4. April 2007, 18:32 | #1 |
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Das Gespräch mit Gott
Guten Tag,
ich wollt euch mal diesen Link zur Diskussion freistellen. Das Gespräch mit Gott Ich dachte das das vllt. einigen Leuten hier gefallen würde... Machts gut.... |
4. April 2007, 19:07 | #2 |
Dummschwätzer
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Nun ja Jonny, hier einen link reinstellen mit der Hoffnung, daß dieses Thema einigen hier gefallen würde, ist ein wenig dünne.
In der Regel kommen fruchtbare Diskussionen erst zustande, wenn der Verfasser mal ein paar Steilvorlagen gibt. Stell Dir vor, Du sitzt in einem Restaurant und plötzlich öffnet sich die Tür. Ein Mann brüllt in den Raum, daß er Gott liebt, nennt die Adresse seiner Kirche, danach schließt er die Türe wieder und geht. Ich persönlich würde meine Knoblauchsuppe weiter löffeln und 10 Sekunden später wieder an etwas anderes denken. |
4. April 2007, 19:25 | #3 |
Registriert seit: April 2007
Beiträge: 2
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Hmmm, hast ja recht^^
Also ich finde diesen Film gut weil man halt nicht so "extrem" religiös sein muss um gefallen an ihm zu finden. Der Text bringt einen zum Nachdenken, auch ohne diesen "aufgezwungenen" Glauben, und sowas findet man heutzutage recht selten.... Es lohnt sich meiner Meinung nach mal ein Auge drauf zu werfen... |
4. April 2007, 23:16 | #4 |
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Danke für den Link, johnny.
Das ist in der Tat ein schöner Film, am besten gefielen mir Musik und Bilder. Der Text - nunja, er zwingt vielleicht nicht ein bestimmtes Gottesbild auf, und vielleicht muß man auch nicht "religiös" sein, aber immerhin schon an einen ganz bestimmten Gott glauben. Den Text in Dialogform zu verfassen, ist ein alter Trick der philosophischen Dialektik (siehe Cicero), letzten Endes ist es trotzdem ein Monolog, der sich ideologisch eng an einem recht neutestamentarischem Gott orientiert - ich fühle mich einfach gefühlstechnisch nicht angesprochen. Anders gesagt: ich als alter Heide, wenn ich mit meinem Gott Odin spreche, da wird sich erstmal gepflegt aufs Maul gehauen und dann ein Versöhnungshumpen Met geleert. Verstehst Du, was ich meine? Korrekterweise muß ich dazusagen: löblich, daß der Gott dieses Dialogs anscheinend ein wohlmeinender, netter, alter, weiser Mann mit langem, weißen Bart ist. In aller Ehrlichkeit muß ich jedoch dazusagen, daß ich diesem Herrn erstmal die Meinung geigen würde - uns erst erschaffen und uns dann die Schuld in die Schuhe schieben für alle Scheisse, die passiert. Neenee, so läuft das nicht. Und mein Gottesbild verträgt sich auch nicht damit, daß ihm pseudotranszendentale Kalenderspruchweisheiten in den Mund gelegt werden. Mein Gott ist ein Gott der erlogenen Wahrheit, der Ewigkeit des Zeitpunkts, ist Chaos im Kosmos, Natur, Idee, Werk und Meister, im Entstehen begriffen und am Sein beteiligt. Und er spricht nicht durch Propheten der Bibel, Channels oder Internet zu mir. Eigentlich ist er auch kein Gott, aber das hat er nur mir verraten. |
5. April 2007, 01:35 | #5 |
Ungültige E-Mail Angabe
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... ja, stimmt: Schöne Fotos, schöne Musik und schön viel Trivialphilosophisches über "Gott", das unbekannte Wesen, von dem wir eigentlich nur "wissen", daß es auf jeden Fall ein ganz "lieber" Gott sein muß.
