärtig: Sein Land, Bayern, seine Partei, die CSU, und vor allem seine Kinder tragen bis heute an diesem Erbe.

Die hundertjährige Geschichte der Familie Strauß ist die faszinierende Geschichte eines glänzenden Aufstiegs und eines tiefen Falls: 1905 eröffnete der Metzger Franz Josef Strauß in München sein erstes Geschäft. Sein gleichnamiger Sohn wurde der ungekrönte König Bayerns. Aus dem Handwerkergeschlecht wurde ein Herrscherclan mit dynastischem Machtanspruch, der die Enkeltochter bis ins Kabinett der bayerischen Staatsregierung brachte.

Grimme-Preisträger Werner Biermann erzählt in seinem Film von einer Kindheit im Schwabing der kleinen Leute, von der Metzgerei, in der Himmler seine Wurst kaufte, von Vater Strauß, der die Nazis verabscheute. Er schildert den Aufstieg des Sohnes zum brillanten Akademiker, der nach dem Krieg eine politische Karriere startete, die fast in der Kanzlerschaft gipfelte, die vielen politischen Affären des FJS und das Geflecht von Amigo- und Vetternwirtschaft, das Familie und Freunde umspannte. Ein schweres Erbe, unter dem der Enkel des Metzgermeisters und Sohn des Politikers, Max Strauß, im Jahre 2004 zusammenbricht vorbestraft, krank, einsam.

Als schließlich die Strauß-Tochter Monika, in eine Reihe dubioser Affären verwickelt, vom Ministeramt zurücktreten muss, ist es das Ende der Geschichte vom Aufstieg und Fall des Hauses Strauß.

WDR Fernsehen: Strauß - Aufstieg und Fall einer Familie
PS: Ich habe die Überschrift bewußt so neutral gewählt, damit wir auch künftig an dieser Stelle auf wichtige aktuelle politische Sendungen hinweisen können, die sich von den normalen Sendungen und Movies in unserem "TV und Kino"-Forum unterscheiden.
 
3. October 2006, 20:45   #2
Marie
 
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Kam ja nicht umhin was von Strauß zu erfahren, als ich noch kleiner und jugendlicher war.
Waren doch die Nachrichten und Co fester Bestandteil meiner Großeltern, die ich mir immer ansehen mußte. Und mein Opa ein Strauß - Anhänger sondergleichen.

Zitat von meinem Opa:

Mädel da lernst du was fürs Leben....Nachrichten sind sehr wichtig, also setzt dich her, sei ruhig und höre zu.

Seis drum...........

Danke für den Tip.
 
3. October 2006, 21:07   #3
Ben-99
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... Du wirst Dich wundern, aber meine Oma, ansonsten ein herzensguter, liebeswerter Mensch, der ich in meiner Kindheit viel zu verdanken habe, war auf diesem Gebiet leider genauso engstirnig. Ich kapiere bis heute nicht, wie Menschen damals in der Adenauer-Ära, nur wenige Jahre nachdem, was Hitler in der Welt angerichtet hat, schon wieder auf solche braunen Rattenfänger hereingefallen sind.

Natürlich war auch Strauß ein begnadeter Redner – aber eben auch einer der übelsten Demagogen, die in unserem Land nach der Nazi-Zeit wieder salonfähig wurden. Und ich weiß noch, daß ich mich damals als Schüler zum ersten Mal politisch betätigte, um dabei mitzuhelfen, ihn als Kanzler zu verhindern, was ja dann auch Gott sei Dank, nicht zuletzt auch durch mutige Schriftsteller wie Heinrich Böll, geklappt hat.

Gruß Ben
 
3. October 2006, 21:13   #4
Marie
 
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Ich kann mich erinnern das sogar ein Bild von Strauß im Wohnzimmer hing.

