25. October 2005, 19:30 | #1 | |
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Justizskandal in Berlin
Zitat:
Hat man denn zu diesem bedauernswerten Menschen, der immerhin 12 Jahre seines wertvollen Lebens wegen der o.a. 'Kleinigkeiten' in einem finsteren Knast schmachten muss, kein Vertrauen ? Eigentlich war der "Spaziergang" dafür gedacht, dass der arme Häftling eine Sammelbestellung für 38 DVD's von seinen anderen bedauernswerten Mithäftlingen kauft. Bezahlt übrigens von Steuergeldern, nicht etwa von den Häftlingen selbst... Der Shopping-Termin war für diesen Tag gedacht, weil an dem Tag die Sauna, das Solarium und der Fitnisraum der Strafanstalt gereinigt wurde und Ismail dort der Chef ist. Hätte sich sonst gelangweilt der gute, keine Fitnis, keine Sauna und keine DVD's... (Kein Witz !!!) Nun ja, bleibt zu hoffen, dass die böse Polizei den armen und nun heimatlosen Drogendealer und Vergewaltiger wieder einfängt und ihn zurück in seine geborgene Umgebung bringt. Bis zum nächsten Betriebsausflug. PS: Die Berliner Justizsenatorin fühlt sich nicht zuständig und verweigert jede Stellungnahme Nicht schadenfroh grinsen Freunde, in den meisten Bundesländern sieht es nicht anders aus. Nur sind die geschickter, derartige kleine Pannen besser zu vertuschen. |
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26. October 2005, 12:55 | #2 |
Dummschwätzer
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Man könnte fast meinen, du meinst das sarkastisch
Die Justizsenatorin könnte die gesamte Haftanstalt Tegel auf freien Fuß setzen, unsere smarte Bürgermeisterin, Herr Wowereit würde ihr immer noch sein Vertrauen schenken. Aber wahrscheinlich sitzt Wowileinchen gerade mit seinem Lebensgefährten bei einer 3 Tageparty oder ist in Sachen Berlin irgendwo in den weiten dieser Welt unterwegs und hat von diesem kleinen Justizversehen noch garnichts mitbekommen. |
26. October 2005, 15:39 | #3 | |
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Zitat:
MfG tw_24 |
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26. October 2005, 17:27 | #4 | |
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Zitat:
Aber ich kenne tw_24 schon ein paar Tage, um das provolative in seiner Gegenfrage rauszulesen. Ich will mal den sicher untauglichen Versuch wagen, Dir ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen, indem ich zu Deiner Gegenfrage mal eine Gegengegenfrage stelle: Wie stelltst Du Dir den idealen Strafvollzug bei einem mehrfach vorbestraften Täter vor, der ausschliesslich aus rechtsradikalen Motiven gehandelt hat ? Abgesehen von den Annehmlichkeiten, wie DVD's, Sauna, Fitnis und Solarium - darum geht es mir eigentlich nicht so sehr. Wir schreiben das Jahr 2005 und haben die Kerkerhaft angeschafft, das ist auch gut so. Ich sehe jedoch einen Skandal darin, dass man einen hochkriminellen Häftling förmlich eine Einladung zukommen lässt, das weite zu suchen. Muss sich so ein Fall wie Rösner/Degowski erst wiederholen ? Und als politschen Skandal sehe ich das Verhalten der zuständigen Justizsenatorin, die sich weigert eine Stellungnahme abzugeben. In einer Berliner Tageszeitung war kürzlich eine Auflistung von gleichgelagerten Pannen, die unter Führung dieser Senatorin passiert sind. In keinem Land der Welt, ausser einem paar Bananenstaaten, wäre diese Frau noch in Amt und Würden. |
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26. October 2005, 18:57 | #5 |
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Ganz so provokativ, wie Du vielleicht meinst, war meine Frage gar nicht gemeint ;-).
Es ging mir tatsächlich schon mehr um die DVDs, die Du den Strafgefangenen nicht zu gönnen scheinst, wobei ich übrigens nicht glaube, daß diese mit Steuermitteln finanziert werden. Und selbst wenn, dann handelt es sich dabei im Vergleich zu den Gesamtkosten eines Gefangenen ohnehin um einen eher geringer Betrag. Die Haftbedingungen ganz allgemein sind in Deutschland allerdings sowieso schlimm genug, wenn man jedenfalls den Soll- dem Ist-Zustand gegenüberstellt und eben nicht Kerker fordert oder etwas drastischere Strafen, die die Bestraften im Regelfall nicht zu überleben pflegen. Ich stimme Dir sogar hinsichtlich des eigentlichen Skandals zu, der ja darin besteht, daß zunächst ein Gefangener mit einem Spaziergang belohnt wurde, der den - schon gar nicht in solcher Begleitung - nicht verdient hat, und dieses offenkundige Versagen der direkt Verantwortlichen wohl auch politisch folgenlos bleiben soll. Und das ist in der Tat schon sehr seltsam. Offenkundig wurde ja irgendwas nicht richtig gemacht, der Fehler steckt vielleicht sogar im System, doch niemand wagt es, angemessene und wahrscheinlich auch notwendige Verfahrensänderungen anzugehen. Das ist unverantwortliche Ignoranz, die mindestens zu kritisieren ist. Nur hat das aber nichts mit DVDs oder einer Sauna hinter Gefängnismauern zu tun, was das Boulevard zwar sicher gern skandalisiert, dabei aber vergißt, daß die Strafe doch Freiheitsentzug lautet und nicht Kulturentzug ... MfG tw_24 |