22. May 2005, 12:24 | #1 | ||
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Frau Dudelsack ist eiskalt
Wie ich gerade mitbekommen habe, hat unser neues Sternchen am deutschen Rock- und Pophimmel wieder mal bewiesen, wozu "Made in Germany" fähig ist. Nachdem sie "irgendwie nervöser als sonst" ihre Pflicht getan hatte und einen respektablen letzten Platz für Deutschland geholt hatte, fand sie das nicht besonders schlimm.
Zitat:
Vielleicht liegt es ja daran, dass das Ding schon lange kein ernst zu nehmender Wettbewerb mehr ist. Nicht nur der Titel ist englisch, auch die Bands und die Stücke sind englisch. Wer hätte gedacht, das Vanilla Ninja aus der Schweiz kommen, dem Land der Yellos und DJ Bobos? Bei letzterem weiß ich allerdings auch nicht, ob er schon mal ein Lied in deutscher Sprache gesungen hat? Jedenfalls ist diese Aufführung reinster Krawall, ein Wettbewerb für den besten Songschreiber, für Ralf Siegel und seine Freunde und Freundinnen - aber sicher nichts mehr, womit man die Musikalität von Nationen messen kann. :haeh: Das wissen übrigens auch die Gracia-Fans: Zitat:
Maggi |
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22. May 2005, 12:46 | #2 |
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... ich find's gut. Denn Gracia hat genau das bekommen, was sie auch verdient: Mit Abstand den letzten Platz. Nur für ihren Namen gab's ein paar Punkte, weil die Monegassen Grace Kelly wohl noch immer nicht vergessen haben *g*.
Schön, daß man diesen nervigen Schummel-Song nun auch im Radio nicht mehr hören wird. Ich kann nämlich jodelnde Frauen nicht ausstehen. Zumindest in der Rockmusik nicht. Und beim Musikantenstadl wäre diese Heulboje sowieso viel besser aufgehoben ;-) Gruß Ben |
22. May 2005, 12:59 | #3 |
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Das wir schon lange keinen "guten" Platz hatten, sollte uns zu denken aufgeben.
Allerdings wichtig ist so ein Rummel eh nicht. Gibt wichtigeres. |
22. May 2005, 16:42 | #4 | |
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Jo, zum Beispiel die Wahl in NRW. Da aber in diesem Moment noch keine Ergebnisse bekannt sind, machen wir hier weiter.
Mir würde sich diese Frau ja nicht ganz so unsympathisch machen, wenn sie endlich das Phrasendreschen lassen würde. Ist OK, die Niederlage ist schlimm, aber das könnte sie wenigstens eingestehen. Macht sie aber nicht, sie wälzt viel lieber die Schuld an dem Desaster herum und damit noch einige Fettnäpfchen platt - wahrscheinlich viel besser so, dann braucht sie nicht mehr reintreten. Zitat:
Dabei kann sie noch froh sein, dass sie in einem Land lebt, das neben Spanien, Frankreich und Großbritannien am meisten in diesen Europafonds der Volksmusik einzahlt; sonst hätte sie's wahrscheinlich gar nicht ins Finale geschafft. Schwarze Haare sind eben nicht alles. Ciao, Maggi |
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22. May 2005, 18:38 | #5 |
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Deutschland gratuliert
schön gesungen schön gefahren schön einen Wahlerfolg als eigenen Erfolg deklariert |
23. May 2005, 08:40 | #6 | |
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... hehe, Gracia, Schumi und die Merkelsche mit trotzig verkniffenem "Sieger"-Lächeln *g*. Aber es ist wirklich unglaublich, wie dummdreist diese Jodel-Schnepfe nach der bisher schlimmsten Blamage für Deutschland in der Geschichte des Grand Prix reagiert: "Andere Länder, andere Geschmäcker", argumentiert sie allen Ernstes. "Einer muß ja letzter werden. Ich bin lieber die letzte, als die vorletzte. Dann können sich die Leute wenigstens an mich erinnern." Und: "Mein Ziel war es, einen guten Auftritt hinzulegen. Und das haben wir geschafft." Sie scheint komplett gaga zu sein.
