11. April 2007, 19:48 | #1 |
Dummschwätzer
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Senf
Ich muß ehrlich gestehen, dem Senf (Oder hier in Berlin Mostrich genannt) noch nie eine besondere Bedeutung geschenkt zu haben. Für mich war das bisher immer eine scharfe Würze, die ich mal mehr, mal weniger lieblos auf eine Wurst geklatscht habe oder andere Dinge, die halt mit Senf "anders" schmecken.
Völlig zu unrecht, wie ich heute erfahren durfte, denn zum ersten mal in meinem Leben habe ich einen absoluten Spitzensenf aus Frankreich verkostet: Dijon Senf. Diese wahre Delikatesse ist mit der braunen, an Baby-Durchfall erinnernden, Pampe, mit denen die meisten ihre Speisen verunstalten, nicht im geringsten vergleichbar. Bei mir kommt jedenfalls kein 39 Cent Senf mehr in die Einkaufstüte. 2,95 € für ein Glas Senf ist eine Menge Geld, aber der Geschmack ist es mir wert. ...man gönnt sich ja sonst nichts. |
11. April 2007, 20:46 | #2 |
Erde, Wind & Feuer
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Hast du jemals Senf selber gemacht? Ist übrigens total easy.
Ich werde morgen dazu mal einen neuen Thread aufmachen, denn erst wenn man mal versucht hat Senf selber herzustellen, was absolut einfach ist, setzt man sich mit dieser Materie auseinander. Schmeckt auch noch saugeil und ist simpel zu machen. P.S. Ich liebe Dijon Senf, wenn er nicht von dem 08/15 Hersteller kommt, erst recht. |
15. April 2007, 20:43 | #3 |
Ungültige E-Mail Angabe
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... ich muß hier leider wieder mal den Spielverderber geben, indem ich behaupte, daß zwar die Qualität von Zutaten wie Senf, Essig oder Öl sicherlich auch beachtenswert ist, wer aber meint, bei einem Essig den Jahrgang, bei einem Öl die Temperatur zum Zeitpunkt des Pressens und bei einem Senf die Marke, die Herkunft und die Zusammensetzung herausschmecken zu können, hat schon mal den Fehler begangen, daß er das Gericht durch ein Zuviel dieser Beigaben verhunzt hat. Denn natürlich sollten diese Zutaten den Geschmack der eigentlichen Hauptspeise nur dezent abrunden. Sonst könnte man im Restaurant ja auch gleich einen bestimmten Senf bestellen mit dem Hinweis: Und legen Sie bitte noch irgendeine Wurst dazu.
Sollte ich mich allerdings irgendwann einmal dabei ertappen, nachts an den Kühlschrank zu gehen, um einfach nur pur ein paar Löffel eines garantiert handgerührten Senfs aus einem kostbaren mundgeblasenen Glas mit signiertem Etikett des zu recht weltberühmten Koch-Künstlers zu naschen, die ich dann mit einem köstlichen, extrem seltenen und daher fast unbezahlbaren Jahrgangs-Essig und ein paar Tropfen eines sündhaft teuren, weil garantiert bei 180 Grad minus in limitierter Auflage in einer bestimmten Vollmondnacht eines ausgewählten Schaltjahres gepreßten Oliven-Öls genieße, werde ich selbstverständlich auf Eure nützlichen kulinarischen Tips zurückkommen. Bei einem Lotto-Hauptgewinn vielleicht auch schon früher. Bis dahin gebe ich weiterhin lieber mehr Geld für gutes Fleisch und Gemüse im Fachhandel aus, weil man den Unterschied tatsächlich bei der Zubereitung merkt und anschließend auch wirklich schmeckt, als mir Gedanken darüber zu machen, ob der im Prinzip gute, obwohl bei Penny gekaufte Balsamico-Essig oder das normale kaltgepreßte Olivenöl von Aldi mein schmackhaftes Gericht vielleicht ruinieren könnte. Und wem mal das Wiener Würstchen aus der Chemie-Abteilung seines Supermarkts nicht schmeckt, sollte bedenken, daß er es auch mit dem teuersten Senf der Welt nicht wirklich genießbar machen kann ;-) Gruß Ben |
16. April 2007, 06:21 | #4 | |
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Nuja, ich als bekennder Fastfood-Junkie, würde am liebste natürlich meine Hamburger mit ein bisschen Senf aufpeppen.
