9. August 2002, 03:33 | #1 |
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Bild und Pressefreiheit, ein Widerspruch
Moin,
haben wir eine Pressefreiheit? Ist das, was die Bild darstellt, freier Journalismus? Was ist Pressefreiheit eigentlich? Das was wir täglich vorgesetzt bekommen jedenfalls nicht. Angenommen, die Bild hat auch ne Menge CDU - Abgeordnete, die die Meilen nicht angegeben haben. Ist dann das, was wir erleben, stückweise Regierungsmitglieder in die Pfanne zu hauen, Pressefreiheit? Oder wird unter dem Mantel dieser Freiheit versucht, die politischen Weichen im Sinne einiger Weniger in dieser Republik neu zu ordnen. Natürlich ist es Pressefreiheit, die Dummen und Gierigen der Regierung zu nennen, aber ist das die Freiheit der Presse, die eine Demokratie braucht. NEIN. Gestern bei der Quotenzoni Illner war mein besonderer Freund und das hätte mich normal abgehalten, die Sendung zu sehen. Aber Markquart war auch da, eine Ratte des Journalismus, wie sie nur unter Kohl entstehen konnte. Er hat auch seiner Art entsprochen. Alles schreit Pressefreiheit, die schwarzen Nazis als Erste jetzt, aber wie und wo waren die Schreier und Chefs der großen Zeitungen, als der Presse die Herausgabe der Stasiakten für Kohl nicht genehmigt bekam. Eine Meldung, kein Geschrei, das er den deutschen Steuerzahler vielleicht belogen und betrogen hat. Tagesordnung gab’s. Friedhofsruhe bei der SPD. Keine Anzeige. Seltsam ist nur, dass die SPD in jedem Schlamassel drinsteckt und dadurch nie das Maul aufmachen kann. Wo bleibt das Geschrei der Presse, wenn es um betrügerische Juden geht, die den Steuerzahler zur Lachnummer machen? Fällt das Maulhalten der Chefs der Redaktionen bei jüdischen Schwerverbrechern und Kriegsverbrechern unter Freiheit, die Meinung durch Weglassen zu manipulieren? Pressefreiheit ist der Grundstock der Demokratie, sie je nach Lage auszulegen ist Missbrauch. tw, wie du bei loddar Bild und Freiheit der Presse unter einer Headline bekommst, ist mir bei der von dir angegebenen Kenntnis ein Rätsel. ach ja, deine Lektüre ist unvollständig und zwar eklatant, wenn du das Buch des Nobelpreisträgers Heinrich Böll ' Bild, Bonn, Bönisch ' nicht zur Meinungsfindung hast. mfg |
9. August 2002, 08:35 | #2 |
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Moechte denn ueberhaupt noch jemand ehrliche Presse?
Ist es nicht nur noch eine Schlagzeilenjournalistik.. die mit objektiver Berichterstattung schon lange nichts mehr zu machen hat? Das Volk kriegt was es haben moechte... Bild und RTL etc.. |
9. August 2002, 12:44 | #3 | |
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Zitat:
Daß BILD irgendwann mal als gänzlich politikfreies Konkurrenzblatt zu einem eher esoterisch angehauchten Springer-Produkt gegründet wurde, ist mir auch noch bekannt. Und ich gestehe auch gern zu, daß BILD heute eher konservative Politik vertritt - ein Beispiel dafür folgt gleich ;-) -, aber wie ich bei der New Yorker Konkurrenz auch schon sagte bzw. Lenin zitierte: Es gibt keine wirklich objektive, "reine" Information, in keinem Blatt, auch nicht in der Süddeutschen oder der Jungen Welt. Eine andere Ebene wäre die rein journalistische Qualität eines Blattes/TV-/Radio-Senders. Und da siedele ich die BILD eher am unteren Ende der Qualitätsskala an. Aber nun mal zu einer wirklichen Kampagne, die die BILD vor kurzem gefahren hat, gegenüber der die Flugmeilen-Affärchen eher harmlos waren bzw. sind. In der rechts-konservativen Jungen Freiheit ließ sich am 26.07.2002 Hans-Peter Uhl (CSU-Bundestagsabgeordneter, zuvor Kreisverwaltungsreferent in München, der die rechtswidrige (!!) Abschiebung "Mehmets" anordnete) unter der Überschrift "Handelt endlich!" zum "Fall Mehmet" so aus: "Mit dem Urteil [des Bundesverwaltungsgerichts - tw_24] wird uns die effektivste Möglichkeit genommen, gegen ausländische Straftäter vorzugehen. Denn die Gefahr, abgeschoben zu werden, hat eine viel höhere Abschreckungswirkung als Jugendstrafen. [..] Die zu erwartende baldige Rückkehr von Mehmet erfolgt auf Kosten des Steuerzahlers und gefährdet unsere Sicherheit. Beides ist für die deutsche Bevölkerung unzumutbar." Ob ein in Deutschland geborenes Kind von seit mindestens zwei Jahrzehnten in Deutschland lebenden Eltern überhaupt als "Ausländer" bezeichnet werden kann, will ich hier nicht weiter debattieren. Die Argumentation dieses der christlichen Nächstenliebe verpflichteten Abgeordneten aber, die ich nicht nur als "konservativ", sondern als völkisch-rassistisch - oder auch: nationalsozialistisch - bezeichnen würde, findet sich auch in einem anderen Blatt wieder, das leider viel mehr Leser hat als die Junge Freiheit, die manchmal dennoch lesens- und empfehlenswert ist. Während die Junge Freiheit immerhin von NRW-Verfassungsschützern mit wachsamen Augenpaaren gelesen und regelmäßig in ihren Berichten negativ erwähnt wird (Vielleicht wird die JF auch von V-Autoren zugetextet?), gehört die BILD als Tageszeitung sogar zu den medialen Sprachrohren der (a)sozialdemokratischen deutschen Regierung - trotz (oder wegen?) einer Strafanzeige des SPD-Generals Müntefering (Ironie des Schicksals: Vorgestern nutzte Gerhard Schröder die BILD, um sich als Pazifist zu outen: ["{..} deshalb warne ich vor einem Angriff auf den Irak. Er würde weniger als Verteidigung verstanden und könnte die internationale Allianz gegen den Terror zerstören."] Nehmen wir Jürgen Trittins Einschätzung des bunten Boulevardblättchens als Maßstab für die Glaubwürdigkeit der vermittelten Message des Amtsinhabers, so ist dessen Pazifismus eine perfide Lüge, eine populistische Erfindung ... Das (vorsätzlich) genutzte Medium entlarvt den Betrüger ... Danke, BILD :-(!). Aber zurück zum Schreckgespenst "Mehmet". BILD bließ nach dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts bließ BILD regelrecht zur Menschenjagd - und kaum jemanden hat es gestört. Auch nicht den bedauernswerten Politiker Franz Müntefering ... Da wurde "Mehmet", der in der Diaspora in der Türkei nicht straffällig wurde, zum "plötzlichen Musterknaben" erklärt, denn "erfahrungsgemäß stehen die Resozialisierungs-Chancen dieser Jugendlichen schlecht", wie BILD einen Jugendpsychologen verkünden ließ, und das "macht jeden ehrlichen Bürger zornig" kommentierte CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer ebenfalls in dem Blatt. Für BILD steht also schon fest, wie die Sache enden wird (und möglicherweise liegt sie damit auch richtig), daher wird noch schwereres Geschütz gegen "Mehmet" aufgefahren: "Wenn Serien-Straftäter Mehmet (18) nach Deutschland zurückkehrt, stehen ihm Sozialhilfe und eine Wohnung zu!" Hier werden gleich zwei Klischees bemüht: zunächst wird nach dem Motto "Wer einmal aus dem Blechnapf frißt ..." durch die Wortwahl "Serien-Straftäter" suggeriert, es käme da ein unverbesserlicher Ausländer nach Deutschland, um dort weiterzumachen, wo er vor drei Jahren aufhörte. Verbunden wird dies dann auch noch mit dem Schüren von Sozialneid ("Frei nach dem Motto: Wir haben´s ja ..."), der sich in diesem Fall ausdrücklich gegen das richtet, was nach BILD-Ansicht "ausländisch" ist, denn nach der Diktion des Blattes wurde "Mehmet" vor drei Jahren abgeschoben "in sein Mutterland, die Türkei". (Auch hier ist die Wortwahl