Und natürlich war es normal das mein Opa ein "Anhänger" war. Er ging mit den "Reden"von Strauß konform und wollte mir das Weltbild von dem auch noch bis ins Kleinste beibringen. Man gut das ich dann irgendwann ausgezogen bin.
So bin dann mal schauen. ;-)
 
22. November 2006, 19:07   #5
Ben-99
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... wer die Dokumentation noch nicht gesehen haben sollte und vielleicht immer noch romantisch denkt, daß alle deutschen Bürger von der Justiz gleichbehandelt werden, der sollte nachher einschalten und darf sich darüber wundern, wie leicht es in unserem korrupten Staat für Reiche und für Leute mit politisch einflußreichen Freunden ist, auch als Kriminelle von Richtern mit Samthandschuhen angefaßt zu werden:

Zitat:
22.11.2006 | 20.15 | Phoenix

Das Augsburger Justiztheater - Agenten, Schmiergeld, faule Deals

'Sollten Sie das Lotterleben in aller Welt mit Asiatinnen und Moldawierinnen als guter Deutscher irgendwann satt haben, kein Problem. Bieten Sie der Staatsanwaltschaft Augsburg ein kleines Teilgeständnis gegen die Zusage, nach dem Prozess frei zu kommen. Sie sagen dann, das Millionen-Schmiergeld hätten Sie nur widerwillig angenommen, quasi voller Ekel auf die Seite geschoben nach Liechtenstein, dann wird der Richter nach der Urteilsverkündung artig einen Diener vor Ihnen machen, bevor Sie als freier Mann den Gerichtssaal verlassen', so der Kabarettist Georg Schramm als Lothar Dombrowski in seinem Prolog, seinem Exklusiv-Auftritt für das dieses Feature über die umstrittenen Augsburger Urteile.

Die Autoren Klaus Wiendl und Rudolf Lambrecht dokumentieren die Unzulänglichkeiten der Augsburger Justiz bei den Schmiergeldprozessen gegen Max Strauß und Rüstungs-Staatssekretär Holger Pfahls. Ihr Fazit: Hauptsache ein Urteil - egal zu welchem Preis. Bei den Verhandlungen gab es keine Aufklärung, sondern Verdunklung, Verschleierung und ein zweifelhaftes Geständnis. Alles nur, um die zehnjährige Ermittlungsarbeit nicht in Gefahr zu bringen. Die Autoren enttarnen die Zusammenhänge und Abhängigkeiten von Justiz, Politik und Lobbyismus und eine bislang völlig unbekannte Tätigkeit von Karlheinz Schreiber, dessen Kalendereintragungen den größten Schmiergeldprozess der Republik ausgelöst haben. (TV Movie)
Gruß Ben
 
6. February 2007, 09:52   #6
Ben-99
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... in der Talkshow "Menschen bei Maischberger" sind heute unter anderem die Verteidiger der beiden von Amerikanern verschleppten und gefolterten Muslime zu Gast, aber auch Henryk M. Broder, der uns mal wieder erklären wird, warum alles "Böse" dieser Welt vom Islam ausgeht und daß jede Kritik gegen die USA und Israel grundsätzlich "antiamerikanisch" und "antisemitisch" ist ;-)

Gruß Ben

Zitat:
06.02.2007 | 22.45 | ARD

Menschen bei Maischberger

Im Zweifel gegen den Angeklagten? Muslime unter Verdacht.

Manfred Gnjidic - Der Ulmer Strafverteidiger ist der Anwalt von Khaled el Masri, der 2004 von mutmaßlichen CIA-Agenten nach Afghanistan verschleppt wurde. Masris Entführer hielten den gebürtigen Libanesen, der seit 1995 deutscher Staatsbürger ist, für einen islamischen Terroristen. Nach mehrmonatiger Haft in einem afghanischen Gefängnis erkannten die Amerikaner den Irrtum und schickten Masri zurück nach Europa. Gnjidic kritisiert nicht nur die amerikanischen Behörden, sondern auch die ehemalige Bundesregierung. 'Khaled el Masri ist heute ein gebrochener Mann', sagt sein Anwalt.

Bernhard Docke - Der Anwalt des langjährigen Guantanamo-Häftlings Murat Kurnaz klagt an: 'Es ist erwiesen, dass Murat Kurnaz lediglich am falschen Ort zur falschen Zeit war.' Docke erhebt schwere Vorwürfe gegen Außenminister Steinmeier. 'Als Minister im Bundeskanzleramt war er dafür verantwortlich, dass Herr Kurnaz entrechtet und unter Folter vorsorglich in Guantanamo gelassen wurde.'

