27. January 2004, 13:02 | #1 |
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Bert Kaempfert
Heute zu nachtschlafender Zeit lief auf N3 die Bert Kaempfert-Story.
Die Musik von Kaempfert sagte mir eigentlich bis zum heutigen Tage nicht viel. Meine Richtung war immer eine andere. Aber es ist erstaunlich, wie viele Melodien, die man tagtäglich hört und eigentlich nur im Hintergrund wahrnimmt, von Kaempfert stammen. Für mich war die Tatsache völlig neu, dass Kaempfert der erste war, der die Beatles in Hamburg unter Vertrag hatte. Insgesamt ein sehr interessanter 2-stündiger Lebenslauf über einen der wohl erfolgreichsten Komponisten der Nachkriegszeit. Auf einigen "Dritten" wird diese Sendung demnächst wiederholt. Gerade den etwas älteren unter uns (Loddar, Ben-99) sollten diese Sendung keinesfalls versäumen. Zumal ja Kaempfert ein echter Junge aus HH war. Aber auch den jüngeren Semestern sei sie empfohlen. Ich war jedenfalls beeindruckt. |
31. January 2004, 22:49 | #2 |
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... es wäre schade, wenn dieser Thread unbeachtet bleiben würde. Denn die Dokumentation über Bert Kaempfert hatte auch ich schon in einer früheren Ausstrahlung gesehen und fand sie genauso interessant und verblüffend.
Denn daß dieser Mensch Welt-Hits geschrieben hat und sogar Frank Sinatra, einem der wenigen echten Mega-Stars, mit "Strangers In The Night" ein Comeback möglich gemacht hat, ist in Deutschland inzwischen kaum noch jemandem bekannt. Dabei hat unser Land, im Gegensatz zu Österreich, nur ganz wenige Künstler zu bieten, die es tatsächlich auch in den USA oder anderswo zu einem echten Welt-Star geschafft haben. Aus dem Stegreif fallen mir dazu nur Schauspielerinnen wie Marlene Dietrich und Hildegard Knef, Artisten wie Siegfried & Roy, Fotografen wie Helmut Newton, Regisseure wie von Sternheim und Petersen, Film-Komponisten wie Zimmer oder Kamera-Artisten wie Michael Ballhaus ein. Letztgenannte genießen allesamt noch immer zu recht Weltruhm, und man sollte sich nicht von billigen Boulevard-Blättchen verarschen lassen, die uns erzählen wollen, daß auch ein Möchtegern-Schauspieler wie Till Schweiger zu denjenigen gehört, die es in den USA geschafft haben. Sogar Franka Potente ist wieder reumütig nach Deutschland zurückgekehrt und denkt jetzt vielleicht darüber nach, daß sie ihrem Freund vielleicht doch nicht den Laufpaß hätte geben sollen. Denn der hatte sie als Regisseur von "Lola rennt" überhaupt erst weltweit berühmt gemacht. Aber Bert Kaempfert spielte als Komponist tatsächlich viele Jahre in der weltweiten Oberliga mit, was viele Deutsche wohl nur deshalb nicht wissen, weil er sich aufgrund seiner sympathisch bescheidenen Art nie in den Vordergrund gespielt hat wie es andere Wannebe-"Stars" so gern tun. Und das mit den Beatles, Ogino, war vor ein paar Jahren tatsächlich eine Sensation. Denn auch ich bekam vor Staunen fast den Mund nicht mehr zu, als Paul McCartney Ende der 90er Jahre auf einem dieser von George Martin herausgebrachten Post-Beatles-Alben auf der CD-Broschüre zum ersten Mal enthüllte, daß die allerersten Beatles-Aufnahmen tatsächlich von Bert Kaempfert in Hamburg produziert worden sind. Aufnahmen wie "Ain't She Sweet" oder "Kansas City", die heute zum Beispiel auf dem Album "The Early Tapes" oder den Original-Singles zu hören sind: http://www.scs.unr.edu/~fdaniels/stuff/tony.htm Seitdem weiß man, daß Kaempfert damals den lokalen Hamburger Star Tony Sherydan für eine Plattenaufnahme eingeladen hatte und seine damals noch völlig unbekannte Begleit-Band, zu der auch John Lennon und Paul McCartney gehörten, aus ihrem Schmuddel-Hotel auf St. Pauli herausholte und sie mit in das Taxi setzte. Sie fuhren dann in den südlichen Stadtteil Hamburg-Harburg, wo sich im Keller der "Friedrich-Ebert-Halle" ein winziges Tonstudio befand, in dem dann die ersten Aufnahmen der Beatles produziert worden sind, was die Welt erst Jahrzehnte später erfahren sollte. Denn die "Friedrich-Ebert-Halle" wurde ein paar Jahre später nicht etwa wegen der Beatles bekannt, sondern weil von dort aus die berühmten Samstagabend-Unterhaltungs-Shows der ARD mit dem damaligen TV-Star Peter Frankenfeld gesendet wurden. Da kann man wieder mal nur sagen: So klein ist die Welt ;-) Gruß Ben |
1. February 2004, 13:44 | #3 |
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Deine Ergänzungen waren interessant Ben, Danke.
