8. August 2002, 00:39 | #1 |
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Halb Europa unter Wasser
Über weiten Teilen Südeuropas sind seit Dienstagabend die schlimmsten Sommerregenfällen seit Jahren niedergegangen. Die Unwetter führten neben Österreich vor allem in Deutschland und Italien zum Teil zu chaotischen Verhältnissen.
Notstand in Norditalien In Norditalien war die Lage besonders angespannt. Die Regierung kündigte am Mittwoch an, den Notstand auszurufen. Italienische Medien sprachen von den heftigsten Regenfällen im Sommer seit 40 Jahren. Am Mittwochnachmittag schien vielerorts zwar wieder die Sonne, aber die Meteorologen hatten bereits neue Unwetterwarnungen ausgegeben - diesmal für Süditalien. Regenmassen in Bayern Die Unwetter-Serie in Deutschland hat Bayern und Berlin schwer gebeutelt. In Süd- und Ostbayern fielen von Dienstagnachmittag bis Mittwochmorgen erhebliche Regenmengen. Bei Bischofswiesen in Berchtesgadener Land wurde binnen 12 Stunden ein Niederschlag von 131 Litern pro Quadratmeter gemessen, berichtete der Deutsche Wetterdienst am Mittwoch in München. Ausnahmezustand in Berlin Wegen der schweren Regenfälle erklärte die Berliner Feuerwehr am Mittwochabend den Ausnahmezustand. Auch in Brandenburg fielen stellenweise pro Stunde bis zu 11,9 Liter Regen pro Quadratmeter, teilte der Deutsche Wetterdienst in Potsdam mit. Die Feuerwehren waren vielerorts im Großeinsatz, um Keller leer zu pumpen oder Straßen frei zu räumen. Ein Sprecher des Berliner Lagedienstes sagte: "Es ist aber keine Katastrophe. Wir haben alles gut im Griff." Orkane an der Adriaküste Am Dienstag und Mittwoch erfasste die Unwetterfront auch Kroatien und Serbien. An der kroatischen Adriaküste um Sibenik tobten orkanartige Winde mit einer Geschwindigkeit von bis zu 110 Stundenkilometern. Der Sturm riss zahlreiche Boote aus den Ankerstellen, und zerstörte viele Dächer. Die Böen beschädigten auch Stromleitungen. In Spanien "Baden verboten" In Spanien haben die starken Regenfälle der vergangenen Woche im Nordosten des Landes Unmengen von Abfall ins Meer geschwemmt. Mancherorts - wie etwa bei Barcelona - wurde das Baden verboten und die rote Flagge gehisst. Mit solch extremen Verhältnissen hätte wohl bis vor kurzem noch niemand gerechnet, oder? |
8. August 2002, 14:54 | #2 |
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In Pro Sieben wurde behauptet, in Österreich wären es die schlimmsten Naturkatastrophen seit Jahrzehnten - WAHNSINN!
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11. August 2002, 19:01 | #3 |
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Katastrophenalarm in Bayern und Ba-Wü
Toter bei Unfall auf überschwemmter Straße Heftige Regenfälle haben in der Nacht in mehreren Regionen Deutschlands Überschwemmungen verursacht. In Niedersachsen starb der Fahrer eines Rettungswagens im Einsatz. Der Mann kam nach Polizeiangaben bei einem Unfall auf regennasser Fahrbahn bei Wolfenbüttel ums Leben. In Niedersachsen waren vor allem die Regionen um Braunschweig sowie der Südharz betroffen. Autobahnen und Bundesstraßen wurden überschwemmt. Schaden geht in die Millionen Im oberbayerischen Landkreis Ebersberg wurde Katastrophenalarm ausgelöst, nachdem innerhalb einer halben Stunde mehr als 60 Liter Wasser pro Quadratmeter gefallen waren. Nach Angaben des zuständigen Landratsamts wurden hunderte von Kellern überflutet, mehr als 1000 Helfer von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk waren im Einsatz. Der Schaden belaufe sich mindestens auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Personen kamen in Bayern jedoch nicht zu Schaden. Straßen und Keller überflutet In Baden-Württemberg waren ebenfalls Straßen und Keller überflutet. Auch im Landkreis Reutlingen wurde für Teilgebiete Katastrophenalarm gegeben, teilte das dortige Landratsamt mit. Erst am frühen Morgen entspannte sich die Lage teilweise. Mehrere Straßensperrungen wurden aufgehoben. Fast ganz Europa ist betroffen Weite Teile Europas werden seit Tagen von massiven Unwettern und heftigen Regenfällen heimgesucht. Allein im Süden Russlands wurden durch Überschwemmungen zuletzt mindestens 44 Menschen getötet. "Feuerwehren aus der weiten Umgebung helfen in Glonn im oberbayerischen Landkreis Ebersberg beim Auspumpen der Keller. In der Nacht war nach starken Regenfällen der durch den Ort fließende Kupferbach über die Ufer getreten und hatte große Teile des Ortes bis zu einem Meter hoch überschwemmt. " "Im Österreicherischen Hadersdorf stand das Wasser bis zu 1m hoch" Dazu kommt, dass es nicht nur in Deutschland so ist. Dieses Glonn ist übrigens keine 10 km von Sauerlach weg, n hübscher kleiner Ort |
11. August 2002, 19:25 | #4 |
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Meine Güte, das ist ja richtig nahe...
