8. March 2006, 10:15 | #1 |
Dummschwätzer
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Dummheit gehört bestraft
Als Feuerwehrmann erlebt man eine ganze Menge an kuriosen Einsätzen und nicht selten schüttelt man nur verständnislos den Kopf über die Dummheit mancher Leute.
Anders sieht es natürlich aus, wenn man selbst betroffen ist, da fehlt es dann an der nötigen Einsicht. Und so sitze ich hier, beruhige mich langsam und suche krampfhaft nach einem Schuldigen, der mir das gerade geschehene Mißgeschick eingebrockt hat: Nach einer anstrengen Nachtschicht bin ich heute morgen nach Hause gekommen, war müde und vor allem aber sehr hungrig. Sehr magenfreundlich und gesund ist es sicher nicht, vor dem Tagesschlaf das mütterlicherseits himmlich zubereitete Goulasch am frühen morgen zu essen. Das Goulasch meiner Mutter ist das beste weltweit, ohne Frage. Und wenn man die ganze Nacht immer dieses Goulasch in seinen Gedanken hat, dann kann man den Feierabend (auch wenn es morgens ist) nicht erwarten. So kam ich also nach Hause, holte den Topf Goulasch aus dem Kühlschrank, machte die Herdplatte an und fing genüßlich an zu rühren, damit sich die göttliche Speise magenfreundlich erwärmt. Es kam dann zu mehreren Ereignissen, auf die ich keinen Einfluß hatte: Als erstes klingelten die Zeugen Jehovas und wollten mir das bevorstehende Ende der Welt verkünden. Nach einem kurzen Gespräch widmete ich mich wieder dem Goulasch und rührte ihn liebevoll. Und weil mein Magen in Zusammenarbeit mit dem gesamten Verdauungstrakt zeitliche Drindlichkeit signalisierte, erhöhte ich den Wärmevorgang auf Stufe 5. Inzwischen klingelte es bei mir erneut und der Hausmeister wollte sich für 15 Uhr avisieren, um den Wasserhahn zu reparieren, der seit 12 Jahren nun schon tropft. Kurz danach klingelte das Telefon und mein Chef wollte einen Einsatz in allen Einzelheiten erklärt haben. Ich strich das Goulaschessen aus meinen Plänen und schaltete die Herdplatte ab - dachte ich zumindest. Zwischen Stufe 5 und Null ist es nur ein klitzekleiner Klick.... Irgendwann bin ich dann auf der Couch völlig erschöpft eingeschlafen und hätte sicher bis Mittags durchgehalten, wenn mich meine in Brandgerüchen geübte Nase nicht geweckt hätte. Aus der Küche quollen dicke Rauchschwaden ins Wohnzimmer. In der Küche sah ich dann das Dilemma: Der Topf glühte und von dem Goulasch war nicht einmal mehr Asche übrig. Als Profi reagiert man schnell: Sicherung raus, Decke nassmachen und über den Herd werfen. Damit wäre das Thema eigentlich erledigt gewesen, wenn nicht Postobersekretär Klawuttke, der über mir wohnt, 112 angerufen hätte, in dem (berechtigten) Glauben, das gesamte Haus fackelt ab. Denn ein Topf verbrennendes Goulasch kann enorm viel Qualm verursachen. Und kurze Zeit später erschienen dann auch meine Kollegen mit 2 kompletten Löschzügen, was bei "Verdacht Feuer in Wohnhaus" üblich ist. Der Zugführer lobte gleichzeitig meine schnelle Reaktion und meine bodenlose Blödheit. Einige Kollegen kannten mich, so daß mir die nächsten 25 Jahre ständiger Spott sicher ist. Feuerwehrleute vergessen nie... Und so sitze ich hier in einer grausam stinkenden Wohnung, prüfe meinen Kontostand, denn ich weiß wie hoch die Kosten für zwei komplette Löschzüge sind. Goulasch werde ich in den nächsten 12 Jahren nicht mehr essen, ich vertrage den Geruch dieser Speise einfach nicht. Nun Frage ich mich, wer Schuld an diesem Vorfall ist: Die Zeugen Jehovas, die Firma Siemens als Herdhersteller, meine Mutter als Goulaschherstellerin, mein Hausmeister oder mein Chef. Mich trifft jedenfalls trifft keine Schuld. Da habe ich ein ruhiges Gewissen....und eine stinkende Wohnung |
8. March 2006, 10:55 | #2 |
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Der Postobersekretär natürlich
Was telefoniert er auch wild durch die Gegend ohne sich vorher bei Dir zu erkundigen ob Du kochst ? |
8. March 2006, 12:26 | #3 |
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Erinnert mich an unsere freiwillige Feuerwehr , übrigens die beste im Umkreis, bei der ich inaktives Mitglied bin.
Wie oft hat man mich schon ermahnt, dass Rauchmelder Leben retten können... Fein, wenn man die Theorie kennt Unser Bekannter ist mit Leib und Seele dabei und springt in die Hosen und aus dem Haus, sobald der Piepser ertönt. Einmal, mitten im Einsatz, geht erneut der Piepser und sie düsen, so schnell es geht, Richtung Einsatzort. Bissi blöd hat er geguckt, als sie vor seinem Haus anhielten, aus dessen Fenstern dicke Rauchschwaden kamen. Er hatte das Essen auf dem Herd, als der Alarm ausgelöst wurde und der Herd war auch zu blöd gewesen, sich von alleine auszuschalten Die Firmen sind aber auch nicht fähig einen Herd zu erfinden, der sich automatisch ausschaltet, wenn man 5 Minuten nicht gerührt hat Kein Wunder, dass die Mikrowelle immer beliebter wird. Sacki magste ne Portion unverbrannten Goulash von mir haben? Ich wärme es auch vorher für Dich an |
13. March 2006, 17:03 | #4 | |
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Zitat:
Ich denke nicht das Du den Einsatz bezahlen mußt. Es heißt ja immer wer die Musik bestellt, bezahlt sie auch. Also sollte die Rechnung den Herren Klawuttke erfreuen. cu antjeo |
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13. March 2006, 18:20 | #5 |
Ungültige E-Mail Angabe
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... das würde mich auch mal interessieren, ab wann ein Feuerwehreinsatz kostenpflichtig ist. Bisher dachte ich, daß dies nur bei grobem Unfug der Fall sei, wenn man also "nur zum Spaß" die 112 gewählt hat.
Gruß Ben |
13. March 2006, 19:43 | #6 | |
Junge mit Mundharmonika
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Unsere Brandmeldeanlage hat manchmal das Verlangen auf sich aufmerksam zu machen. Eine Alarmauslösung auf mindestens 2 Meldern, das passiert leicht wenn jemand im Serverraum qualmt, löst einen Direktalarm bei der Feuerwehr auf. Der Einsatz eines Löschzuges schlägt in Bonn mit ~ 600 EUR zu Buche.
In Niedersachsen ist der Einsatz der FF bei Qualm oder Wasserdampf für den Meldenden bzw. den verursacher gebührenfrei. Zitat:
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22. March 2006, 17:48 | #7 |
Erde, Wind & Feuer
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Im Prinzip kann das ja jedem passieren, erst recht, wenn man übermüdet aus einer Schicht kommt.
Aber gerade einem Feuerwehrmann, da muß man nun durch Sacki. Was hälst du denn von diesen "Kollegen"? |
22. March 2006, 18:10 | #8 |
Dummschwätzer
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Schlauer Bursche, der diese Idee hatte.
Aber ich denke mal an einen fake, denn soo dämlich kann nun wirklich keiner sein. |