8. December 2005, 18:06 | #1 |
Dummschwätzer
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Irans Präsident geisteskrank ?
Quelle: Focus
http://focus.msn.de/hps/fol/newsausgabe/newsausgabe.htm?id=22376 Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat den Holocaust geleugnet und vorgeschlagen, den Staat Israel nach Europa zu verfrachten. Er akzeptiere die Behauptung nicht, dass Adolf Hitler Millionen von Juden getötet habe, sagte Ahmadinedschad der amtlichen iranischen Nachrichtenagentur Irna zufolge während einer Pressekonferenz im saudiarabischen Mekka. Zugleich forderte er Staaten wie Deutschland und Österreich dazu auf, Teile ihres Landes an die Juden abzugeben und damit einen zionistischen Staat in Europa zu ermöglichen. Der Iran werde einer solche Lösung des Nahost-Konflikts unterstützen. Mir fehlen dazu einfach die Worte. Nochmehr fehlt mir nun jedes Verständnis dafür, daß die Russen dieses Mann mit Waffen unterstützen, denn oofensichtlich ist dieser Präsident nicht Herr seiner Sinne. Und solche Leute sind gefährlich. |
8. December 2005, 19:43 | #2 |
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... na ja, obwohl ... man könnte vielleicht ... also, auf dem Gebiet des heutigen Bayern ... äh, das soll jetzt aber nur so ein Gedanke sein ;-)
Gruß Ben |
8. December 2005, 21:15 | #3 |
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Wenn es bis jetzt noch keiner erkannt hat, dann beweist dieser Mann der Welt nun endlich selbst, welch Geistes Kind er ist.
Vermutlich würde man ihn nach solchen Äusserungen hierzulande zwangsweise einem Amtsarzt vorstellen, mit gutem Erfolg auf eine unfreiwillige Einweisung in eine geschlossene Anstalt. So aber ist dieser Mann Präsident des Iran und bastelt bis jetzt erfolgreich an Atomwaffen und neuerdings auch Mittelstreckenraketen rum. Von diesem Mann darf die Welt noch einiges erwarten. Alle Irrsinnigen fingen mal ganz klein unten an. |
9. December 2005, 10:55 | #4 |
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Der iranische Präsident ist nicht krank, er ist völlig gesund, nur ist sein Weltbild eines, das mit der realen Welt ziemlich wenig zu tun hat. Es ist der mit Zivilisation völlig unverträgliche Islam, der angeblich "Frieden" bedeuten soll, der ihn Dinge sagen und tun läßt, über die vernunftbegabte Menschen nur den Kopf schütteln können, sofern sie nicht gerade Peter Scholl-Latour heißen.
Denn für den ist der Iraner eine Art Che Guevara: "Ahmadi-Nedschad - tiefreligiös, aber antiklerikal - verkörpert nämlich jenen alten sozialrevolutionären Geist der islamischen Revolution von 1978, der sich im Iran unter dem etablierten Regime der Mullahs über die Jahre beinahe völlig verflüchtigt hat. Wie Khomeini setzt er auf das Entfachen der revolutionären Flamme und den Appell an die Mustazafin, die Enterbten und Entrechteten." (Junge Freiheit 04.11.2005 S. 1) Und daß er kein vielleicht durch sein Amt irgendwie verwirrter Einzeltäter ist, wird schon beim Blick auf seine Glaubensbrüder deutlich, die beispielsweise in Berlin für ihre "Ehre" über die Leiche Hatun Sürücüs gingen, deren Schwester den Mord sogar noch begrüßt: "Meine Schwester ist im Paradies, und sie hat es gut dort." (Quelle) Das macht der Islam, diese "andere Kultur", aus Menschen. Hatun Sürücüs Schwester unterscheidet vom iranischen Präsidenten letztlich nur das Geschlecht; die Wertvorstellungen, die sie als ihre verteidigen, werden bedroht in dem einen Fall von dem "zionistischen Gebilde" Israel, im anderen wurden sie es von einer jungen Frau, die die "Ehre" ihrer Familie dadurch "beschmutzte", daß sie sich nicht damit abfand, mit einem Verwandten zwangsverheiratet und von ihm vergewaltigt zu werden. Und wie es für den einen den Fürsprecher Scholl-Latour gibt, werden sich im Fall von "Ehrenmorden" auch immer irgendwelche Multikulti-Vorkämpfer finden, für die das bestenfalls ein zwar bedauerlicher Einzelfall sein wird, der aber doch überhaupt nichts mit dem Islam zu tun habe. MfG tw_24 |
9. December 2005, 15:13 | #5 | |
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... ausnahmsweise hat auch mal Henryk M. Broder nach langer Zeit wieder einen lesenswerten Beitrag abgeliefert. Ob Satire oder ernst gemeint, ist diesmal nicht ganz so schnell wie sonst zu erkennen ;-)
Gruß Ben Zitat:
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9. December 2005, 15:44 | #6 |
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Ich bin auch der Meinung, dass dieser Mann nicht verrückt ist, ganz im Gegenteil, er ist sogar sehrgefährlich. Das iranische Volk hat ihn gewählt (zumindest sollen das alle glauben), und ich glaube den Palästinensern rennt er mit solch einer Äußerung offene Türen ein.
