22. September 2002, 09:45
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"Rocky" gewinnt Prozess - 31 Millionen $
Zitat:
"Rocky" erhält 31 Millionen Dollar - Fortsetzung der Karriere ungewiss
Graciano Rocchigiani hat nach dem New Yorker Urteil allen Grund zur Freude
New York - "Rocky" hat im vermeintlich letzten "Kampf" seiner Box-Karriere ausgerechnet vor Gericht den profitabelsten Triumph errungen und kehrt als Multi-Millionär in seine Zelle zurück.
Im Rechtstreit zwischen dem ehemaligen Box-Weltmeister Graciano Rocchigiani und dem World Boxing Council (WBC) sind dem 38-jährigen Berliner von einem New Yorker Gericht am Freitag insgesamt rund 31 Millionen Dollar (über 30,3 Millionen Euro) Schadenersatz zugesprochen worden. Außerdem bekam er in allen Klagepunkten Recht.
Genugtuung bei "Rocky"
Rocchigiani nahm das sensationelle Urteil mit großer Genugtuung auf. "Ich bin überrascht und froh, dass der WBC einen Denkzettel erhalten hat. Ich glaube, das ist für den kompletten Berufsboxsport eine gute Sache gewesen. Es wurde endlich mal gezeigt, dass man mit den Boxern nicht alles machen kann", betonte der einstige Champion nach der Urteilsverkündung und vor seiner Rückkehr nach Deutschland.
Rocchigiani verbüßt in der Justiz-Vollzugsanstalt Berlin-Tegel derzeit eine einjährige Haftstrafe wegen Fahrens ohne Führerschein und erhielt für die Verhandlung Hafturlaub mit der Auflage, unmittelbar nach der Urteilsverkündung zurückzukommen.
Forderungen weit übertroffen
Das Urteil ging sogar über die Forderungen von Rocchigianis Anwälten hinaus. Peter Schlam und Richard Dolan hatten als Schadensersatz 14 Millionen Mark sowie als zusätzliche Strafe für die WBC noch einmal 28 Millionen Mark verlangt. Nach insgesamt vier Stunden Beratung erhöhten die Geschworenen diese Graciano Rocchigiani zu zahlende Summe sogar auf 20 Millionen US-Dollar.
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Außerdem wurden die 14 Millionen Mark im ersten Anklagepunkt ohne Abstriche akzeptiert. Zum damaligen Kurs wurde dieser Betrag in Dollar umgerechnet. Zu diesen fast 7,9 Millionen Dollar kommen schließlich noch neun Prozent Zinsen für drei Jahre hinzu, so dass sich der Gesamtbetrag auf fast 31 Millionen hochrechnet.
WBC kündigt Berufung an
"Die Boxwelt hat sich heute verändert. Herr Rocchigiani ist der erste Boxer, der jemals dem autokratischen Verhalten des WBC den Kampf angesagt hat. Es ist absolut klar, dass der WBC niemals wieder in der selben Art und Weise arbeiten kann", konstatierte Anwalt Dolan überaus zufrieden.
Der WBC wird in die Berufung gehen. Bis dahin werden alle Ausgaben von mehr als 5000 Dollar von Rocchigianis Seite genehmigt werden müssen. Der Verband behauptet allerdings, lediglich ein Vermögen von rund 264.000 Dollar zu besitzen. Mit dem Urteil werde der Geschäftsbetrieb praktisch lahm gelegt, befürchten die Anwälte. Selbst das Wort Konkurs machte die Runde.
Heimreise am Montag
Sollte Rocchigiani die 31 Millionen Dollar tatsächlich kassieren, geht ein guter Teil des Geldes an seine Noch-Frau und Ex-Managerin Christine sowie geschätzt rund ein Viertel an die Anwälte.
Dem strahlenden Sieger war das im Moment des Triumphs egal. Nach dem Urteil wurde er von seiner überglücklichen Freundin Eileen Kunert stürmisch empfangen. Bis Montag darf nun in New York gefeiert werden, dann geht es zurück in die Zelle.
Ungewisse sportliche Zukunft
Rocchigianis Berliner Anwalt Björn Ziegler teilte am Samstag in einer Presseerklärung mit, der Boxer habe noch nicht entschieden, ob er seine sportliche Karriere fortsetzen werde.
Unmittelbar nach seiner Rückkehr aus New York werde er seine restliche Haftstrafe antreten und deshalb in Berlin nicht für Interviews zur Verfügung stehen.
Titel zu Unrecht aberkannt
Graciano Rocchigiani hatte den WBC verklagt, nachdem ihm sein WM-Titel im Halbschwergewicht im Sommer 1998 zu Unrecht aberkannt worden war. Der seit Jahresbeginn inhaftierte Faustkämpfer boxte am 21. März 1998 um den vakanten WM-Gürtel im Halbschwergewicht, nachdem US-Superstar Roy Jones jr. zuvor seinen Titel-Verzicht erklärt hatte, weil er ins Schwergewicht wechseln wollte.
Vom WBC wurde "Rocky" der gegen Michael Nunn (USA) gewonnene WM-Titel jedoch ohne plausible Begründung aberkannt und der in den USA weit besser zu vermarktende Jones jr. wieder zum Titelträger erkoren. In Folge der Querelen war der Berliner Rechtsausleger über 25 Monate nicht mehr in den Ring gestiegen.
Quelle
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hmm, es ihm gönnen oder nicht? Ich denke ja, der Junge hat zwar einen an der Waffel, aber das ist kein Grund, ihn ungerecht zu behandeln. Allerdings wird er wohl vergeblich auf diesen Betrag warten müssen. Dafür hätte er die Boxszene schon mal von einem überflüssigen Verband befreit.
Schlage also Rocky vor für irgendeinen Boxorden!
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