interessant: Warum eigentlich "Mutterland" und nicht "Vaterland"?) Und ohne es explizit zu sagen, wird damit auch gleich alles erledigt, was "türkisch" oder "nicht-deutsch" ist: "Mutterland" Türkei - "Serien-Straftäter" - das "macht jeden ehrlichen Bürger zornig". Da fehlt nur noch eine Frage, die BILD dann auch tatsächlich stellte: "War dies wirklich ein Urteil im Namen des Volkes?" Wer möchte da nicht Selbstjustiz üben? Daß die Abschiebung "Mehmets" ohne seine Eltern rechtswidrig war, tritt da in BILD völlig in den Hintergrund - in der zweifellos noch rechteren Jungen Freiheit wird dagegen immerhin theoretisch über eine neue Strafe "Abschiebung" in eine herbeiillusionierte "Heimat" nachgedacht und weniger auf "Mehmet" (verbal) eingeschlagen. BILD schürte Haß auf einen einzelnen Menschen, der sich kaum wehren kann. [Exkurs] Allerdings steckt hinter beiden Menschenbildern tatsächlich eine völkisch-rassistische Ideologie, die Menschen wegen ihrer Herkunft einer Ethnie (einem Volk) zuordnet, mit dem sie vielleicht gar nichts zu tun haben (wollen). Der "Türke" "Mehmet" - in München aufgewachsen - hat ein "Mutterland", das ganz sicher nicht als seine Heimat angesehen werden kann, doch weil er "Türke" ist, wurde die Türkei zu seiner eigentlichen Heimat erklärt. Das erinnert mächtig an den nationalsozialistischen Antisemitismus, nach dem ein Jude auch dann noch als Jude galt, wenn er sich als überzeugter Katholik betätigte ... [/Exkurs] BILD jedenfalls hat in der Berichterstattung über "Mehmet" wenig mit Fakten gearbeitet, sondern mit Stimmungen, Vermutungen, Indizien - und sie hat Stimmungen geschürt. Bei der Thematisierung der Bonusmeilen-Affäre ging es dagegen mehr um Fakten, erst dann kam die "Moral". MfG tw_24 |
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9. August 2002, 14:50 | #4 |
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nicht immer sind 1000 Seiten Wälzer auch die Bücher, die eine Aussage beinhalten.
Mehmet war die Retourkutsche auf meine Juden und unter Informationsvorbehalt, auf Türkisch heißt das wohl Mutterland, übrigens in dem von dir so geliebten Unrechtsstaat Israel auch. Konkurrenz aus NY? Wie kommst du auf dieses schmale Brett? Das wäre nicht mal eine Konkurrenz mit Ben, hehe, denn er hat den Makel der späten Geburt:-) ' wer zu spät kommt bei der Geburt, hat das Beste verpasst ' hehe. Die spätere Spontiszene mit dem Riesenintelligenzler Dr.h.c.Fischer könnte da auch für Ben als Volontär bestenfalls einen Abklatsch echter Intelligenz gewertet werden können. Heute ist Ben auch ein alter Sack aber damals haben ein paar Jahre gefehlt, hehe, wie sollte das Konkurrenz geben. Auch uns Loddar kann bestenfalls den ersten Blick riskiert haben, als die 1. Generation RAF im Knast und die Sponti mit Fischer und dem Michel Friedman - Freund Cohn Bendit von der Sorbonne mit großem Maul und keinem theoretischen Background durch die Strassen zogen. Die beiden Schaumschläger wären nicht mal auf Antrag in den SDS gekommen. Also mit der heutigen Einstellung hätte man mit Ben zwar konspirativ - wegen der Profs - im Kollektiv saufen können, ABER er war konkurrenzlos zu jung hehehehe. Im Übrigen haben wir einen Mod für unser Forum der in seiner Borniertheit nur von meinem Sohn getoppt wird und deswegen hervorragend zu uns passt;-) ich hoffe, dass du jetzt pflichtgemäß rot geworden bist. mfg |
9. August 2002, 17:38 | #5 | ||
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"Quotenzoni Illner" - besser als die Christiansen ist sie aber in jedem Fall, oder? (Ach ja, ich bitte doch um die Bezeichnung "die Menschen aus den Neuen Ländern" ;-).)
