11. November 2005, 22:56 | #1 | ||
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Augstein-Tochter rechnet mit SPIEGEL-Chef Aust ab.
... daß die Tochter des Mannes, der seinerzeit den SPIEGEL – zeitweise noch vor "Time" und "Newsweek" - zum besten Nachrichtenmagazin der Welt gemacht hat, nicht tatenlos dabei zusieht, wie Stefan Aust den SPIEGEL immer tiefer in seichte Gewässer steuert, ständig läppische Promi-Themen von BILD übernimmt, Wahlkampf für Angela Merkel macht und politisch links denkende Menschen wie ihren Vater verhöhnt, war abzusehen, und ich hatte auch darauf gehofft, daß irgendwann jemand zumindest versucht, dem Spuk ein Ende zu machen:
Zitat:
Und weil er durch das Angebot des früheren SPIEGEL-Herausgebers auch selbst steinreich geworden ist, fehlt ihm inzwischen jegliche Bodenhaftung, und sein einziges Gegenargument auf die Vorhaltungen von Franziska Augstein ist der Hinweis darauf, daß der SPIEGEL unter seiner Leitung nach wie vor eine gute Rendite erwirtschaftet. Nichts anders scheint für ihn noch zu zählen. Aber man merkt, wie ängstlich und aufgescheucht seine Crew zur Zeit ist, weil sie begreifen, daß der Image-Verlust durch die vernichtende Kritik der Augstein-Tochter immens sein könnte. Also wurde heute abend gleich mal mit heißer Nadel scheinbar entrüstet eine Stellungnahme zusammengestrickt, die, wie ich finde, alles sogar noch viel schlimmer macht. Gruß Ben Zitat:
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11. November 2005, 23:28 | #2 |
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Es ist ja schon bezeichnend, dass dieses Thema auf Spiegel-Online nicht zum Forumsthema auserkoren wurde, wie bei so vielen anderen Themen. Da mag man sich wohl nicht mit unangenehmer Kritik auseinandersetzen,
Ansonsten gilt natürlich auch beim SPIEGEL: Hauptsache, es kommt genug Kohle rein. Ich habe vor 2 Jahren mal ein Praktikum in der Spiegel-Online-Redaktion gemacht. Da wurde auch schon sehr deutlich, woran man den Wert von Meldungen und Artikeln misst. Als Praktikant ist man übrigens meist Kaffee-Holer Da habe ich bei anderen Zeitungen mehr gelernt. Aber das nur am Rande. Mir geht diese unheilige Allianz zwischen FAZ, Sueddeutsche, BILD und Spiegel schon lange auf den Sack. Früher teilweise oft erbitterte Gegner, fahren sie heute die Gemeinschaftsschiene. Bloß dem anderen nicht ans Bein pissen und Hauptsache, die Rendite stimmt. Greetz, DonBoskop Greetz, DonBoskop |
12. November 2005, 13:30 | #3 |
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Wie schön, daß mir die Brettweichware es abnimmt, nochmal zu tippen, was zum SPIEGEL und dessen ehemaligen Herausgeber Augstein zu sagen war und ist ;-).