Volker Bouffier - Der hessische Innenminister (CDU) warnt Anhänger einer multikulturellen Gesellschaft vor zu großer Gutgläubigkeit gegenüber dem Islam. Bouffier schließt nicht aus, dass einzelne Vertreter islamischer Religionsgemeinschaften ihre Dialogbereitschaft in der Öffentlichkeit nur vortäuschen. Verstärkt müsse man auch auf diejenigen achten, die bewusst zum Islam übertreten, sagt Bouffier: 'Man weiß, dass einzelne Konvertiten sich durch eine extreme Radikalität auszeichnen.'

Henryk M. Broder - Der Journalist und Bestsellerautor ('Hurra, wir kapitulieren!') warnt, dass sich Europa mit seiner Politik der Toleranz in einen islamischen Kontinent verwandelt. 'Wir setzen der islamischen Offensive nichts entgegen - außer Angst und Feigheit', kritisiert der Ludwig-Börne-Preisträger. 'Völlig zu Recht halten die islamischen Fundamentalisten den Westen für schwach und dekadent.'

Jürgen Fliege - Der evangelische Pfarrer und TV-Moderator setzt sich für die Freiheit der Religionen ein und warnt vor Vorurteilen gegenüber Muslimen. 'Was geht es uns an, warum Murat Kurnaz nach Pakistan fährt?', fragt Fliege.

(TV Movie)
 
23. April 2007, 10:13   #7
Ben-99
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... klingt schon mal ganz interessant:

Zitat:
23.04.2007 | 21.00 | ARD

Der Tag, als Jürgen W. Möllemann in den Tod sprang

5. Juni 2003: Jürgen W. Möllemann springt aus 4000 Metern mit dem Fallschirm in die Tiefe. Dann wirft er den Hauptschirm ab und schlägt mit 200 km/h auf. Bis heute ist Möllemanns Selbstmord den Freunden ein Rätsel. Die Autoren zeichnen die letzten Monate des sich stets kämpferisch gebenden Politikers nach und suchen Gründe für den Sturz in die Katastrophe.

(TV Movie)
Gruß Ben
 
24. April 2007, 17:46   #8
Sacki
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Der Bericht über Möllemann war sehr gut recherchiert finde ich.
Viele Tatsachen waren mir vorher nicht bekannt.

Danke für den Tipp !
 
24. April 2007, 20:58   #9
Ben-99
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... am schönsten fand ich immer noch Herbert Wehners Kosename für ihn: "Riesenstaatsmann Mümmelmann" *g*. Dabei war er mir gar nicht mal so unsympathisch, und ich weiß auch nicht, ob der Schaumschläger Westerwelle wirklich "seriöser" ist. Die FDP war halt schon immer die deutsche Huren-Partei, die jedem den Arsch hinhielt, der den machtgeilen Prozent-Zwergen eine Regierungsmitwirkung versprach.

Das hatte besonders gut der listige Genscher drauf, der es bis heute versteht, sich als glorreicher Außenpolitiker zu präsentieren. Dabei war er vor allem ein ziemlich mieser Intrigant, der zum rechten Zeitpunkt den Bett-Partner wechselte, um mit einem CDU-Kanzler das falsche Liebesspiel fortzusetzen. Wirklich positiv sind mir nur ganz wenige FDP-Politiker in Erinnerung: Burkhard Hirsch zum Beispiel, aber auch Klaus Kinkel und Sabine Leutheusser-Schnarrenberger gehören dazu. Und auch den früheren Innenminister Gerhard Baum hätte ich jederzeit mit Kußhand gegen solche schrecklichen Gestalten wie Schily und Schäuble ausgetauscht.

Jürgen W. Möllemann besaß dagegen nie wirklich Format, verstand es aber prächtig, immer wieder ein wenig Pep in die oft dröge Politik zu bringen, wobei er sich geschmeidig wie kein anderer Rückgratsloser nach allen potentiellen Wählern verrenken konnte. Dabei haben ihn die Linken nie wirklich ernstgenommen, auch wenn er demonstrativ zu Arafat auf Schmusekurs ging. Die Rechten aber auch nicht. Denn seine selbstbezahlte, ziemlich peinliche Anti-Scharon/Friedman-Broschüre war doch eher eine Lachnummer - aber natürlich auch ein gefundenes Fressen für alle Berufs-Semiten wie H.M. Broder, die ihn noch heute als einen schlimmen Judenhasser darstellen, was Möllemann nun ganz bestimmt nicht war.