Und ich möchte mir nicht vorstellen, was passiert, wenn andere arabische Staaten an dieser Idee Gefallen finden. |
9. December 2005, 19:39 | #7 | |
Dummschwätzer
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Zitat:
Der Kern ist doch der selbe. |
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9. December 2005, 20:21 | #8 |
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Der Mann ist nicht geisteskrank, er ist nur gemeingefährlich für all jene, die sich in irgendeiner Form abhängig vom Iran machen, beispielsweise durch Öllieferungen. Der Mann äußert seine politische Meinung, und die wird im Westen als allgemein falsch aufgenommen. Das weiß der Mann, dessen Name so kompliziert ist, dass ich ihn nicht schreiben kann, er weiß es, und deswegen will er natürlich nur provozieren.
Viel spannender finde ich deswegen die Frage: Wie reagiert man am Besten auf eine solche Äußerung? Ist es am Besten, sie zu ignorieren? Ist es am Besten, den Irak zu kritisieren und am Ball zu bleiben, jedoch ohne diplomatische Folgen? Oder sollte man vielleicht - wenn man konform geht mit Paul Spiegel, dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland - die diplomatischen Beziehungen zum Iran beenden? Sollte man nicht vielleicht sogar militärisch reagieren, wenn sich diese Drohungen und Skandale häufen? Schließlich besteht beim Iran auch ein Verdacht auf Besitz und/oder Bau von Atomwaffen, meiner Ansicht nach vielleicht sogar ein begründeterer als beim Irak. Ciao, Maggi |
9. December 2005, 21:21 | #9 |
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... das was da so martialisch klingt, ist eher das Gekläffe eines Angstbeißers. Dazu muß man nämlich wissen, daß Mahmud Ahmadinedschad (<-- kann ich auch nur per Copy & Paste *g*) innenpolitisch unter großem Druck steht. So soll es bereits Bestrebungen der Mullahs geben, eine Amtsenthebung einzuleiten.
Schon von daher glaube ich eher den Nahost-Experten, die von Anfang an die Meinung vertreten hatten, daß das, was sich zunächst wie eine böse Drohung gegen Israel anhört, in Wirklichkeit nur nationale Bedeutung hat. Ahmadinedschad (<-- war zum Glück noch in der Zwischenablage *g*) möchte sich bei den Seinen als mutiger, starker Kämpfer präsentieren, um wenigstens noch ein paar Monate an der Spitze des Iran wirken zu dürfen. Bis dahin wird niemand, auch nicht der Iran, Israel angreifen. Daß Paul Spiegel derweil nicht untätig zusieht, ist verständlich und gehört zu seinem Job. Schließlich haben seine Freunde in Israel auch sonst keine Gelegenheit ausgelassen, solche Steilvorlagen zu verwandeln. Wie man später erfuhr, hofften sie während des 91er-Golfkriegs regelrecht darauf, daß der Irak Raketen mit Giftgas auf die Reise nach Israel schickt, um dann endlich ihre Atomwaffen einsetzen zu können. Zum Glück behielt Saddam die Nerven und verzichtete darauf. Aber auch der damaligen amerikanischen Regierung ist es zu verdanken, daß Israel von dem Plan, über dem Irak ein Atomsprengkopf zu zünden, in letzter Minute abgehalten werden konnte. Wobei es gar nicht so einfach gewesen sein soll, Israel zur Vernunft zu bringen, wie damals aus diplomatischen Kreisen verlautet wurde. Gruß Ben |
14. December 2005, 12:43 | #10 | |
Dummschwätzer
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Zitat:
Für irre halte ich diesen Hardliner ganz sicher nicht mehr. Vielmehr denke ich, daß hinter diesen gezielten Attacken System steckt. Nur was will er damit erreichen ? |
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14. December 2005, 12:49 | #11 |
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Tja, das ist eben hohe Politik eines internationalen Ausmaßes. Die müssen wir nicht verstehen.
Was will ich erreichen, wenn ich jemanden provoziere? Vielleicht hab ich ja Atomwaffen hinter meinem Rücken versteckt und hau einfach so lang auf die Rübe, bis mich mein Gegenüber angreift. Und wenn die Welt dann schreit: "Oh nein, nicht schon wieder aggresiver Präventivatomwaffenvermeidungskrieg gegen eine unschuldige Nation", wehre ich mich. Ich bin nicht schuld, da kein Aggressor und habe die Sympathien auf meiner Seite. Nur eine Theorie, in memoriam an Bismarck. Vielleicht merkt er aber auch nur, dass sein Rückhalt im Irak schwindet und schwindelt deswegen selber. Er gibt sich einfach antizionistisch und antisemitsch und versucht damit die Stimmen der Gegenbewegung abzufangen. Lange wird das da unten hoffentlich nicht mehr gehen, denn der aktuelle Zustand ist wenig tolerabel ... Ciao, Maggi |
14. December 2005, 15:38 | #12 |
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... natürlich kann einem der Typ mit seinen dümmlichen Sprüchen auf den Wecker gehen. Aber wenn man es mal kühl und emotionslos sieht, ist mir ein zahnloser Kläffer hundertmal lieber als der Präsident einer waffenstarrenden Atom-Weltmacht, der mit ruhiger, freundlicher Stimme erklärt, daß er sich leider wieder mal gezwungen sieht, für das "Gute" in der Welt seine Bomber loszuschicken.
Daß sich das verbale Säbelrasseln des iranischen Staatschefs negativ auf die diplomatischen Beziehungen auswirkt, ist klar. Wer deshalb aber gleich einen blutigen Angriff auf das Land ankündigt wie Scharon, sollte mal an der Volkshochschule ein paar Kurse für Autogenes Training oder andere Entspannungsübungen buchen ;-) Gruß Ben |
14. December 2005, 18:46 | #13 | |
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Als Angstbeisser würde ich diesen Mann nun nicht gerade sehen.