Da muß ich sogar mal der BILD-Zeitung recht geben, die ausdrücklich auch dem Moderator Peter Urban eine Mischuld gibt, daß man mit viel Geld aus dem Gebühren-Topf diesmal für einen besonders tristen Fernsehabend gesorgt hat. Ständig hat er versucht, die Blamage herunterzuspielen. Kunststück, denn die Entscheidungsträger der ARD haben es ja zu verantworten, daß man Gracia, deren peinliches Liedchen nur durch Betrug in die Charts kam, indem der Produzent 30.000 CDs ankaufen ließ, nicht schon vorher aus dem Rennen genommen hat, wie es sich gehört hätte. Es wäre keine Überraschung für mich, wenn irgendwann herauskäme, daß vielleicht auch Mitarbeiter des Senders unter Korruptionsverdacht stehen. So wundere ich mich schon seit längerer Zeit über Peter Urban, der früher jahrzehntelang als NDR-Hörfunk-Moderator für einen besonders erlesenen Musikgeschmack stand, so daß ich seine Sendungen immer gern gehört habe, gerade weil es um Musik jenseits des Mainstream ging. Schließlich ist der promovierte Fachmann selbst Musiker. Und wer die Bands, in denen er spielt, schon mal live gehört hat, käme nie auf die Idee, daß er sich eine Platte von Gracia überhaupt bis zu Ende anhören würde. Aber jetzt bescheinigt er insgesamt allen Grand-Prix-Teilnehmern ein "extrem hohes Niveau". Ich traute meinen Ohren nicht, als ich solche Sprüche von ihm hören mußte. Fest steht, daß nicht etwa Gildo Horn für den bisher peinlichsten deutschen Auftritt gesorgt hat, sondern es waren Gracia, Dr. Peter Urban und der verantwortliche NDR-Grand-Prix-Chef Dr. Jürgen Meier-Beer ("Wir sind mit der Sendung zufrieden"). Kein Wunder, daß BILD heute einen Vordruck anbietet, den die Leser an den ARD-Vorsitzenden Thomas Gruber schicken können, um sich die Gebühren für diesen Monat zurückzuerstatten. Gruß Ben Zitat:
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23. May 2005, 20:37 | #7 |
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Na, ob sich der NDR davon beeindrucken lässt?
Der NDR zog jetzt übrigens erste Konsequenzen aus dem Grand Debakel. Gracia forderte - sicher nicht ohne die freundliche Unterstützung von Peter Urban - den ersten Job. Es ist der Job von Jürgen Meier-Beer, dem Unterhaltungs- und Grand-Prix-Beauftragten des NDR. Man denkt beim NDR auch über die Abschaffung des Grand-Prix-Vorentscheides nach. Dem ist auch der Herr Meier-Beer nicht abgeneigt, er sagt: Wenn ein Künstler einen guten Vorschlag macht, aber nicht am Vorentscheid teilnehmen will, dann lässt sich da sicher etwas machen. Wer ist an seinem Jobverlust schuld? Er macht die Musikindustrie dafür verantwortlich und nimmt seinen Hut. Diie habe nämlich zu wenig Interesse und lasse sich da ein Publikum von Millionen Grand-Prix-Fans in ganz Europa durch die Lappen gehen. Im Klartext: Mit dem Kaffeesatz der deutschen Musikindustrie, im Folgenden "Gracia" genannt, lasse sich im internationalen Vergleich kein Blumentopf gewinnen. Gracia war einfach zu schlecht, und die Musikindustrie ist schuld. Gracia kann eben nichts dafür, dass sie so schlechte Musik macht. Auch eine neue Sichtweise. Dann müsste man ja direkt Mitleid mit Gracia haben. Ciao, Maggi |