27. June 2002, 22:46 | #1 |
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Hartz-Kommission
Moin,
Vorschläge der Hartz-Kommission Kommt die Reform noch vor der Wahl? Der Wahlternin rückt näher und die SPD steht unter Reformdruck. Jetzt sollen offenbar noch vor der Bundestagswahl Teile der von der so genannten Hartz-Kommission vorgeschlagenen Reform des Arbeitsmarktes in Angriff genommen werden. Zumindest schließe er konkrete Maßnahmen nicht aus, erklärte SPD-Generalsekretär Franz Müntefering. Die SPD-Führung werde ihre endgültige Haltung zu den Vorschlägen des Kommissionschefs und VW-Managers Peter Hartz noch vor Mitte August festlegen. Keine Halbierung der Arbeitslosigleit Die von der Expertenkommission zum Abbau der Massenarbeitslosigkeit vorgeschlagene Ausweitung der Zeitarbeit sei ein richtiger Ansatz, erklärte Müntefering. Dies gelte auch für die Überlegung, dass Arbeitnehmer sich direkt nach der Kündigung beim Arbeitsamt melden müssen. Eine Festlegung der SPD auf das Kommissions-Ziel, die Zahl der Arbeitslosen bis Ende 2005 auf etwa zwei Millionen zu halbieren, lehnte Müntefering ab. "Das würde ich nicht empfehlen", sagte er. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hatte die Reduzierung der Arbeitslosenzahl auf 3,5 Millionen zum Maßstab für seine Regierung gemacht, war aber vergangenes Jahr davon abgerückt. Derzeit liegt die Zahl der Arbeitslosen bei knapp unter vier Millionen. Kein sozialer Kahlschlag Müntefering betonte, die Arbeitslosenhilfe werde nicht auf das Niveau der Sozialhilfe sinken. Beim Thema Arbeitslosengeld, das vor der -hilfe gezahlt wird, sei die SPD für Vorschläge offen. "Alles darf diskutiert werden." Denkbar sei auch, einem Arbeitslosen einen Anspruch auf Arbeitslosengeld nach Maßstab seines ursprünglich höheren Einkommens zuzusichern, wenn er eine Arbeit mit niedrigerem Einkommen annehme. Müntefering sagte mit Blick auf Bedenken der Gewerkschaften und des linken SPD-Flügels, bei den Reformen werde es "keinen sozialen Kahlschlag" geben. Das Thema Arbeitsmarkt werde im Wahlkampf das Hauptthema sein. Hartz-Vorschläge am 16. August Die Kommission unter Vorsitz des Volkswagen-Personalvorstands Peter Hartz will ihre Reformvorschläge, von denen erste Eckpunkte in den vergangenen Tagen bekannt geworden waren, spätestens am 16. August vorlegen. ______________________- mal ein anderes Thema als Israel kann vielleicht die Sinne schärfen. mfg |
27. June 2002, 23:25 | #2 | |
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Zitat:
Aber gut ist es schon, dass endlich mal Bewegung in die Sache kommt. Insbesondere die Ich-AG bietet doch eine Menge Chancen. Habe grad eine Diskussion gesehen, in der Späth äusserst schnell und redegewandt, unreflektierten Unsinn gefaselt hat. Wahlkampf at it's best. Trotzdem, jetzt ist sowas auf dem Tisch und fällt nach der Wahl hoffentlich nicht darunter. |
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27. June 2002, 23:31 | #3 |
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hab ich auch gesehen, geb dir recht, auch was die ' Ich AG ' anbelangt. Aber da muss man auch besonders aufpassen.
mfg |
28. June 2002, 16:36 | #4 |
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Diese Vorschläge, die da mal wieder versprechen, die Arbeitslosigkeit zu halbieren, sind doch nichts anderes als ein neuerlicher Versuch, Arbeitslose als Faulenzer zu diskriminieren. Was nützt denn eine Halbierung der Arbeitslosigkeit, wenn danach noch immer hundertausende Menschen arbeitslos sind?
Denn das ist ja wohl das Grundproblem der "sozialen" Marktwirtschaft. Und mit diesen Vorschlägen, die einfach nur asozial sind, soll dieses systemimmanente Manko nur kaschiert werden. Für die SPD ist das auch noch eine hervorragende Wahlkampfmunition, denn wenn im August das ganze "Werk" veröffentlicht werden wird, kann sie sich publikumswirksam als "soziales Gewissen" der Nation aufspielen, indem sie allzu schlimme Ideen ablehnt. Ähnliches gilt für die Union, bei der der "Herausforderer" Stoiber erstmal alles ablehnte, sein "Kompetenzmann" Lothar Späth sich aber begeistert zeigte. MfG tw_24 |
3. July 2002, 19:25 | #5 | |
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Und nun wird es mal wieder ganz absurd. Michael Glos, als Weißbierruine Chefvertreter der CSU in Berlin, hat die Vorschläge der Hartz-Kommission als "Wunderwaffe" bezeichnet. Das empörte die SPD mächtig, denn mit "Wunderwaffen" verloren deutsche Nationalsozialisten zwar keine Wahl, aber doch einen Krieg.
"Solche Leute dürfen Deutschland nicht regieren." donnerte Franz Müntefering, und SPD-Fraktionsvize Franz Thönnes schulmeisterte: "Wir führen einen Wahlkampf und keinen Krieg, Herr Glos". Ach ja, und ich dachte doch noch, es ginge um die Massenarbeitslosigkeit ... Ansonsten halte ich es mit Hans Thie vom Freitag Zitat:
tw_24 |
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3. July 2002, 20:13 | #6 |
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stimmt
du hast aber die faulen Beamten vergessen und ihren sagenhaft versüssten Umzug nach Berlin, ich meine wegen der Flexibilität. mfg |