Ein Vorwurf allerdings sollte dem SPIEGEL nicht gemacht werden: "Hauptsache, es kommt genug Kohle rein." Das nämlich strebt jedes Blatt an, für die Nationalbolschewisten von der Jungen Welt beispielsweise erfüllen sich ihre Revolutionsträume auch schon, wenn sie nur 1.000 neue Abonnenten gewinnen können: "Die Linke stärken – 1000 ABOS jetzt!" Konsum ist Revolution. Und was macht man, um Abonnenten zu bekommen oder nicht zu vergraulen? Man schreibt, was sie lesen wollen, und das ist gegenwärtig, da es Alternativen haufenweise gibt, wahrscheinlich noch wichtiger als vor ein paar Jahrzehnten, jedenfalls dann, steht hinter dem Medium nicht etwa eine gönnerhafte Genossenschaft, die weniger auf wirtschaftlichen Erfolg setzt, sondern der es in der Tat um Inhalte geht. Der SPIEGEL ist ein Unternehmen, das Gewinne machen muß, schon deshalb ist das Blatt gezwungen, einen Mainstream zu bedienen, der inhaltlich letztlich ja doch von BILD und Co. definiert wird; insofern handelt Aust zeitgemäß und nichtmal ungeschickt - auch im Dienste der Miteigentümerin, die bei der Süddeutschen unterkam, wo sie freilich auch nicht gerade sonderlich auffällt. MfG tw_24 |
12. November 2005, 16:07 | #4 |
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... endlich ist man mal als alter Sack im Vorteil. Denn man merkt Dir an, daß Du den SPIEGEL, wie er früher war, gar nicht kennen kannst. Auch daß Du immer wieder die törichten Behauptungen der Antideutschen in bezug auf den angeblichen "Antisemiten" Rudolf Augstein wiederholst, zeigt, daß Du offenbar kaum etwas von ihm gelesen hast, während ich jahrzehntelang so gut wie keinen seiner Kommentare und Essays verpaßt habe. Von Antisemitismus keine Spur.
Aber darum geht es überhaupt nicht. Der SPIEGEL war damals wirtschaftlich mindestens ebenso erfolgreich wie heute und hat sich die ganze Zeit bis vor ein paar Jahren bewußt von anderen Zeitschriften abgegerenzt. Man hatte es weder nötig, sich bei der Hip-hop-Jugend anzubiedern, noch war man scharf darauf, das Blatt für BILD-Leser attraktiv zu machen. Und schon gar nicht hätte man für die CDU/CSU Wahlkampf betrieben. Darum geht es. Und wenn der SPIEGEL jetzt vielleicht viele seiner früheren treuen Leser verliert und im Gegegenzug dafür ein paar "antideutsche" USA- und Israel-Fans hinzugewinnt, macht er wirtschaftlich keinen guten Schnitt, so daß es für Stefan Aust durchaus heiß unter seinem Stuhl werden könnte. Aber erst nach ihm kann die jetzige "geschwätzige" Illustrierte wieder das unverwechselbare "Nachrichtenmagazin aus Hamburg" werden. Ob dann allerdings noch Leute wie Broder oder Malzahn mit ihrem rechtskonservativen Mist das Blatt vollkleckern dürfen, ist fraglich. Also, genieße noch ihren "dumpfen Amerikanismus", fürchte Dich mit ihnen vor dem "Gespenst des Kommunismus" und verachte die 68er-Generation, wie es zur Zeit bei solchen Leuten in ist. Allerdings muß man dafür nicht mehr unbedingt den SPIEGEL kaufen, weil man diesen Quark auch in vielen anderen Blättern lesen kann. Eine Tatsache, auf die Stefan Aust nicht gerade stolz sein kann. Gruß Ben |
12. November 2005, 19:16 | #5 |
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Tatsächlich ist der von Augstein beklagte niedergang des SPIEGEL kein allzu großer Verlust für mich. Nur war der gestorbene Herausgeber, der auch als Jens Daniel für sein Blatt schrieb, eben bestenfalls ein nationaler Linker, doch auch daran muß wohl gezweifelt werden, wenn selbst ein Konrad Adenauer ihm mitteilte: "Sie können jederzeit, bei Tag und Nacht, unangemeldet zu mir in mein Haus kommen" (Der SPIEGEL, 26.12.1951, S. 4).