Im Gegenteil, der Typ ist völlig durchgeknallt und wird gerade noch so von den Mullahs an der Leine gehalten. Seine Wut muss grenzenlos sein. Gegen seine Erzfeinde die USA und Israel kann er momentan nichts ausrichten, ausser die Klappe aufzureissen. Das Atomprogramm seines Landes schreitet voran und trotz aller Durchgeknalltheit weiss dieser Typ, dass er sein angestebtes Ziel, nämlich Atomwaffen auf Mittelstreckenraketen zu montieren und gegen Israel zu richten, niemals zu Ende führen wird. Bevor der Iran soweit ist, werden die Israelis, bzw. die USA die Anlagen auf konventionelle Weise in Schutt und Asche bomben. Das ist nicht gut, aber immer noch besser als Atomwaffen in den Händen eines irren, durchgeknallten und grenzenlos fanatischen Staatsches. Zitat:
Israel hat das ja schonmal im Irak praktiziert. Und danach war Ruhe. ccc. Jetzt werde ich mir aber von Ben mächtig was anhören dürfenn |
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14. December 2005, 20:20 | #14 |
Dummschwätzer
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Wenn es sich um einen Derwisch handelte, würde man achselzuckend weitergehen. Aber so...
Es gibt eine reale Kriegsgefahr da unten, da weder die Nachbarn noch Israels Luftwaffe oder die USA passiv warten können, ob dieser Irre und die iranische Führung Vernunft annehmen. Man kann nicht sagen, der Wahnsinnige von Teheran habe die Welt nicht vor sich selbst und seinem Land gewarnt. Den Iran von der Bombe abzubringen, ist den Europäern bisher mißlungen. Alle Hoffnungen richten sich auf die USA. Und alle Kritik gleich mit. |
14. December 2005, 22:38 | #15 |
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... na ja, Ogino, wenn ich schon wieder lese: "Atomwaffen in den Händen eines Irren", erinnert mich das natürlich wieder an die berühmten nicht existenten "Massenvernichtungswaffen" des angeblich "irren" Saddam, womit ja schon einmal ein verbrecherischer Angriffskrieg auf einen souveränen Staat begründet worden ist.
Anscheinend läuft jetzt wieder alles nach demselben Muster ab. Natürlich hat der Iran keine einsatzfähigen Atomwaffen, und der iranische Staatschef hat auch wiederholt erklärt, daß er Israel nicht angreifen will. Aber weil er eben so wild pöbelt, muß man ihm natürlich sofort das Maul stopfen. Daß dadurch wieder Tausende Zivilisten sterben, spielt auch diesmal keine Rolle. Und welches Land ist als nächstes dran? Überlegt doch mal: Vor den wirklich "bösen" Staaten, die auch tatsächlich Atomwaffen besitzen, zieht Bush den Schwanz ein. Und dabei ist die Bedrohung zum Beispiel durch Nordkorea viel realistischer. Aber genau deshalb läßt man in der US-Propaganda dieses Land auch erstmal außen vor. Viel schöner ist es doch, Länder wie Irak und Iran den Krieg zu erklären, weil man genau weiß, daß man nach 14 Tagen damit durch ist. Und eines muß man Bush lassen: Obwohl ihn weltweit kaum noch einer mag und er mehrfach als dreister Lügner und Betrüger überführt worden ist, glauben auch heute alle immer noch brav an seine Märchen von der angeblichen "Bedrohung", die von solchen Ländern ausgehen soll. Und die Chinesen, die erst recht nichts zu befürchten haben, lachen sich halb tot über diese hollywoodreife Show ;-) Im Grunde ist es doch so: Spätestens seit dem Irak-Krieg 1991 beeilen sich alle Staaten, die von den USA als nächstes angegriffen werden könnten, möglichst schnell in den Besitz von nuklearen Waffen zu kommen, weil sie wissen, daß ein gieriger US-Präsident nur vor solchen Ländern Respekt hat. Und natürlich sollen die Atomwaffen vor allem zur Abschreckung dienen. Daß sich der Iran schon seit Jahren von den Amerikanern zu recht bedroht fühlt, wird ja wohl niemand abstreiten wollen. Nicht anders als sich auch Israel mehr oder weniger zu recht bedroht fühlt. Und wer leichtfertig von "Irren" spricht, wenn es sich um Staatschefs der Länder der sogenannten "Achse des Bösen" handelt, den frage ich, warum er dasselbe nicht über den israelischen Ministerpräsidenten sagt. Für mich ist es mindestens genauso "irre", wenn die israelische Regierung vorher ganz offiziell politische Morde ankündigt und sie dann auch ausführt, indem sie mitten in der Stadt Raketen auf Privat-PKWs abfeuern und palästinensische Familien töten. Das ist eben der Unterschied: Scharon redet nicht irre wie der Iraner, sondern handelt irre, was viel gefährlicher ist. Und wenn man das zu Ende denkt, müßte man konsequenterweise erst recht auch in bezug auf Israel sagen: Mein Gott, Atombomben in der Hand soclher Irren! Aber, nein, so etwas sagt man ja nicht. Schon gar nicht in Deutschland. Und natürlich geht von Israel auch keine Bedrohung aus. Denn das sind ja die "Guten". Und die dürfen nun mal