Warum eigentlich? Schon mal über Alternativen nachgedacht? Da ich wie Aka auch ein "Heide" bin, halte ich die Existenz eines Gottes für ebenso wahrscheinlich wie die "Jungfrau Maria", den "Heiligen Geist" oder meinetwegen auch den "Mann im Mond", wenn es denn schon sein muß ;-) Aber mal angenommen, es gibt tatsächlich da oben einen "Schöpfer", der das hier unten alles geschaffen und eben auch zu verantworten hat. Wieso ist sich die Fraktion der Gläubigen verdammt noch mal so sicher, daß es unbedingt ein "Nice Guy" sein muß, der von Anfang an nur Edles im Schilde führte? Denn ebensogut könnte da auch ein übelgelaunter, weil unsterblicher Typ irgendwann mal vor vielen Millionen Jahren aus purer Langeweile unsere Welt geschaffen haben, um sich in den zwar unendlichen, aber womöglich auch unendlich faden Weiten des Universums seinen eigenen Ego-Shooter zu kreieren. Und wenn er mal nicht gerade durch die Entstehung neuer Sonnen-Systeme abgelenkt wird, von denen wir erst in ein paar Hunderttausend Jahren erfahren würden, wenn wir dann nicht schon längst ausgestorben wären, daddelt er halt mit seinem in bezug auf die Unendlichkeit vergleichsweise neuen Spielzeug, so lange es ihm Spaß macht. Gott immer nur als einen "lieben Gott" zu sehen, beweist einmal mehr, daß die Menschheit nach wie vor naiv und wenig kreativ ist. Da kann man dann verstehen, daß er gern mal ein paar Hunger-Katastrophen, Erdbeben, Tsunamis, Weltkriege, Cholera- oder Aids-Epidemien auslöst, damit mal wieder etwas Schwung ins Spiel kommt. Würde ich an seiner Stelle doch genauso machen ;-) Gruß Ben |
5. April 2007, 09:14 | #6 | |
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Zitat:
so ist die Menschheit bestimmt die überspannteste: 70% aller Leute bilden sich ein, der "liebe Gott" habe nichts anderes zu tun, als auf sie aufzupassen... Der Dialog läßt sich auch abkürzen: |
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5. April 2007, 11:00 | #7 |
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Tolle Bilder, angenehme Musik, den Text - den könnte jeder andere auch von sich geben, dass müßte nicht auf ein "Zwiegespräch" mit Gott hinweisen.
Was war am 17.Mai 2006? |
8. April 2007, 02:47 | #8 |
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Zumindest der Gott der abrahamitischen Religionen (Judentum, Christentum und Islam) ist doch, machen wir nichts vor, nur eine lahme Entschuldigung, den Satan einführen zu können. Der Satan ist schuld an allem Übel, weil er Menschen besessen und gierig macht, und irgendwann kommt der liebe Gott und räumt wieder auf, und alle, die immer brav getan haben, was von der Kanzel gepredigt wird, können die Rendite für ihre frommen Taten einstreichen.