Zitat:
Aber man darf auch nicht vergessen, sie üben noch, wenn in Jahren die nächsten 20 verkauft sind, haben sie das auch noch im Griff. ------schnipp-------- Zu Dijon-Senf: Gut dass die Geschmäcker verschieden sind. Ich mag ihn nämlich nicht. Hier in der Gegend gibt es jede Menge Senfmühlen, muss ein hervorragendes Geschäft sein, und sicherlich ist die eine oder andere Sorte dabei, die mir schmeckt. Aber 1. kann ich mir nicht merken, welche es nun war und 2. würden sich im Keller die Gläser stapeln, deren Inhalt NICHT schmeckt. Nach jahrelangen Versuchen, den Geheimnissen der Senfe auf die Spur zu kommen haben wir endlich unseren All-Time-Favoriten gefunden beim Delikatessenhändler mit der (neben Porsche) positivsten Firmen-Reputation in Deutschland : ALDI -----schnipp----- Jede Senfspezialität hat vielleicht eine Berechtigung für ein spezielles oder wenige ausgesuchte Gerichte. Aber dafür isses einfach zu aufwendig (mit e!) das Zeug zu lagern. tschao jupp11 |
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16. April 2007, 14:21 | #5 | |
Dummschwätzer
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Zitat:
Aber: Gutes Fleisch und Gemüse wird mit Sicherheit noch schmackhafter, wenn man dafür erstklassige Zutaten verwendet. Du panscht einen 25 Jahre in Eichenfässern gelagerten Bourbon ja auch nicht mit Cola, womöglich sogar der Aldi Cola, oder ? Allerdings mache ich keine Zugeständnisse, was hervorragendes Olivenöl betrifft. Bei 2-3 Flaschen, die wir im Monat verbrauchen, merkt man im Laufe der Zeit schon Unterschiede. Zugegeben, das native Olivenöl "Extra" von Lidl ist ein sehr gutes Produkt, wie auch verschiedene Tests bewiesen haben. Legt man aber nur 2 Euro drauf, dann bekommt man z.B. ein natives Olivenöl aus Kreta, das absolute Spitzenklasse ist und bei Stiftung Warentest in allen Bereichen unangefochten an der Spitze lag. Und das schmeckt man dann auch wirklich. Wenn man natürlich seine Fischstäbchen in Olivenöl zubereitet, dann wird man den Unterschied nicht merken. Wenn man aber frisches Brot in Olivenöl stippt und diesen herrlichen Geschmack genießt, dann schon. Übrigens habe ich heute Nacht gegen 2 Uhr den weichen Atem meiner Freundin vermißt und Geräusche aus der Küche vernommen. Da stand sie nun mit unschuldiger Mine vor dem Kühlschrank und löffelte süßen Dijon Senf. Ich schloß mich dieser Aktion an... |
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16. April 2007, 14:46 | #6 |
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... wenn sie morgen nacht auch noch Eure gesamten Vorräte an Spreewaldgurken wegputzt, wäre vielleicht ein Schwangerschaftstest gar keine schlechte Idee.
Gruß Ben |
16. April 2007, 14:59 | #7 | |
Dummschwätzer
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Zitat:
Auf den Gedanken bin ich überhaupt noch nicht gekommen... Die Frau hat Medizin studiert und kennt die Daten ihrer Ovulation sicher bestens, zudem faselt sie in letzter Zeit laufend übers Kinder kriegen und so. "Angst essen Seele auf" Du hast aber zuweilen auch ein klasse Talent, einem den Tag zu versauen Ben. |
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16. April 2007, 15:05 | #8 |
Erde, Wind & Feuer
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Ein plötzlicher Heißhunger auf rohe Zwiebeln war damals bei meiner Frau ein sicheres Zeichen, nur mal so zur Info.
Bei mir ist dieses Verhalten nach wie vor völlig normal, ich esse jedes Lebensmittel mit Zwiebel, wenn es sein muß. |
16. April 2007, 15:31 | #9 |
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... ich sehe das natürlich nicht ganz uneigennützig und argumentiere: Wieder ein neuer Erdenbürger mehr, der später meine Rente sichert. Außerdem ist es doch gar nicht so schlimm: Wenn sie das Sorgerecht bekommen sollte, mußt Du nur knapp zwei Jahrzehnte lang die monatlichen Alimente überweisen. Solltet Ihr vorher noch heiraten, könntet Ihr Euch ja die Kosten für den Scheidungsanwalt teilen. Und vielleicht ist sie ja auch schon mit einer geringen Abfindung in einem fünfstelligen Bereich zufrieden, die Du abstottern kannst, so daß Du Dir keine billigere Wohnung suchen und Dein Auto verkaufen mußt. Aber spätestens dann wirst auch Du wieder das Sortiment von Feinkost Albrecht zu schätzen wissen *g*.
Gruß Ben PS: Von Zwiebeln kann ich auch nie genug bekommen. Entweder roh zu Tomaten oder Harzer Käse oder gebraten zu fast allen Fleischgerichten. |
19. April 2007, 12:42 | #10 |
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Meiner einer ist ja nun nicht gerade DER Gourmet (und auch kein Gourmand),
deshalb verwende ich nur 3 Senfsorten: Krensenf - ziemlich scharf zu Gegrilltem, Lamm oder Selchfleisch, Estragon - halbsüß zu verschiedenen Wurstsorten, auch in Saucen recht brauchbar, und den bayrischen Händlmayr-Senf zur Weißwurscht - weil de braucht den Senf und a hoaße Laugenbrez'n dazua... |