Atombomben besitzen, so wie Israel und die USA überhaupt alles dürfen, was sie anderen Ländern verbieten. Das ist so, als wenn ich hier der reichste und dadurch mächtigste Member wäre und Euch allen verbieten würde, auch nur eine einzige Flasche Bier im Kühlschrank zu haben. Und zwar mit dem Argument, daß Ihr dann zu einer Bedrohung für den Board-Frieden werdet, weil Ihr Euch beschwipst nicht mehr beherrschen könnt. Und dann sagt ein Kritiker zu mir: Aber Du selbst hast doch gleich mehrere Kästen gebunkert und ziehst Dir jeden Abend Deinen Whisky rein. Den würde ich natürlich sofort zu den "bösen" Membern zählen, die einfach nicht kapieren wollen, daß für mich andere Board-Gesetze gelten. Denn ich kann mich auch noch nach dem Verzehr von zwei Flaschen Whisky ordentlich benehmen, und natürlich geht auch im Vollsuff niemals eine Gefahr von mir aus. Zumindest behaupte ich das. Und wenn mich Leute verpetzen, daß ich wieder mal in diesem Zustand eine Prügelei angefangen habe, dann nenne ich so was plumpen "Antibenjaminismus" und hoffe darauf, daß die gesamte Weltpresse meinen Unsinn nachplappern wird. Und das nächste Mal, wenn ich in diesem Zustand wieder Scheiße baue, lasse ich mich entweder nicht dabei erwischen oder sorge dafür, daß es danach keine lebenden Zeugen gibt. Hauptsache, "meine" Welt bleibt wie sie ist und ich kann mir auch weiterhin erlauben, genau das zu tun, was ich anderen verbiete. Vielleicht nicht ganz so, aber doch zumindest so ähnlich, versuchen die USA und Israel "König der Welt" zu spielen. Und das wird irgendwann mit einem ganz großen Knall enden. Aber Schuld haben ja immer die anderen. Gruß Ben |
15. December 2005, 09:11 | #16 | |
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Zitat:
Zu Beginn der Irakkriege wurde Israel nicht die Existenz abgesprochen, wurde nicht der Holocaust verleugnet, aber hier. Dies ist eine vollkommen andere Situation und eine enorme Provokation gegenüber Israel. Es würde mich nicht wundern wenn Ahmadinedschad (ich kann das auch nur über C&P ) an einer Brezel erstickt oder sonstwie verunfallt. |
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15. December 2005, 10:11 | #17 | |
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Ariel Scharon hat nicht mit einem "blutigen Angriff" gedroht, sondern mitgeteilt, daß Israel in der Lage sei, sich gegen Angriffe zu verteidigen, was eben etwas anderes ist als eine unterstellte Kriegsdrohung. Für die ist momentan der Iran zuständig. Aber bei dem handelt es sich ja zum Glück um einen "zahnlosen Tiger". Meint der Papa.
Nur ist der Iran alles andere als zahnlos, denn nicht nur mit Atomwaffen bedroht er demnächst vielleicht den Frieden - IAEA-Chef und Nobelpreisträger Mohamed El Baradei, gewiß kein US-Lakai, nennt als Zeitspanne "wenige Monate", die den Iran von der Bombe trennen -, sondern schon jetzt mit konventionellen Waffen. Über die Trägersysteme, mit denen Atom- oder andere Sprengköpfe bis nach Israel transportiert werden können, verfügt das Land schon. Freilich ist die Wirkung nichtstrahlender Waffen sehr begrenzt oder zumindest begrenzbar, denn Israel besitzt ja durchaus eine recht wirksame Luftabwehr, die allerdings bisher nur getestet wurde. Mit dem Satelliten Sina-1, hergestellt in Rußland, verfügt der Iran seit einigen Wochen auch über ein Spionage-Tool, das in der Lage ist, aus einer Höhe von etwa 1.000 Kilometern das Gebiet Israels und das des gesamten Nahen Ostens auszuspähen. Mithin ist also auch die Auswahl geeigneter Ziele für einen iranischen Angriff kein Problem. Es stimmt also nicht, daß der Iran erst auf dem Weg ist, zu einer tatsächlichen Bedrohung für Israel zu werden, sondern er ist es real schon seit einiger Zeit, was unterdessen weder Rußland noch Old Europe unter deutscher Führung davon abhällt, Geschäfte mit den Mullahs zu machen, die von Menschenrechten - vielleicht gar für Frauen - nur alpträumen. Auch auf nichtmilitärischem Gebiet ist der Iran alles andere als friedlich. Er forciert sogar seine weltweiten Bemühungen, einen eliminiatorischen Antisemitismus als Ideologie zu verbreiten. Erschienen die einschlägigen Pamphlete wie etwa Die Protokolle der Weisen von Zion bisher nur in arabischer Sprache, stellten staatliche Verlage sie auf der diesjährigen Buchmesse in Frankfurt unbeanstandet auch in englischer Sprache vor. Was der Iran auf internationalem und nichtarabischem Parkett damit erst beginnt, ist im Iran und den anderen arabischen Staaten freilich schon Alltag. Schon die Kinderprogramme das staatlichen Fernsehens verherrlichen den terroristischen Kampf gegen das "zionistische Krebsgeschwür" Israel und sind davon bestimmt, die Juden für alle Übel der Welt verantwortlich zu