Über eine solche Einladung Adenauers durfte sich bestimmt nicht jeder freuen, womit aber wohl hatte Rudolf Augstein sie sich verdient? Mit linken Positionen sicher nicht, als Jens Daniel hatte er eine Wiederbewaffnung der (West-)Deutschen angemahnt und als Rudolf Augstein eine - erst 1963 mal nebenbei erwähnte - Rundreise bei Wehrmachtsoffizieren gemacht, um mit ihnen über eben dieses Thema zu beraten. Adenauer und Augstein bekamen ihre Armee, heute feiert sie als "Armee im Einsatz" ihren 50. Geburtstag. Und auch den Antisemitismus Rudolf Augsteins, der bei ihm immer verbunden war mit einem wahnhaften Antiamerikanismus, kann kein noch so gelungenes Loblied auf den 'alten' SPIEGEL so leicht ungeschehen machen, die Seiten, die Augstein alten Nazis zum Vollschreiben überließ, stehen heute noch in der einen oder anderen Bibliothek herum; nicht nur bei Springer konnten Antisemiten - wenn sie sich zügelten - Karriere machen. Rudolf Augstein, selbst Zögling einer Napola, hatte stets ein Herz für grundanständige Nazis, die doch nur brav Befehle befolgten, wie eben Arthur Nebe, dessen seelische Qualen beim Massenmorden in Augsteins SPIEGEL in einer Artikelserie geschildert wurden. "Nebe ist vollends am Ende. Er tröstete sich mit dem Gedanken, ordentliche Männer seiner Einsatzgruppe vor der Durchführung der Durchführung der grauenvollen Exekution bewahtrt zu haben." (Der SPIEGEL, 2.2.1950, S. 25f.) Der Held. Doch nicht nur das seelische Leid solcher Mörder wie Arthur Nebe ließ Augstein Buchstaben krokodilstränen. Als die verhaßten britischen Besatzer einmal einen ganz normalen Deutschen verhafteten - Heinrich Haselmayer, NS-Studentenführer und Sterilisierungsexperte -, war es der SPIEGEL, der ganz bitterlich sich darüber beklagte, daß ein "praktischer Arzt und Geburtshelfer" da festgenommen wurde. "Wahr ist", schrieb Augstein am 20.11.2000, "die westliche Völkergemeinschaft hat die Juden schmählich im Stich gelassen. Allen voran die großen christlichen Kirchen, aber auch die damals ja wirtschaftlich schon sehr starken Amerikaner. Unter deren Führung trat im Juli 1938 in Evian am Genfer See eine internationale Flüchtlingskonferenz zusammen. Das Treffen war eine Reaktion auf die rigorose Vertreibung jüdischer Bürger aus Österreich und Deutschland." Letztere fand statt, weil die Deutschen ja bekanntlich ein Volk ohne Raum waren, also gar nicht anders konnten. Aber die anderen wollten die Juden nicht. "Vertreter aus 32 Ländern versuchten, sich über eine Quote zu einigen, um die Anzahl der jüdischen Einwanderer in ihre Länder zu erhöhen. Daraus wurde nichts." Also blieb den Deutschen gar nichts anderes übrig, als die Juden zu vernichten, die wahren Antisemiten aber waren die ungastlichen anderen. Rudolf Augstein dagegen - ein Antisemit? Niemals! Am 30.11.1998 war es doch auch nur völlig normal, daß er sich ein wenig echauffierte: "Nun soll in der Mitte der wiedergewonnenen (!) Hauptstadt Berlin ein Mahnmal an unsere fortwährende Schande erinnern." Andere "Völker" wären auf die Barrikaden gegangen: "Anderen Nationen wäre ein solcher Umgang mit ihrer Geschichte fremd." Aber in Deutschland, weiß Rudolf Augstein, der tapfere deutsche Herausgeber, darf man sich nicht beschweren - es gibt da ja eine jüdische Lobby, die weltweit die Medien kontrolliert -: "Man wird es [..] nicht wagen, so sehr die Muskeln auch schwellen, mit Rücksicht auf die New Yorker Presse und die Haifische im Anwaltsgewand, die Mitte Berlins freizuhalten von solch einer Monstrosität." Was