1. November 2005, 00:00 | #1 |
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Mini-Gäste bleiben draußen
Im Hotel Cortisen am österreichischen Wolfgangsee sind Kinder unter zwölf Jahren nicht erwünscht!
Quelle Bisher hatten lediglich Hundebesitzer das Problem, dass nicht jeder Hotelier dem Vierbeiner Einlass gewährte. Ein Hund ist laut! Ein Hund ist schmutzig! Jetzt hat Roland Ballner den nächsten Schritt getan und will keine Kinder <12 mehr beherbergen Ein Kind ist laut! Ein Kind ist schmutzig! Man könnte nun meinen, dass dieser Mensch kinderfeindlich ist, weil er in seinem "ehrenwerten Haus" keinen Krach und Lärm dultet. Hat er nicht ein Recht dazu, sein Eigentum nur denen zu vermieten, die es auch achten? Mal abgesehen davon, dass es auch ziemlich extreme Ausnahmen unter erwachsenen Menschen gibt, die in ihren Zimmern laut und dreckig sind, musste ich schon häufiger beobachten, wie Eltern einfach wegschauten, wenn sich ihre Kinder bewusst daneben benahmen. Während sie sich Ruhe im Liegestuhl oder an der Bar gönnten, rupften die Kinder die Blumen raus, schmissen Sand, Auflagen, Kissen... in den Pool, schütteten Limo durch die Gegend um danach das Glas gegen den nächsten Baum zu pfeffern - das klirrt doch so schön. Im Restaurant wir in den Speiseplatten rumgematscht und am Tisch gemeckert und (r)umgerannt. Ist doch alles bezahlt....! Ich habe selber ein Kind und ein Hund, aber nach einem einmaligen Aufenthalt in einem "kinderfreundlichen Hotel" war mir klar, dass ich sowas nie wieder ansteuern werde. Für mich wird da Erziehungsfaulheit mit Persönlichkeitsentfaltung der Kinder verwechselt. Mit meiner Familie + Hund reise ich bewusst da hin, wo es keinen Spielplatz, keinen Sandstrand und erst recht keine Kinderbetreuung gibt. Ab und an nehme ich mir alleine eine Woche "Auszeit" und da brauche ich sicher kein Geplärre um mich herum. Ich begrüße solche "Ausnahmehotels" und finde sie nicht "kinderfeindlich", sondern erholungsfreundlich. Was meint Ihr? |
1. November 2005, 08:03 | #2 |
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AW: Mini-Gäste bleiben draußen
Ich stimme Dir zu. Aber pauschal würde ich Eltern auch nicht verteufeln.
Es gibt immer solche und solche. Die die Du beschrieben hast, die eine "Mitnahmementalität" entwickelt haben und solche die der Ansicht sind das Kinder sich auch im Urlaub ordentlich zu verhalten haben. Damit meine ich nicht das Kinder in Ihrem Spiel-/Entwicklungs- und Entdeckertrieb klein gehalten werden sollen sondern eben auch lernen müssen das man nicht Dinge in den Pool pfeffert, mit den Fingern in Essenplatten matscht, im Restaurant Fangen gespielt wird etc. Warum auch nicht ? Ich meine es gibt spezielle kinderfreundliche Häuser, Häuser die speziell auch Hundewünsche erfüllen, Single-Hotels in denen Singles nicht ins Eck verbannt werden, Häuser die speziell auf Seniorenwünsche aufgelegt sind; warum nicht auch mal ein Haus in dem jemand sagt: Hier sind meine Gäste vor schlecht erzogenen Kindern "geschützt" und können sich erholen. Es ist eine Marktnische, genau wie die andern oben beschriebenen Häuser sie auch für sich gefunden haben. |
1. November 2005, 13:48 | #3 |
Junge mit Mundharmonika
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AW: Mini-Gäste bleiben draußen
Swingerclubs, die nur Pärchen zulassen, Moscheen, die nur Männern Zutritt gewähren und Lesben-Discos, in denen Männer nicht eingelassen werden. Der Gastgeber entscheidet wenn er durch die Türe läßt und legt somit seine Zielgruppe fest. Darüber regt sich kein Kurier oder BILD-Zeitung, aber auch kein Spiegel, auf.
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2. November 2005, 23:30 | #4 |
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AW: Mini-Gäste bleiben draußen
in diesem Fall sind es ja auch die Politiker und Tourismusverbände, die sich darüber aufregen. Ich denke die haben Bammel, dass andere Hotels nachziehen werden, was ich gut verstehen könnte.
Ich gehe davon aus, dass dieser "Skandal" die beste Werbung für das Hotel ist und großen Anklang bei den Leuten finden wird, die einfach mal Ruhe haben wollen, ohne in ein Rentnerhospiz oder auf eine einsame Insel zu reisen. |
3. November 2005, 07:18 | #5 |
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Ich rege mich drüber sicher nicht auf, jeder Hausherr hat das Recht, jemanden auszusperren (hat irata ja schon angeführt).
Und was die Politiker und der Tourismusverband für Probleme damit haben, ist mir auch etwas unverständlich: Kinder wollen beschäftigt werden, das ist zumindest in 90% so, die Eltern wollen Ruhe haben und in den allerwenigsten 4* Hotels gibt es nur annähernd etwas, womit sich Kinder beschäftigen können. Wollen sie jetzt Hotelketten oder private Hoteliers dazu verpflichten, Kinderspielplätze (nämlich innen und außen!) zu bauen und Animateure oder Kindergärtnerinnen einstellen? Und wer übernimmt dafür die Kosten? Außerdem - wenn man eine durchschnittlich verdienende Familie nimmt, 2 Erwachsene und 2 Kinder - die werden sich ziemlich sicher keinen Urlaub in einem Hotel gönnen, wo pro Tag und Person ca. € 100,-- gecasht werden. Die werten österreichischen Politiker sollten sich um einige andere Dinge in diesem Land den Kopf zerbrechen . |