machen. Und wem schon als Kind vom Morgen bis zum Abend eingetrichtert wird, daß die Juden an allem schuld seien, glaubt irgendwann auch daran, daß für Armut und Arbeitslosigkeit nicht etwa eine unfähige iranische Regierung verantwortlich ist, die am Ölreichtum des Landes die Bevölkerung eben nicht partizipieren läßt, oder etwa eine korrupte PA, die Fördergelder lieber in die eigenen Taschen steckt, sondern Israel. So wird vom Iran seit Jahren eine Stimmung im Nahen Osten geschürt, die sogar einigen anderen arabischen Staaten nicht behagt, die zwar Israel auch nicht anerkennen, aber trotzdem nicht aktiv gegen es vorgehen, eine Stimmung jedoch, die sehr wohl geeignet ist, antisemitischen Terror anzuheizen und im Zweifelsfall auch als Rechtfertigung eines Krieges gegen das "zionistische Krebsgeschwür" in "Palästina" dienen kann. Zitat:
Man sieht also, daß Saudi-Arabien wohl auch schon zionistisch unterwandert ist, wenn sogar Mitglieder seiner Chefetage nicht mehr anerkennen wollen, was der Papa weiß, nämlich daß Ariel Scharon "irre handelt", "was viel gefährlicher ist", wie der vermutlich gehirngewaschene Prinz mit seiner verdächtigen Äußerung ja bestätigt ... MfG tw_24 |
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15. December 2005, 13:06 | #18 |
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... die Berichte über die in der Tat ekelhaften politischen Kindersendungen im iranischen Fernsehen habe ich auch gesehen. Allerdings wurde in der Sendung "Zapp" aber auch darauf hingewiesen, daß dort kaum jemand das Staatsfernsehen guckt und sich lieber über Satellitenschüsseln private ausländische Sender anschaut, was für die iranischen Bürger anscheinend kein Problem darstellt, wo sie doch in einem so abgrundbösen Staat leben müssen ;-)
Und wenn Scharon Hubschrauber-Piloten den Befehl gibt, Raketen auf Privat-PKWs abzufeuern, um gezielt die Familien von politischen Gegnern zu töten, dann ist das Staatsterrorismus in seiner reinsten Form – egal ob nun "irre" oder nicht. Und, na klar, habe auch ich die Schlagzeile der heutigen BILD gesehen und weiß jetzt natürlich, daß der iranische Staatschef "Der gefährlichste Mann der Welt" ist *g*. Das ist ja allerhand, denn vorher hatte ich immer gedacht, daß man dazu über Massenvernichtungswaffen verfügen muß. Aber neuerdings muß nur jemand besonders weit die Klappe aufreißen, um gewissermaßen in Überschallgeschwindigkeit gleich auf Platz 1 der "Bösen"-Hitliste zu kommen ;-) Aber mein "Sohn" hat ja schon erklärt, daß er bereits "in wenigen Monaten" über moderne nukleare Waffen verfügen wird. Da müssen dann aber die Jungs vom CIA und Mossad die letzte Zeit reichlich gepennt haben. Macht aber nix, denn noch bleibt "uns" ja ein paar Wochen Zeit, um den Iran platt zu machen. Wenn man bedenkt, wie viele Jahre die Amerikaner brauchten, um uns mit allerlei Taschenspielertricks vorzugaukeln, daß Saddam der "gefährlichste Mann der Welt" sei, geht das jetzt mit dem Iran aber richtig flott. Prima Sache. Und wenn wir das Tempo einhalten, können wir uns danach auch gleich noch alle übrigen Länder der "Achse des Bösen" vorknöpfen. Nur bitte nicht während der Fußball-WM. Aber darauf wird der freundliche Herr Bush sicherlich Rücksicht nehmen ;-) Anschließend, nachdem vielleicht 50 oder 100.000 iranische Zivilisten tot sind, hören wir dann wieder das bekannte Eingeständnis: "Nun ja", wird Bush sagen, "es handelte sich leider um ein bedauerliches Mißverständnis. Denn unser Geheimdienst meinte, daß der Iran "in wenigen Jahren" über Atombomben verfügt. Und durch den Tippfehler einer Sekretärin sind dann bei der Übermittlung leider "Monate" daraus geworden. Aber es war trotzdem völlig in Ordnung, daß wir den Iran bombardiert haben." Recht hat er, denn seit dem Überfall auf den Irak wissen wir, daß es hinterher völlig egal ist, ob die angeblichen "Gründe" für einen Angriffskrieg erlogen waren oder nicht. Was? Es wurden gar keine Massenvernichtungswaffen gefunden? Da müssen wir uns dann wohl geirrt haben. Für die Angehörigen der 27.000 getöteten irakischen Zivilisten ist das sicherlich ein Trost. Und wer wird auch schon gegenüber seinen "Befreiern" so kleinlich sein? Auch mein "Sohn" tw_24 hätte damals bei seiner heiligen Israel-Fahne geschworen, daß Saddam Hussein "der gefährlichste Mann der Welt" sei, weil er doch "nachweislich" so viele "Massenvernichtungswaffen" hatte und schon bald die USA, ja sogar die gesamte westliche Welt angreifen wollte ;-) Nun ist es also der Iran, der plötzlich über ein hochmodernes Waffenarsenal verfügen soll. Davon ist mein Sohn auch diesmal überzeugt. Denn BILD und Bush, das wissen wir, sagen immer die Wahrheit. Auch wenn man sich fragt, woher ein Land