Im Prinzip zieht das Argument, das mir irgendein Strassenpredigerchrist mal um die Ohren gehauen hat: wer sind wir, Gott unsere Sünden anzulasten? Der Gott, der gelehrt wird, ist irgendsoein Hoschi, der uns die Verantwortung für unser Tun abnimmt. Dass wir gefälligst selbst mal den Arsch hochkriegen und diesen Planeten zum verdammt geilsten Flecken Materie im Umkreis von 954.394.230.913 Lichtjahren machen müssen, auf die Idee kommt anscheinend keiner. Das wälzen wir schön ab. Fakt ist: wir sind nicht bloß Produkt eines wie auch immer gearteten Zufalls. Um mal ein grundlegendes physikalisches Gesetz und René Descartes zu bemühen: Aktio = Reaktio, und wo Blumen blühen, Augen sehen und Geister verstehen, muß auch eine Aktio erfolgt sein. Eine Art Grundprogrammierung des multidimensionalen Weltenäthers. Ja, ich glaube an eine höhere Form des Seins jenseits menschlicher Begrifflichkeiten. Aber die hinterläßt uns nicht tausendseitige Konvolute, in denen steht, daß wir unseren Mitmenschen den Schädel einhauen sollen (die dann so umgedeutet werden, daß ihr Verfasser uns eigentlich dolle lieb hat und an die Hand nimmt und Flash-animierte Dialoge führt), und im Prinzip brauchen wir ihr auch keine Tempel bauen. Klar würden wir gern wissen, wo das alles hinführen soll und wie's nach dem Tod weitergeht. Letzten Endes ist das jedoch nebensächlich. Fakt ist, daß unsere Gefühle offensichtlich Aufschluss darüber geben, ob wir gerade in Harmonie mit dem Universum schwingen oder ob wir vielleicht mal die Saiten unseres Denkens nachstimmen sollten. Geht's uns gut, gibbet Harmonie, wir sind auf dem richtigen Weg und gucken, welche Töne man noch anschlagen kann. Als Spezies sind wir nämlich gar nicht so übel und missraten, wie man Angesichts von Tod und Leid und Krieg und Hunger meinen könnte. Wir haben den meisten bekannten und katalogisierten Arten die Fähigkeit zur Antizipation voraus. Mach' ich dies, passiert wahrscheinlich das. Ergo: will ich dieses, muß ich jenes machen. Manche nehmen das als Gottes Hand wahr, andere als Schicksal, manche bemühen metaphysische Gesetze des Universums. Offensichtlich spielen Symbole eine besondere Rolle, denn sie bestimmen unser Denken und unsere Kommunikation. Da man nicht nicht kommunizieren kann, wie der kürzlich leider verstorbene und von mir schon vorher hochgeschätzte Populär-Philosoph Watzlawick postulierte, schmeißen wir mit Symbolen nur so um uns. Ist halt die Frage, welche Bedeutung wir diesen Symbolen beimessen (denn eben in der Semantik, das erkannten schon die alten Griechen, besteht auch unser Problem mit logischen Paradoxien). Ist die Swastika ein Sonnenrad und Glückssymbol uralter Kulturen oder Bestandteil der Reichsflagge der völkermordenden Nazis? Ist Gott ein hammer- und blitzeschleudernder und allzumenschlicher Trunkenbold oder eine weise, gütige Vaterfigur, allmächtiger Schöpfer des gesamten Universums? Ich für meinen Teil maße mir nicht an, den Gott aller Götter, das Auge auf der Hierarchienpyramide, erkennen zu können. Doch ich danke ihm unbekanntermaßen für alles Sein. Ich danke dem Gott des Wassers, Ulmo, daß er Leben spendet, dem Gott Ra für das Licht, das dem Wasser die Energie gibt, und der Göttin Elektra, daß mein PC so wunderbar läuft. Und allen anderen Göttern auch. Danke für alles. Danke, das macht ihr ganz wunderbar. Danke für Eure Unterstützung im Kampf gegen die Dämonen des Neids, der Gier, der Habsucht, des Krieges, der Dummheit und all der anderen Entitäten, die unser Leben mittelbar und unmittelbar so schwer machen - und danke für den nicht zu übersehenden Hinweis, daß wir diesen Kampf verdammt nochmal selber ausfechten müssen, damit wir eines Tages voller Stolz zurückblicken können auf eine bessere Welt und sagen: japp, danke für die Hilfe, das haben wir aber ganz fein hinbekommen, ab jetzt laden wir Euch jeden ersten Sonntag im Monat auf Kaffee und Kuchen ein. So sehe ich die Sache, aber das kann bis morgen schon wieder anders aussehen. Frohe Ostern :-) |
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gespraech, gott, interview, philosophie, sinn, vers |
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