"mein besonderer Freund" - Franz Müntefering? Peter Boenisch: Peter Boenisch gilt bzw. galt als "notorischer BILD-Schmierer", der von sich behauptet: "Ich war schon immer teuer". Der Daimler-Benz AG war er als "Testfahrer" von 1972 bis 1981 monatlich 12.500 Mark wert, was 1985 die Berliner Staatsanwaltschaft herausfand. Damals war Peter Boenisch Regierungssprecher von Helmut Kohl. Weil er das "Extra-Gehalt" von Daimler-Benz am Fiskus vorbei in die Schweiz verschoben hatte, wäre eigentlich ein Strafbefehl wegen fortgesetzter und vorsätzlicher Steuerhinterziehung fällig gewesen - Gefängnisstrafe wahrscheinlich -, Boenisch trat aber "nur" als Regierungssprecher zurück, das Verfahren landete in den Akten, wo es wohl verstaubt ist. Trotz der wenig vorbildlichen Steuerhinterziehung blieb er bei seinen Unionsfreunden beliebt, zu seinem 65. Geburtstag trafen sich 1992 so illustre Gäste wie Volker Rühe, Max Streibl oder Peter Gauweiler. Nach seinem Abschied vom Posten des Regierungssprechers war er wieder für BILD schreibend tätig, 1994 dann wurde der "Platitüdenkaiser" (Heinrich Böll) Wahlkampf-"Sonderberater" von Helmut Kohl. Für die politische Konkurrenz der Union fand er als BILD-Chef wenig feine Worte. Willy Brand und seine Berater bezeichnete er einmal als "Männer, die ihren Haß gegen Industrie und Großkapital schon mit der Muttermilch gierig schlürften". Er kämpfte auch tapfer für "freie Fahrt für freie Bürger". "Mir gefällt nicht, wie unsere Richter mehr und mehr Politik machen. Die Männer in den roten Roben sind nicht vom Volk gewählt." Sehr hübsch formuliert auch zum gleichen Thema (Tempolimit): "Dieses gutwillige, fleißige Volk hat diese sozialistische Vollbremsung nicht verdient." Und auch um die immer grießgrämig dreinblickenden Deutschen machte Boenisch sich 1991 Sorgen: "Man kommt aus dem Ausland und freut sich, wieder zu Hause zu sein. Und was sieht man? Ernste Gesichter. Todernst. Fast überall im Ausland geht es den Menschen schlechter, aber solche Trauermienen wie wir Deutschen machen sie nicht. Haben wir Angst vor einem Lächeln? Und wenn ja, warum? Das einzige, was es zum Nulltarif gibt, ist Freundlichkeit. Damit müssen wir nicht sparen ... Offenbar brauchen die in Sorge, Würde und Verantwortung erstarrenden Deutschen nach dem Gemeinschaftswerk Ost auch ein Gemeinschaftswerk Lächeln." TV-Pastor Fliege hätte es nicht schöner sagen können ;-). In seinem Buch "Undercover", in dem der Autor Erich Schmidt-Eenboom unter anderem auch über BND-Kontakte von Journalisten schrieb, tauchte Peter Boenisch übrigens auch auf, allerdings untersagte ein Gericht dem Autor die Behauptung Boenisch habe wissentlich Kontakte zum deutschen Auslandsgeheimdienst gepflegt. Insgesamt dürfte auf Peter Boenisch zutreffen, was Heinrich Böll über ihn schreibt: "Ein Platitüdenkaiser ersten Ranges, ein Demagoge mit fast dreißigjähriger Erfahrung im Plattschlagen von Problemen." Zitat:
Die Kohl-BILD-Bourgeoisie-Connection funktionierte wie geschmiert, aber damit bestätigt sich nur, was Lenin schon lange, lange vor der Erfindung der BILD schrieb: "Die Menschen waren in der Politik stets die einfältigen Opfer von Betrug und Selbstbetrug, und sie werden es immer sein, solange sie nicht lernen, hinter allen möglichen moralischen, religiösen, politischen und sozialen Phrasen, Erklärungen und Versprechungen die Interessen dieser oder jener Klassen zu suchen." Heute hat man dafür den Begriff "Medienkompetenz" entwickelt. Und wenn das zahlende BILD-Publikum verarscht werden will - heute gibt es ja wahrlich