Und, habt ihr auch schon etwas von der Sache mitbekommen? Ich mein so richtig hautnah, Marktplatz unter Wasser, oder sowas? Bei uns hier war am Freitag leichtes Nieseln angesagt, die Gullideckel hüpften in der Ortsmitte so knapp einen halben Meter hoch, als das gesamte Wasser von den Hängen durch die Kanalisation drückte. Allerdings kein Vergleich mit den Bildern oben. |
11. August 2002, 20:19 | #5 |
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Ich bin echt heilfroh, dass wir verschont wurden |
11. August 2002, 20:36 | #6 |
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Bitte nebenstehenden Link folgen: http://www.skats-board.de/vbb/showth...threadid=12283
#Editiert von jupp11 habe die beiden Threads zusammengeführt. Da niemand von uns direkt betroffen ist, habe ich ihn allerdings im OT stehen gelassen. |
11. August 2002, 20:41 | #7 |
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Ja da stimme ich Dir zu...
Österreich unter Schock Jahrhundertflut in Österreich Aufräumarbeiten können beginnen Nach der Jahrhundertflut beginnen in Österreich heute die Aufräumarbeiten. Am Morgen werden Tausende neue Feuerwehrleute in den Krisengebieten Nieder- und Oberösterreichs eintreffen, berichtete die Einsatzleitung. Auch Soldaten des Bundesheeres sollen herangezogen werden. Dutzende gesperrte Überlandstraßen sollen nach der Beseitigung von Murenspuren wieder freigegeben werden. Foto-Serie - Das Unwetter in Österreich Hunderte Menschen eingeschlossen In der Gemeinde Schwertberg (140 Kilometer westlich von Wien) soll wie in allen anderen Katastrophengebieten am Vormittag ebenfalls Entwarnung gegeben werden. Im Ortszentrum waren in der Nacht immer noch Hunderte Menschen vom Wasser eingeschlossen. Auch die Stromversorgung soll wieder vollständig hergestellt werden. Zuletzt mussten noch 3000 Haushalte im Waldviertel wegen zerstörter Trafostationen auf elektrische Energie verzichten. Deutscher Tourist wird noch vermisst Ein deutscher Tourist, der seit Mittwochmorgen in Österreich vermisst wurde, ist nach Behördenangaben möglicherweise in die Hochwasser führende Saalach gestürzt. Bisher blieb eine Suchaktion, auch wegen der durch das Hochwasser erschwerten Bedingungen, erfolglos. Mehrere Millionen Euro Schaden Welche Schäden die gewaltigen Wassermassen in den zahlreichen überfluteten Städten und Dörfern angerichtet haben, ist noch nicht abzusehen. Experten sprachen vage von vielen hundertmillionen Euro. Der österreichische Bundeskanzler Wolfgang Schüssel stellte unbürokratische Finanzhilfen für die Hochwasseropfer in Aussicht. Der niederösterreichische Landeshauptmann (Ministerpräsident) Erwin Pröll sprach von der schlimmsten Flutkatastrophe in seinem Bundesland seit Menschengedenken. Heftigste Regenfälle seit mehr als hundert Jahren Österreichische Meteorologen registrierten in den beiden vergangenen Tagen die heftigsten Regenfällen seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1896. An einigen Orten fiel innerhalb von nur 40 Stunden so viel Regen wie normalerweise in drei Monaten. Ein Experte des österreichischen Landwirtschaftsministeriums rechnete vor, dass sich solche Überschwemmungen statistisch nur alle 500 Jahre ereigneten. Banken bieten zinsgünstige Kredite an Zahlreiche Banken boten den Überschwemmungsopfern, die zum Teil ihre gesamte Habe verloren haben, zinsgünstige Kredite an. Baumärkte räumten den Hochwasseropfern Sonderbedingungen ein. Im Tal des Kamp-Flusses, der sich von einem seichten Wasserlauf in einen reißenden Strom mit sechs Meter hohen Wassermassen verwandelt hatte, seien schon in einigen Tagen wieder die ersten Urlauber zu erwarten, berichtete der Besitzer eines Campingplatzes am Stausee Ottenstein. Quelle: http://www.t-online.de |