Er war vor allem ein egozentrischer Wichtigtuer, ein Großmaul und eitler Selbstdarsteller, der nie wirklich Neues oder Substanzielles zu verkünden hatte, es aber doch immer wieder schaffte, sich wohlfeil mit irgendwelchen Luftblasen in die Nachrichtensendungen zu blubbern. Dafür hatte er Talent. So gesehen paßt es eigentlich gar nicht zu ihm, daß er sich ohne eine letzte schwulstige Abrechnung mit der ganzen Welt in Form eines theatralischen Abschiedsbriefes aus dem Staub gemacht hat.

Das fand sogar sein engster Freund, Schleswig-Holsteins FDP-Chef Wolfgang Kubicki, der in der TV-Dokumentation ausführlich zu Wort kommen durfte, moralisch auch nicht gerade prickelnd, zumal der Sturzflieger auch seine Ehefrau ziemlich ratlos zurückließ, da ihm sogar seine Familie offenbar scheißegal war. Denn sonst hätte er vor dem finalen Sprung wenigstens seinen engsten Vertrauten ein paar Zeilen hinterlassen. Allerdings ist der aalglatte Kubicki, der derzeit übrigens den korrupten VW-Personalmanager Klaus-Joachim Gebauer mit der Vorliebe für brasilianische Edelnutten als Rechtsbeistand vertritt, selbst auch ein ziemlich windiger Zeitgenosse, der auch schon mal seiner eigenen Partei ein Anwalts-Honorar in Millionen-Höhe für eine nachweislich miserable Beratung zustellt und die Kohle gerichtlich einklagt.

Aber so sind sie nun mal die feinen Politiker der FDP, die es mit Frechheit, Bauernschläue und manchmal auch krimineller Energie (wie der vorbestrafte Trickbetrüger und ehemalige Minister und FDP-Chef Otto Graf Lambsdorff) aber immer wieder verstehen, das Wahlvolk regelmäßig zu verdummen, um die 5%-Hürde zu überwinden, damit sie dann als Koalitionspartner durch eine Mischung aus schleimiger Unterwürfigkeit und eiskalter Erpressung irgendwann erneut mitregieren und wieder wichtige Ministerposten besetzen dürfen.

Gruß Ben
 
25. April 2007, 13:28   #10
tw_24
 
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Zitat:
Zitat von Ben-99 Beitrag anzeigen
Denn seine selbstbezahlte, ziemlich peinliche Anti-Scharon/Friedman-Broschüre war doch eher eine Lachnummer - aber natürlich auch ein gefundenes Fressen für alle Berufs-Semiten wie H.M. Broder, die ihn noch heute als einen schlimmen Judenhasser darstellen, was Möllemann nun ganz bestimmt nicht war.
Es drängt sich aber schon die Frage auf, was die israelische Politik, die der liberale Selbstmordattentäter zum Thema seines Flugblatts machte, mit jenem Wahlkampf, in dem er es verwendete, zu tun hat(te), oder? Für deutsche Außenpolitik ist der Bund zuständig, nicht die einzelnen Bundesländer. Wie mag der von Parteifreunden liebevoll auch Quartalsirrer genannte Jürgen W. Möllemann also darauf gekommen sein, ausgerechnet mit - vielmehr: gegen - Ariel Sharon in Nordrhein-Westfalen punkten zu können?

MfG
tw_24
 
25. April 2007, 14:10   #11
Ben-99
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... nun, daß Möllemann ein Phantast war, wußte man ja spätestens seit seinem "18 Prozent"-Hirngespinst. Vielleicht hatte er wirklich gedacht, er könnte mit seinen Attacken gegen Scharon und Friedman gleichzeitig bei den Linken und Ultra-Rechten punkten, weil die einen traditionell kritisch gegen Israel eingestellt sind und das braune Gesocks keine Juden mag.