mehr als nur eine Alternative -, dann liegt das nicht ausschließlich an BILD, sondern auch an der relativen Zufriedenheit des "deutschen Michel" - doch das kann man eben nicht ausschließlich BILD anlasten. Als gewinnorientiertes Unternehmen liefert der Springer-Verlag genau das, was das Publikum lesen will. Und damit hat BILD auch eine Existenzberechtigung - man kann sie ignorieren, sich über manche ihrer Headlines manchmal auch köstlich amüsieren - nur sollte man halt auch wissen, worauf man sich dabei einläßt. Das wiederum scheinen die Damen und Herren von "Bündnis 90/Die Grünen" und SPD bewußt ignoriert zu haben. Wenn es ihnen paßte, gebrauchten sie BILD als Propagandaschleuder, wenn sie jetzt aber selbst ins Visier geraten, dürfen sie nicht darüber jammern, wenn sie glaubwürdig bleiben wollen. Zitat:
MfG tw_24 |
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9. August 2002, 17:50 | #6 | |
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Ach ja, mein lieber Lieblings-Satiriker Droste hat natürlich auch noch etwas zu sagen. Zur BILD, der er Gregor Gysi und Cem Özdemir nicht gönnt ...
Und auch eine solche harte Satire fällt unter die Pressefreiheit. Zitat:
tw_24 |
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10. August 2002, 21:28 | #7 |
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Ich kann nicht verstehen,daß man über diesen Schmierenjournalismus der Bildzeitung,seitenlange Beiträge verfassen kann und sie dadurch auch noch diskussionsfähig macht.
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10. August 2002, 21:43 | #8 |
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mmmmmmmmm
tschubbl, denkst du wirklich, dass das Verschliessen der Augen vor den Tatsachen es besser macht oder etwas aendert? Tatsache ist, dass die Bild wohl nach meiner Schaetzung die Zeitung mit der groessten oder zumindest einer der groessten Auflage Deutschlands ist. Das diese Zeitung und ihre Berichte fuer Millionen Menschen widerspruchslos die Wahrheit ist und oftmals unter den Lesern die einzigste Diskussion daraus besteht, ob der Witz wohl oder nicht lustig war/ist. Hier kann und wird bewusst ein grosser Teil der Bevoelkerung gesteuert. |
10. August 2002, 23:35 | #9 |
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@peet
Das Verschliesen der Augen oder nicht ändert da nichst,denn diejenigen,die diese Zeitung lesen,sind unbelehrbar und begreifen nichts anderes.Diverse Diskusionen darüber erwiesen sich bis Dato als fruchtlos,Ausnahmen bestätigen die Regeln.Deshalb meinte ich auch,daß die besten oder langen Beiträge dieses Drecksblatt nur noch Diskussionsfähig macht. Aber still sein kann man eben trotzdem nicht,ob es was nützt oder nicht. |
11. August 2002, 02:06 | #10 |
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Zunächst mal lässt sich die Bildzeitung weder wegdiskutieren noch ignorieren!
Ob Du sie nun magst, oder nicht, ist dabei tatsächlich zweitrangig tschubl. Sie ist nun mal existent und ein Machtfaktor in diesem Lande. Darüber nicht zu reden bringt genau nix. Interessant ist, dass Schlaumeier Müntefering seine Strafanzeige wieder zurückgezogen hat. Er hat wohl eingesehen, dass sie keinerlei Aussicht auf Erfolg hatte und nimmt nun in Kauf, dass diese Zurücknahme als ein Sieg der Presse gefeiert wird. Vielleicht sollte sich nicht nur Herr Müntefering mal vorher überlegen, was er da verzapft. |
11. August 2002, 05:55 | #11 |
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Ob es die Bild gibt oder niht, steht nicht zur Debatte, sie ist existenz.
