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19. April 2003, 11:25   #1
jupp11
 
Registriert seit: January 2002
Beiträge: 4.013
Das soziale Netz - unbezahlbar?

Schröders "grosser Wurf", der in der Hauptsache wohl an die "Pfründe" der Arbeitslosen geht, scheint das eigentliche Ziel, nämlich mehr Arbeit zu schaffen, nahezu vollständig ausser Acht zu lassen.

Wenn ich richtig informiert bin, sind ca. 4,5 Mio. Menschen in Deutschland arbeitslos gemeldet, demgegenüber stehen ca 1,3 Mio offene Stellen. Selbst wenn alle diese Stellen besetzt werden könnten (was illusorisch ist) aus dem Pool der Arbeitslosen, blieben immer noch 3,3 Millionen Arbeitslose übrig.

Diese Leute dazu zu zwingen, minderbezahlte Arbeit anzunehmen, bringt die jetzigen Arbeitsbesitzer, die sich bisher teurer verkaufen konnten, in ziemliche Schwulitäten. Sie sind, zumindest bei gleicher Qualifikation, die Arbeitslosen von morgen.

Ich bin schon dafür, dass es Unterschiede geben muss, ob jemand Sozialhilfe bekommt oder für seienen Broterwerb arbeitet. Ganz klar! Aber was im Moment passiert, ist rumdoktorei an vergleichsweisen Randerscheinungen, denn solange die vorhandene Arbeit mit riesigen Überstundenzahlen erledigt wird, solange bleibt ein riesiges Reservoir unausgeschöpft.

Warum man sich da nicht dran traut? Ja, es bräuchte eine Regierungsmannschaft samt Partei, die eben nicht auf das nächste Wahlergebnis spekuliert sondern wirklich tut, was notwendig ist, statt im 6. Jahr der Regierung mal so langsam in die Pötte zu kommen und die Gutachten aus dem ersten Regierungsjahr zu lesen.
 
21. April 2003, 02:45   #2
Herr Korrekt
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Registriert seit: July 2002
Beiträge: 855
Eine eindeutige Mehrheit einer Partei würde so ein Vorhaben dann natürlich erleichtern. Nur mit der eindeutigen Mehrheit ist es auch wieder so eine Sache... Sie verlockt dazu, die vorhandene Macht zu missbrauchen.

Am optimalsten für funktionierende und tiefgreifende Reformen wäre also eine Regierung mit breiter Mehrheit, wobei beide Parteien in fast allen Punkten übereinstimmen sollten um schnell und schlüssig zu handeln.
 
28. April 2003, 13:49   #3
Loddarnewyork
 
Registriert seit: January 2001
Beiträge: 2.676
Das unser Sozialsystem längst nicht mehr und schon gar nicht in Zukunft, bezahlbar ist, steht außer Frage und müßte auch längst dem Letzen einleuchten.
Zuviele Fehler hat man bereits in den 70er bis 90er Jahren gemacht. Da wäre eine schleichende Anpassung noch möglich gewesen. Nun muß eine Radikalkur her.

Diese ist aber mit Abstrichen beim Alg, Alhi und der Sozialhilfe nicht getan. Und auch bei den Rentnern nicht.

Arbeitslosigkeit haben wir nicht erst seit gestern und die A´losigkeit ist auch nicht auf konjunkturelle Dinge zurückzuführen. Wäre das der Fall, könnte man mit konjunkturpolitischen Maßnahmen - sogar über eine weitere Neuverschuldung - gegensteuern.

Dieses Heer an Arbeitslosen schieben wir Deutschen bereits seit Anfang der 70er Jahre vor uns her. Mal ein paar mehr, mal ein paar weniger. Über 4 Millionen ist inzwischen eine feste Größe, die in der Vergangenheit nur durch ABM-Maßnahmen und Subventionen verändert wurden. Meistens dann, wenn eine Wahl vor der Tür stand.

Das Schröders Programm nicht sozial ausgewogen ist, zeigt allein die Aussage des Parteigenossen Gabriel nur zu deutlich. Er, der mit ca. 16.000 € im Monat zu den Besserverdienern gehört, wird laut eigener Aussage durch Schröders Agenda 2010 mit keinem "fucken Cent" belastet.
Allein das sollte dann doch schon zu denken geben.

Das Problem bei Reformen sind nicht die Menschen im Lande. Selbige sollten die Politiker nicht immer für dummer verkaufen, als sie sind.
Solange Reformvorhaben daran scheitern, dass die jeweiligen Lobbyisten zum Ziel kommen, wird eine vernünftige, ausgewogene, alle Seiten treffende Reform unsere sozialen Sicherungssysteme nicht retten können.

Raucher zur Terroristenbekämpfung, Arbeitslose zur Haushaltssanierung, Gehbehinderte zur Sportvereinsannierung (Spass, aber sowas fehlt wirklich noch ). So ist der von Bismark ins Leben gerufene Solidaritätsgedanke nicht zu retten...
 
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