wie der Iran die nötigen Milliarden haben soll, die man für derlei Kriegsspielzeug braucht. Und natürlich sind diese muslimischen "Untermenschen" auch alle so blöd anzunehmen, Israel und die USA würden sich bei einem Angriff nicht wehren. Aber ich will jetzt kein Spielverderber sein. Denn auch bei den schönsten Horror-Movies fragt hinterher niemand nach Logik. Laßt uns lieber darüber freuen, daß es "uns" so schnell gelungen ist, nach Saddam schon wieder einen neuen "gefährlichsten Mann der Welt" gefunden zu haben. Daß die westliche Welt auf die verbalen Provokationen möglicherweise genau so reagiert, wie es sich der iranische Staatschef erhofft hat, steht wieder auf einem anderen Blatt Papier. Aber derlei Gedanken würde alles viel zu kompliziert machen. Und deshalb soll es auch weiterhin so sein wie gehabt: Die einen Staaten sind "gut" und die anderen sind "böse". Damit kann auch Klein Fritzchen und Lieschen Müller etwas anfangen, die sich sonst auch keine Gedanken über Politik machen. Aber weil sie nun mal die Mehrheit darstellen, ist ihre Stimme entscheidend bei jeder Wahl. Insofern können die Politiker noch jahrelang beruhigt sein, daß ihnen auch weiterhin die abenteuerlichsten Märchen für bare Münze abgekauft werden. Schließlich gibt es auch in den beliebten Kriminalromanen und Hollywood-Filmen immer einen "Schurken", der uns alle vernichten will und einen "Guten", der die Welt in letzter Minute heldenhaft vor ihm rettet. Die Menschen sehnen sich auch in der Realität nach solchen leicht verständlichen Handlungsabläufen. George Bush gibt ihnen, was sie brauchen. Und mein "Sohn" erklärt ihnen die Welt aus der Sicht eines James-Bond-Drehbuchautoren. Mögen beiden auch weiterhin immer wieder neue spannende Höhepunkte einfallen. Denn nichts ist so langweilig wie die Grautöne zwischen Schwarz und Weiß. Und vor allem wollen wir "Action". Yeah, Men. Und jetzt laßt uns endlich den Schurken killen. Ich will ihn am höchsten Ast baumeln sehen. Und die 7-Millionen-Stadt Teheran soll jeden Abend pünktlich zur TV-Primetime lichterloh brennen. Danach brauche ich dann aber wieder einen neuen Kick: Vielleicht Syrien? Ja, das wäre gar nicht schlecht. Oder habt Ihr etwa ein paar Syrier in Eurem Bekanntenkreis? Ich auch nicht. Paßt doch gut, und auch ansonsten wird sich keine Sau für die dortigen Einwohner interessieren. Ich erkunde mich schon mal, wie der Staatschef heißt. Denn man will ja schließlich mitreden können, wenn Bush und Scharon den nächsten "gefährlichsten Mann der Welt" auswürfeln ;-) Gruß Ben |
15. December 2005, 14:21 | #19 |
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Es ist sicher schwer zu entscheiden, wie man auf solche Verbalattacken reagieren soll.
Gestern hat Irans Präsident sogar davon gesprochen, dass der Holocaust an den Juden nur Mythos sei, von den westlichen Staaten erfunden um einen jüdischen Staat in der islamischen Welt zu etablieren. Wenn aber der Holocaust ein Märchen ist und Ahmadinedschad nicht daran glaubt, wäre es doch auch ein Märchen, dass der Staat Israel überhaupt besteht. Wer ist denn dann Scharon, gibt es den überhaupt? Meiner Meinung nach sollte man diesen Mann nicht ernst nehmen, und wenn Scharon jetzt mit der Militärmacht seines Staates droht, dann nimmt er diesen Mann ernst. Andererseits sollte man bedenken, dass eben von Ahmadinedschad sehr wohl Gefahr ausgeht. Zuerst einmal sollte man darüber nachdenken, was will dieser Mann mit seinen Aussagen überhaupt bewirken? So lange einschlagen bzw. provozieren, bis irgendwem der „Geduldsfaden“ reißt und es zur Eskalation kommt, und er sich dann als Märtyrer fühlen kann? Dass der iranische Präsident aber sein Volk immer mehr ins Abseits manövriert, dürfte ihm nicht im Traum einfallen. Kann man nur hoffen, dass Scharon und die USA die Nerven behalten, und dass es die Mullahs schaffen diesen Mann zurückzupfeiffen. |
16. December 2005, 23:20 | #20 | |
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Folgender Newsletter ist höchst interessant. Inwieweit es sich tatsächlich um falsche Übersetzungen, bzw. falsche Interpretationen handelt vermag ich nicht zu sagen. Die Wahrscheinlichkeit, dass da mit Begeisterung ein neuer Feind aufgebaut wird, scheint mir doch ziemlich groß.
Zitat:
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16. December 2005, 23:44 | #21 |
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Hmm, wenn mir irgendein Mensch auf seiner seriösen und sehr nach politischem Sachverstand aussehenden Seite erklären wollte, dass Bismarck in Wirklichkeit ein mutiertes Schnabeltier war, dann würde ich das auch nicht glauben wollen. Selbst wenn der Schreiber so unheimliche Erfahrung im Newsletterschreiben hat.