Keiner kann an Bild vorbeiregieren und genau das macht den Machtfaktor aus, der auch konsequent umgesetzt wird. Srellt sich die Frage, was Bild beeinflussen kann und genau da setzt die Auseinandersetzung an, denn sie kann wahlentscheident sein, was einen starken Eingriff in die Demokratie wäre. Zuende gedacht wüede dies bedeuten, das man gegen Bild nicht regieren kann, also den Vorstellungen des Springervorstandes entsprechen müsste. Eine gefährliche Situation. mfg |
11. August 2002, 08:56 | #12 |
Erde, Wind & Feuer
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Ich denke, daß die Bildzeitung, einen Einfluß auf die Meinungsbildung der breiten Masse hat. Denn auch in anderen Themen hat sie in der Vergangenheit schon öffentliche Meinungsmache betrieben.
Z.B. Boris Becker, Dieter Bohlen.... Die Frage ist ja, ob sie es schafft, eine politische Wahl, dermaßen zu beeinflussen, daß eine Regierungszusammensetzung dadurch erst so enstehen kann. |
11. August 2002, 16:23 | #13 |
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Normal ist ja (auch die Bild preist es an) eine Zeitung ein unabhängiges, unparteiisches Medium. Deswegen sollte ein solches Medium eigentlich schreiben dürfen, was es will.
Dann gibt es ja auch noch die "Satiriker-Freiheit", die von Jürgen Trittin stark in Angriff genommen hat. Ein Satiriker hatte eine Karikatur zum Dosenpfand gemacht, ein Männchen gemalt, das eine Dose mit den Zügen Trittins in den Mülleimer warf. Trittin hat den Satiriker verklagt, weil dieser darin eine Morddrohung verstand, also Trittin zu köpfen und den Kopf auf die Müllkippe zu schmeissen - also irgendwann... |
11. August 2002, 17:02 | #14 |
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Kann die Bildzeitung eine Wahl entscheiden ??
...sie allein sicher nicht, aber wenn es den Verbund Springer-Presse - Burda-Blätter tatsächlich gibt, dann sieht es tatsächlich bedenklicher aus. Allerdings spielt das Fernsehen eine immer grössere Rolle bei der Entscheidung der Wähler. Im Übrigen sollten wir vielleicht wieder mal daran denken, dass jeder, absolut jeder, der Macht hat, diese auch benutzt. Ob wir es nun als Machtmissbrauch ansehen, ist weitgehend eine Frage des persönlichen Standpunktes. Sicher werden SPD-eigene Zeitungen in einer anderen Weise über die Regierung berichten, als es die Bildzeitung tut. Ich bin der Meinung, dass die Presse sehr wohl das Recht hat, ihr zugespielte Internas über Abgeordnete und deren Verfehlungen zu veröffentlichen. Dies allerdings häppchenweise zu tun, wie geschehen, ist einfach mieser Stil. |
11. August 2002, 20:12 | #15 |
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nach eigenen Angaben 11 000 000 Leser täglich, wäre seltsam, wenn man da keinen Einfuss nehmen könnte. Man muss ja nicht ma die Unwahrheit sagen, man muss nur gzielt weglassen und das Bild ist kommplett anders. Und das geschieht.