11. August 2002, 20:49 | #8 | |
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11. August 2002, 20:53 | #9 |
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da schließe ich mich Dir an
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11. August 2002, 21:35 | #10 |
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soll man das jetzt als Sreafe Gottes ansehen oder als eine Naturkatastrophe von einem Ausmaß, das bislang in Österreich unbekannt war. Wenn ich Deutschland zugunde lege, da wurde ne Masse durch Flußbegradigungen, Flurbereinigungen, Auenstilllegungen etc. dazu beigetragen, gerade in den Weinanbaugebieten. Alles zusammen mit den Abholzungen für neue Skibetriebe in dn Alpen, die ihre Schneemassen schlagartig loswerden, etc.etc. kommt es zu immer schneller aufeinander folgenden Naturkatastrophen. Dazu kommt noch die allgemeine Klimaveränderung, die global zutrifft.
mfg |
12. August 2002, 09:13 | #11 |
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Außerdem mussten hierzulande einige Dämme geöffnet werden, da sie zu brechen drohten. So ergoß sich zusätzlich eine schier unglaubliche Menge an Wässer in die Städte und Dörfer.
Denke man sollte es als "Naturkatastrophe die bis dato in Österreich unbekannt war" definieren, da sich ja bekanntlich seit ungefähr 150 Jahren keine vergleichbare Flutwelle ereignet hatte. |
12. August 2002, 09:15 | #12 | |
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12. August 2002, 09:18 | #13 |
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Da stimme ich zu! Jedoch hatte ich im Morgenfernsehen auch gehört, dass die Klimaveränderung nur bedingt auf den Menschen zurückzuführen ist. Der Hauptgrund wäre demnach die natürliche Erwärmung der Sonne. Schönmalerei in meinen Augen.
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12. August 2002, 10:57 | #14 |
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@ Jupp
Marktplatz? Ham wir nicht, der Mittelpunkt bildet eine Kreuzung, Unfallschwerpunkt, ein Hässlicher Bahnhof und ein unnützes Parkhaus Bei uns selber ist aber nicht viel passiert. Der Wintergarten stand ein bisschen unter wasser, aber noch alles im grünen Bereich. |
12. August 2002, 14:28 | #15 |
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Gestern abend konnte man noch fröhlich grillen, Unwetter fanden nur in der Kiste statt, die sich TV nennt. Heute dagegen ist Dresden seit dem frühen Morgen das Ziel unheimlich reichhaltiger Wassermassen - es regnet, regnet, regnet, regnet ...
Die Elbe war schon vorher über ihre Ufer getreten, jetzt macht sie sich noch breiter. Zum Glück gibt es da aber die Elbwiesen, es ist also noch etwas Platz für all das Wasser (Wo kommt das eigentlich her?), das da vom Himmel fällt. "Joschka kommt", hatten "Bündnis 90/Die Grünen" versprochen, bisher kam aber nur Wasser ... MfG tw_24 |
12. August 2002, 15:42 | #16 | |
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12. August 2002, 16:03 | #17 | |
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Und hier regnet es weiter, weiter, weiter ... Aber etwas gutes hat die Sache dann doch - Joseph Fischers geplanter Wahlkampfauftritt ist wohl buchstäblich ins Wasser gegangen. MfG tw_24 |
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12. August 2002, 16:08 | #18 |
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@ DaddyCool
Stimmt, daran wird man sich auf kurz oder lang gewöhnen müssen |
12. August 2002, 21:02 | #19 | |
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P.S.: Quelle ist RTL - Morning Show...... |
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13. August 2002, 00:46 | #20 |
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also "meine" tiefgarage steht jetzt unter wasser.