keine antisemitische Verschwörungstheorie ist, sondern die reinste Wahrheit. Überhaupt, die Juden, die haben sich nicht gewehrt, wirft Rudolf Augstein ihnen am 29. April 1985 vor, um seine Deutschen reinzuwaschen: "Was hätte ein Nicht-Nazi denn tun können? Er hätte als ein Held und Heiliger das tun können, was die Opfer selbst auch nicht getan haben, die Helden und Heiligen immer ausgenommen. Er hätte sich für seinen biblisch Nächsten opfern können, mit seinem Leben. Das haben die Deutschen, das haben die Juden nicht getan." Und sich umbringen lassen, diese Feiglinge. Und deshalb sind für Rudolf Augstein alle gleich, die Täter und die Opfer, die sich nicht zur Wehr setzten, Helden und Heilige natürlich immer ausgenommen: "Kein moralischer Unterschied also zwischen der schweigenden Mehrheit der Deutschen und der schweigenden Mehrheit der Juden." Der später von Augstein eingekaufte Henryk M. Broder fand die rechten Worte: "Keiner stand auf und haute dem Rudi eine runter." Deutsche wissen eben, wen sie mit Augstein verloren haben. MfG tw_24 |
12. November 2005, 21:28 | #6 | |
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... schon lustig, Deine "Beweisführung" gegen den ach so bösen "Antisemiten" Rudolf Augstein. Bei Deiner stets übertriebenen Kritik gegenüber linken Intellektuellen fragt man sich, warum man kaum etwas von Dir über wirkliche Judenhasser liest und überhaupt die Vertreter der konservativen deutschen Rechten von Dir in auffälliger Weise geschont werden.
Warum für Dich der Feind nichts rechts, sondern links steht, warum Du immer wieder linke und nicht konservative Blätter attackierst und warum Du lieber gegen die Politiker der SPD und der Grünen polemisierst, möchtest Du ja nicht verraten. Daß Ihr "Antideutschen" aufgrund dieser Inkonsequenz oft mitleidig belächelt werden, mußt Du dann eben ertragen. Gerade bei diesem Thema wird wieder klar, wie isoliert Ihr mittlerweile vom Rest der vernünftig denkenden Welt auf verlorenem Posten steht. Denn wir erinnern uns doch alle noch gut an die vielen Nachrufe der unterschiedlichsten politischen Kommentatoren, die sich diesmal ausnahmsweise quer durch alle Parteien einig darüber waren, daß mit Rudolf Augstein der mit Abstand wichtigste deutsche Publizist gestorben ist. Und das war er über 4 Jahrzehnte hindurch. Nur eine gewisse Monika Hohlmeier aus einer halbkriminellen bayerischen Ministerpräsidenten-Famile, später selbst als Lügnerin und Intrigantin enttarnt und von ihren Ämtern entbunden, schleuderte als Einzige Dreck auf sein Grab. Zitat:
Augstein wegen seiner jeweils auf aktuelle politische Ereignisse bezogenen Amerika- und Israel-kritischen Kommentare als "Judenfeind" brandmarken zu wollen, ist völliger Schmarren und auch wieder typisch für das runtergewirtschaftete früher tatsächlich mal linke Sektierer-Blatt "Konkret". Dort sollte man lieber darüber nachdenken, warum es die Redaktion nötig hatte, sich jahrelang heimlich von der Desinfomationsabteilung der Stasi bezahlen zu lassen. Was wir jetzt erleben, ist der Anfang einer "SPIEGEL-Krise", die ein in seinem Hochmut am Ende übergeschnappter Stefan Aust selbst zu verantworten hat. Bei der historischen "SPIEGEL-Affäre" jedoch, bei der Augstein monatelang wegen eines angeblichen "Abgrunds an Landesverrat" (Adenauer) im Gefängnis saß, stand nicht wie heute nur der Posten eines Chefreadakteurs auf dem Spiel, sondern damals wurden die Weichen für die Zukunft gestellt, als es um die brisante Frage ging, ob es in Deutschland auch