Unabhängig davon werden gezielt Unwahrheiten auf den Markt geworfen, es gibt doch genügend Beispiele dafür. Was das Regieren anbelangt, Schröder hat den Spruch mit Bild gemacht. mfg |
12. August 2002, 12:54 | #16 | ||
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Zitat:
Aus diesem Grund wurden irgendwann auch mal die öffentlich-rechtlichen Medien erfunden. Da zahlt jeder potentielle Konsument, also auch der, der am Ende doch nur RTL schaut, so daß die finanzielle Unabhängigkeit der Sender gewahrt wird - zumindest in der grauen Theorie. In der Praxis sind auch die öffentlich-rechtlichen Medien alles andere als unabhängig, dafür sorgen Aufsichtsgremien, in denen Parteien, Kirche und Gewerkschaften ihre Interessen verteidigen. Zitat:
Und BILD hat, anders als zum Beispiel Qualitätsblätter wie die Süddeutsche oder die FAZ, auch noch einen journalistischen Stil drauf, der alles andere ist als wertneutral. Wo in anderen Blättern Meldung und Kommentar klar voneinander getrennt sind, ist bei BILD diese Trennung kaum gegeben. Da wird mit Suggestivfragen agiert, werden Gefühle bemüht - und manchmal Fakten ignoriert. Das gilt nicht immer, doch bei BILD ist wirklich eine gewisse Vorsicht angesagt. Gerade in der Vergangenheit hat sich dieses Springer-Blatt wahrlich sehr parteiisch verhalten, hat gegen politisch Linke gehetzt (1967/68) oder um des schnöden Absatzes willen auch mal eine ganze Stadt zu einer verschworenen Hochburg des wiedererstarkten Nationalsozialismus erklärt (Sebnitz, irgendwo in Dunkeldeutschland gelegen ;-)). Trotzdem gehört auch ein Blatt wie BILD zur Pressefreiheit. Man muß mit BILD leben. Leider. Andererseits wäre es aber auch mal interessant zu erörtern, wodurch BILD so erfolgreich ist. Die Politikberichterstattung kann es in meinen Augen nämlich nicht sein. BILD hat sehr starke Lokalredaktionen, die zum Beispiel die Konkurrenz auf dem Boulevardmarkt nicht hat - ist es vielleicht das, was Millionen täglich zu dieser bunten Mischung aus Sex and Crime greifen läßt? Oder der doch recht starke Sportteil? MfG tw_24 |
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12. August 2002, 15:26 | #17 |
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@ tw_24
Was die Süddeutsche in Bezug auf Qualität betrifft,muß ich Dir beipflichten. Bei der Bildzeitung glaube ich,daß es nicht nur der starke Sportteil ist,sondern die ganze aufreisserische Art und Weise. Man muß mal darauf achten.Da wird durch eine Überschrift irgend ein Tatbestand oder Sachverhalt suggeriert,liest man aber den Artikel selber,kommt etwas ganz anderes raus.Aber der größte Vorteil ist der,daß es für viele Dumpfbacken,vorallem CDU/CSU-Wähler,eine Zeitung ist,die man sich in der Frühstückspause komplett reinziehen kann. |
12. August 2002, 15:42 | #18 |
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das es in der Hauptsache CDU-Wähler seien, ist unfug. Wo wird denn die Wahl entschieden, bei den Bäckern? Wirten? Handwerkern? Kaufleuten? wo? bei der Arbeitnehmerschaft und genau da wird auch des Morgens dieses Blatt gelesen. Das aber sind SPD - Wähler, oder größtenteils. Dieses Schundblatt wird Querbeet gelesen und an SPD - Stammtischen wird genau so ein Blödsinn geredet wie bei CDU ler.
Bevor man sich selbst was in die Tasche lügt, sollte man einfach mal im Ruhrgebiet rumreisen oder die Stimmung abfragen. mfg |
12. August 2002, 15:51 | #19 |
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Meine Erfahrung hat gezeigt,daß die Bildzeitungleser überwiegend CDU-Wähler sind und für mich unverständlich dabei war,daß da viele Handwerker dabei waren,aber Arbeitnehmer.Aber das dürfte von Region zu Region verschieden sein.Tatsache aber ist,da muß ich quentin recht geben,diese Stammtischparolen oder auch Scheißhausparolen genannt,die aus der Bildzeitung übernommen wurden und auch von den SPD-Wähler gedroschen werden,weshalb ich nicht an diversen Stammtischrunden teilnehme,da sich mir da die Fußnägel aufrollen würden,bei diesem hirnlosen Gesülze.
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12. August 2002, 16:40 | #20 | ||
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Zitat:
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