Da hatte er sich aber arg verspekuliert. Denn mit den paar Antisemiten aus dem extrem rechten Lager kann man keine Wahl gewinnen. Und die Linken kamen schon immer auch ganz gut ohne Herrn Möllemann zurecht und würden wegen solcher Pfeife erst recht nicht FDP wählen ;-)

Gruß Ben
 
25. April 2007, 19:33   #12
Ben-99
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... es ist das erste Mal, daß sich der Sohn eines RAF-Opfers mit einem ehemaligen Terroristen zu einem Gespräch vor Fernsehkameras trifft. Mit dabei in der Runde ist auch Stefan Aust:

Zitat:
25.04.2007 | 21.45 | ARD

Das Opfer und der Terrorist

Michael Buback im Gespräch mit Peter-Jürgen Book

Aufgrund neuer Aussagen des ehemaligen Terroristen Peter-Jürgen Boock fordern nun Politiker und Journalisten, den Mord an Generalbundesanwalt Siegfried Buback im April 1977 neu zu untersuchen.

In diesem Gespräch werden erstmalig der Sohn des Ermordeten, Michael Buback, und Peter-Jürgen Boock miteinander sprechen. Als weiterer Gast dabei: Stefan Aust, 'Spiegel'-Chefredakteur, RAF-Experte. (TV Movie)
Die Sendung wird um 23.30 Uhr auf N3 und um 5.00 Uhr auf ARD wiederholt.

Gruß Ben
 
25. April 2007, 19:56   #13
Ogino
 
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Fein.
Da ich bei Michael Buback zwischen völligem Unverständnis und menschlicher Bewunderung hin- und her pendele, darf ich mir diese Sendung natürlich nicht entgehen lassen.

Guter Hinweis, ich hätte die Sendung glatt versäumt.

THX
 
11. May 2007, 21:13   #14
Ben-99
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... heute abend, 23.30 Uhr, ARD:

Zitat:
Wer erschoss Hanns-Martin Schleyer?

Polit-Zweiteiler "Todesspiel"

Die aktuelle Diskussion um die RAF und die unaufgeklärten Morde hat die ARD veranlasst, Heinrich Breloers Zweiteiler "Todesspiel" früher als geplant zu wiederholen. Das zehn Jahre alte Dokudrama um die Entführung und Ermordung von Arbeitgeberpräsident Hanns-Martin Schleyer wird bereits dieses Wochenende zu später Stunde gezeigt. Bei der Erstausstrahlung war der Film auf große Resonanz besonders beim jungen Publikum gestoßen. Den ersten Teil hatten damals 4,82 Millionen Menschen gesehen, Teil zwei hatte sogar 5,3 Millionen Zuschauer. In dem Doku-Drama, das Originalaufnahmen mit Spielszenen mischt, spielte der 1998 verstorbene Hans Brenner die Rolle des Arbeitgeberpräsidenten.

Teil 2: Sonntag, 0.00 Uhr

Wer erschoss Hanns-Martin Schleyer?
Gruß Ben
 
12. May 2007, 17:12   #15
Ben-99
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... hat übrigens jemand die Sendung gestern gesehen? Ich habe sie mir angeschaut, weil ich bei der ersten Ausstrahlung '97 leider nur einen Teil der zweiten Folge sehen konnte, die morgen wiederholt wird. Mir hat es ausgesprochen gut gefallen, weil die übliche Darstellung "Die Bösen gegen die Guten" diesmal auch nicht allzu einseitig ausfiel. Was wieder einmal beweist, daß es in Deutschland keinen besseren Autor und Regisseur für politische Dokudramen als Heinrich Breloer gibt, von dem ich überhaupt noch nie etwas Zweitklassiges gesehen habe:

Heinrich Breloer - Wikipedia

Niedlich auch Sebastian Koch in einer seiner ersten Mini-Fernsehrollen. Damals hätte er wohl nicht im Traum daran gedacht, bereits 10 Jahre später als einer der besten deutschen Schauspieler zu gelten. Die anderen waren aber auch gut. Und es ist verdammt schade, daß Hans Brenner, der für "seine atemberaubende, menschlich-berührende Darstellung des Hanns Martin Schleyer" mit dem "Goldenen Gong" ausgezeichnet wurde, inzwischen verstorben ist.

