9. October 2007, 15:06 | #1 |
Dummschwätzer
Registriert seit: February 2005
Beiträge: 3.365
|
Instinkt, heute Kabel 1
Wer der Meinung ist, daß "Hanibal Lecter" eine Paraderolle für den grandiosen Anthony Hopkins gewesen ist und den Film "Instinkt" noch nicht kennt, sollte diesen heute nicht versäumen.
Entgegen meiner sonstigen Abneigung werde ich heute mal wieder einen Privaten einschalten, um mir diesen Film nochmals ansehen zu können. Leider ist die Handlung, die das gnadenlose Ausrotten der Berg-Gorillas durch den Menschen beschreibt, eher recht flach, wird aber durch die tollen Schauspieler wieder wett gemacht. (George Dzundza, Donald Sutherland) Wen allerdings das Thema Berg-Gorillas mehr interessiert, dem sei der Film "Gorillas im Nebel" empfohlen, in dem die großartige Sigourney Weaver das Leben von Dian Fossey spielt. Neben Meryl Streep halte ich Sigourney Weaver ohnehin für eine der besten Schauspielrinnen, die heute noch aktiv sind. Aber das nur nebenbei. |
9. October 2007, 19:04 | #2 |
Ungültige E-Mail Angabe
Registriert seit: June 2003
Beiträge: 5.899
|
... weil Du Dian Fossey erwähnst - wurden denn in "Gorillas im Nebel" auch die dunklen Seiten von ihr dargestellt? Ich habe den berühmten Kinofilm bisher noch nicht gesehen, dafür aber eine Dokumentation über sie, die vor ein paar Wochen auf PHOENIX lief:
Dian Fossey - Die letzten Tage einer Legende Nun dachte ich immer, daß Dian Fossey eine Art Heldin war, die nur Gutes für Mensch und Tier getan hat. Um so mehr war ich überrascht, daß sie zuletzt täglich bis zu zwei Flaschen Whisky am Tag trank, mit ihrer Überheblichkeit und Herrschsucht die Untergebenen nervte und sich auf diese Art natürlich viele Feinde machte. Vor allem war ich irritiert, als es hieß, daß sie allen Ernstes die Todesstrafe für ertappte Wilderer forderte und auch verlangte, daß man sie zur Abschreckung foltern sollte. Sie selbst hatte sogar mal Kinder als Geisel genommen, um dadurch die Familien der Wilderer zu erpressen. Alles in allem entspricht das nun nicht gerade dem Bild, das man sich normalerweise von einer mutigen Tierschützerin macht. Ihr größter Fehler war es wohl, die Afrikaner nicht wirklich in ihre Projekte mit einzubeziehen, sondern sie nur wie in alten Kolonialzeiten als angestellte Untertanen zu behandeln. Dadurch machte sie sich auch bei den herrschenden Politikern in Ruanda, die ihr anfänglich durchaus wohlmeinend gegenüberstanden, immer unbeliebter. Und als man in ihrem Haus die von einer Machete zerstückelte Leiche fand, war man natürlich entsetzt, aber gewundert hat sich eigentlich niemand darüber, weil man befürchtete, daß es irgendwann so weit kommen würde. Ich nehme an, daß sich der Kinofilm vor allem auf den Millionen-Bestseller von ihr bezieht, so daß natürlich kaum Kritisches darin zu finden ist. Wenn ich mich täuschen sollte und "Gorillas im Nebel" die Arbeit der exaltierten Forscherin tatsächlich realistisch darstellt, dann werde ich ihn mir sicher auch gern mal irgendwann anschauen. Gruß Ben |
10. October 2007, 09:32 | #3 |
Registriert seit: September 2002
Ort: Nähe Düsseldorf
Beiträge: 2.352
|
Im Film gibt es Ansatzstücke über die andere Seite der Dian Fossey - aber nicht sehr ausgeprägt.
|
10. October 2007, 10:24 | #4 |
Dummschwätzer
Registriert seit: February 2005
Beiträge: 3.365
|
Dian Fossey war teilweise schon recht extrem und wurde deswegen auch im National Geographic des öfteren kritisiert.
Die Szene in "Gorillas im Nebel", wo die Scheinhinrichtung eines Wilderers gezeigt wird, soll sich in einer ähnlichen Form tatsächlich zugetragen haben. Andererseits ist es aber nicht zu verleugnen, daß ohne das Engagement von ihr heute mit Sicherheit kein einziger Berggorilla mehr in den Regenwäldern leben würde, denn nur dort sind sie anzutreffen. Aufgrund der Studien von Dian Fossey hat es auch bis heute niemand auf dieser Welt gewagt, die Berggorillas in einem Zoo unterzubringen. Keines dieser Tiere würde das überleben, auch nicht wenn es als Jungtier sofort in eine solche Anlage käme. Berggorillas sind aufgrund ihrer extremen ausgeprägten Gruppenzugehörigkeit in keinem Käfig oder einem Freigehege zu halten - und das ist auch gut so. Vor Fossey kannte kaum jemand den Unterschied zwischen Flachland- u. Berggorillas. Beide Rassen sind jedoch faszinierende Tiere mit einem extrem ausgeprägtem Sozialverhalten. Trotzdem werden es die Menschen bald geschafft haben, die Berggorillas auszurotten. Warum sollte es ihnen auch anders ergehen als anderen bedrohten Tierarten, die die Spezies "Mensch" auf dem Gewissen hat. Aber irgendwann wird sich die Natur rächen und es so einrichten, daß sich der Mensch selbst ausrottet. Die ersten Schritte sind wir ja schon unaufhaltsam gegangen. |