5. December 2006, 15:01 | #1 |
Junge mit Mundharmonika
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Exklusiv-News
Basilius Streithofen ist tot - aber wahrscheinlich wird Keiner mit dem Namen etwas anfangen können.
In den frühen Morgenstunden des gestrigen Tages erschienen auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Notarzt sowie Polizei und wenig später der schleppten zwei Träger einen schwarzen Sack über die Straße in die komfortabel gepolsterte Limousine mit dem Totenkreuz auf den Seitenscheiben. Heinrich Basilius Streithofen OP (* 20. Dezember 1925 in Anrath) war ein deutscher Dominikanerpater, Theologe, Soziologe und Publizist. Er war Vorsitzender des von Eberhard Welty begründeten Instituts für Gesellschaftswissenschaften Walberberg in Bornheim und Herausgeber der katholischen Zeitschrift Die Neue Ordnung. Streithofen war Berater und Vertrauter von Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl. Was macht eigentlich...: ...Basilius Streithofen? - stern.de Persönlich hatte ich einige Male mit ihm zu tun und lernte ihn als netten und sehr geschickten Verhandlungspartner kennen. |
5. December 2006, 17:31 | #2 |
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... jo, für den rechten Frömmler war alles "unausgegoren", doch nur dann, wenn es um politisch Linke ging. Und für eitle "Geschwätzigkeit", die er anderen vorwarf, war er selbst eines der abschreckenden Beispiele.
Tut mir leid, wenn ich so über Deinen verstorbenen Nachbarn rede. Rein menschlich gesehen ist es natürlich immer tragisch, wenn jemand das Zeitliche segnet. Als Kanzler-Flüsterer im Dienste des dicken Oggersheimer weine ich ihm allerdings keine Träne nach. Zumal dieser selbstgefällige, scheinheilige Dominikaner-Heini wohl auch nie ein Problem mit Kohls krimineller Energie hatte. Vielleicht hat er ihm sogar noch Tips gegeben, wie er durch dreiste Lügen seinen Hals aus der Schlinge ziehen kann (Flick-Parteispenden-Skandal Anfang der 80er) oder die Gesetze, die er selbst mit erlassen hat, wie ein Kaiser ignorieren darf, indem er sich nach seiner 16jährigen Herrschaft selbst unter Androhung von Beugehaft weigerte, die Namen der Spender zu nennen, von denen er sich Jahrzehnte später erneut bestechen ließ. Es ist für mich nicht wirklich traurig, daß sich solche politischen Halunken nun nach einem neuen "Beichtvater" umsehen müssen, für den die Verquickung von Religion und Reibach anscheinend nie ein Problem dargestellt hat. Gruß Ben |
5. December 2006, 19:40 | #3 |
Junge mit Mundharmonika
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Ich hatte die Worte geschrieben, weil mir sein Ableben ziemlich an die Nieren ging. Auch empfand ich es äußerst pietätslos, dass man seinen Leichnam im schwarzen Sack herausbrachte. Rein menschlich gesehen war er ein netter Opa, politisch - darüber sind wir uns Alle im Klaren - war er "schwierig". In den letzten Jahren kümmerte er sich weitesgehend nur noch um seinen Verlag und schaute öfters mal in unser Haus rein. Ich hatte dabei das Gefühl, dass er mit den "alten Zeiten" abgeschlossen hatte, jedoch wenn man ihn auf die Vergangenheit ansprach, ein glühendes Funkeln in seinen Augen zu erkennen war, er sich jedoch - vielleicht wegen seines fortgeschrittenen Alters - nicht mehr auf Diskussionen einlassen wollte.
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6. December 2006, 07:10 | #4 | |
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