Todesspiel - Wikipedia

Gruß Ben
 
14. May 2007, 22:49   #16
Ben-99
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... wissen wir überhaupt, wer die Menschen waren, die damals zur 1. Generation der RAF gehörten? Oder übernehmen wir nur allzu leichtsinnig die pauschalen Vorurteile, wie wir sie aus den meisten Zeitungen kennen?

Ich weiß, daß der Tipp wieder mal viel zu spät kommt. Aber ich sehe gerade, daß seit 23.45 Uhr auf N3 eine Dokumentation über den verstorbenen Holger Meins gesendet wird, die mir bei der Erstausstrahlung vor einigen Jahren sehr gut gefallen hat, weil es um das tragische Leben eines talentierten Künstlers ging, der sich vor seinem Eintritt in die RAF aufopferungsvoll um hilflose Menschen gekümmert hat, die in unserer Gesellschaft ganz unten angesiedelt sind. Und zwar gewaltfrei. Denn ein "brutaler Killer", wie man heute gern alle RAF-Mitglieder leichtsinnig nennt, war Holger Meins in Wirklichkeit nie. Sonst hätten sich wohl auch kaum so viele prominente Leute, die ihn vor seiner RAF-Zeit persönlich kannten, über den an den Folgen seines Hungerstreiks und den vorausgegangen Mißhandlungen durch Polizeibeamte gestorbenen Häftling in dieser sehenswerten Doku geäußert:

Zitat:
14.05.2007 |23:45 | NDR

Starbuck - Der RAF-Terrorist Holger Meins

Starbuck', wie der Steuermann der 'Pequod' aus Melvilles Roman 'Moby Dick', war der Deckname des deutschen Terroristen Holger Meins. Das RAF-Mitglied starb 1974 als Erster nach 50 Tagen im Hungerstreik in der Untersuchungshaft. Er wurde 33 Jahre alt. Mehr als ein Vierteljahrhundert nach seinem Tod begibt sich der Filmemacher und Freund Gerd Conradt auf Spurensuche nach Holger Meins, dem Steuermann der 'Baader-Meinhof-Gruppe'.

Wer war Holger Meins? Was führte ihn in den Untergrund? Welche Umstände führten zu seinem Tod, mit dem er zum erklärten Symbol des radikalen Widerstandes wurde? Was bleibt von ihm?

Auf dem Weg durch dieses tragische Kapitel deutscher Geschichte geben anhand der vielfältigen Zeitdokumente die unterschiedlichsten Weggefährten den Filmautoren Auskunft. An den Pfadfinder, Künstler, Filmemacher und Guerillero Meins erinnern sich unter anderem Gretchen Dutschke, Harun Farocki, Wolfgang Petersen, Peter Lilienthal, Michael Ballhaus, Margrit Schiller und 'der Familienbulle', Kriminalkommissar Alfred Klaus.

(TV Movie)
Gruß Ben
 
23. January 2008, 10:53   #17
Ben-99
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... Kochs sozialdemokratischer Wahlkampf-Helfer Clement heute abend bei "hart aber fair" zusammen mit Wallraff, Stiegler, Niebel und Kohl-Pastor Peter Hintze. Das wird bestimmt sehr lustig:

Aus Angst um Jobs und Wohlstand - kommt jetzt die linke Mehrheit?

Gruß Ben
 
23. January 2008, 17:29   #18
CePE
 
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Da bin ich ja mal drauf gespannt, was die faule Clementine wieder an pro Lobbyismus PR von sich gibt.
Ich könnte kotzen, aber hauptsache es wird gequotet.
 
23. January 2008, 19:40   #19
jupp11
 
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Wenn ich diese ausgewogene Truppe sehe, wird mir schon schlecht, bevor die Sendung überhaupt angefangen hat.

Der, mir wenigstens einigermaßen sympathische, Wallraff kommt im Fernsehen absolut ungut rüber. Und dieser Stiegler-Kasper, von dem sogar seine eigenen Parteigenossen sagen, dass er erst redet und dann, manchmal, denkt ist doch nichts mehr als Pappmachè.

Clement, Niebel und Hintze sollten sie auf Helgoland aussetzen und sämtlichen Schiffsverkehr dorthin einstellen.

Also, ich weiß nicht, was Plasberg sich dabei gedacht hat, diese Truppe vorführen zu wollen.