danach noch Pressefreiheit geben wird. Millionen Landsleute hatten damals Augstein die Daumen gedrückt. Hunderttausende sind für ihn demonstrierend durch die Straßen gezogen. Und am Ende hat er tatsächlich gesiegt. Danach war der erste deutsche Bundeskanzler schwer angeschlagen. Und der überführte Lügner Franz-Josef Strauß mußte von seinem Ministeramt zurücktreten. Und seitdem war Rudolf Augstein der Star unter den deutschen politischen Journalisten. Und ich schrieb noch kurz vor seinem Tod auf einem Board über ihn, daß er zwar körperlich bereits ein Wrack ist, aber geistig noch bewundernswert jung geblieben ist. Gegen ihn waren schon damals manche 30jährigen Greise, die sich heute als blasierte, lackaffige Chefredakteure wichtig machen und dabei anscheinend ganz vergessen, wem sie es überhaupt zu verdanken haben, daß in Deutschland noch immer Pressefreiheit herrscht. Wie bereits erwähnt: Selten waren sich nach dem Tod eines Publizisten Vertreter der unterschiedlichsten Parteien so einig, daß sich der SPIEGEL-Gründer Rudolf Augstein, gerade weil er oft so "unbequem" war, wie kein anderen verdient um die Demokratie in unserem Land gemacht hat. Und wer heute sein Andenken in den Schmutz ziehen will, wird sich eher selber dabei ein blaues Auge holen. Aber wenn Du nach wie vor an Deiner verquasten Definition eines Judenfeindes festhältst, dann darfst Du mich auch gern einen "Antisemiten" nennen. Kommt ja immer darauf an, wer so etwas behauptet. Und da Rudolf Augstein nicht nur für mich, sondern seit jeher für viele Tausende Journalisten als Vorbild galt und als Ikone aller scharfzüngigen Querdenker bewundert wurde, sehe ich es fast als Ehre an, wenn ich dann auch ein "Antisemit" sein darf *g*. Da lächelt man dann halt drüber, wie über vieles, was auf den "Bahamas" am Rande der Welt von den tapferen "Antideutschen" als bizarre Unterstellungen zumindest den Unterhaltungswert jeder sonst oft so trockenen politischen Diskussion erhöht ;-) Gruß Ben |
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13. November 2005, 08:53 | #7 | |
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Zitat:
Deutschland mußte genau deshalb ja letztlich auch den Zweiten Weltkrieg beginnen, denn es brauchte die zu erobernden Gebiete dringend, um die ihm, wie Augstein in seinem SPIEGEL es dargelegt hatte, aufgezwungene "Judenfrage" endzulösen. Hätte das Ausland, allen voran natürlich die Amerikaner, denen schon damals es besser ging als verdient, Deutschland nur ein wenig Entgegenkommen gezeigt, wäre der Welt vielleicht sogar Israel erspart geblieben. Und den Deutschen dieses Mahnmal mitten in Berlin. Das ist, weiß Rudolf Augstein und schreibt es auch auf, "gegen die Hauptstadt und das in Berlin sich neu formierende Deutschland gerichtet", das endlich wieder unbelastet Kriege führen will. Verdient hätten solch ein Mahnmal dabei, denn sie waren ja die wahren Verantwortlichen, eigentlich die, die von New York aus die Welt regieren und gegen die nichtmal die Deutschen etwas unternehmen können, "so sehr die Muskeln auch schwellen". Nicht zuletzt kennt Rudolf Augstein auch die Wurzel des modern(er)en Antisemitismus. "Man würde untauglichen Boden mit Antisemitismus düngen, wenn den Deutschen ein steinernes Brandmal aufgezwungen wird." Nun ist der "untaugliche Boden" gedüngt mit Antisemitismus, die Juden selber schuld, wenn die anständigen Deutschen sich gegen diese aufgezwungene Zumutung und jene, die sie ihnen aufzwangen, wehren. Also, Ben-99, wenn Du schon einen "Zwergpinscher" ignorierst, den der Rudolf Augstein immerhin als einkaufenswert erachtete, so darfst Du ihn, den Rudi, aber nicht mit Nichtachtung strafen, indem Du noch immer behauptest, Deutsche seien für Weltkrieg II und Holocaust verantwortlich gewesen - es waren doch, Rudolf Augstein hat es, und dafür wird er geliebt, enthüllt, immer nur die anderen. MfG tw_24 |