habe das auto garnicht erst reingefahren. aber meine eltern wird es wohl voll erwischt haben. die bauen ein haus aus, welches gerade mal 20m neben der müglitz steht. das ist eigentlich nur ein kleiner bach. aber als ich die bilder im tv von glashütte sah, wurde mir schon anders. das war nämlich auch der "kleine" bach. da werde ich wohl heute mal die gummistiefel einpacken und nach dem rechten sehen. gruß cli |
13. August 2002, 06:34 | #21 |
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Unglaublich, die Bilder von Glashütte:
Hoffentlich werdet Ihr davon verschont! Höre grad, Katastrophenalarm in Dresden. |
13. August 2002, 06:39 | #22 |
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Wenn man sich die Bilder ansieht, dann können wir uns wirklich nicht beklagen über das "bisschen" Regen den wir hier ständig bei uns abbekommen.
Am schlimmsten für die betroffenen Menschen, denke ich, ist die Hilflosigkeit mit der sie der ganzen Sache gegenüberstehen. Diese Menschen müssen mit ansehen wie etwas über Jahre liebevoll aufgebautes und geschaffenes einfach in den Fluten verschwindet ohne das sie etwas dagegen unternehmen können. Ich finde so etwas traurig. |
13. August 2002, 12:33 | #23 |
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Wann kommt die Flut?
Vor zwei, drei Jahren begeisterte das Duo Witt/Heppner mit der Frage "Wann kommt die Flut?" nicht nur die Charts, sondern eignete sich auch hervorragend dazu, bei Kerzenlicht und Rotwein zusammen mit der Freundin düstere Gedanken (und dann die Beziehung ;-)) zu pflegen. Und nun ist sie also da, die Flut - aber irgendwie schwanke ich zwischen der verordneten Betroffenheit - Dresden ist neuerdings Katastrophengebiet - und einem zynischen "Na und?", denn meine Füße sind sowas von trocken, daß mir die mediale Berichterstattung aus Dresden irgendwie fremd vorkommt. Klar, mein Regenschirm hat den gestrigen Tag nicht überstanden :-(, doch sonst gibt es auch mitten in der Katastrophe eigentlich mehr normales Leben als Katastrophe. Ach ja, das Kabel-TV ist auch ausgefallen :-(, doch sonst kann der Bewohner des Katastrophengebiets Dresden, der sich tw_24 nennt, wirklich nicht klagen - käme allerdings die Flut, dann sollte sie sich auf etwa eineinhalb Meter Höhe beschränken, sonst hätte ich in der Tat vielleicht ein paar Probleme mit wenig appetitlichen Flüssigkeiten. Aber - noch? - ist die Gefahr weit, weit weg - bewegte Bilder kann ich ja nicht sehen -, aber zugleich bestimmen Blaulichter und Martinshörner das Straßen- und Lautbild. Gestern zeigten boulevardverdächtige Aufnahmen umgestürzte Verkehrsschilder am überfluteten Elbufer, gesperrte - weil wasserreiche - Straßen, umgeworfene Bäume und Chaos überhaupt. Ich sehe anderes, genieße beinahe schon den Blick durchs offene Fenster auf die niedergehenden Wassermassen, die, wenn man in einer trockenen Wohnung sitzt und schon ein oder zwei Glas Whisky konsumiert hat, doch zu wildem Philosophieren (Soundtrack: The KLF: "The White Room" und Sven Väth: "Rituals of Life") über das Leben als solches und die Menschheit anregen - und irgendwie auch faszinieren. Und dann befiehlt mir wieder irgendeine Nachrichtensprecherin, daß ich a) sowieso unheimlich betroffen sein soll und erklärt, daß b) die Schadenssumme noch gar nicht zu beziffern ist. Das mag stimmen. Doch was ist Geld, wenn unwiederbringliche Erinnerungen weggeschwämmt werden? Zahlen sind gefühllos, wertlos. Und Skats-Mitglied Cli ist im Moment weder mobil noch im Festnetz telefonisch ereichbar, was mich betroffen stimmt (räumlich sind es vielleicht 35 Kilometer Entfernung) (Und mittlerweile klappte dann doch noch einmal die Verbindung, also Cli ist noch da ;-).). Aber wenn