Bei mir hat diese Sendung eine Suchaktion ausgelöst. Ich kriege die Melodie "Wonderland by night" nicht mehr aus meinem Kopf und meine Frau nervt mich auch. Diese Meoldie hat nostalgischen Wert für uns beide. Ich wußte bis dato nicht, daß es ein Stück von Bert Kaempfert ist. Nun bin ich seit Tagen im Internet auf der Suche nach diesem Stück um es auf meine Festplatte zu bekommen. Leider bisher vergebens.... Loddar ? Loooodar???? hast Du einen Tip ?? THX vorab. |
1. February 2004, 14:19 | #4 |
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Habe ich eigentlich schon gesagt, daß Bandwurm schwer in Ordnung ist ?
"Wonderland by night" befiundet sich auf meiner Festplatte und ist gerade am brennen... Der Sonntag ist gerettet |
1. February 2004, 15:06 | #5 |
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Na, dann biste ja bereits bedient. Ich hätte es zwar nicht auf Platte gehabt, aber auf CD im Schrank.
Das mit Bert und den Beatles und Harburg war mir aber bekannt, denn es steht im Booklet der CD, die ich in den 80th erwarb. |
1. February 2004, 15:35 | #6 | |
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... das mit Kaempfert und den ersten Beatles-Aufnahmen stand im Booklet des 1995 erschienenen Doppel-Albums "The Beatles Anthology":
http://www.discographynet.com/beatles/bta1.html Zu den bewußten 3 Songs ist in dem Booklet folgendes zu lesen: Zitat:
http://www.geocities.com/SunsetStrip...y_1-album.html Gruß Ben |
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1. February 2004, 15:49 | #7 |
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Von Kaempfert stammt im übrigen der "Knack-Sound" beim Bass. Er hatte diesen Sound bei seinen Aufnahmen entdeckt, für gut befunden und salonfähig gemacht. Faktisch ist jeder knackig klingende Bass auf ihn zurückzuführen.
cu antjeo |
1. February 2004, 16:04 | #8 |
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Jo, das hatte ich auch gelesen. Nun versuche ich gerade zu klären, ob er nicht nur den Knack-Sound erfunden hat, sondern vielleicht auch noch die Knackwurst.
Ich weiß, ich hab nen Knacks weg.... |
1. February 2004, 16:39 | #9 |
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... jetzt bitte zeitlich nicht alles durcheinanderbringen, Loddi, denn die Knackwurst hatte er schon viel früher erfunden. Und mit den Einnahmen seiner gutflorierenden Würstchenbude auf der Reeperbahn konnte er dann die ersten Beatles-Platten finanzieren. So war das und nicht anders ;-)
Gruß Ben |
1. February 2004, 16:47 | #10 |
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Stimmt, die Würstchenbude auf der Reeperbahn, die kenn ich. Und da Bert dort ja nicht selbst hinterm Tresen stehen konnte, weil er ja auf der Suche nach seiner Cindy war, machte David für ihn den Job des Knackwurstverkäufers.
Deshalb heißt diese Würstchenbude heute auch noch "Davids Wache", weil er wegen des Knackens immer wach blieb und keinen Schlaf fand... |
1. February 2004, 16:59 | #11 |
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... später wurde er deshalb auch oft "Alter Knacker" genannt, was ihn so rasend machte, daß er sich mit jedem prügeln wollte. Seitdem spricht man auch von "Kaempfert-Natur", woraus sich in den Jahren danach durch das von Haus aus schnoddrige Hamburger Plattdeutsch dann der Begriff "Kämpfer" entwickelte, so daß Bert auch als Erfinder dieses Wortes gilt.
Und da auch Ogino bekanntlich in seiner Freizeit Kampfsport betreibt, wissen wir nun, warum er diesen Thread eröffnet hat *g*. Gruß Ben |
1. February 2004, 17:34 | #12 | |
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... jetzt mal wieder ernsthaft: Ich habe die offizielle deutsche Kaempfert-Page entdeckt, auf der alles, aber auch wirklich alles über ihn zusammengetragen wurde, was für Leute interessant sein könnte, die die TV-Dokumentation noch nicht gesehen haben:
http://www.kaempfert.de Zitat:
Gruß Ben |
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1. February 2004, 17:41 | #13 |
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Das dieser thread, von Ben aus der Versenkung geholt, so eine Resonaz findet, gibt mir den Spaß am posten zurück, ehrlich.
Und während ich das hier schreibe, dudelen meine PC-Lautsprecher zum 23 mal "wonderland by night" während meine Gattin immer noch in den alten Fotoalben blättert und die zweite Buddl Rotwein köpft... Ich bedanke mich für den kommenden schönen Abend.... |
1. February 2004, 18:05 | #14 | |
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... Geilomat! Auf der genannten Kaempfert-Page gibt es sogar ein kleines Board-Forum, wo ich gerade diesen Beitrag gesehen habe:
Zitat:
Das Doofe ist, daß ich die Ankündigung erst heute gesehen habe, sonst wäre ich vielleicht gestern tatsächlich in den INDRA zu Tony Sherydan gegangen. Gruß Ben |
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