Nicht nur, dass die Übersetzung von "myth" mit "historisches Ereignis" eine sehr gewagte ist, mit der man die Weltgeschichte sicher ziemlich durcheinanderbringen könnte (wie war das noch mit dem Schöpfungsmythos?), dann behauptet er auch noch einerseits, dass er den Originaltext nicht in die Finger bekommt und deswegen beleidigt ist, sondern baut dann seinen ganzen Text auf der angeblich wackelnden englischen Übersetzung auf. Vielleicht braucht man als regelgemäßiger Newsletterschreiber einfach dieses bisschen Paranoia, damit die Leute, die das lesen, auch ihren Spaß bekommen ... Und da kann er noch so oft nicht zu Würstchenbuden laufen und sich keine Würstchen kaufen, der Text hat irgendwie einen eigenartigen Geruch an sich. Vielleicht hat ja Dan Brown auch mal so angefangen und unter George W. Bush ein neues goldenes Zeitalter prophezeit. Und ich schau mir trotzdem weiter die Tagesthemen an. Ciao, Maggi |
17. December 2005, 08:06 | #22 | |
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... der Begriff "Mythos" ist genauso schwammig wie das, was er vorgibt zu beschreiben. So sprechen wir ja auch vom "Mythos Titanic" oder "Mythos Greta Garbo". Damit sind allerdings die Legenden gemeint, die sich um das angeblich "unsinkbare" Schiff und die vermeintlich "unsterbliche" Schauspielerin ranken. Keineswegs soll damit jedoch bestritten werden, daß es den Luxusliner und die Filmdiva tatsächlich real gegeben hat, und niemand käme auf die abenteuerliche Idee, Leute, die in diesem Zusammenhang den Begriff "Mythos" verwenden, als "Titanic"- oder "Garbo-Leugner" zu bezeichnen.
Man muß kein Antisemit oder iranischer Staatschef sein, um sachlich festzustellen, daß es sehr wohl auch Legendenbildungen im Zusammenhang mit der Massenvernichtungsmaschinerie der Nazis gab. Eines der jüngsten Beispiele war der Hollywood-Film: "Schindlers Liste", der von Steven Spielberg in redlicher Absicht gedreht worden ist, weil er zum damaligen Zeitpunkt noch nicht wissen konnte, daß der Herr Schindler gar nicht so selbstlos war, sondern dabei vor allem seine eigenen wirtschaftlichen Interessen im Vordergrund standen, wie Historiker inzwischen herausgefunden haben. Ahmadinedschad als "Holocaust-Leugner" zu bezeichnen, nur weil er den Begriff "Mythos" verwendet hat, war von Anfang an unklug, ja sogar schädlich für die Bekämpfung des echten Antisemitismus, weil man die wirklichen Holocaust-Leugner dadurch verharmlost und somit aufwertet. Außerdem rudern Sprecher der iranischen Regierung auch schon wieder zurück und reden von einem "Mißverständnis": http://www.spiegel.de/politik/auslan...390878,00.html Man sollte sich nicht von Teilen der Presse für dumm verkaufen lassen. Denn: Der Iran ist nicht ein mittelalterlicher Staat wie Afghanistan zu Zeiten der Taliban und möchte natürlich auch weiterhin seine wirtschaftlichen Beziehungen mit Ländern der westlichen Welt nicht aufs Spiel setzen. Deshalb muß man auch nicht gleich an Krieg gegen den Iran denken, sondern kann in Ruhe abwarten, bis Ahmadinedschad von Leuten aus den eigenen Reihen entmachtet wird. In einem Aufsatz der im Iran geborene Leiterin der persischen Redaktion des Berliner Senders "Radio Multikulti", Nasrin Bassiri, heißt es dazu: Zitat:
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18. December 2005, 20:02 | #23 | |
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Zitat:
Niemand wird gezwungen, sich auf CNN zu verlassen, will man des iranischen Präsidenten Drohungen mit der Auslöschung des "zionistischen Krebsgeschwürs" Israel im Original in Augenschein nehmen, geht das zum Beispiel hier: http://www.isna.ir/Main/NewsView.aspx?ID=News-603386. Wer nun ein Problem mit dem rechtsbündigen Text hat, den bösen Amis, die einen Feind sich aufbauen wollen, und deren Übersetzung aber nicht traut, muß sich eben selbst jemanden suchen, dessen Verstand auf Wellenschrift geeicht ist. Aus der eigenen sprachlichen Inkompetenz und infolge eines notorischen Antiamerikanismus', der nicht glauben will, was CNN & Co. übersetzen, jedoch eine Theorie zu basteln, nach der die USA und - ohne geht es nicht - Israel verzweifelt, etwa mit falschen Übersetzungen, nach neuen Gegnern suchen, die es demnächst plattzumachen gelte, zeugt von wahrlich grenzenloser Dummheit; solchen Schwachsinn wenigstens im Ansatz für diskurswürdig zu halten und weiterzuverbreiten, statt ihn zu ignorieren, ist freilich auch nicht gerade eine Glanzleistung. MfG tw_24 |
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19. December 2005, 10:21 | #24 |
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... fürwahr ein sehr interessanter Link, und ich bin stolz auf meinen "Sohn", der inzwischen anscheinend mühelos arabische Texte lesen und verstehen kann und dasselbe wohl auch bei den Skats-Membern voraussetzt, da man eine deutsche Übersetzung vergeblich sucht.