zugleich allerlei Wetterexperten verkünden, wir würden nun das erleiden, was vor zwanzig, dreißig Jahren verbrochen wurde, dann trifft es eigentlich ausnahmsweise einmal die Richtigen. Dürre oder vernichtende Hochwasser kennen wir ja nur aus der Ferne, meistens vom "schwarzen Kontinent", der uns als Rohstofflieferant hochwillkommen ist, den wir auch heute noch gnadenlos ausbeuten - ohne Rücksicht auf Verluste, denn was kümmern uns schon hungrig verreckende Schwarze? Die vermehren sich ja sowieso wie die Kaninchen. Aber nun sollen wir, der reiche Norden des Planeten, auch noch verantwortlich sein, für das, was - überraschend - uns trifft, auf uns herniederregnet. Und natürlich kommen ns mitleidige Tränen, wenn wir überschwemmte Keller und verrottende Möbel sehen. Das politisch-korrekte Mitleid wird ja auch wirklich medial hervorragend in Szene gesetzt - doch was sind eingentlich die zehn oder zwanzig Todesopfer dieser von uns zu verantwortenden Unwetter gegenüber dem täglichen zehntausendfachen Hungertod in Afrika, der im Grunde schon mit ein paar Cents pro Tag zu verhindern wäre? Eine selbstmitleidige Sondersendung jagt die andere, daß wir bisher allerdings relativ regungslos zuschauten, wenn in unserem asiatischen/afrikanischen Hinterhof tausende Menschen verendeten, wird nicht thematisiert. Wir sind Opfer - zweifellos. Aber wir, die nordatlantischen "Wohlstandgesellschaften", sind auch die Täter - doch da heißt es von den Wetter-Profis wieder diffus verklärend "die Menschen". Ein verhungerndes Kind im Nordirak ist nicht dafür verantwortlich, daß irgendwo in Bayern ein Keller zum Wasserspeicher wurde - dafür verantwortlich sind wir, die wir Autos fahren, die 1.5 Tonnen (z.B. VW-Beetle) wiegen, aber nur 80-90 Kilogramm Mensch befördern (der Trabant wog bei geringerem Spritverbrauch dagegen nur 600-700 Kilogramm ...) sollen - und diese negative Leistungsbilanz gilt uns als eine hinnehmbare oder gar unverzichtbare Selbstverständlichkeit. Bisher traf unser wirtschaftlicher und ökologischer Egoismus immer nur die anderen, doch nun trifft das Schicksal uns, die Verursacher. Ich bin kein Masochist, eher schon Hedonist, kann mit trockenen Füssen also auch diese Zeilen tippen, die vielleicht zynisch wirken, ich kann dennoch aber auch feststellen, daß wir verdammt gut sind, wenn es gilt, Mitleid oder Betroffenheit zu heucheln, wenn das Schicksal nur die Falschen - also uns - trifft, die doch genau die Richtigen sind. Endlich (!!!???) bekommt Europa die Quittung für seinen ausbeuterischen Raubbau in den Kolonien zu spüren- und selbst diese Lektion verläuft noch recht zaghaft, denn ein überflutetes Wohnzimmer ist noch immer leichter ersetzbar als ein verhungertes Kind ... MfG tw_24 |
13. August 2002, 16:36 | #24 |
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Hui, dann sind wir noch SEHR glimpflich davongekommen
@ tw_24 Sicher ist ein Wohnzimmer leichter zu ersetzen, aber schön ist es trotzdem nicht... |
13. August 2002, 16:54 | #25 |
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warum hat den tw_24 seinen rechner nicht nach afrika
gespendet? :confused: ich hoffe mal, daß ich meinen noch retten kann. erstens wohne ich eigentlich nicht so weit von der elbe entfernt und zweitens hab ich ein flüssel direkt vor der haustür. dieses ist nur 40 meter entfernt und braucht nur noch ca.80 cm steigen bis es meinen rechner erreicht hat. vielleicht bezahlt mir ja dann die versicherung den neuen speicher. aber langsam wird mir schon mulmig. das hochwasser kommt ja eigentlich noch in dresden an. die moldau fließt ja irgendwann in die elbe. das was in prag ist wird also hier auch noch ankommen. naja... drückt die daumen! gruß cli |