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13. November 2005, 10:59 | #8 | ||
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Zitat:
Auch nach meinem Tod könnte man wie ein Trüffelschwein nach einzelnen Sätzen in den Tausenden meiner Beiträge suchen, sie willkürlich aneinanderreihen, um dann keck zu behaupten, daß ich in Wirklichkeit ein Rechtsradikaler war, der sich für Sodomie in den Kindergärten stark gemacht hat, an die Erde als Scheibe glaubte und ständig forderte, den Weihnachtsmann zum Bundespräsidenten zu ernennen *g*. Mit denselben "seriösen" Methoden ließe sich auch ohne größeren Aufwand "belegen", daß tw_24 in Wirklichkeit ein ausgebildeter Terrorist war, der statt eines Israel-Stickers Palästinenser-Tuch und Arafat-T-Shirts trug und seinen Sprengstoff-Gürtel stets einsatzbereit neben der Tastatur liegen hatte, wenn er sich wieder einmal in perfider Absicht als Judenfreund tarnte, um dann im richtigen Augenblick die Welt mit einem in seinen zerstörerischen Ausmaßen bis dahin unübertroffenen Anschlag zu überraschen ;-) Zitat:
Gruß Ben |
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15. November 2005, 20:57 | #9 |
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Ob Augstein jetzt dem deutschen Nachkriegsnationalsozialismus Tür und Tor geöffnet hat, vielleicht sogar ein wichtiger Wegbereiter war oder nicht – sogar mir fällt auf, dass das Niveau insbesondere der politischen Berichterstattung extrem gesunken ist in letzter Zeit, schaut man sich den »Spiegel« einmal genau an. Ich kann mich zwar nicht an den Spiegel von 1994 erinnern, denn damals habe ich mich noch nicht auf die Politik konzentriert sondern gleich bis zum Kulturteil durchgeblättert. Tatsache ist aber, dass man auch zwischen dem Spiegel von heute und dem von vor einem bis zwei Jahren deutliche Unterschiede feststellen kann.
Wenn man die Wikipedia als Qualitätsstandard anführen will, kann man folgende Passage zitieren: »Kritiker werfen ihm Selbstherrlichkeit vor (Rolex-Uhr vor TV-Sendung ausziehen, Aktion gegen Windkraft aus privaten Interessen forcieren)«. Die seltsame Geschichte über den denkwürdigen "Wind Mühlen Wahn" kenne ich auch noch. Und der Wahlkampf 05 war zwar mehr gegen Gerhard Schröder als für Angela Merkel, aber trotzdem ist das zu wenig. Zu wenig für ein Magazin, dessen Gründung die verhängnisvolle Enstehung der Illustrierten »Focus« nach sich zog. Und dieser Cicero-Artikel macht für mich alles klar. Tiedje findet die Entwicklung des Spiegel gar nicht schlecht. »Aust macht ihn lesernah, interessant, ideologiefrei. Die Kasse stimmt.« Das ist es doch gerade! Die Ideologie geht verloren für ein bisschen Geld, dafür darf dann das unheimliche Gespenst Marx durch die Bögen spuken. Der Spiegel täte gut an einer weitläufigen Umfrage, ob die Spiegelleser wirklich so einverstanden sind mit ihrem Magazin. Ganz abgesehen von der wirklich wörtlichen Übernahme von dpa-Meldungen (man vergleiche mit tagesschau.de) und Bild-Schlagzeilen von Spiegel Online wuchs die Kritik schließlich stetig. Ich kauf mir den Spiegel noch fast regelmäßig. Aber sicher nicht wegen dem Politikteil. Ciao, Maggi |