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25. May 2002, 21:39   #1
quentin
 
Registriert seit: April 2002
Beiträge: 1.693
Chronologie einer Vertreibung

Moin,
Chronologie: Palästina und Israel
Oft Krieg und wenig Frieden

1918 bis 1945
Palästina ist britisches Mandatsgebiet. Hoffnungen der Araber auf ein vereinigtes Königreich erfüllen sich nicht. Die jüdische
Einwanderung nach Palästina beginnt. In den 1920er Jahren kommt es zu ersten blutigen Zusammenstößen.

1946
Großbritannien geht gegen jüdische Einwanderung nach Palästina vor. Jüdische Siedler sehen in der Mandatsmacht ihren
Gegner. Der Widerstand gipfelt 1946 in einem Bombenanschlag auf das britische Hauptquartier in Jerusalem.

1947
Der jüdische Widerstand eskaliert, die Briten verlieren die Kontrolle. Sie geben im November 1947 ihr Mandat zurück.
Die Vereinten Nationen teilen das Gebiet in arabische und jüdische Staatsgebiete auf. Die Araber protestieren.

1948
14. Mai: offizielles Ende des britischen Mandats, David Ben Gurion erklärt die Gründung des
Staates Israel. Am 15. Mai 1948 greifen Syrien, Libanon, Jordanien, Ägypten und der Irak
an. Israel setzt sich durch.

1949
Waffenstillstand zugunsten Israels. Das erorberte Gebiet geht über das von der UN
vorgesehene Territorium hinaus. Etwa 700.000 Araber aus Palästina werden vertrieben oder sind auf der Flucht.

1957
Ausbruch des Suez-Krieges, Israel erobert den Gaza-Streifen und besetzt vorübergehend die Halbinsel Sinai.

1964
Gründung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO).


1967
Sieg Israels im Sechs-Tage-Krieg gegen Syrien, Jordanien und Ägypten, die vom Irak,
Kuwait, Saudi-Arabien, dem Sudan und Algerien unterstützt werden. Israel kontrolliert die
Halbinsel Sinai, Ost-Jerusalem und die Golanhöhen.

1979
Friedensschluss zwischen Ägypten und Israel. Keine Entspannung im Verhältnis zu den
Palästinensern.

1980
Israel annektiert Jerusalem, es beginnt die jüdische Siedlung im Westjordanland.

1982
Im Libanon-Krieg greift Israel die dortigen Stützpunkte der PLO an und zwingt sie zum Rückzug.

1987
Beginn des palästinensischen Volksaufstands ("Intifada") in den besetzten Gebieten.

1988
PLO-Chef Jassir Arafat erkennt Israel an und verspricht ein Ende des Terrorismus.

1991
Madrider Friedenskonferenz, an der zum ersten Mal alle Konfliktparteien unter Führung der Großmächte teilnehmen.

1993
"Oslo-Abkommen" zwischen Israelis und Palästinensern, die sich wechselseitig anerkennen und einen Gewaltverzicht
vereinbaren.

1995
"Oslo-II-Abkommen": Israel sichert den Rückzug seiner Truppen aus weiten Teilen des Westjordanlandes zu.

1995
Yitzhak Rabin, der israelische Ministerpräsident, wird am 4.November von einem jüdischen Extremisten ermordet. Unter
seinen Nachfolgern, erst Shimon Peres, dann Benjamin Netanjahu, nehmen die Spannungen wieder zu.

1999
Auch unter dem neuen Ministerpräsident Ehud Barak dreht sich die Gewaltspirale weiter. Der Besuch Ariel Scharons auf
dem Tempelberg in Jerusalem löst neue blutige Zusammenstöße aus.

seit 1999
Beginn der zweiten Intifada, palästinensische Selbstmord-Attentäter verüben zahlreiche Anschläge auch auf die
Zivilbevölkerung.
__________________
Streitpunkt: Flüchtlinge
Recht der Flüchtlinge auf Rückkehr umstritten

Nach Angaben der Hilfsorganisation der Vereinten Nationen UNRWA (United Nations Relief and Works Agency) sind
mehr als 3,7 Millionen Palästinenser derzeit auf der Flucht. Während des israelisch-palästinensischen Krieges wurden rund
750.000 Palästinenser vertrieben, schätzen die Vereinten Nationen. Bis zum Jahr 1950 stieg ihre Zahl auf 914.000 an und
vervierfachte sich bis heute.

Arafat fordert Rückkehr der Flüchtlinge
Palästinenserpräsident Jassir Arafat fordert, dass die Flüchtlinge in ihre israelische Heimat zurückkehren dürfen. Er
begründet diesen Rechtsanspruch mit der UN-Resolution 194 vom Dezember 1949. Flüchtlinge, die nicht zurückkehren
wollen, sollten finanziell entschädigt werden. Im Juli 2000 hatte Arafats Wirtschaftsberater Chaled Salam mehr als 80
Milliarden Mark Entschädigungsgeld für die Palästinenser gefordert.

Palästinenser leben in armseligen Lagern
Die UNRWA hat in Jordanien, Libanon, Syrien und den Palästinensergebieten mehr als 59 Lager eingerichtet, in denen
rund ein Drittel der Flüchtlinge unter äußerst armseligen Bedingungen leben. Sie sind weitgehend von Hilfsleistungen der
UN-Organisationen abhängig. Viele Palästinenser suchen Schutz in Europa und Amerika. Als Flüchtlinge werden alle
Palästinenser und deren Nachkommen anerkannt, die zwischen 1946 und 1948 das heutige israelische Staatsgebiet als
Flüchtlinge oder Vertriebene verließen.

Verstreut in viele Länder
Laut der UN verteilen sich die palästinensischen Flüchtlinge zahlenmäßig wie folgt: In Jordanien leben rund 1,57 Millionen
Flüchtlinge, im Libanon rund 376.500, in Syrien 383.200, im Gazastreifen 825.000 und im Westjordanland 583.000
Flüchtlinge.
_______________________

spricht für sich selbst, außer Lager haben die Palästinenser seit über 50 Jahren nichts kennengelernt.

mfg
 
26. May 2002, 19:42   #2
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
Ja, es ist so.

Man sollte sich diesen Beitrag vielleicht jedesmal durchlesen, bevor man anhebt, die Nahostpolitik beider Seiten zu kommentieren.




 
23. July 2002, 09:32   #3
Pumawoman
 
Benutzerbild von Pumawoman
 
Registriert seit: May 2002
Beiträge: 956
quentin ich habe deinen beitrag jetzt mehrmals gelesen und auch wenns politik ist, ein bißchen tränen steigen schon hoch.

jupp, danke für deine worte
 
Antwort

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