Deshalb meine Frage an Dich: Was steht denn nun drin? Hat er lediglich von "Mythos" gesprochen oder hat er wirklich behauptet, daß es Auschwitz und den Massenmord an Juden nie gegeben hat? Und gleich noch eine andere Frage: Was hältst Du eigentlich von unserem neuen Innenminister? Ich hatte ja gedacht, daß es nach Kanther und Schily kaum noch schlimmer kommen kann, und der Herr Schäuble hatte früher doch noch einen ganz vernünftigen Eindruck gemacht. Aber während der langen Zeit in der Opposition muß wohl sein Erinnerungsvermögen noch weiter gen Null geschrumpft sein. Denn: Während er damals "nur" die Schreiber-Spende "vergessen" hatte, was ihn bekanntlich zum Rücktritt zwang, scheint er sich nun nicht einmal mehr daran zu erinnern, daß Deutschland immer noch ein Rechtsstaat ist. Anders kann ich mir nicht erklären, daß er neuerdings sein Herz für Folter entdeckt hat. Natürlich nicht hier bei uns im "sauberen" Deutschland. Aber in ferngelegenen exotischen Ländern, in denen Amerika seine Konzentrationslager betreibt, möchte Schäuble, daß auch wir von den unter Folter entstandenen Aussagen der Häftlinge profitieren. Wie man ja seit kurzem weiß, haben deutsche Ermittler bereits bei "Befragungen" zum Beispiel im KZ Guantanamo teilgenommen und sollen das nach Meinung unseres neuen Innenministers auch künftig tun. Das würde dann etwa so aussehen: "Grüß Gott, ich bin der Herr Meyer aus Deutschland und hätte ein paar Fragen an Sie. Wie bitte? Sie wurden monatelang gefoltert? Aber doch nicht von uns. Wir möchten lediglich, daß sie uns bei der Klärung einiger Details ... Ach so, Sie wollen nicht mit uns kooperieren? Na gut, dann schaue ich in ein paar Wochen noch mal vorbei und hoffe, daß Sie dann gesprächiger sind, nachdem Sie noch mal in gewohnter Art von unseren amerikanischen Kollegen verhört worden sind." Ja, so stellt sich das Herr Schäuble vor. Zwar ist in Deutschland Folter verboten, aber das hindert ihn nicht daran, die oft unter brutalen körperlichen Mißhandlungen entstandenen angeblichen "Geständnisse" für seine Behörden auswerten zu lassen. Und das auch noch bei Häftlingen, unter denen vermutlich viele sind, die vor Jahren von den staatlichen CIA-Kidnappern in die amerikanischen KZs in Afghanistan, auf Kuba oder in irgendeinem osteuropäischen Land verschleppt worden sind und seitdem vergeblich auf einen Prozeß oder wenigstens auf eine offizielle Anklage warten. Wenn das so weiter geht, können wir uns mit dem Grundgesetz irgendwann nur noch den Arsch abwischen. Andererseits ist es auch keine Überraschung, da schon vor der Wahl klar war, daß bei einem Sieg der CDU die gewohnte devote Politik gegenüber den USA fortgesetzt werden wird. Und zwar um jeden Preis. Auch wenn wir dadurch den "bösen" Ländern immer ähnlicher werden, die wir bekämpfen. Vielleicht muß ja auch Deutschland irgendwann mit Waffengewalt "befreit" werden. Gruß Ben |
19. December 2005, 12:09 | #25 | |||
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Zitat:
Er hat schlicht nicht korrekt recherchiert und in der Folge kann er natürlich auch nicht am Original überprüfen, ob denn stimmt, was Tagesschau und/oder CNN erzählen. Er will es offenkundig auch nicht prüfen, sonst schaute er zum Beispiel mal bei MEMRI *) vorbei, ihm reicht es, in einer deutschen Übersetzung vermeintliche Ungereimtheiten zu entdecken, um sogleich die USA deswegen anzuklagen. Und genau das ist lächerlich an solchen Trotteln. Wenn sie des Arabischen nicht mächtig sind - ich weiß wenigstens, wenn ich fragen soll, wenn ich nicht mehr weiterkomme -, können sie deshalb doch den bösen Amis keinen glaubwürdigen Vorwurf machen, zumal die Originale ja frei im InterNet verfügbar sind, also keinerlei Geheimwissen sind. Wer will, kann jedes Wort und jeden Satz auf richtige Übersetzung prüfen, wer es unterläßt, muß eben an das glauben, was ihm berichtet wird oder es unterlassen - doch letzteres beweist gerade keine Verschwörung, sondern nur, daß der, der sie entdeckt zu haben meint, ein äußerst untalentierter Dummkopf ist. Zitat:
Das ist eine typisch deutsche Heuchelei, zumal den Eingeborenen, setzen die USA um, was auch George W. Bush versprach, demnächst als folternde Informations-Lieferanten wohl in der Tat nur noch Staaten zur Verfügung stehen, bei denen selbst ganz bewußtes Wegschauen nicht mehr hilft, jedenfalls niemand behaupten wird können, er habe doch nichts davon gewußt, daß ... Der Tagesspiegel faßte am Samstag recht gut zusammen, daß Wolfgang Schäuble mitnichten "devot" den american way geht, sondern doch den von Gerhard Schröder ausgerufenen Deutschen Weg beschreitet: Zitat:
**) Beck spricht: "Das [Folter] muss ein Tabu bleiben", was er dann, er hat ein verläßliches Rückgrat, präzisiert: "Selbstverständlich muss man bei der Gefahrenabwehr alle Informationen, die man erhält, berücksichtigen." (Quelle) MfG tw_24 |
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