Ich hab die Befürchtung, das geht nach hinten los oder treibt mir den Blutdruck in ungeahnte Höhen.

Wahrscheinlich beides.


tschao

jupp
 
23. January 2008, 19:40   #20
Ben-99
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... er kann's nicht lassen:

Zitat:
In einem vorab geführten Interview mit der ARD-Sendung "Hart aber fair", die heute Abend ausgestrahlt werden soll, stellte Wolfgang Clement (SPD) die unüberbrückbaren Gegensätze zwischen seinen Auffassungen und denen Andrea Ypsilantis in der Energiepolitik heraus. Er komme daher zu dem Schluss, dass er sie als Hesse "nicht wählen würde". Clement sitzt heute beim Stromkonzern RWE Power im Aufsichtsrat.

Clement knöpft sich Ypsilanti schon wieder vor
Gruß Ben


[edit]

@Jupp

Es ist Karnevalszeit, und da paßt diese schräge Mischung gut ;-)
 
23. January 2008, 20:01   #21
CePE
 
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btw. war der Wallraff nicht erst vor Kurzem irgendwo im fernsehen, wo er sich getarnt als Callcenter Hure eingeschleust hatte? Wenn er heute abend jedenfalls wieder so zahnlos rüberkommt, dann hat der Clement einen Freifahrtsschein.
 
24. January 2008, 08:36   #22
jupp11
 
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Ich habs also NICHT gesehen, aber laut Spiegel hab ich wohl nichts wesentliches verpasst.

tschao

jupp11
 
24. January 2008, 10:54   #23
Sacki
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Nach dem Bericht im Spiegel werde ich mir mal wieder freien Platz auf meinem Rechner schaffen und die Aufzeichnung loschen.

Dann habe ich wieder freien Platz für das Dschungelcamp und Dieter Bohlen mit DSDS.

Danke.
 
24. January 2008, 13:38   #24
Ben-99
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... wenn es danach ginge, dürfte man sich überhaupt keine Fernsehdiskussionen mehr ansehen. Es ist einfach lächerlich, wie überhebliche "SpOn"-Fuzzis fast jede Sendung madig machen - es sei denn, sie durften bei den Talkshows auch selbst mitschnattern, dann ist es natürlich etwas ganz anderes.

Ich habe mir gerade die Aufzeichnung angeschaut und mich dabei keineswegs gelangweilt - schon eher bei der anschließenden Lektüre des besagten Artikels. Schon merkwürdig: Als Plasbergs Sendung jahrelang "nur" in den 3. Programmen der ARD ausgestrahlt wurde, hatte man ihn in höchsten Tönen gelobt. Nun läuft "Hart aber fair" im Ersten und ist sogar noch erfolgreicher als "Anne Will" - und schon wird regelmäßig über ihn abgelästert. Man könnte bald meinen, daß manche eitlen "SpOn"-Autoren neidisch auf ihre viel berühmteren Fernseh-Kollegen sind, die jeder kennt und deren Sendungen von Millionen Menschen gesehen werden.

Wie kleinlich, kann man da nur sagen. Aber überprüft es ruhig selbst: Wann wurde zum letzten Mal eine Talkshow mit Plasberg, Maischberger, Will oder Illner gelobt? Ich kann mich jedenfalls nicht daran erinnern.

Gruß Ben
 
24. January 2008, 14:09   #25
CePE
 
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Mein Fazit:
Der Wallraff war eigentlich ganz gut, auch wenn ich das Gefühl hatte, dass ihn keiner so recht ernst nehmen wollte.
Fand auch, dass die tendenz doch eher in Richtung SPD ging, auch wenn die "rote Socke" mal wieder nicht fehlen durfte.
Mir persönlich wäre es auch wurscht, wenn die SPD mit den Linken zusammen regieren würde - allemal besser, als einen Koch, der sich einen Scheißdreck um die kümmert, die den größten Teil der Bevölkerung ausmachen, nämlich den sogenannten Normalbürger. Und der hat keine Firmenklitsche, hat keine 20000€ auf der Kante, ist in keiner Partei und muss jedes mal zusehen, dass am Ende des Geldes nicht zuviel Monat übrig bleibt.
 
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